- Erneuerbare Energien und Brennstoffzellenfahrzeuge ermöglichen Mobilität der Zukunft
- Potenziale für grüne Wasserstoff-Tankstellen analysiert
- ABO Wind präsentiert Ergebnisse auf Konferenz zur Speicherung Erneuerbarer Energien (IRES)
Für den Erfolg der Energiewende muss insbesondere im Automobilsektor ein Paradigmenwechsel hin zu einem emissionsfreien Verkehr stattfinden. Brennstoffzellen und Batterien sind die aussichtsreichsten Technologien für die Mobilität der Zukunft, sofern sie aus erneuerbaren Energien gespeist werden. Schon heute sind auf Deutschlands Straßen einzelne Brennstoffzellenautos unterwegs, die ausschließlich mit Wasserstoff angetrieben werden. Die Hersteller Hyundai und Toyota bieten bereits Brennstoffzellenautos an. Allerdings mangelt es noch an einer flächendeckenden Versorgung mit Wasserstoff-Tankstellen.
Die vom Bund und der Industrie ins Leben gerufene Initiative "Clean Energy Partnership" (CEP) hat sich zum Ziel gesetzt, in Deutschland bis Ende 2016 insgesamt 50 Wasserstoff-Tankstellen einzurichten. Darüber hinaus will der Zusammenschluss "H2 MOBILITY" bis zum Jahr 2023 eine flächendeckende Infrastruktur mit bis zu 400 Wasserstoff-Tankstellen in Deutschland aufbauen.
In diesem Kontext hat ABO Wind nun Standorte analysiert, um das Potenzial eines aus erneuerbaren Energien gespeisten Wasserstoff-Tankstellennetzes entlang deutscher Autobahnen aufzuzeigen. Mit Hilfe von Geographischen Informationssystemen (GIS) wurden Standorte identifiziert, an denen – im Idealfall an bestehenden Tankstellen – mit Windenergie-, Fotovoltaik- oder Wasserkraftanlagen per Elektrolyse grüner Wasserstoff erzeugt werden kann. Ein Elektrolyseur nutzt elektrischen Strom, um Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff zu spalten. Treibt grüner Wasserstoff ein Brennstoffzellenfahrzeug an, so fährt das Fahrzeug emissionsfrei und klimaneutral.
Die Standortanalyse hat mittels einer so genannten Weißflächenkartierung ermittelt, wo in Deutschland aus rechtlicher und naturschutzfachlicher Sicht Erneuerbare-Energien-Anlagen errichtet werden dürfen. Im nächsten Schritt wurden Anforderungen wie der maximale Abstand zur Autobahnabfahrt sowie der Abstand zwischen zwei Tankstellen definiert. Nun wurden entsprechende Mindestanforderungen an die Potenzialflächen – darunter Flächengröße, Abstand zur Tankstelle, Windgeschwindigkeit – festgelegt, um die am besten geeigneten Standorte herauszufiltern.
"Die Untersuchung zeigt, dass in Deutschland ein ausreichend großes Potenzial geeigneter Flächen und natürlicher Ressourcen vorhanden ist, um grünen Wasserstoff mittels Windenergie-, Fotovoltaik- und Wasserkraftanlagen an existierenden und geplanten Autobahninfrastrukturen flächendeckend bereitzustellen", sagt Jörg Wirtz, Projektleiter in der Abteilung Zukunftsenergien. "Insgesamt hat ABO Wind deutschlandweit 191 Standorte identifiziert, die ein Wasserstoff-Tankstellennetz entlang der Haupt-Verkehrskorridore zwischen den deutschen Ballungszentren bilden könnten", so Wirtz.
Zusammen mit den in den Ballungszentren bereits existierenden sowie in Bau befindlichen Wasserstoff-Tankstellen ergäbe sich so ein umfassendes Netzwerk, das eine hundertprozentige Versorgung mit grünem Wasserstoff aus erneuerbaren Energien ermöglicht.
ABO Wind arbeitet bereits an konkreten Windenergieprojekten, die sich als Standort für Deutschlands erste Wind-Wasserstoff-Tankstelle eignen. So hat ABO Wind beispielsweise einen Genehmigungsantrag für drei Windenergieanlagen im hessischen Kirchheim eingereicht, die sich durch ihre Lage an einem Verkehrsknotenpunkt bestens für eine angeschlossene Wasserstoff-Tankstelle anbieten.