Heute wurde der erste Mobilfunkmast, den die Funkmasten-Infrastrukturgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern mbH (FMI) im Auftrag des Landes Mecklenburg-Vorpommern errichtet hat, feierlich in Betrieb genommen. Er steht in der Gemeinde Bernitt, zwischen Göllin und Glambeck im Landkreis Rostock. Damit konnte der Bau des 50 Meter hohen Stahlgittermastes inklusive der Einrichtung der technischen Infrastruktur erfolgreich abgeschlossen werden.
Zu diesem Anlass kamen Christian Pegel, Minister für Inneres, Bau und Digitalisierung des Landes Mecklenburg-Vorpommern, Birgit Czarschka, Bürgermeisterin der Gemeinde Bernitt, Carsten Watermann, Leiter Mobilfunkplanung und -ausbau Region Nord beim Mobilfunknetzbetreiber Vodafone, FMI-Geschäftsführerin Daniela Degen-Lesske sowie Vertreter der planenden und bauausführenden Unternehmen und zahlreiche Gäste nach Göllin.
„Die Inbetriebnahme des ersten Funkmasts, der im Auftrag des Landes errichtet wurde, ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu einer flächendeckenden Mobilfunkversorgung in den ländlichen Räumen unseres Bundeslands. Ich danke allen Beteiligten für ihr Engagement und die schnelle Umsetzung dieses Vorhabens“, sagte Innenminister Christian Pegel und fügte hinzu: „Ich hatte ursprünglich gehofft, dass wir den Mobilfunkmast des Landes noch schneller in Betrieb nehmen können. Aber zwölf Monate zwischen Einreichen des Bauantrags am 16. September 2021 und Inbetriebnahme heute sind bereits sehr schnell im Vergleich dazu, wie lange solche Vorhaben üblicherweise dauern.“
Drei weitere Mobilfunkmasten, zwei im Landkreis Rostock und einer im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte, seien im Auftrag des Landes bereits in Planung: „Geeignete Flächen, auf denen sie gebaut werden können, sind bereits gefunden. Zurzeit werden die entsprechenden Nutzungsvereinbarungen abgestimmt.“
Daniela Degen-Lesske ergänzte: „Darüber hinaus gibt es nach Auswertung des Markterkundungsverfahrens und nach Abklärungsgesprächen mit den Mobilfunknetzbetreibern noch weitere mögliche Standorte für Funkmasten mit Interessenbekundungen von jeweils mindestens einem Mobilfunkbetreiber. Für diese Standorte suchen wir derzeit geeignete Flächen. Weitere Abfragen bei den Mobilfunknetzbetreibern sind derzeit in Bearbeitung. Für den Standort Göllin verhandeln wir derzeit mit zwei weiteren Mobilfunknetzbetreibern, diesen Standort für ihr Netz zu nutzen.“
„Wir sind sehr froh, dass mit diesem Funkmast die Mobilfunkversorgung in unserer Gemeinde deutlich verbessert wird. Dabei geht es nicht nur um das Telefonieren. Es ist wichtig für die Wirtschaft, die Landwirtschaft, für das Homeoffice, für die Ansiedlung von Familien, zur Benachrichtigung von Notdiensten. Zum digitalen Zeitalter gehört auch das Verschicken von Fotos und das Anschauen von Nachrichten und Videos auf dem Handy. Ein funktionierendes Mobilfunknetz gehört zur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und Lernen“, sagte Birgit Czarschka.
Carsten Watermann erklärte: „Die Mobilfunknetze in Mecklenburg-Vorpommern sind gut, aber noch nicht gut genug. Wir wollen noch besser werden – vor allem auf dem Land. Um nervige Funklöcher zu schließen und die neueste Mobilfunktechnik 5G+ schnellstmöglich für viele Menschen verfügbar zu machen. Dafür braucht es die gute und enge Zusammenarbeit zwischen Netzbetreibern und Politik. Mit der Inbetriebnahme unserer modernen Mobilfunk-Antennen, die die komplette Bandbreite an verfügbaren Frequenzen unterstützen, bringen wir hier in Göllin Netz an einen Ort, an dem Anwohner und Besucher bislang im Funkloch standen. Genau an solchen Orten ist der gemeinsame Ausbau besonders wichtig. Und genau auf diesem Weg werden wir unsere Mobilfunkoffensive gemeinsam weiter vorantreiben.“
Den Stahlgittermast hatte das Generalunternehmen Cteam Consulting & Anlagenbau GmbH aus Ummendorf in Baden-Württemberg Ende Juni fertiggestellt. Anschließend erfolgte die Stromanbindung durch die WEMAG Projektentwicklung GmbH. Die Stromtrasse wurde gleichzeitig genutzt, um Glasfaserleerrohre mit zu verlegen, die den Anschluss der Funkanlagen in Göllin an ein Glasfasernetz ermöglichen.
Hintergrund:
Auf Grundlage eines Landtagsbeschlusses von Ende 2019 wurde im Jahr 2020 die Funkmasten-Infrastrukturgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern mbH (FMI) gegründet. Als Tochterunternehmen der Landgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern mbH soll sie dafür sorgen, dass in Regionen des Landes, in denen Mobilfunknetzbetreiber wegen des fehlenden wirtschaftlichen Anreizes keine Masten bauen, diese aus Landesmitteln errichtet werden. Für das Ausbauprogramm stehen 40 Mio. € Landesmittel zur Verfügung.
Das von der Europäischen Union genehmigte Ausbauprogramm des Landes Mecklenburg-Vorpommern sieht die Errichtung passiver Mobilfunkinfrastruktur durch die FMI mit Landesmitteln an Standorten ohne Mobilfunkversorgung vor, wenn in den nächsten drei Jahren kein eigenwirtschaftlicher Ausbau der am Markt tätigen Mobilfunknetzbetreiber geplant ist und mindestens ein Netzbetreiber verbindlich der Nutzung eines durch die FMI errichteten Maststandortes zugesagt hat.