Die klinische Studie konnte aufgrund des großen Zulaufes von betroffenen Patienten zwei Monate vor Plan abgeschlossen werden. Das Interesse an der Studienteilnahme war unter den Betroffenen um ein Vielfaches höher als in der Planung vorgesehen und überstieg die Erwartungen bei weitem.
"Wir wurden von dem großen Interesse an der Studie und den vielen Anfragen von Patienten bezüglich einer Studienteilnahme wirklich überrascht" kommentierte Dr. Burkhard Timmler, Associate Director Clinical Investigations bei AiCuris, das große Interesse der Patienten an der Studie. "Trotz der heute bereits verfügbaren Medikamente zur Behandlung von Herpes Simplex Virus Infektionen ist der Bedarf nach einer wirksamen und gut verträglichen Therapie unter den an genitalem Herpes leidenden Patienten weiterhin vorhanden."
AiCuris erwartet erste Ergebnisse aus der Studie im Frühjahr 2011. "Wir hoffen, mit diesen Daten Informationen über die effektive Dosis von AIC316 zu bekommen und unsere Annahmen zu bestätigen, dass die Substanz nur einmal täglich oral eingenommen werden kann. Unser Ziel ist es, mit AIC316 den bislang dringenden Bedarf an einer hochwirksamen, gutverträglichen und modernen Therapieform durch eine Substanz mit neuartigem Wirkprinzip adäquat befriedigen zu können", ergänzte Prof. Helga Rübsamen-Schaeff, Geschäftsführerin von AiCuris.
Über Herpes
Herpes Simplex Viren (HSV) sind in der Bevölkerung weit verbreitet (Seroprävalenz von bis zu 100 %, je nach geographischer Region und Bevölkerungsgruppe). Es werden zwei Herpes Simplex Virustypen unterschieden: Typ 1 (HSV-1) und Typ 2 (HSV-2). Während HSV-1 vor allem Läsionen im Mundbereich verursacht, manifestiert sich HSV-2 in der Genitalregion und wird meist sexuell übertragen. Allerdings wurden in den letzten Jahren auch vermehrt HSV-1-Genitalinfektionen gefunden. In einigen Ländern machen sie bereits mehr als die Hälfte aller Erstereignisse von Genitalherpes aus. Lippen- und Genitalherpes gehen normalerweise von alleine wieder zurück, können aber wiederholt auftreten. Genitale HSV-Infektionen werden zudem mit einer dreifachen Erhöhung des Risikos für eine sexuelle Übertragung von HIV in Verbindung gebracht. Bei immungeschwächten Menschen können Herpesviren große und schmerzhafte Geschwüre verursachen. Neugeborene mit einer Herpes-Infektion besitzen das Risiko, eine Herpes-Enzephalitis auszubilden. Die meisten der derzeit verfügbaren Therapien blockieren ein spezifisches Virusenzym, die DNA-Polymerase. Sie weisen denselben Wirkmechanismus auf und zeigen deshalb auch eine ähnliche Wirksamkeit. Es können Kreuzresistenzen auftreten.