Der Frachthafen in Lomé an der Küste Togos ist Anlaufstelle für Containerschiffe aus aller Welt und zentraler Umschlagplatz für den Weitertransport in benachbarte Länder und das Hinterland. Um für mehr Schiffe der neuesten Generation bereit zu sein, wird der Hafen derzeit um ein drittes Terminal erweitert. Damit bereits während der Bauphase die erforderlichen Rechenkapazitäten bereitstehen, kommt für 18 Monate übergangsweise ein Data Center im Container zum Einsatz, das die akquinet AG konzeptioniert und realisiert hat. Thomas Weyrich, Technical Leader von akquinet, erklärt: „Im Container sind alle Funktionen und Infrastrukturkomponenten enthalten, die ein Rechenzentrum braucht. Es ist sofort betriebsbereit.“ Nach Ankunft des Containers wird akquinet die Installation und die Schulung der Mitarbeiter vor Ort übernehmen.
Qualität „Made in Germany“
Gebaut und getestet wurde das acht Tonnen schwere und sechs Meter lange Data Center in Baden-Württemberg, anschließend per Tieflader zum Hafen in Antwerpen transportiert und von dort nach Lomé verschifft. Auf Kundenseite betreut Roel van den Berghe, ICT Program Manager der weltweit Häfen und Terminals betreibenden Terminal Investment Limited SA (TIL Group), zu der auch der Neubau in Togo zählt, das Projekt. Nach Vorabnahme und erfolgreichen Integrationstests kommentierte er: „Das sofort einsatzfähige Data Center ist für unser Bauprojekt von entscheidender Bedeutung. Die Leistungen von akquinet haben uns begeistert, im besten Sinne ist dies Qualität ‘Made in Germany’.”
Container-RZ auch als dauerhafte Standard-Lösung
Das Rechenzentrum, ein Serienprodukt von akquinet namens „DConS“ (Data Container Solution), hat vordefinierte, standardisierte Infrastrukturbausteine. Für die speziellen Kundenbedürfnisse und die lokalen Gegebenheiten am Bestimmungsort in Togo wurde es angepasst. „Beispielsweise ist der Container außen hell lackiert, damit er sich bei Sonnenbestrahlung nicht so stark aufheizt“, erklärt Thomas Weyrich. Durch seine robuste Bauweise und Ausstattung eignet sich das Container-RZ nicht nur, wie in Togo, für den Interimsbetrieb, sondern auch als langfristige Lösung. USV (Unterbrechungsfreie Stromversorgung) und Kühlsystem sind im 2N-Redundanzprinzip realisiert. Zur Sicherheit tragen ein dreistufiges Brandschutzkonzept mit einer automatischen Löschanlage sowie hohe Sicherheitslevel gegen Feuer und Einbruch bei. Das RZ wird durch die Sicherheits- und Überwachungslösung „DC SAMS“ ganzheitlich überwacht. Das System wurde speziell für IT-Räume entwickelt. Im Notfall versendet es per SMS und E-Mail einen Alarm.
akquinet-Tochter liefert zentrales Steuerungssystem für Container
Im Data Center werden neben Informationen aus dem Warenwirtschaftssystem und der Administration in erster Linie Daten aus dem Terminal Operation System (TOS - RBS TOPS), dem zentralen Management- und Steuerungssystem des Container Terminals, gespeichert und die Systeme betrieben. Das TOS liefert ein Tochterunternehmen von akquinet, RBS EMEA, zusammen mit der RBS Pty. Ltd. aus Sydney (Australien). Die Unternehmen übernehmen die komplette Betreuung der Einführung und Produktivschaltung. Eine robuste und qualitative IT Infrastruktur sind überlebenswichtig für das Terminal, damit die zentrale Steuerungssystem 24/7 betrieben werden können. „Das reibungslose Zusammenspiel zwischen dem neuen Interims-RZ- und dem TOS-Projekt ist entscheidend, damit für den Kunden keinerlei kostspielige Verzögerungen zu daran anschließenden Projektphasen entstehen. Dass das Rechenzentrum und das zentrale TOS quasi in einer Hand liegen, schafft für die TIL Group noch mehr Sicherheit und Vertrauen“, erläutert Norbert Klettner, Geschäftsführer der RBS EMEA.