Maschinen suchte man in diesem Jahr auf dem Messestand der Langhammer GmbH vergebens, aber stattdessen konnte man dort Begegnungen der dritten Art machen. Besucher fühlten sich wie in einem Science-Fiction Film. Menschen, die eine Microsoft HoloLens trugen, bewegten sich in einer für die Außenstehenden nicht sichtbaren virtuellen Welt. Die Träger der Brille jedoch konnten eine 3D Simulation einer Langhammer Palettieranlage entweder verkleinert auf dem Tresen, oder in Originalgröße auf dem Messestand sehen. Durch Sprachkommandos und Gesten war es möglich die Maschine zu steuern und sich einzelne Teile erklären zu lassen. Völlig gefahrlos konnte man sich direkt in das Modell der Maschine begeben und sich z.B. unter einen Greifer stellen, um diesem bei der Arbeit zuzusehen. Diese neue Art der Maschinenpräsentation kam bei den Kunden und Interessenten von Langhammer sehr gut an und stieß auf der Messe auf großes Interesse. Schnell bildete sich eine Schlange, da jeder die HoloLens selbst ausprobieren wollte.
Die Mixed-Reality-Brille Microsoft HoloLens ist der erste holographische Computer. Im Gegensatz zu anderen Virtual Reality Brillen kann sie unabhängig von einer Verbindung zu einem Rechner oder Smartphone absolut selbständig arbeiten, da in ihr ein vollständiger Computer mit einer holographischen Recheneinheit (Holographic Processing Unit, HPU) integriert ist. Die Brille verfügt über durchsichtige Gläser und stellt „Hologramme“ von virtuellen Gegenständen in der realen Welt dar. Nutzer können mit diesen Objekten interagieren. Bewegungssensoren sind in der Lage, die Umgebung des Nutzers zu erfassen, außerdem registriert die Brille Gesten und Sprache in ihrer Umgebung in Echtzeit. Über ein 3D-Audiowiedergabesystem in den Bügeln erhält der Träger einen binauralen Sound. Dadurch werden je nach Position des Kopfes nicht nur die Hologramme und Projektionen korrekt im Raum angeordnet, sondern auch die Tonquellen werden entsprechend positioniert und schaffen dadurch ein eindrucksvolles Gesamterlebnis. Die Umgebung des Trägers wird von der Brille nur minimal beschallt, aber er selbst ist nicht so abgeschottet als wenn er z.B. Kopfhörer tragen würde.
„Wir sind froh mit der AIT einen Partner gefunden zu haben, der sich nicht nur mit der neuen Technologie der HoloLens auskennt, sondern auch jahrzehntelange Erfahrung mit Software Lösungen im Maschinenbau hat,“ sagt Friedrich Mährlein, Senior Manager Controls bei Langhammer. „Nur so konnten wir die Visualisierung unserer Anlage in nur vier Wochen rechtzeitig für die Messe realisieren. Wir können uns sehr gut vorstellen, diese Art der Präsentation in Zukunft verstärkt einzusetzen. So kann unser Vertrieb z.B. auf diese Art Kunden neue Maschinen direkt in deren Umgebung zeigen, ganz egal wo auf der Welt sie sind.“
„Als eines der ersten Unternehmen in Europa beschäftigen wir uns seit Anfang des Jahres mit der Microsoft HoloLens. Wir freuen uns, dass wir mit Langhammer ein innovatives Unternehmen gefunden haben, das uns das Vertrauen geschenkt hat, diese Lösung umzusetzen. Uns war beiden bewusst, dass wir damit Neuland betreten,“ sagt Lars Roith, Geschäftsführer der AIT. „Auf Basis der 3D CAD Daten, die Langhammer uns geliefert hat, konnten wir jedoch aufgrund unserer Erfahrung schnell ein Modell der Anlage auf die HoloLens bringen, das wir hier Stück für Stück animiert und mit Funktion versehen haben. Unsere Entwickler konnten so an einem realen Projekt wertvolle Erfahrungen sammeln, worauf es bei 3D Anwendungen auf der HoloLens ankommt. Das Feedback von der Messe bestätigt uns in dem Glauben, dass diese Technologie im Maschinenbau eine große Zukunft hat. So denken z.B. unseren Kunden im industriellen Umfeld neben den Vertriebs-und Marketinganwendungen darüber nach, solche Brillen als Assistenzsysteme bei der Bedienerführung von Maschinen oder im Service einzusetzen. Durch die integrierten Kommunikations- und Kollaborationsdienste wie Skype können Anwender auf weltweit verteilte Experten zurückgreifen, von denen sie live in ihre Umgebung Hilfen und Problemlösungen projiziert bekommen.“