Messungen mit 1-Kanal-Pyrometern oder Thermovisionskameras bringen oft nur ungenügende Ergebnisse, da diese Methoden abhängig vom Emissionsgrad der Oberfläche sind. Dieser ist seinerseits abhängig von Material und Messposition.
Da die meisten Glasformen aus hochlegierten Stählen bestehen, ist der Emissionsgrad für ein 1-kanalig messendes Pyrometer sehr niedrig. Auch verändert er sich im Laufe der Betriebszeit durch Anlaufen der Oberfläche, dies kann bis zum doppelten Wert oder mehr betragen und führt zu falschen Messergebnissen.
Mit einem Quotienten-Pyrometer, das 2-kanalig misst, kann eine weitgehend emissionsgradunabhängige Messung erzielt werden. Die bislang im Markt erhältlichen Quotienten-Pyrometer hatten entweder zu lange Erfassungszeiten oder zu große Bauformen, um sie effizient einsetzen zu können.
Die Verwendung neuartiger Detektoren ermöglicht es, Quotienten-Pyrometer in kompakten Gehäusen zu bauen, die im sogenannten Smart Modus bereits ab 100C°, sowie im Quotienten-Modus ab 250C° messen können. Die obere Messgrenze liegt hier bei 2000°C.
Die Datenkommunikation erfolgt analog und/oder digital mittels RS485-Schnittstelle bei einer Einstellzeit von 2 ms. Die Anbindung an Profi-Net- oder Profi-Bus-ist möglich.
Mittels einer intelligenten Softwarelösung kann eine Parametrierung des Pyrometers, sowie die Messdatenerfassung durchgeführt werden. Das integrierte Laserpilotlicht oder eine Visieroptik sorgen für eine exakte Ausrichtung auf das Messobjekt.
Dies sind Auszüge des Vortags, den Erhard Niessner im Rahmen der Technologie-Themenreihe „T2 - Heißformgebungstechnologie, Veredelung, Qualitätssicherung“ - bei der 91. Glastechnischen Tagung in Weimar hält.