- Mehr als 250 Besucher besuchten Infomesse zum geplanten Windpark
- Bürgermeister Schäfer und Mitarbeiter von ABO Wind, Stadt Ottweiler, SaarForst und Gutachterbüro standen Rede und Antwort
Die Gemüter waren erhitzt auf der Infomesse zum Windpark Krokenwald bei Ottweiler-Steinbach. Mehr als 250 Anwohner waren am Montagabend in die Steinbacher Mehrzweckhalle gekommen, um sich über die zwei südlich des Ortsteils geplanten Windkraft-Anlagen zu informieren. Viele Besucher waren verunsichert, weil eine neue Bürgerinitiative im Vorfeld der Infomesse auf Flugblättern und eigenen Informationsveranstaltungen teils falsche Informationen verbreitet hatte.
Die Stadt Ottweiler und ABO Wind hatten zur gemeinsamen Infomesse eingeladen, um transparent und umfassend über den derzeitigen Planungsstand zu informieren. Nach einer Frage- und Antwortrunde mit Bürgermeister Holger Schäfer sowie Mitarbeitern der Stadt und der ABO Wind AG konnten die Besucher sich anhand von Infoständen und Postern zu Themen wie Schall, Schatten oder Naturschutz mit Fachleuten austauschen. Auch Mitarbeiter des SaarForstes und des naturschutzfachlichen Gutachterbüros Neuland Saar waren anwesend und beantworteten die zahlreichen Fragen.
Mehrere Anwohner drückten Unmut darüber aus, sich schlecht informiert zu fühlen. Bürgermeister Schäfer betonte daraufhin, das Thema Windkraft sei in den vergangenen Jahren insgesamt 36 Mal öffentlich im Stadtrat der Stadt Ottweiler und in den betroffenen Ortsräten diskutiert worden. Bei der Erstellung des seit 2014 rechtskräftigen Flächennutzungsplans habe es drei Offenlagen und zahlreiche Bekanntmachungen im Amtsblatt gegeben. In besagtem Flächennutzungsplan ist auch die Windkraft-Konzentrationszone „Am Krokenwald“ ausgewiesen, in der die beiden Anlagen geplant sind. In der Konzentrationszone sind planerisch keine weiteren Anlagen möglich; die Bürgerinitiative (BI) hatte von bis zu acht Anlagen gesprochen.
Die im Ort kursierende Behauptung, es müssten 5 Quadratkilometer Wald gerodet werden, entspricht nicht der Wahrheit. Pro Windkraftanlage müssen an einem Waldstandort rund 5000 Quadratmeter (also 0,005 Quadratkilometer) Wald gerodet werden, eine der bei Steinbach geplanten Anlagen steht allerdings im Offenland. Die gerodeten Bäume werden 1:1 durch Ersatzaufforstungen ausgeglichen, so dass in Summe kein Wald verloren geht (vgl. dazu auch die Pressemitteilung des saarländischen Umweltministeriums vom Dezember 2016: http://www.saarland.de/SID-27725242-B81EA3D7/219149.htm ).
Weitere Fragen drehten sich um die geplante Erschließung des Windparks, mögliche Schallbelästigungen und die Wirtschaftlichkeit des Standortes. Antworten auf diese und weitere Fragen hat ABO Wind auf der Internetseite www.windpark-krokenwald.de zusammengestellt. Auf dieser Seite informiert ABO Wind ab sofort regelmäßig über die aktuellen Entwicklungen der Windpark-Planung bei Steinbach.
„Wir sind an einem offenen und ehrlichen Austausch mit den Anwohnern interessiert und nehmen ihre Sorgen ernst. Fragen, die auf der Infomesse nicht beantwortet wurden, können sie jederzeit über das Kontaktformular auf unserer Seite im Internet an uns richten“, betonte der zuständige Projektleiter Dr. Tobias Rödder.
ABO Wind hat die beiden Anlagen freiwillig im öffentlichen Verfahren mit so genannter Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) beantragt. Dabei wird auch die Bevölkerung einbezogen; demnächst steht die Offenlage der Antragsunterlagen an. „Wir haben den Zeitpunkt der Infomesse so gewählt, dass die Bürger sich rechtzeitig ein Bild vom geplanten Windpark machen und gegebenenfalls ihre Einwände einbringen können“, so Rödder.
Die beiden geplanten Anlagen mit einer Nennleistung von je 3,4 Megawatt (Typ: Senvion 3.4M-140) könnten laut Ertragsgutachten jährlich gut 16 Millionen Kilowattstunden sauberen Strom produzieren und so den Ausstoß von gut 12.000 Tonnen Kohlendioxid vermeiden. Moderne Anlagen mit großen Rotorblättern lassen sich auch an Standorten mit mittleren und niedrigen Windgeschwindigkeiten wirtschaftlich betreiben.