Spaß im Schnee wird zunehmend ein unsicheres Vergnügen. Nicht die Verletzungsgefahr beim Rodeln, Snowboarden und Skifahren ist der Grund, sondern der Klimawandel. Für die Fahrt in schneesicheren Gebieten müssen Pistenfans in immer höhere Regionen aufsteigen, da Schneekanonen bei zu warmen Temperaturen keine rentable Alternative sind. Kein Wunder, dass der Pistenbock-Cross bereits auf der Interalpin 2017 auf viel Interesse in der Fachwelt gestoßen ist. Erfunden wurde das innovative Freizeitgerät von Stefan Bock und seiner bock machining GmbH. Das Unternehmen mit Sitz im unterfränkischen Alzenau ist sowohl ein Sondermaschinenbauer als auch ein Marktführer im Bereich von Kunststoffdichtungen, das immer wieder positiv von sich reden macht. Sei es als einer der besten Ausbildungsbetriebe seiner Region, sei es als Unternehmen, das im Rahmen des „Großen Preis des Mittelstandes“ im Jahr 2017 nominiert worden ist. Für sein Sportgefährt der Zukunft hat Firmenchef Stefan Bock eigens die Pistenbock GmbH ausgegründet und sich mit seinem begeisterten Team die weltweite Verbreitung des neuen Rodels zum Ziel gesteckt.
Ohne Rotationsbremsen kein Fahrvergnügen
Mittlerweile umfasst das Produktportfolio drei Wintermodelle für den gewerblichen Bereich und zwei für den Endkunden, die ausschließlich über den firmeneigenen Webshop angeboten werden. Das Flaggschiff darunter ist der Pistenbock-Cross, ein Pendant zu den Wintermodellen, speziell gefertigt für die schneefreie Zeit mit Rädern und Scheibenbremsen. Gerade die Themen Bremsen und Dämpfen spielen im Vergleich zum Rodeln auf Schnee eine wichtige Rolle. Denn schneebedeckte Pisten verfügen durch den weißen Teppich über ein natürliches Ausgleichselement, das die Piloten vor Wurzelwerk und anderen Unebenheiten schützt. In der Konstruktionsphase des Pistenbock-Cross lag deshalb ein hohes Augenmerk auf Lösungen, die diese Unebenheiten ausgleichen sollten, um hohen Fahrspaß und Sicherheit zu gewährleisten. Gerade Wurzeln oder andere einseitig oder schräg zur Fahrtrichtung verlaufende Hindernisse spielten bei den Überlegungen eine große Rolle. Schließlich galt es, schlagartige Lenkbewegungen zu vermeiden. Jeder, der schon einmal in einem zu spitzen Winkel mit dem Fahrrad Bordsteinkanten oder Straßenbahngleise überquert hat, kann von unangenehmen Folgen bis hin zu Stürzen berichten. Aus diesem Grund setzte das Team des technischen Produktdesigns bei der Pistenbock GmbH auf eine Kombination aus einem robusten, einfachen und wartungsfreien Aufbau, einem breiten Radstand für geringste Kippgefahr, hydraulische Scheibenbremsen und
eine Lenkungsdämpfung. Konstrukteur Christian Wilms erläutert: „Da Kräfte in der freien Natur nicht exakt vorherzusagen sind, stand eine längere Testphase an, in der die dafür auserkorenen Rotationsbremsen in allen möglichen und unmöglichen Lenkmanövern ihre Funktionstüchtigkeit für den Pistenbock-Cross beweisen mussten.”
Langjährige Partnerschaft schafft Vertrauen
Das Team musste nicht lange überlegen, wen sie mit der Aufgabe beauftragen sollten, eine optimale Dämpfung für Sicherheit und Fahrkomfort zu liefern. Seit mehreren Jahren kooperiert ihr Unternehmen bereits erfolgreich mit der ACE Stoßdämpfer GmbH. Das Unternehmen aus Langenfeld ist nicht nur Spezialist für Dämpfungslösungen aller Art, sondern zeichnet sich auch durch innovative Lösungsansätze von Konstruktion bis Montage, vertrauensvolle Zusammenarbeit und durch Service aus, der von der Planung bis über die Produktlieferung hinausgeht. Ein gutes Beispiel dafür ist die ausführliche Testphase für den Pistenbock. Es war klar, dass für die Lenkungsdämpfung am Lenkschemel Rotationsbremsen von ACE eine sehr gute Option sein würden. Auch war es naheliegend, dass aus den bei ACE verfügbaren rechts, links oder beidseitig drehenden Varianten nur die Typen in Frage kämen, die beidseitig arbeiten. Schließlich können die Schläge auf der Piste aus allen Richtungen kommen. Spannend war jedoch, wie die Komponenten von ACE dimensioniert werden müssten. Schließlich sollten sie weder zu groß noch zu klein sein. Bei je nach Piste verschiedenen Geschwindigkeiten und großen Unterschieden beim Gewicht der Rodler eine Aufgabe, die nicht zu berechnen war, sondern der langen Testabläufe bedurfte. Über die Ergebnisse zeigt sich Erfinder und Unternehmensgründer Stefan Bock sehr zufrieden: „Am Ende der Testphase entschieden wir uns, für die Serienfertigung die von ACE gelieferten Rotationsbremsen vom Typ FDT-70 zur Dämpfung des Lenkvorgangs im Pistenbock-Cross einzusetzen. Dieser wird mit den Füßen über den Lenkschemel gelenkt, an dem sowohl die Blattfeder mit Achsen und Rädern als auch die Rotationsbremsen montiert sind. Durch diese Konstruktion wird das plötzliche Verreißen der Lenkung beim Aufprall auf ein größeres Hindernis verhindert und bietet so dem Fahrer mehr Sicherheit auf unwegsamen Strecken. Denn beim Lenken dreht sich der Lenkschemel samt Anbauteilen über Gleitlager um eine Lenkschraube. Konzentrisch zu dieser sind zwei Rotationsbremsen gegenläufig mittels Distanzkörper unterhalb des Lenkschemels montiert. Dabei greift ein Vierkant in die Rotationsbremse und ermöglicht so die Optimierung des Lenkverhaltens.”
Rotationsbremsen: Kleine Verzögerer veredeln Endprodukte
Meist leisten ACE Rotationsbremsen unsichtbar wertvolle Dienste als wartungsfreie Maschinenelemente zum kontrollierten Abbremsen rotierender oder linearer Bewegungen. Sie machen behutsames Öffnen und Schließen kleiner Hauben, Fächer und Schubladen oft erst möglich und schonen dadurch Bauteile. Zudem erhöhen sie Qualität und Wertigkeit von Produkten, in die sie leicht zu integrieren sind. Für fast jeden Einsatzzweck und z. T. auch in einstellbaren Varianten erhältlich, stellen sie Bremsmomente von 0,05 Ncm bis 40 Nm zur Verfügung.