- Gut hundert Besucher informierten sich auf Infomesse zum geplanten Windpark Wintersteinchen bei Mettlach-Weiten
- ABO Wind, Gutachter, Bürgerenergiegenossenschaft, Gemeindevertreter, Ingenieurbüro und Bürgerinitiative standen Rede und Antwort
Nach der Begrüßung durch Mettlachs Bürgermeister Daniel Kiefer konnten sich die Besucher an mehreren Informationsständen umfassend informieren und ihre Fragen stellen. Der Projektentwickler ABO Wind präsentierte zahlreiche Informationsmaterialien zum geplanten Windpark, während das Ingenieurbüro ARGUS Concept gemeinsam mit Bürgermeister Daniel Kiefer und dem Rechtsbeistand der Gemeinde, Prof. Dr. Holger Kröninger, Details zum Flächennutzungsplan erklärte. Die BürgerEnergieGenossenschaft Hochwald informierte über Beteiligungsmöglichkeiten. Auch die Bürgerinitiative „Windkraft mit Vernunft“, die den geplanten Windpark kritisiert, war mit einem Infostand vertreten.
Am Stand des Projektentwicklers ABO Wind, der die fünf modernen Anlagen (Typ: Nordex N131) mit einer Gesamthöhe von 200 Metern errichten möchte, konnten sich die Besucher anhand von realitätsgetreuen Fotomontagen ein Bild davon machen, wie der geplante Windpark voraussichtlich aussehen wird und wie der Bau abläuft. Albrecht Gölzer, der zuständige Projektleiter, zeigt sich zufrieden mit der Veranstaltung: „Ich habe sehr viele Gespräche mit Anwohnern, aber auch mit Vertretern des Gemeinderats geführt. In solchen kleinen Gesprächsrunden kann ich viel besser auf individuelle Fragen und Sorgen eingehen, als in einem Frontalvortrag. Das kam bei den Besuchern sehr gut an.“
Besonders hitzig diskutiert wurde über den Vogel- und Artenschutz, besonders über den Einfluss der geplanten Anlagen auf geschützte Vogelarten wie Schwarzstorch und Rotmilan. Lutz Goldammer und Birgit Trautmann vom unabhängigen Gutachterbüro „Neuland Saar“ aus Nohfelden-Bosen erklärten dazu anhand detaillierter Karten sachlich fundiert die Flugbewegungen und Flughöhen der Vögel vor Ort. Ihre Einschätzung: Aus naturschutzfachlicher Sicht ist der Windpark genehmigungsfähig, die Anlagen gefährden den Bestand der genannten Arten nicht.
Die Bürgerinitiative fordert dagegen, einen Dreikilometerradius rund um Schwarzstorchhorste als Tabuzone von der Planung auszuschließen. Dieser im so genannten „Helgoländer Papier“ der Vogelschutzwarten empfohlene Abstand hat jedoch keinerlei bindende Wirkung. Tatsächlich sprechen die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse eher für eine detaillierte Raumnutzungsanalyse an jedem Standort als für pauschale Abstandregelungen, um das Wohlergehen der geschützten Arten sicherzustellen.