Dräxlmaier Group - Director Logistics Operations, Vilsbiburg
Bottom-Up-Digitalisierung – Bausteine zur Transformation der Supply-Chain
Dräxlmaier gehört mit seinem Umsatz von 4,6 Mrd. € und ca. 70.000 Mitarbeitern in mehr als 65 Standorten weltweit zu den Vorreitern, wenn es darum geht, innovative Konzepte für neue Fahrzeugkonzepte und für die Produktions- und Supply-Chain-Prozesse zu entwickeln und damit in einem abgestimmten Transformationsprozess wirksam und nachhaltig umzusetzen.
Wenn es darum geht, die Supply Chain im Liefernetzwerk neu aufzustellen, müssen alle relevanten Gestaltungsräume für mehr Agilität und Sicherheit erschlossen und genutzt werden. So werden eigene Stärken in den Prozessen fokussiert. Es ist zunehmend erfolgversprechend, auch Bottom-Up-Vorgehensweise bei der Implementierung zu wählen.
Mögliche Ansatzpunkte als Basis für eine Bottom-Up-Strategie sind:
(1) Supply Chain Visibility: Durch die Verwendung digitaler Überwachungstools und die Übertragung von Daten in Echtzeit erreichen Tier-1-Zulieferer eine bessere Sichtbarkeit in deren Supply Chain. Dies steigert die Reaktionsfähigkeit auf die aktuell relevanten Probleme in den Lieferketten.
(2) Risikomanagement: 1-Tier-Zulieferer bewerten selbst ihre Risiken im Netzwerk und setzen gezielte Risikomanagement-Programme auf. Sie stellen damit sicher, dass sie für mögliche Störungen in der Supply Chain gerüstet ist (Resilienz steigern).
(3) Diversifikation: Die Unternehmen diversifizieren ihre Abhängigkeiten von einzelnen Kunden oder einzelnen Lieferketten und verringern so das Risiko von Lieferengpässen, Bestandsrisiken und anderen Störungen.
(4) Digitale Transformation: Die Implementierung von digitalen Technologien, einschließlich der Verwendung KI-basierter Software für das Lieferantenmanagement sowie die Nutzung von Blockchain-Technologie, tragen dazu bei, die Effizienz und Transparenz in der Supply Chain signifikant zu verbessern.
(5) Nachhaltigkeit: Tier-1-Zulieferer stellen zunehmend sicher, dass ihre Supply Chain vom Grund an nachhaltig aufgebaut ist. Dies z.B. indem Umweltauswirkungen minimiert, faire Arbeitsbedingungen gefördert und ethische Geschäftspraktiken angewendet werden (Einhaltung der ESG-Standards).
(6) Automatisierung: Durch die Automatisierung von Prozessen wie Bestellungen, Lieferungen und Rechnungsstellung wird die Effizienz in der Supply Chain wesentlich gesteigert. Hier gibt es bereits sehr gute und effiziente Instrumente und Vorgehensweisen.
(7) Datenanalyse: Die Verwendung von Datenanalyse-Tools trägt dazu bei, die Supply Chain transparenter zu machen und Entscheidungen auf der Grundlage von Daten und nicht auf Intuition oder Vermutungen zu treffen.
Wie die Transformation der Supply Chain insgesamt erfolgreich gelingen kann und welche Lösungen hier bereits erfolgreich eingesetzt werden, wollen wir beim nächsten Automobilkongress am 26./27. April 2023 in Saarbrücken in Vorträgen, Werksbesuchen und Workshops diskutieren (www.automobilkongress.de).
Der Jahreskongress des AKJ-Automotive beschäftigt sich deshalb am 26./27. April mit den Themen, die sich auf der Grundlage der erkennbar neuen Herausforderungen für die Produktion und Logistik mit den jetzt relevanten Konzepten und Möglichkeiten auseinandersetzen. Ergänzt werden die Beiträge durch Werksbesuche bei Bosch Homburg, Nobilia Saarlouis und Schaeffler Homburg sowie durch Workshops nach den Vorträgen zur Batterielogistik/Produktion und CO₂-Rechnung/Grüne Logistik.
Den Automobilkongress des AKJ mit dem inhaltlichen Motto
AUFBRUCH – Strategien und Wege für eine nachhaltige Weiterentwicklung -
Transformation im Markt, im Produkt, in der Fabrik und der Supply Chain.
Die beteiligten Unternehmen/Personen an den Vorträgen, Moderationen, Werksbesuchen, Workshops und Diskussionen: BMW, Bosch, CLAAS, Daimler Truck, Dräxlmaier Group, Fordwerke, ISW/Universität Stuttgart, HFT Stuttgart, htwsaar, IPL Prof. Schmidt, Magna Steyr, NGK Spark Plug Europe, NIO Europe, PwC, REHAU Automotive, Rhenus Automotive, Schaeffler Technologies, Schaltbau, Volkswagen/PowerCo, Wirtschaftsministerium des Saarlandes.
Vertieft wird der Erfahrungsaustausch mit den Teilnehmern, Referenten, Moderatoren und Ausstellern nach den Vorträgen noch einmal zusätzlich in der Abendveranstaltung, den Pausen, in den digitalen „Innovation-Pitches“ sowie in den getrennt mit den Ausstellern und den Interessenten vereinbarten Digital-Räumen.
Einige der Beiträge werden wir gemeinsam mit dem diesjährigen Montagekongress des ZeMA einbringen. Hinzu kommen weitere Beiträge in den Sessions des Montagekongresses, der ebenfalls am 26. und 27. April in Saarbrücken durchgeführt wird.