Dass die Modulbaupionierin ALHO aus Friesenhagen und das Hamburger Architekturbüro Leuschner Gänsicke ein gutes Planungs-Team sind, haben beide Unternehmen bereits mehrfach bewiesen. Nach Bauten wie der Modulbau-Schule Kavelsdorf und dem Berufsbildungszentrum Schleswig reiht sich nun das elegante zweigeschossige Bürogebäude der Stadtwerke Wedel GmbH in die Abfolge erfolgreich umgesetzter Modulbauprojekte ein. Wie seine Vorgängerbauten setzt dieser Neubau aus präzise im ALHO Werk vorgefertigten Raummodulen nicht nur hochwertige architektonische Akzente, sondern wird dem Ziel der Bauherrin gerecht, in Zeiten der Klimawandel ressourcenschonendes und zeiteffizientes Bauen zu betreiben und mit Energiekonzepten aus regenerativen Quellen zu verknüpfen.
„Im Zuge der Standortkonsolidierung wurde unser altes Firmengebäude an der Feldstraße 150 verkauft.", erklärt Agnes Fricke, Leiterin der Stabstelle Recht & Personal bei der Stadtwerke Wedel GmbH. „Gleichzeitig war das alte Gebäude am Lagerstandort mit seinen Büros und Sozialräumen abgängig. Ziel war es, unsere Kolleginnen und Kollegen aus den technischen Bereichen an einem zentralen Ort zu vereinen“, so die Rechtsanwältin. „Wir wollten die Teams an einem Standort bündeln und gleichzeitig mit einer entsprechenden Büro- und Gebäudeplanung ein Arbeitsumfeld schaffen, das geeignet ist, die internen Arbeitsabläufe bestmöglich zu unterstützen.“
Schnelligkeit ist Trumpf
Doch nicht nur funktionale Anforderungen standen im Vordergrund. Auch die Frage nach einer zügigen und wirtschaftlichen Umsetzung des Neubaus spielte eine zentrale Rolle bei der Entscheidung „pro Modulbau“. „Eine herkömmliche Bauweise hätte unseren Zeitplan und unser Budget stark belastet“, ist Agnes Fricke überzeugt. „Unsere Wahl fiel darum schnell auf die Stahlmodulbauweise, die in vielerlei Hinsicht ideal zu unseren Anforderungen gepasst hat: Schnelligkeit, Nachhaltigkeit und Flexibilität – ein Neubau in Modulbauweise war die logische Konsequenz.“
Die Module wurden nach Plänen der Architekten Leuschner Gänsicke und ALHO vorgefertigt und dann vor Ort in kürzester Zeit montiert. Planer Uwe Gänsicke: „Die gesamte Werkplanung erfolgt als integrale Planungsleistung direkt beim Modulbauunternehmen und geht anschließend unmittelbar in die Fertigung. Das spart enorm viel Zeit und Kosten gegenüber herkömmlichen Bauweisen. Außerdem wird der Abstimmungsaufwand nicht nur auf Bauherrenseite, sondern auch zwischen den einzelnen Fachplanern und Gewerken minimiert, und damit sinkt die Gefahr von Baumängeln erheblich.“
In Zahlen: Architekten und Modulbauexperten benötigten für die Planung rund sechs Monate, acht Monate später lag die Baugenehmigung vor. Innerhalb von fünf Monaten stand das Gebäude dann bezugsfertig bereit mit nur 27 Wochen Bauzeit vor Ort – ein beeindruckend rasanter Zeitplan, der beim konventionellen Bauen „Stein auf Stein“ nicht zu erreichen ist. „Obwohl wir schon darauf vorbereitet waren, hat uns die Geschwindigkeit des Bauprozesses doch alle überrascht“, gibt Agnes Fricke zu. „Vor allem weil wir trotzdem keine Kompromisse bei der Qualität eingehen mussten und auch die Projektkosten durch den effizienten Bauprozess verlässlich im Rahmen blieben.“
Uwe Gänsicke weiß, welche konstruktiven Bedingungen mit der Bauweise verbunden sind und welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, damit dies funktioniert: „Wir haben durch geschickte Planung jeweils eine Gebäudeachse über die komplette Gebäudetiefe hinweg mit nur einem Modul abdecken können – 24 Module insgesamt. Damit war bei diesem Projekt sowohl die serielle Fertigung als auch die Montage sehr effektiv und schnell.“
Flexibles Raumkonzept
Als weitere große Vorteile der Modulbauweise nennt Agnes Fricke die Flexibilität in Bezug auf die Grundrissgestaltung und die Anpassungsfähigkeit des fertiggestellten Gebäudes an zukünftige Bedürfnisse: „Auch das war für uns ein ganz entscheidender Punkt“, betont die Bauherrenvertreterin. „Wir wollten ein Gebäude, das nicht nur unserem heutigen Bedarf gerecht wird, sondern sich auch problemlos an künftige Anforderungen anpassen lässt.“ Dank der nichttragenden Innenwände innerhalb des Modulgefüges können Raumaufteilungen auch im laufenden Betrieb unkompliziert geändert und die Gebäude bei Bedarf beliebig erweitert werden – horizontal und bei entsprechender statischer Vordimensionierung auch vertikal. Bis zu sechsgeschossige Gebäude sind in reiner Stahlmodulbauweise möglich. Diese Flexibilität macht die Stahlmodulbauweise besonders attraktiv für Bauherren, die langfristig planen und den Wert ihrer Investition erhalten oder sogar steigern wollen.
