"Sind sie in der Lage, Gasfedern mit Ausschubkräften von 5.000 N zu liefern?" Mit dieser Frage nahm die Entwicklung ihren Lauf. Die spontane Antwort von ACE war: "Ja, sind wir." Was sich das Langenfelder Unternehmen hat einfallen lassen, können Kunden und Besucher in Form eines neuen Messemodells auf der Motek 2012 begutachten. Pate dafür stand ein großer Unterflurverteiler, so wie sie im Kommunalbau für Druckluft-, Strom-, Wasser- und Datenanschlüsse verwendet werden. Der große Kasten mit der schweren Zugangsklappe eignet sich zur Demonstration in idealer Weise. Denn wenn diese Konstruktionen nicht wie im Kommunalbau üblich im Boden eingelassen sind, beeindrucken sie allein wegen ihrer Ausmaße. Für durchschnittlich trainierte Messebesucher ist es kaum vorstellbar, dass die Klappen - die oft auch noch rückenunfreundlich in einer Bücklage zu greifen sind - auch nur ansatzweise bewegt, geschweige denn fast ohne Kraftaufwand geöffnet und geschlossen werden können.
Dass Messebesucher und auch Kinder von ACE ermuntert werden, die scheinbar nicht zu lösende Aufgabe, spielerisch zu erledigen, bedarf einer kurzen Erläuterung der Arbeitsweise von Gasfedern im Allgemeinen: Zu Beginn des Öffnens aus der Horizontalen ist der Schwerpunkt am weitesten vom Drehpunkt entfernt. In der Senkrechten dagegen liegt er direkt am Drehpunkt. Damit nimmt beim Schließen die benötigte Ausschubkraft entlang des Weges immer weiter ab. Diese ist aber zu Beginn des Schließvorgangs bei großen Klappen so extrem, dass sie irgendwann nicht mehr zu handhaben sind. Die neuen Tandem-Gasdruckfedern von ACE umgehen dieses Problem effektiv. Die stärkere übernimmt beim Öffnen den ersten, schwereren Teil des Weges, die zweite den leichteren letzten. Beim Schließen verläuft der Weg umgekehrt. Hier ist eine deutlich reduzierte Ausschubkraft zu überwinden. Zudem erzeugt das Einfahren der Kolbenstange eine geknickte Kennlinie, die sich besser an den Kraftverlauf der Klappe anpassen lässt, wie das Messemodell eindrucksvoll zeigt.
Vor der optimalen Lösung stehen Teamarbeit und die richtige Wahl
Bevor die großen Maschinenelemente vor Ort zum Einsatz kommen können, legt ACE die Gasfedern gemeinsam mit dem Kunden je nach Anwendung aus. Ein durchaus übliches Vorgehen beim Langenfelder Unternehmen, das sich als Lösungspartner seiner Kunden versteht. Die so entstehende Transparenz bezüglich aufzubringender Handkraft bei den unterschiedlichen Öffnungswinkeln sowie die bei jedem Einsatzfall unterschiedlichen Ausschubkräfte sind häufig letztlich ausschlaggebende Gründe für positive Kaufentscheidungen der Kunden. Bislang stehen die schlanken Helfer mit Ausschubkräften von 300 N bis 5.000 N zur Verfügung. Ein extrem großer Bereich, wenn man bedenkt, dass alle Modelle als Tandem-Gasdruckfedern mit der Bezeichnung GST-40, das heißt mit einem Durchmesser von 40 mm, vorliegen. Die Variationen sind in diesem Fall durch unterschiedliche Hübe zu erklären. Diese schlagen sich in den Untermodellen von GST-40-50-100 bis GST-40-70-400 nieder, wobei die zweite Zahl für Hub a, die dritte für Hub b steht. Insgesamt kommen durch die Kombination der verschiedenen Hübe sieben Tandemgasfedern zustande. Wie oben beschrieben, sind sie speziell für schwere Klappen und Hauben mit großem Öffnungswinkel ausgelegt, da sie durch ihre beiden Druckrohre mit unterschiedlicher Ausschubkraft und Progression in der Lage sind, zwei Kraftbereiche abzudecken. So übernimmt exemplarisch beim Modell GST-40-50-150 die kleine Gasfeder den Bereich 900 N und die große bereits den Bereich 2.500 N. Alle vorliegenden Typen zeichnen sich dabei durch eine hohe Anfangs- und eine geringe Endkraft aus.
Tandemgasfedern individuell anpassbar
ACE zeigt auch mit dieser Neuheit wieder eine kundenspezifische Lösung. Die mit einer Kolbenstange aus hart verchromtem Stahl und mit Stahl verzinkten Zylinderrohren und Anschlussteilen versehenen Dämpfungselemente können beliebig kombiniert werden. Zudem sind alle für Standardgasfedern vorliegenden Anschlussarten nutzbar. Laut Kai Boelingen, Produktmanager von ACE für Gasfedern, bringen alle entstandenen Lösungen neben der kinderleichten Handhabung einen weiteren entscheidenden Vorteil mit sich: "ACE Tandemgasfedern bieten höchste Standzeiten durch eine Kolbenstange mit verschleißfester Oberflächenbeschichtung sowie einer integrierten Fettkammer, die eine dauerhafte Schmierung der Dichtungen gewährleistet", erwähnt er und fügt hinzu, dass man auf Bestellung die neuen Elemente auch als Sonderlösungen liefern könne. So habe der Kunde die Wahl, sie mit einer normalen Endlagendämpfung oder ohne Dämpfung zu erhalten. Boelingen weiter: "Außerdem stehen unter anderem unterschiedliche Kennlinien, Sonderlängen, -hübe, -dichtungen, -anschlüsse oder Abstreifer zur Verfügung. Daneben sind die für einen Temperaturbereich von -20° C bis 80° C konzipierten Gasfedern auf Wunsch auch als Ausführungen in V2A oder V4A Edelstahl erhältlich. In diesem Fall entsprechen sie sogar den Hygienerichtlinien der Medizintechnik und Lebensmittelindustrie."
Was ACE noch alles vorgesehen hat, um in Zukunft möglichst vielen Kunden den Service zu bieten, aus einer schweißtreibenden Angelegenheit eine kinderleichte Fingerübung zu machen, wird auf der Motek 2012 in Stuttgart gezeigt. Weitere Neuheiten, die marktführenden Klein-, Sicherheits- und Industriestoßdämpfer, die immer stärker nachgefragten ACE-SLAB Dämpfungsplatten, TUBUS Strukturdämpfer, die vielseitigen ACE-LOCKED Klemmelemente, die kleinen ACE Rotationsbremsen und vieles mehr gibt es zu entdecken.
Motek vom 8. bis 11. Oktober 2012: ACE Stoßdämpfer GmbH in Halle 1, Stand 1426.