Um ein besseres Bild über die Thematik dieser "Tracking und Tracing" Möglichkeiten zu bekommen, wurden Prozesse, Erwartungen und mögliche Verbesserungsansätze im Supply-Chain-Management in einer Umfrage erfasst. Die Umfrage konzentrierte sich vor allem auf die Projektzielgruppe der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) in den beteiligten Regionen. Die Rückmeldungen der Umfrage kamen vor allem aus mittelständischen Unternehmen und decken eine Vielfalt an Branchen mit einem Schwerpunkt auf der Automobil-und Metallindustrie ab.
Die meisten der teilnehmenden Unternehmen betrachten die Logistik als eine Kernkompetenz, die vor allem mit ERP-und PPS-Systemen im IT Bereich unterstützt werden. Eine Mehrheit der Befragten gab an, dass sie in der Logistik derzeit Identifikationssysteme nicht nutzt und auch keine Nutzung plant. Dies zeigt, dass im Mittelstand mit der Auto-ID -und RFID- Technologie ein immenses ungenutztes Potenzial für KMU-Verbesserung über alle Aktivitäten und Geschäftsbereiche hinweg schlummert.
Ökologische und logistische Vorteile des Projektes "Ecologistics " sind nur teilweise und in speziellen Branchen bekannt. Nur eine Minderheit der teilnehmenden KMU erkannte Ressourceneffizienz als wichtiges Ziel in der Logistik. Ein fehlendes Bewusstsein für die Möglichkeiten der Auto-ID-Technologie wurde auch in europäischen Workshops über den EPC Anfang dieses Jahres sichtbar. Die Fähigkeit der ID-Technologie zur nachhaltigen Verbesserung der Logistik ist in vielen kleinen und mittelständigen Unternehmen noch nicht angekommen.
Die Umfrage bestätigte den Bedarf nach mehr Information über Auto-ID und EPC-Standards - nur 5% der teilnehmenden Unternehmen kannten den EPC-Standard.
Obwohl Prozessstandards im Supply Chain Management und im elektronischen Datenaustausch (EDI) in den letzten Jahren zur Routine in der Industrie geworden sind, zeigt die Umfrage im Bereich KMU nach wie vor ein allgemeines Potential in ihrer Umsetzung. In Bezug auf Auto-ID-Software würden sich die meisten KMU die Visualisierung von Echtzeit-Informationen direkt in ihrem IT-System wünschen. Nur einige Branchen (z.B. Dienstleister) gaben an, auch Echtzeit-Informationen für Handy-Anwendungen haben zu wollen.
Im nächsten Schritt des Projekts werden konkrete Anwendungsfälle in kleinen und mittelständischen Firmen gesucht. Viele Befragte haben weiteres Interesse am europäischen "Ecologistics"-Projekt bekundet. Die teilnehmenden Firmen erhalten eine kostenlose Materialflussanalyse und die Möglichkeit, als Teil des Projektes einen Pilotversuch mit dem EPC in einem realen Geschäftsumfeld umzusetzen. Interessierte Unternehmen können sich an die Partnerinstitute des „Ecologistics“-Projekts wenden.
Im Projekt „Ecologistics“ arbeiten 12 Institutionen und Unternehmen aus Belgien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Luxemburg und den Niederlanden zusammen, um die Vorteile einer erhöhten Transparenz in den Lieferketten für die beteiligten Unternehmen durch die konsequente Nutzung bereits vorhandener internationaler und branchenübergreifender Standards darzustellen. Das im Rahmen des Interreg-IVb-Programmes von der EU kofinanzierte Innovationsprojektes zielt insbesondere auf die Bereitstellung von Konzepten, Methoden und Lösungen für kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Konsortialführer ist die Universität Mons (Belgien), aus Deutschland ist das Institut für Produktions- und Logistiksysteme – Prof. Schmidt als Projektpartner eingebunden.
Kontaktdaten
Universität Mons (B)
Projektkoordination/Lead Partner
Bertrand Tiberghien
Tel: +32 65 34 28 39
Fax: +32 65 34 27 98
bertrand.tiberghien@umons.ac.be
Sprachen: Französisch, Flämisch/Niederländisch, Englisch
Centre de Recherche Public Henri Tudor (Luxemburg)
Projekt-Kommunikation
Romain Gaasch
Tel: +352 42 59 91 -6 336
romain.gaasch@tudor.lu
Sprachen: Französisch, Deutsch, Englisch
IPL - Institut für Produktions- und Logistiksysteme Prof. Schmidt GmbH (D)
Geschäftsführer
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joerg.bernarding@iplnet.de
Sprachen: Deutsch, Englisch