- Gewinn im Vergleich zum Krisenjahr stark gewachsen
- Errichtung des Windparks Lairg stärkt Position in Großbritannien
- Größter Windpark der Unternehmensgeschichte steht in Irland vor Vollendung
- Erfolgreicher Start der Bürgerwindaktie
- Erstes Biogasprojekt mit Direkteinspeisung
Die ABO Wind AG, ein Projektentwickler für erneuerbare Energien aus Wiesbaden, knüpft mit dem Jahresabschluss 2010 an die guten Jahre vor Ausbruch der weltweiten Wirtschaftskrise an. Im Vergleich zum Vorjahr stieg der Überschuss von 712.000 auf 3.213.000 Euro. "Der Anstieg zeigt, dass wir uns gut eingestellt haben auf die veränderten Bedingungen des Finanzmarktes, denn insbesondere die Finanzierung größerer Projekte im Ausland ist weiterhin sehr viel schwieriger und zeitaufwändiger als vor der Insolvenz der Investmentbank Lehman Brothers im September 2008", erläutert Dr. Jochen Ahn, Vorstand der ABO Wind AG. Um unter den neuen Vorzeichen Projekte zu finanzieren, hat ABO Wind die Finanzierungsabteilung deutlich ausgeweitet. Auch sonst erlebt das Unternehmen ein dynamisches Wachstum. Aktuell arbeiten rund 165 fest angestellte Frauen und Männer - insbesondere Planer, Kaufleute, Bauingenieure, Techniker und Windgutachter - für das Unternehmen. Vor drei Jahren waren es 80.
Windkraft in Deutschland erlebt kräftigen Aufschwung
Hauptmotor des Wachstums ist die Entwicklung der Windkraft in Deutschland. Dank des technischen Fortschritts eignen sich immer mehr Standorte jenseits der besonders windstarken Küstenregionen für eine wirtschaftliche Nutzung der Windkraft. Zudem ist in vielen Regionen - etwa in Rheinland- Pfalz, Hessen oder Bayern - die Bereitschaft gestiegen, diese klimafreundliche Möglichkeit der Stromerzeugung zu nutzen. Daher hat ABO Wind die Planungsabteilung Deutschland binnen vier Jahren von damals zwei auf nunmehr 20 Mitarbeiter ausgebaut und wird in den nächsten Jahren zahlreiche Windparks errichten.
Der Aufschwung der Windkraft in Deutschland begann lange vor dem Kernkraftunglück im japanischen Fukushima. Es ist aber zu vermuten, dass als Folge des Beschlusses der Bundesregierung, die Atomkraftwerke früher abzuschalten, die Potenziale der Windkraft noch konsequenter genutzt werden. Die Politik ist allerdings gefordert, die Einspeisevergütung so zu gestalten, dass Windkraftanlagen im Binnenland für Investoren interessant bleiben. Eine übermäßige Absenkung der Vergütung, wie sie im Entwurf zur Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes vorgesehen ist, würde den weiteren Ausbau der Windkraft an Land bremsen. Doch der ist in volkswirtschaftlichem Interesse: Der in einem Windpark auf hoher See oder mittels Photovoltaik produzierte Strom kostet doppelt bis dreimal so viel wie der aus einer Windkraftanlage im Binnenland und erfordert im Falle der Windkraft auf hoher See teure und unnötige Stromtrassen durch ganz Deutschland.
Erstes schottisches Projekt im Bau, Windparks in weiteren Ländern fast baureif
2010 hat ABO Wind acht Windparks mit einer Kapazität von zusammen rund 63 Megawatt in Deutschland, Frankreich und Irland in Betrieb genommen. In diesen drei Ländern ist ABO Wind bereits gut etabliert. 2011 kommt mit dem aktuell im Bau befindlichen Windpark Lairg erstmals ein schottisches Projekt hinzu. Auch in Spanien und Bulgarien stehen die Wiesbadener Projektentwickler kurz davor, erstmals einen Windpark zu errichten. Bei optimalem Verlauf könnten die Bauarbeiten in beiden Ländern noch 2011 beginnen. Die Projektierung von Windparks unterliegt in jedem Land anderen Regeln, so dass bis zur Umsetzung eines ersten Projekts stets mehrjährige Vorarbeiten notwendig sind.
