- 4,5 Millionen Euro aus Kapitalerhöhung vollständig gezeichnet
- Anlage im Westerwald wird umgebaut und erweitert
- Energie-Contracting als neues Geschäftsfeld begonnen
Mit einer privat platzierten Kapitalerhöhung hat die ABO Kraft & Wärme AG bei rund 50 Anlegern 4,5 Millionen Euro Kapital eingesammelt. ABO Wind hatte die Gesellschaft 2014 gegründet, um Anlagen zur Biomasse- und Abfallvergärung, Kraft-Wärme-Kopplung sowie Nahwärmeversorgung zu erwerben und zu betreiben. Nach der Erweiterung des Aktionärskreises hält ABO Wind nunmehr zehn Prozent der Aktien.
Vor einem guten halben Jahr hatte die ABO Kraft & Wärme AG als erstes Projekt eine Abfallvergärungsanlage (AVA) im Westerwald erworben, die 2008 errichtet und 2012 wegen Insolvenz stillgelegt worden war. "Aufgrund der technischen und wirtschaftlichen Probleme war es möglich, die AVA Ettinghausen günstig zu erwerben", berichtet Dr. Jochen Ahn, der als Vorstand sowohl für die ABO Wind AG wie auch für die ABO Kraft & Wärme AG verantwortlich zeichnet. Als Dienstleister plant und steuert ABO Wind nun Umbau und Erweiterung der Abfallvergärungsanlage und wird sich dauerhaft um die technische und kaufmännische Betriebsführung kümmern.
Die Vergärung von Biomasse und Abfällen mit dem Ziel der energetischen Nutzung ist ein technisch wie wirtschaftlich komplexes Geschäft. Viele Akteure haben die Herausforderungen offenbar unterschätzt und befinden sich aktuell in Schwierigkeiten. ABO Wind verfügt über langjährige Erfahrung mit der Planung und Betriebsführung solcher Anlagen. "Um dem großen Bedarf an kompetenter Betriebsführung gerecht zu werden, werden wir dieses Geschäftsfeld ausweiten und uns künftig verstärkt auch solcher Anlagen annehmen, die nicht von uns geplant worden sind", sagt Dr. Ahn. Dazu hat ABO Wind die Betriebsführung für Biogasanlagen am Standort Barleben in Sachsen-Anhalt verstärkt. Zudem ist mittelfristig der Ankauf weiterer Anlagen im Auftrag der ABO Kraft & Wärme AG vorgesehen.
Die bereits erworbene Anlage in Ettinghausen wird grundlegend umgebaut und erweitert. Ab 2016 soll sie über eine eigene Abfallaufbereitung und Hygienisierung verfügen. Damit wird es möglich, jährlich rund 24.000 Tonnen Speisereste sowie Abfallprodukte aus der Lebensmittelindustrie zu verwerten. Einnahmen erzielt die Anlage zum einen aus dem gewonnenen Biogas, das in einem Blockheizkraftwerk in Strom und Wärme umgewandelt wird. Den größten Teil des Umsatzes wird die Anlage aus Entgelten für die sachgerechte Verwertung organischer Abfälle erwirtschaften. "Der Gesetzgeber hat die Anforderungen an die Abfallverwertung in den vergangenen Jahren erhöht. Diese Entwicklung dürfte sich fortsetzen, so dass Anlagen wie jene in Ettinghausen an Bedeutung gewinnen werden", berichtet Hans-Werner Greß, der das Geschäftsfeld bei ABO Wind verantwortet. Informationen und Fotos zur Anlage Ettinghausen sind im Internet veröffentlicht unter http://www.ava-ettinghausen.de
Ein weiteres Geschäftsfeld der ABO Kraft & Wärme AG ist der Betrieb von Heizungsanlagen auf Basis der Kraft-Wärme-Kopplung. ABO Wind akquiriert und plant die sogenannten Contracting-Projekte. Die ABO Kraft & Wärme AG wird dann Eigentümerin der Blockheizkraftwerke und vermarktet Strom und Wärme. Die parallele Erzeugung von Strom und Wärme nutzt den eingesetzten Brennstoff effizienter und reduziert damit den Ausstoß des klimaschädlichen Kohlenstoffdioxids. Das erste Contracting-Projekt der Gesellschaft ist der Wiesbadener Bürostandort Unter den Eichen 7 - Unternehmenssitz unter anderem der ABO Wind AG.