„Mit Fortschreiten des Klimawandels steht jedes Unternehmen in der Pflicht, die eigenen Prozesse und Produkte ökologisch nachhaltiger zu gestalten“, sagt Wolfgang Tenbusch, Präsident von Albaad Europe. „Die Validierung unserer Ziele durch die SBTi spornt uns an, diese engagiert zu verfolgen.“ Die israelische Gruppe mit derzeit drei europäischen Produktionsstandorten in Polen, Spanien und Deutschland strebt an, ihre Treibhausgasemissionen bis 2030 um 25 Prozent zu reduzieren – ausgehend vom Jahr 2020.
Maßnahmen in allen Unternehmensbereichen
Zur Reduktion der direkten Emissionen (Scope 1) aus Quellen, die das Unternehmen selbst verantwortet, setzt Albaad schwerpunktmäßig auf den weiteren Ausbau von Solaranlagen an allen Standorten und die Nutzung von Elektromobilität für den Fuhrpark. In den Werken zur Trockenpapierherstellung in Israel wird ein Wechsel des Energieträgers von Öl auf Gas vollzogen. Am deutschen, als klimaneutral ausgezeichneten Standort fokussiert sich die Gruppe vor allem auf ein noch effizienteres Energiemanagementsystem. Auch im Bereich eingekaufter Energie (Scope 2) ist das Werk in Ochtrup Vorreiter: Es nutzt bereits seit 2020 vollständig Strom aus erneuerbaren Energien, die anderen Produktionsstätten sollen nachziehen.
Ein Großteil der indirekten Emissionen aus externen Quellen (Scope 3) entsteht durch den Rohstoffeinsatz – hier sind alternative Trägermaterialien für die Feuchttuchproduktion gefragt. Parallel zur laufenden Suche geeigneter Stoffe schafft Albaad mit einem neuen Werk in Israel die besten Voraussetzungen auch für die Herstellung. Die dort entstehende Hybridlinie ist für genau diese künftigen Anforderungen ausgelegt: Mit ihr lassen sich nicht nur Pulp- und Viskosefasern verarbeiten, sondern auch solche, die in der Zukunft erst noch entwickelt werden. Die Produktion vollständig kunststofffreier Feuchttücher für alle Einsatzfelder wird dort ab 2024 möglich sein.
Emissionen reduzieren statt kompensieren
„Beim Klimaschutz greifen viele Elemente wie Zahnräder ineinander. Daher betrachten wir alle Unternehmensbereiche, um Optimierungspotenzial zu identifizieren – sei es Verpackung oder Logistik“, erklärt Tenbusch. Bei ersterem setzt Albaad bereits zum Großteil auf Monomaterialien, um die Recyclingfähigkeit zu gewährleisten. Außerdem sind Folien mit Recyclinganteil (30 Prozent Post-Consumer-Recycled-Kunststoff) bereits im Einsatz. Kürzere Fahrwege durch optimale Positionierung der Werke in Polen, Spanien und Deutschland runden das Konzept zum Klimaschutz ab. „Unser Ansatz lautet: vermeiden oder reduzieren statt kompensieren. Dort, wo es möglich ist, werden wir den CO2-Ausstoß verringern, statt Emissionszertifikate zu erwerben“, resümiert Tenbusch.