Unter Kollegen birgt kaum ein Thema so viel Konfliktpotenzial wie die Frage, ob am Arbeitsplatz geraucht werden darf. Die Aufnahme des Nichtraucherschutzes in die Arbeitsstättenverordnung vor knapp drei Jahren hat zwar den Gesundheitsschutz von Nichtrauchern gestärkt, die Diskussionen um die Zigarettenpause aber eher noch angeheizt. Um auf ihre nicht rauchenden Kollegen Rücksicht zu nehmen, verlassen Raucher für eine Zigarettenpause in der Regel freiwillig ihren Arbeitsplatz und suchen eingerichtete Bereiche auf. Im beruflichen Alltag geht die Diskussion um die Zigarettenpause damit häufig direkt in die nächste Runde: Die rauchenden Kollegen stehen ihrem Arbeitgeber für die Zeit der Rauchpause nicht mit ihrer Arbeitskraft zur Verfügung. Nicht rauchende Mitarbeiter können sich übervorteilt fühlen, wenn ihnen jede Pause angerechnet wird.
Erfasst ein Unternehmen Rauchpausen nicht, sind Diskussionen über Arbeitsunterbrechungen und Arbeitszeiten nahezu vorprogrammiert. Tatsächlich können nicht erfasste Zigarettenpausen innerhalb eines Geschäftsjahres schnell zu einem erheblichen Kostenfaktor werden. Nehmen sich nur 100 Mitarbeiter fünfmal am Tag ihre 5 Minuten Zigarettenpause, lösen sich pro Jahr bis zu 410.000 Euro in Rauch auf, setzt man die vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln errechneten durchschnittlichen Lohnkosten deutscher Arbeitgeber in Höhe von 46,89 Euro pro Stunde an.
Auf www.zigarettenpausenrechner.de kann jetzt jeder errechnen was Rauchpausen innerhalb eines Jahres kosten, wenn diese nicht erfasst werden. Zusätzlich werden Ansätze für eine einvernehmliche Lösung aufgezeigt: von der ‚Apfelpause’ für Nichtraucher bis zur Aufteilung der Räumlichkeiten in Raucher- und Nichtraucherbüros.