Als rasch wasserlösliche und vollständig abbaubare Basis für feuchtes Toilettenpapier hat Hydrofine bereits seine Erfolgsstory geschrieben: Binnen zwei Jahren setzte sich der nachhaltige Werkstoff in dieser Warengruppe durch. Hydrofine besteht aus Viskose und Cellulose-Fasern und ist frei von Mikroplastik sowie chemischen Bindern. Auch aufgrund der kommenden EU-Kennzeichnungspflicht für Einwegprodukte mit hohem Kunststoffanteil nimmt Albaad Deutschland Geschäftsführer Wolfgang Tenbusch jetzt weitere Feuchttuch-Anwendungen ins Visier: „Fertigungsseitig können wir die Zugfestigkeit problemlos so weit hochfahren, dass sich Hydrofine-Tücher auch als Babypflegetücher verwenden lassen. Damit könnten wir das Kunststoffmüll-Aufkommen drastisch eindämmen“, sagt Tenbusch. Angesichts des deutschen Marktvolumens von circa 200 Millionen Packungen Babytüchern ergebe sich ein enormes Einsparpotenzial von bis zu 24.000 Tonnen Plastikmüll pro Jahr.
Derzeit bespricht Tenbusch die Einführung des Produkts mit Markenpartnern aus dem Lebensmitteleinzelhandel „Wir sind zuversichtlich, dass der Verbraucher die kunststofffreien Babytücher noch dieses Jahr im Regal findet.“ Dann liegt es am Kunden, ob sich das Babytuch auf Hydrofine-Basis ebenfalls etabliert. Denn der Werkstoff ist mit einem überschaubaren Mehrpreis verbunden. Für eine Kleinfamilie mit einem Kind bedeutet er eine angesichts der Vorteile zu rechtfertigende Mehrbelastung von rund 25 Euro pro Jahr für die Haushaltskasse. „Aktuell leisten wir Überzeugungsarbeit gegenüber Markenpartnern, Handel und Verbraucher – hierfür möchten wir auch die PLMA nutzen“, sagt Tenbusch.