Markt- und branchenbedingt entwickelten sich die fünf Divisionen unterschiedlich. Starke Umsatzzunahmen erreichten die beiden grössten Divisionen Heiztechnik und Sanitär sowie Fenster und Türen, die zwei Drittel des Konzernumsatzes erzielen. Die Division Küchen und Kühlen konnte den Umsatz auf Vorjahresniveau praktisch halten. Hinter dem Vorjahresumsatz zurückgeblieben ist die teilweise auf die Automobilindustrie ausgerichtete Division Stahltechnik. Auch die zu einem grossen Teil für die Druckmaschinenindustrie tätige Division Oberflächentechnologie spürte den massiven Nachfragerückgang in der Branche.
Die Division Heiztechnik und Sanitär steigerte ihre Nettoerlöse gegenüber dem Vorjahr um 4.2 Prozent auf CHF 646.2 Mio. (Vorjahr CHF 620.3 Mio.). Damit vermochte die Division dem drastischen Nachfrageeinbruch in Grossbritannien infolge der Immobilienkrise und dem Wertverlust des britischen Pfunds erfolgreich zu trotzen. Zur Stützung der Umsätze beigetragen haben vor allem die beiden wichtigsten Märkte Deutschland und Schweiz. Auch die strategische Ausrichtung nach Osteuropa ist weiterhin sehr erfolgreich, lag das Umsatzwachstum in den osteuropäischen Ländern doch im hohen einstelligen Prozentbereich.
Der Umsatz der Division Küchen und Kühlen erreichte mit CHF 290.8 Mio. annähernd die Vorjahreswerte (CHF 295.5 Mio.). Der Umsatzrückgang von 1.6 Prozent ist hauptsächlich auf Produktionsprobleme bei Forster Küchen infolge der Einführung von SAP R/3 zurückzuführen. Demgegenüber entwickelte sich der Absatz von Piatti-Küchen, dem wichtigsten Produkt der Division, einmal mehr erfreulich. Gleiches gilt für die Verkäufe der Premiumprodukte von Miele Die Küche, die international kontinuierlich zunahmen. Die dieser Tage bekannt gegebene Zusammenarbeit zwischen AFG und dem Star-Designer Philippe Starck wird als erstes zu neuen Produkten im Bereich Küchen und Kühlen führen. Dies wird der Division, die seit letztem Sommer unter der Leitung von Hansgeorg Derks steht, neue und zusätzliche Impulse verleihen.
Die Division Fenster und Türen beweist sich weiterhin als erfolgreiche und wachstumsstarke Einheit. Sie verzeichnete einen Umsatzsprung um 28.3 Prozent auf CHF 382.5 Mio. (CHF 298.1 Mio.). Wesentlich dazu beigetragen hat die Anfang 2008 akquirierte, in der Slowakei angesiedelte und dort marktführende Fensterproduktionsgesellschaft Slovaktual. Aber auch in der Schweiz hat die Division im Berichtsjahr durch das starke organische Wachstum in allen Geschäftsbereichen erneut Marktanteile gewonnen und ihre Marktführerschaft weiter gestärkt.
Die Division Stahltechnik, deren Geschäftsbereich Präzisionsstahlrohre während den letzten Jahren insbesondere im Automotive-Geschäft mit ihren innovativen Produkten kontinuierlich überdurchschnittliche Umsatz- und Ertragssteigerungen erzielte, spürte den drastischen Bestellungsrückgang im 4. Quartal 2008 deutlich. Die Nettoerlöse brachen im Segment Automotive um rund 32 Prozent gegenüber dem vierten Quartal des Vorjahres ein. Trotz des markanten Nachfragerückgangs und der ungünstigen Währungsentwicklung des Euro erreichte die Division einen Umsatz von CHF 166.8 Mio. und verfehlte den Vorjahresumsatz von CHF 173.4 Mio. nur knapp. Der im Baubereich tätige Geschäftsbereich Profilsysteme hat die Erwartungen trotz des schwierigen Marktumfelds erfüllt und den Vorjahresumsatz deutlich übertroffen. Der rückläufige Stahlpreis wirkte sich hingegen auf die Preisgestaltung und damit auf die Umsatzentwicklung noch nicht nennenswert aus.
Der Umsatz der Division Oberflächentechnologie fiel 2008 mit CHF 88.8 Mio. unter den Vorjahresumsatz von CHF 95.2 Mio. Der Umsatzrückgang ist das Resultat des massiven Nachfragerückgangs in der Druckmaschinenindustrie, in der die STI Hartchrom hauptsächlich tätig ist, und wurde durch den schwachen Euro noch verstärkt. Der massive Umsatzrückgang konnte jedoch durch die erheblichen Umsatzsteigerungen in den Bereichen General Industries, Papier, Schifffahrt und Luftfahrt teilweise wettgemacht werden.
Der Umsatz des Bereiches Corporate Services, dem auch der Logistikbereich mit dem Transportunternehmen Asta zugeordnet ist, stieg gegenüber dem Vorjahr leicht um 2.1 Prozent auf CHF 31.5 Mio.
Ohne den Einfluss von Sonderfaktoren (Wertberichtigungen auf immateriellen Vermögenswerten) würde das Betriebsergebnis (EBIT) trotz dem deutlich schwieriger gewordenen Umfeld knapp unter Vorjahresniveau liegen. Zusammen mit diesen Sondereffekten haben andere Faktoren wie Margenerosion, Preisdruck, negative Währungseinflüsse und vor allem die konjunkturelle Entwicklung ab dem 4. Quartal 2008 dazu geführt, dass der Konzerngewinn gegenüber dem Vorjahr abgenommen hat. Eingeleitete Korrekturmassnahmen zeigen erste Erfolge, konnten die erwähnten negativen Faktoren im vergangenen Jahr aber erst teilweise kompensieren.
Der detaillierte Jahresabschluss 2008 wird am 16. März 2009 publiziert.
Termine:
- Publikation des Geschäftsberichtes 2008 - 16. März 2009
- Bilanzmedienkonferenz - 16. März 2009, 10.30 Uhr, Park Hyatt Hotel, Zürich
- Finanzanalystenkonferenz - 16. März 2009, 14.00 Uhr, Park Hyatt Hotel, Zürich
- Generalversammlung - 17. April 2009, 16.00 Uhr, Seeparksaal, Arbon
Weitere Informationen unter: www.afg.ch.