"Im sensiblen Bereich der Babypflege haben wir mit der Wertigkeit und den Qualitätsstandards unserer Produkte überzeugt", sagt Wolfgang Tenbusch, Geschäftsführer der Albaad Deutschland GmbH. Partner im asiatischen Markt würden vor allem auf die stabile Qualität aus Ochtrup mit 20 Jahren Erfahrung in der Produktion von Babytüchern vertrauen. Im Gegensatz dazu hätten Hersteller in Südkorea sich zwar an die dortigen gesetzlichen Rahmenbedingungen, zum Beispiel bei der Konservierung gehalten, aber gerade hier gibt es einen tatsächlichen Wissens- und Erfahrungsvorsprung! Für Tenbusch eine willkommene Situation: "Die hohen Hygienestandards haben somit den Markteintritt in Südkorea ermöglicht."
Der Export von Waren des täglichen Bedarfs aus Deutschland nach Asien ist sonst eher ungewöhnlich, da diese in der Regel vor Ort günstiger hergestellt werden. Tenbusch vermutet eine Trendwende, da die Ansprüche an solche Produkte mit den höheren Lebensstandards und Gehältern in Asien ebenfalls steigen. "Zwar sind Produkte aus Deutschland etwas teurer, aber die Herkunftsbezeichnung 'Made in Germany' wird von unseren Partnern sehr geschätzt", erläutert er.
Als Marktführer Private Label in Deutschland sieht Albaad zudem weiteres Absatzpotential in anderen asiatischen Ländern wie China. "Die Risiken dieser Märkte sind uns bewusst. Ich bin aber überzeugt, dass auch hier die Ansprüche der Kunden an Convenience-Produkte weiter steigen werden", sagt Tenbusch. Chinas neue Mittelschicht zählt bereits jetzt so viele Menschen wie die gesamte EU. Während deutsche Ingenieurskunst in Form von PKW und Maschinenbau in Asien bereits wichtige Absatzmärkte haben, erobert mit Albaad nun also ein deutscher Hersteller auch den Bereich der Waren des täglichen Bedarfs.
Mit Blick auf den Markt in Südkorea muss sich das Unternehmen aus dem Münsterland auf ein anderes Konsumverhalten einstellen. 40 Prozent aller Babyprodukte werden dort laut Tenbusch online gekauft. Das Sicherheits- und Pflegebedürfnis für den Nachwuchs ist zudem in der südkoreanischen Kultur sehr ausgeprägt. Somit steigt zwar die Bereitschaft, mehr Geld für Babypflegeprodukte auszugeben, jedoch nur für qualitativ hochwertige Ware. "Diese wollen wir in Zukunft über die Grenzen Südkoreas hinaus liefern", sagt Tenbusch.