Morgens um acht im K-Trakt der Fachhochschule. Die Studierenden strömen durch die Gänge auf dem Weg zu ihren Vorlesungen und Seminaren. Auch "Klaus" ist auf dem Weg zur Arbeit. Klein und rechteckig sucht er sich seinen Weg durch die Studierenden und begehrt mit synthetischer Stimme Platz zu machen. "Klaus" ist ein Roboter, genauer ein mobiler Roboter der Firma Adept Technology, und sein "Arbeitgeber" ist Prof. Dr. Martin Venhaus, Leiter des Labors für Robotertechnik. Klaus, ein Adept Lynx, hat eine Nutzlast von bis zu 60 kg. Zwei dieser Systeme hat die Hochschule jetzt angeschafft, für die Lehre und für den Wissenstransfer mit der Industrie. " Wir schulen unsere Studierenden an diesen Systemen und wir sind stolz, dass unsere Hochschule bei der Ausstattung in der ersten Liga mitspielt", berichtet Venhaus.
Das vom Labor liebevoll in Klaus getaufte Autonome AGV (Automated Guided Vehicle) ist ein fahrerloses automatisch gesteuertes Transportfahrzeug, das für den Materialtransport eingesetzt wird. Durch die integrierte Navigations- und Bewegungssteuerung sowie einer Software, die für die automatische Kartengenerierung und Wegführung sorgt, navigieren die mobilen Roboter innerhalb eines definierten Arbeitsbereiches absolut autonom und sicher. Derartige Roboter können in Industrie und Verwaltung innerhalb und außerhalb von Gebäuden eingesetzt werden. Beispielsweise als Bote für den Transport von Dokumenten. In Unternehmen ersetzen sie Fließbänder und transportieren Material von einer Maschine zur anderen. Die Geräte navigieren dabei autonom. Joschka Szittnick, Student im Studiengang Mechatronik, hat in seiner Bachelorarbeit die Rechner von einem Industrieroboter, eine Bildverarbeitung und ein AGV verknüpft, so dass alle miteinander kooperieren können. In diesem Anwendungsbeispiel belädt der Roboter eine mobile Plattform, die Bildverarbeitung zeigt dem Autonomen System dabei die genaue Positionierung. "Diese Anwendung zeigt die enormen Einsatzmöglichkeiten von AGV. Mit Kooperationspartner aus der heimischen Industrie würden wir gerne weitere Anwendungsfälle individuell bearbeiten und unser Know-how auf diesem Gebiet weitergeben" erläutert Venhaus.
Die Systeme von Adept navigieren ohne Leitlinien oder ähnliche Referenzmarkierungen. Sie besitzen eine intuitive Programmierbarkeit, so dass die Studierenden beispielsweise während einer Lehrveranstaltung neue Landkarten, Routen und Aufgaben erstellen können. Die Adept-Applikationsingenieure gewährleisten einen professionellen Support.