- ABO Wind und EWR weihen gemeinsam Windpark ein
- Poolmodell teilt Pachteinnahmen gerecht unter rund 60 Flächenbesitzern auf
- Idealer Standort mit Potenzial für weitere Anlagen
Auf einer Fläche von 125 Hektar zwischen drei Ortsgemeinden drehen sich die 14 Rotoren des interkommunalen Windparks Dorn-Dürkheim/Dittelsheim-Heßloch/Alsheim. ABO Wind und EWR feierten gestern die Fertigstellung des Windparks mit den Bürgern der Gemeinden bei einem gemeinsamen Fest.
Zu Beginn des Projektes sah die Planung noch bescheidener aus. "Wir haben zuerst mit wenigen Anlagen auf der Gemarkung Dorn-Dürkheim geplant", erklärte ABO Wind-Abteilungsleiter Dr. Thomas Treiling. "Aber schnell war klar, dass der Standort noch viel mehr Potenzial hat: So konnten wir auch Dittelsheim-Heßloch und Alsheim mit ins Boot holen." Die Planer entwickelten ein Poolmodell, um die Pachteinnahmen möglichst gerecht unter den mehr als 60 Grundstückseigentümern mit über 150 Flurstücken aufzuteilen. "Die Zusammenarbeit mit den Kommunen, Verbandsgemeinden, Behörden und den Flächenbesitzern klappte außergewöhnlich gut - und das trotz der Größe des Projektes und damit der großen Zahl an Beteiligten", sagte Treiling. Drei weitere Anlagen sind in Dittelsheim-Heßloch aktuell beantragt, Bau und Inbetriebnahme sind im Laufe des nächsten Jahres zu erwarten.
Betreiber des Windparks ist der Wormser Energieversorger EWR. "Mit der Erzeugung regenerativer Energie direkt vor Ort machen wir uns gemeinsam mit den Gemeinden auf den Weg zur Energiewende", verdeutlichte EWR-Vorstandsmitglied Helmut Antz die Beweggründe des Unternehmens. EWR hat für den Windpark ein eigenes Umspannwerk gebaut, das als Schnittstelle zwischen den Windkraftanlagen und dem Stromnetz fungiert. Ein Trafo mit einer Leistung von 45 Megavoltampere bringt die im Windpark erzeugte elektrische Energie von 20-Kilovolt-Mittelspannung auf Hochspannung und speist den Strom ins 110-Kilovolt-Netz ein.
Da die Windkraftanlagen weitab der Ortsgemeinden gebaut wurden, gibt es keine Probleme mit Schall- und Schattenimmissionen. Auch aus Naturschutz-Perspektive ist der vorwiegend landwirtschaftlich genutzte Standort unproblematisch. Maßnahmen zur Kompensation von Eingriffen in Natur und Landschaftsbild wurden im Rahmen von Kooperationsvereinbarungen zwischen dem Projektentwickler, den Kommunen und den örtlichen Behörden direkt vor Ort umgesetzt. So wurde beispielsweise ein Gewässerlauf in Dittelsheim-Heßloch renaturiert und bereits ein Maßnahmenkonzept zur Renaturierung der 1,2 km langen "Selzer Hohl" in Alsheim erstellt. Die Kranstellplätze werden nach der Inbetriebnahme der Anlagen zurückgebaut, so dass die Landwirte große Teile der Flächen wieder nutzen können. Sie profitieren auch vom Ausbau der Wege: Mehr als neun Kilometer Zuwegung baute ABO Wind für die Anlieferung aus, 4,5 Kilometer wurden asphaltiert.
Der Windpark produziert rund 75.000 Megawattstunden sauberen Strom pro Jahr, versorgt damit rechnerisch ca. 20.000 Haushalte und spart jährlich rund 60.000 Tonnen CO2 ein. Die 14 Anlagen des Typs Enercon E82 E2 mit einer Nabenhöhe von 138 Metern haben eine Nennleistung von je 2,3 Megawatt. Der Bau des Windparks begann im Herbst 2011, seit Mitte 2012 sind die ersten Anlagen in Betrieb. "Das rheinhessische Projekt ist für unser Unternehmen ein großer Erfolg und liegt uns besonders am Herzen", resümierte ABO Wind-Vorstand und -Gründer Matthias Bockholt. "Am Horizont kann man die Windparks Kloppberg und Framersheim sehen, unsere ersten beiden eigenen Projekte. ABO Wind ist schon seit der Unternehmensgründung mit der Region verbunden."
Die Bürgermeister der Ortsgemeinden Claus-Dieter Biegler (Dorn-Dürkheim), Rainer Fuhrmann (Dittelsheim-Heßloch) und Wolfgang Hoffmann (Alsheim) waren sich einig: "Der Windpark steht nicht nur für eine zukunftsfähige Stromversorgung unserer Region, sondern auch für die gute Zusammenarbeit unserer Gemeinden", sagte Biegler. Diese zeigt sich auch an der Gestaltung des Einweihungsfestes: Zahlreiche Vereine der drei Ortsgemeinden organisierten gemeinsam Essen und Getränke und sorgten mit Musik- und Tanzauftritten für Unterhaltung. ABO Wind und EWR informierten über Entstehung und Technik des Windparks.
Über EWR Neue Energien GmbH
Mit der eigens gegründeten EWR Neue Energien GmbH macht sich der Energieversorger EWR für eine klimafreundliche Zukunft der Region stark und investiert intensiv in die Erschließung erneuerbarer Energien aus Sonne, Wind & Co. So speisen bereits heute rund 125 Windräder und mehr als 6.500 Fotovoltaik-Anlagen ihre elektrische Energie in das EWR-Netz ein. Tendenz: stark steigend. Darüber hinaus entstehen immer mehr unternehmenseigene Windparks - zum Beispiel der Windpark "Worms II" und der interkommunale Windpark Dorn-Dürkheim/Dittelsheim-Heßloch/Alsheim.