Das betrifft zum einen die Resilienz bei Störungen/Unterbrechungen (zeitlich und mengenmäßig) und zum anderen auch die Stabilität der Strukturen mit den aktuellen und zu erwartenden Verfügbarkeits- und Kostenveränderungen. Besonders deutlich wurde das mit den starken Verschiebungen und dem Ausbleiben von Halbleiter-Lieferungen für die Automobilhersteller und Zulieferer. Fortgesetzt wurde die Situation dann auch auf immer mehr Rohstoffe und betrifft jetzt nahezu alle Ressourcen – insbesondere kritische Materialien bei der Transformation zur E-Mobilität.
Es ist deshalb nicht verwunderlich, dass in Unternehmen und bzw. in fokussierten Projektgruppen der Hersteller und Zulieferer bis hin zu unternehmensübergreifenden Gremien der Industrie nach Abhilfen und nach abgestimmten Lösungen gesucht wird. Lösungen, die einerseits einen Beitrag zur Stabilität der Lieferbeziehungen beitragen und dennoch nicht in die Wettbewerbsfähigkeit der Kunden und Lieferanten eingreifen oder kartellrechtliche Probleme aufwerfen.
Wie die Konzepte und Lösungen aussehen müssen und wie diese strategisch und planerisch in bestehende Lieferbeziehungen integriert werden können, zeigt Hans Ehm in Beitrag von Infineon auf dem Herbstkongress des AKJ Automotive am 26./27. Oktober 2022 auf (www.automobilkongress.de):
Infineon – Hans Ehm, Head of Supply Chain Innovation, München
Chip-Shortage-Reduction – Strategien, Konzepte und Beispiele
zur Reduzierung künftiger Lieferengpässe bei Halbleitern
Infineon gehört schon seit einigen Jahren zu den Vorreitern, wenn es um die Gestaltung resilienter Lieferketten geht. Dies gilt dann nicht nur für Halbleiter, sondern konzeptionell auch für alle Komponenten in langen Lieferketten. Dabei stehen Supply-Chain-Innovationen im Vordergrund, d.h. Innovationen, wie Informationen aus den Bedarfsketten zur Bedarfsplanung und Steuerung so genutzt werden, dass Brüche abgefangen werden. Abgefangen durch Vorausschau, aber auch mit zusätzlichen Redundanzen in der Lieferkette.
Gerade bei Produkten mit Ressourcenknappheit und Produkten, die über lange Lieferketten hergestellt werden müssen, reichen bisherige Lieferantenverträge und Steuerungsmechanismen nicht mehr aus. Vielmehr müssen Konzepte integriert werden, die Bedarfe und Störungen über ein möglichst langes Netz evaluieren können und dann in Planungshorizonte für erwartete Lieferungen integriert werden.
Die Prozessketten bei der Herstellung von Halbleiter-Bauelementen umfassen sehr viele Fertigungsschritte, die sehr häufig über das globale Produktionsnetzwerk verteilt sind. Besonders kostenintensive Prozesse werden an wenigen Standorten konzentriert, so dass die Koordination von anspruchsvollen Fertigungsprozessen und globalen internen Lieferketten eine große Herausforderung darstellt – noch bevor die Auslieferung zum Kunden erfolgt. Infineon nutzt hier seit Jahren sehr intensiv das Werkzeug der digitalen Simulation, um die Prozessketten planerisch so zu gestalten, dass Kosten- und Perfomance-Ziele gleichermaßen erfüllt werden.
Das Gesamtmotto des diesjährigen Herbstkongresses „Automotive Prozesse und IT 2022“ am 26./27. Oktober: Die Transformation für mehr Effizienz, Autonomisierung, Geschwindigkeit und Nachhaltigkeit - Bausteine für die Strategieentwicklung, Planung und Umsetzung in der Fabrik und Supply Chain
Mit den Unternehmen/Institutionen abat+, BMW, Bosch, Bosch Rexroth, GfPM, Hager, HFT Stuttgart, Hörmann Automotive, Hager Group, htw saar, infineon, Institut für Produktions- und Logistiksysteme, NGK, PwC/Strategy&, REHAU Automotive, Rhenus Automotive, Schaeffler Technologies, SEAT:CODE, SVOLT, Volkswagen, Yanfeng, ZF Friedrichshafen (SB) und einer gezielten Auswahl innovativer Aussteller.
Wir können davon ausgehen, dass am 26./27. Oktober auch neue Antworten gegeben werden, in welche Richtung und mit welchen Strategien, Konzepten und Lösungen sich die Automobil- und Zulieferindustrie in der neuen Produktwelt, in der Supply-Chain und den Kunden-/Lieferantennetzwerken weiterentwickeln wird.
Zu den Fragestellungen, die wir insgesamt beim Kongress am 26./27. Oktober bearbeiten und intensiv diskutieren:
- Wie richten sich Komponentenwerke bei den OEM strategisch und operativ auf diese neue Welt von Anforderungen aus und was bedeutet das für die Unterlieferanten?
- Welche Konzepte sind mit welchem Reifegrad bereits jetzt nachhaltig und effizient umsetzbar, wenn es um den Anspruch einer „Autonomen Logistik“ geht?
- Welche Einzelmethoden sind aktuell und wie integriert, wenn es darum geht über den gesamten Prozess eine optimierte Gesamtprozessplanung zu etablieren?
- Wie sieht eine automatisierte Planung/Steuerung im gesamten Liefernetz aus?
- Zielbild der Methoden, Flächen, Digitalisierung für eine durchgängige Transformation in einer Welt vernetzter Komponentenwerke?
- Wie müssen die Planung und Steuerung für eine ganzheitlich aufgebaute Batterielogistik im internen und externen Liefernetz aussehen?
- In welche Zukunft entwickelt sich die Batterietechnologie?
- Welche Methoden helfen, Chip-Shortages in Zukunft abzumildern oder zu vermeiden?
- Wie sehen resiliente Lieferketten aus und wohin entwickelt sich aktuell die gesamte Automobilindustrie in immer mehr global abhängigen Lieferketten?
- Was können wir von anderen Branchen lernen, wenn es um mehr Digitalisierung und Automatisierung bei der Transformation geht und was geht noch nicht?
Vertieft wird der Erfahrungsaustausch mit den Teilnehmern, Referenten, Moderatoren und ausgewählten Ausstellern/Innovationstreibern auch nach den Vorträgen zusätzlich in digitalen „Innovation-Pitches“ sowie in den getrennt mit den Ausstellern und den Interessenten vereinbarten Digital-Räumen.
Die Gesamtveranstaltung umfasst:
- Vorträge des Automobilkongresses am 26./27. Oktober 2022,
- Netzwerkveranstaltung am Abend des 26. Oktober,
- Diskussion mit hierfür ausgewählten Ausstellern am 26./27. Oktober
- 4 „Benchmarking-Live-Besuchen“ alternativ bei
- Bosch in Homburg
- Hager in Blieskastel
- Schaeffler in Homburg
- ZF Friedrichshafen in Saarbrücken
- „A - Batterieproduktion und Logistik“
- „B - Grüne Transformation meistern“