Größter Windpark der Unternehmensgeschichte geht ans Netz
Der bislang größte Windpark in der bereits 15-jährigen Unternehmensgeschichte der ABO Wind ist in den vergangenen Monaten im irischen Glenough errichtet worden und steht nun kurz vor dem Netzanschluss an ein ebenfalls von ABO Wind errichtetes Umspannwerk. Der 32,5 Megawatt-Park aus 13 Anlagen des deutschen Herstellers Nordex wird der Prognose zufolge an dem besonders windstarken Standort jährlich rund 106 Millionen Kilowattstunden erzeugen.
ABO Wind betreibt Windkraft-Portfolio gemeinsam mit Bürgern
Der Windpark Glenough ist Teil des Portfolios der von ABO Wind im vergangenen Jahr gegründeten ABO Invest AG. Die Gesellschaft firmiert auch unter dem Namen Bürgerwindaktie und gehört aktuell rund 400 Anlegern. Vier Windparks der ABO Invest sind bereits seit mehr als einem Jahr in Betrieb und laufen indexbereinigt deutlich besser als prognostiziert. Aktuell haben Anleger Gelegenheit, neue Aktien der ABO Invest AG aus einer Kapitalerhöhung zu zeichnen. Im Anschluss wird die Bürgerwindaktie im Freiverkehr der Börse notiert sein. Alle Informationen sind unter www.buergerwindaktie.de verfügbar.
Außerordentliche Erträge durch Entkonsolidierung
Ein Teil des hohen Jahresüberschusses der ABO Wind AG geht als einmaliger Effekt auf die Entflechtung des Betreibergeschäfts zurück. Vor Gründung der ABO Invest gehörten die fünf Windparks einer hundertprozentigen Tochter der ABO Wind AG. Durch die Reduzierung des Anteils der ABO Wind AG an den Windparks sind diese Gesellschaften nicht mehr in einer Konzernbilanz zu konsolidieren. Zwischengewinne aus Geschäften innerhalb des ABO Wind-Konzerns, die in den Bilanzen der Vorjahre eliminiert wurden, tragen nun zum guten Ergebnis bei. Auf Konzernebene macht sich dieser Effekt besonders deutlich bemerkbar. Der ABO Wind-Konzern, zu dem auch die ausländischen Planungstöchter und die zum 31.12.2010 entkonsolidierte Eurowind AG gehören, erwirtschaftete 2010 einen Überschuss in Höhe von 6.858.000 Euro nach lediglich 27.000 Euro im Jahr 2009. Darin enthalten ist der Ergebnisbeitrag aus den in den Vorjahren eliminierten Gewinnen in Höhe von rund 3,4 Millionen Euro.
Erste Biogasanlage mit Gaseinspeisung im Bau
Erfreulich hat sich im Vorjahr auch das kleinere Geschäftsfeld Bioenergie entwickelt. Erstmals hat ABO Wind eine Biogasanlage mit Direkteinspeisung in das Gasnetz geplant und die Genehmigung erwirkt. Das Projekt befindet sich nun in der Bauphase. Die Mitte 2011 in Betrieb genommene Biogasanlage Aschersleben hat unmittelbar die agri.capital Gruppe erworben - der europaweit größte Energieerzeuger auf Biogasbasis.
2011 nimmt ABO Wind 100 Megawatt in Betrieb - und künftig noch mehr
Die Perspektiven der ABO Wind AG sind vielversprechend. Im laufenden Jahr wird der Projektentwickler Windparks mit 100 Megawatt in Deutschland, Irland, Schottland und Frankreich in Betrieb nehmen. Baugenehmigungen werden sogar noch in etwas größerem Umfang erwartet. In den folgenden Jahren ist mit weiter wachsendem Geschäft zu rechnen, denn insbesondere in der Akquise neuer Projekte waren die Entwickler in den vergangenen Monaten sehr erfolgreich. So ist zu erwarten, dass allein in diesem Jahr für rund 300 Megawatt Bauanträge eingereicht werden. Diese Projekte stellen die Grundlage für weitere gute Jahre dar. Insgesamt arbeitet das Unternehmen aktuell an neuen Windparks mit mehr als 1.300 Megawatt Leistung.