Studie im EBioMedicine by The Lancet erschienen
Mit einem serologischen Test von Abviris gelang es nun Forschern, Antikörper gegen HPV16 L1 DRH1 im Blut von Patienten mit HPV16-bedingten Tumoren nachzuweisen. Die Ergebnisse der Studie wurden aktuell in EBioMedicine, einem Fachjournal der Lancet Gruppe, veröffentlicht und liefern neue Erkenntnisse zum blutbasierten Tumormarker DRH1 in der Früherkennung und Therapiekontrolle von HPV16-induzierten Tumoren.
Antikörpertest zeigt hohe klinische Sensitivität und Spezifität in Früherkennung und Nachsorge
Die nicht-interventionelle, multizentrische Studie unter der Leitung der Medizinischen Universität Graz umfasste insgesamt 1.500 Blutproben. Darunter waren Proben von Patienten mit Oropharynxkarzinom, Analkarzinom und einer gesunden Kontrollgruppe. Für die serologische Detektion von HPV16-induzierten Oropharynxtumoren wurde eine klinische Sensitivität von 95 Prozent nachgewiesen, für die Detektion von Analkarzinomen bei HIV-positiven Patienten eine Sensitivität von 90 Prozent.
Die diagnostische Spezifität des Assays betrug 99,5 Prozent bei Männern und 99,3 Prozent bei Frauen über 30 Jahre. Mit einer Kombination aus einer retrospektiven und einer prospektiven Längsschnittstudie gelang es den Forschern, den Tumormarker über zwölf Monate vor und bis zu 24 Monate nach der Tumordiagnose zu messen. So war der Bluttest bei 90 Prozent der Analkarzinompatienten bereits in dem Jahr vor der Tumordiagnose positiv.
Nach erfolgreicher Therapie wurde ein Abfall der Antikörper beobachtet, während ein Antikörperanstieg in der Zeit der Nachsorge einen Hinweis auf ein Rezidiv beziehungsweise eine Metastase lieferte. Der Biomarker könne, so die Forscher, in weiterer Folge auch zur Messung des Ansprechens auf die Krebstherapie sowie zur Kontrolle im Rahmen der onkologischen Nachsorge nützlich sein.
HPV-Experte Dr. Ralf Hilfrich, CTO des Biotechnologie-Unternehmens Abviris und Entwickler des HPV-Tumormarker-Assays: „Die Ergebnisse der Studie zeigen die Stärke der DRH1-basierten Antikörperbestimmung von der Früherkennung über Therapiekontrolle bis zur Nachsorge der Patienten. Die Studie zeigt zugleich, dass sich der Assay im Vergleich zu aktuellen Nachweismethoden als diagnostisch signifikant erweisen kann, wenn eine Biopsie in schwer zugänglichen Bereichen nicht möglich, die Lokalisation des primären Tumors unbekannt oder die Krebserkrankung nicht identifizierbar ist, wie zum Beispiel bei einer sehr frühen Metastasierung.“
Auf Basis der aktuellen Forschungsergebnisse sind weitere Folgestudien bereits in Planung.