Nach dem 2. Weltkrieg flüchtet Franz Fritz mit seiner Familie auf abenteuerliche Weise aus der thüringischen Heimat, weil von der sowjetischen Besatzungsmacht erhebliche Repressalien zu erwarten sind. Sein 1922 geborener Sohn Georg, der den 2. Weltkrieg als kühner Nachtjäger und Offizier erlebt, verfrachtet in verwegenen Aktionen wertvolles Betriebsinventar über die Grenze. Die Familie lässt sich zunächst im bayerischen Eltmann/Main nieder, doch einen besseren Standort bietet die Gemeinde Kleingartach (Baden Württemberg) und Familie Fritz zieht abermals um. Als die dortigen Räumlichkeiten zu beengt werden, verlagert man den Hauptsitz 1955 ins nahe gelegene Güglingen, wo eine völlig neue Ära anbricht: Aus Druckmessgeräten werden pneumatische Füllstandmessgeräte, überwiegend für Heizöl-Lagertanks, entwickelt. Es folgen Überfüllsicherungen und Lecküberwachungssysteme zur sicheren Lagerung von Mineralölprodukten. AFRISO wird Marktführer auf diesem Sektor - Technologien und Produkte für den Umweltschutz bestimmen jetzt zunehmend das Programm von AFRISO. In der Firma selbst beginnt man, alle Prozesse konsequent auf Grundwasserschutz, Ressourcenschonung und Energieeinsparung auszurichten. Zu einem Zeitpunkt also, zu dem das Thema Umweltschutz in Deutschland so gut wie noch gar keine Rolle spielt und von den Medien nur selten kommuniziert wird. Es folgen mechanische Füllstandmessgeräte (1957), elektronische Füllstandmessgeräte (1958) und Leckwarngeräte (1962). Ab Anfang der 60er Jahre werden die ersten Vertriebs- und Produktionsgesellschaften in Österreich, Schweiz, Frankreich, England, Niederlande, Belgien und Schweden gegründet. Durch die Europäisierung wird der Firmenname AFRISO zu AFRISO-EURO-INDEX umgewandelt.
1968 stirbt Franz Fritz im Alter von 78 Jahren und Sohn Georg übernimmt die Firmenleitung. Die Ölkrise 1973/74 ist dann der Auslöser für die Entwicklung einer breit angelegten Produktpalette für den ökologischeren und ökonomischeren Betrieb von Heizungsanlagen. Die zunehmende Belastung der Luft durch Schadstoffe aus kohle-, gas- und ölbefeuerten Anlagen wird 1974 in Deutschland zum Auslöser für das Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG), das die Grundlage zur Luftreinhaltung bildet. AFRISO entwickelt hierfür als einer der ersten ein Messgerät, mit dem sich Feuerungsanlagen optimal einstellen lassen: Das Rauchgastestgerät RGT. Das Gerät verschafft sich einen guten Ruf als ideales Gerät für Kontroll- und Servicearbeiten und erobert schnell einen führenden Marktanteil. Weil AFRISO den Fortschritt im Heizungsmarkt, insbesondere im Bereich der sicheren Heizöllagerung, von Anbeginn an ganz wesentlich durch eigene Ideen und Produkte mitprägt und mitbestimmt, kann eine Ausnahmestellung auf dem deutschen Markt eingenommen werden. Bei Handwerkern sind AFRISO Produkte für ihre Qualität und Zuverlässigkeit bekannt und daher sehr beliebt - in immer mehr Kellern trifft man jetzt auf Geräte von AFRISO. Vom Stammsitz Güglingen aus werden in Deutschland neue Produktions- und Entwicklungsstätten in Amorbach (Bayern), in Dietzenbach (Hessen) sowie in Illmensee (Bodensee) gegründet. Das Produktprogramm umfasst inzwischen ca. 25.000 Artikel, von einfachen oder anspruchsvollen Druck-, Temperatur- und Füllstandmessgeräten über zahlreiche verlässliche Komponenten für die Heizungs- und Gebäudetechnik bis hin zu hochmodernen tragbaren Abgasanalysegeräten und komplexen stationären Gasanalysesystemen. Georg Fritz zieht sich ab dem 67. Lebensjahr aus dem operativen Geschäft zurück und übergibt die Firmenleitung an seine beiden Söhne Elmar und Jürgen Fritz, die das Unternehmen nun in 4. Generation weiterführen.
Georg Fritz verstirbt im Frühjahr 2004 nach einem spannenden Leben in Alter von 82 Jahren.
Nach dem politischen Umbruch in Osteuropa (1989) werden von Elmar und Jürgen Fritz die ersten Niederlassungen in Ungarn, Rumänien, Tschechien sowie in Polen eröffnet. Auf den verschiedensten Erdteilen werden jetzt neue Firmen gegründet - die jüngsten Beispiele: Südafrika und Ukraine (2004), Russland (2005), China (2006), Peru, Indien und Indonesien (2008). Der Vertrieb des umfangreichen Produktportfolios erfolgt heute über Tochterunternehmen und Auslandsgesellschaften, die in mehr als 30 Ländern ansässig sind. In Deutschland bietet AFRISO derzeit 475 Mitarbeitern sichere Arbeits- und Ausbildungsplätze; weltweit werden etwa 900 Menschen beschäftigt. Hinter der Firmengeschichte steht eine klar definierte Kunden- und Firmenphilosophie. Diese beruht zum einen auf dem verantwortungsvollen Umgang mit der Umwelt, und zum anderen, den Kunden immer als die wichtigste Person im Unternehmen zu betrachten und die Gruppe langfristig auf Erfolgskurs zu halten. Ein Kurs, der auf 140 Jahre Produkt-Know-how beruht und aus der Tradition fest verwurzelt ist. Denn in Zukunft wird ein Thema, das bei AFRISO schon sehr früh in der Firmenphilosophie verankert wurde, noch dramatisch an Bedeutung gewinnen: Umweltschutz! Schlagworte wie Klimawandel, Energieeinsparung, Ressourcenschonung oder regenerierbare Energien umgeben die Menschheit bereits heute Tag für Tag - wie mag dann erst die Zukunft aussehen? Dazu Vertriebschef Matthias Blasinger: "Sollten die bereits verursachten Beeinträchtigungen und Schäden behoben und weiteren Zerstörungen entgegengewirkt bzw. vorgebeugt werden, bedarf es noch gewaltiger Anstrengungen rund um den Globus und vor allem den Einsatz zukunftsweisender Technologien. AFRISO wird hierzu ganz sicher seinen Beitrag in Punkto fortschrittlicher Produkte zum Schutze von Umwelt und Natur leisten. Produkte, die aus der Tradition entstanden sind und auch in Zukunft gefragt sein werden. Produkte, die privaten, gewerblichen oder industriellen Anwendern Schutz und Sicherheit bieten, dem Großhandel ein gutes Wachstumspotential in Aussicht stellen und dem Fachhandwerksbetrieb gute Geschäfte ermöglichen können." www.afriso.de