Allein durch veränderte Betriebsstrategien Einsparungen von bis zur 35 Prozent. Neues Analyseverfahren ermöglicht zudem ein dynamisches Energie-Effizienz-Ranking für Logistikzentren und die Ermittlung des optimalen Automatisierungsgrades. Aberle integriert Forschungsergebnisse in die Entwicklung eines Energieleitstandes für ganzheitliches Energieeffizienzmanagement von Logistikimmobilien.
Die Läger von Logistikdienstleitstern sind auf In- und Output-Schwankungen wesentlich besser ausgerichtet als Läger der Pharmabranche oder des Ersatzteilwesens. Im Bereich der Energieeffizienz hinken sie der Pharmabranche jedoch deutlich hinterher und weisen - trotz der meist höheren Automatisierung in der Pharmabranche - bis zu vierfach schlechtere Effizienzwerte aus. Zu diesem Ergebnis kommt der Abschlussbericht des aktuellen Forschungsprojektes "Green Warehouse", das die Hochschule Mannheim gemeinsam mit der Aberle GmbH, Leingarten, sowie Anbietern von Steuerungssystemen, Experten für Gebäudetechnik, Simulationsexperten und Betreibern von Logistikzentren in den vergangenen knapp drei Jahren durchgeführt hat.
Ziel des Projektes war die Entwicklung eines branchenübergriefenden Analyseinstrumentes für die Energieverbrauche der einzelnen intralogistischen Komponenten sowie die Gestaltung eines ganzheitlichen Energieleitstands. Er soll die Energieeffizienz von Logistikzentren durch Koppelung von Gebäudetechnik, Logistikleitstand und ERP-System optimieren. Die IT-Basis für das Projekt lieferte das Prozess Management System für Energie (PMS-E) von Aberle. Auf dieser Grundlage wurde in dem Forschungsprojekt ein so genannter Demonstrator für energieeffiziente Lagerverwaltungs- und Kommissionierstrategien entwickelt. Mit einem angebundenen Lagerverwaltungssystem verdeutlicht er die Effekte energieeffizienter Ein- und Auslagerungsstrategien im Lager. Der Demonstrator, den die Aberle GmbH auf der LogiMAT 2014 in Halle 1, Stand 242, vorstellt, gilt als Modellbasis für die Entwicklung eines Leitstand-Prototypen für ganzheitliches Energieeffizienzmanagement in Logistikimmobilien.
Mit ihrer Grundlagenforschung haben die Projektteilnehmer darüber hinaus ein Analyseverfahren entwickelt, das einerseits ein dynamisches Energie-Effizienz-Ranking für Logistikzentren ermöglicht. Andererseits lässt sich damit bei Neubauten von Logistikzentren unter Berücksichtigung unterschiedlicher Variablen der optimale Automatisierungsgrad für die Anlage ermitteln.
"Die Energieeffizienz von Logistikzentren muss als logistische Leistung in Bezug auf den Energieeinsatz verstanden und emittelt werden", resümiert Achim Aberle, Leiter Forschung und Entwicklung der Aberle GmbH. "In herkömmlichen Logistikzentren ist dies nicht gegeben. Die Anlagen werden unabhängig von der logistischen Leistung morgens ein- und abends ausgeschaltet. Wir werden die Forschungsergebnisse umgehend in unser Prozess Management System einfließen lassen und dann einen ganzheitlichen Energieleitstand bereit stellen, mit dem der Energieverbrauch künftig proportional zur logistischen Leistung erfolgt. Das senkt die Bedarfe und steigert die Energieeffizienz." Allein durch veränderte Betriebsstrategien, so die Ergebnisse des Forschungsprojektens, sind bis zu 35 Prozent Energieeinsparung zu erzielen.