„Die Stadtwerke verlangten ein Raumkonzept, das sowohl ausreichend Platz für die technischen und kaufmännischen Mitarbeitenden bietet, als auch Besprechungsräume und Pausenflächen für den Austausch zwischen den Teams umfasst. Die Arbeitsbereiche sollten flexibel anzupassen sein“, erinnert sich Uwe Gänsicke. „Daher haben wir ein Modulraster entwickelt, das auf einer Achse von 3,875 Metern basiert und Räume ermöglicht, die je nach Bedarf Zweier-, Vierer- und Sechser-Aufteilungen mit den dafür nach Arbeitsstättenrichtlinie geforderten Bewegungsflächen bieten. Eine Flexibilität, die sich im gesamten Gebäude fortsetzt.“
Agnes Fricke ergänzt: „Um die interne Zusammenarbeit zu fördern, brauchen wir flexible und offene Arbeitsbereiche. ALHO kann mit seinem System derlei Anforderungen problemlos erfüllen. Das haben wir bei unserer Recherche über das Unternehmen von anderen ALHO Bauherren erfahren, die jederzeit wieder mit dem Unternehmen bauen würden. Die zahlreichen Referenzen haben uns dieses Potenzial ebenfalls gezeigt. Das hat uns überzeugt.“
Architektonische Highlights
Der Neubau wurde als klassische Zweibundanlage mit einem mittleren Erschließungsflur konzipiert und hat eine Länge von rund 46 Metern, eine Breite von knapp 17 Metern und ist mehr als 7,5 Meter hoch. Die Bruttogeschossfläche beträgt rund 1.120 m2 auf zwei Etagen. Insgesamt fasst das Gebäude in etwa 100 Arbeitsplätze.
Im Erdgeschoss sind unter anderem Büros für die Monteure, Sozialräume sowie Sanitär- und Umkleideräume untergebracht. Im Obergeschoss finden Ingenieure, Techniker und Planer ihre Arbeitsplätze. Dort befindet sich auch ein großer Konferenzraum mit moderner Medientechnik.
Eine Besonderheit ist der stützenfreie, über den Haupteingang auskragende Konferenzraum. „Dass wir diese gestalterische Herausforderung elegant und ohne zusätzliche Stützen realisieren konnten, zeigt die architektonische Flexibilität der Modulbauweise mit freitragenden Raummodulen aus Stahl“, erklärt Architekt Uwe Gänsicke. Bei der Materialwahl legten die Verantwortlichen insgesamt großen Wert auf Langlebigkeit und Funktionalität – innen, wie außen. So wurde in den Fluren ein robuster Vinylboden verlegt, der den täglichen Belastungen in einem stark frequentierten Gebäude problemlos standhält. In den Sanitärbereichen kamen langlebige keramische Fliesen zum Einsatz, während in den Büros und im Konferenzraum ein hochwertiger Teppichboden gewählt wurde, der gleichzeitig Trittschall dämpft und für eine angenehme Raumakustik mit komfortabler Arbeits- und Aufenthaltsatmosphäre sorgt.
Besonders stolz sind Bauherrin und Planer auf die hochwertige Fassade des Gebäudes: „Hier ist uns die Kombination aus Eleganz und Robustheit besonders gut gelungen“, freut sich der Architekt. Die Metallfassade aus einem speziell gefertigten dunkel-bronzefarbenen Zackenpaneel verleiht dem Gebäude ein modernes, zeitloses Aussehen. „In Kombination mit den hell-bronzefarben abgesetzten Fensterbändern entsteht ein ästhetischer Look, der das Gebäude zu einem echten Blickfang in der Straße macht.“ Und noch mehr: „Die Fassade ist nicht nur optisch ansprechend, sondern zudem auch wartungsfrei“, betont Gänsicke, der das hochwertige Material unter anderem bereits beim Berufsbildungszentrum Schleswig mit ALHO erfolgreich eingesetzt hat. „Das bedeutet für den Auftraggeber langfristig weniger Aufwand und damit weniger Kosten.“
Modernes Energiekonzept
Neben der Flexibilität spielte – wie kann es bei einem Energieversorger auch anders sein – die Energieeffizienz des Neubaus eine zentrale Rolle. „Es war uns wichtig, dass das Gebäude nicht nur den heutigen energetischen Standards entspricht, sondern langfristig geringe Betriebskosten verursacht“, erklärt Agnes Fricke. Zu diesem Zweck wurde das Bauwerk mit einer modernen Luft-Wärmepumpe ausgestattet, die für eine regenerative und effiziente Beheizung und Kühlung sorgt. Zusätzlich wurde eine Photovoltaikanlage auf dem Flachdach installiert, die einen Teil des Gebäude-Energiebedarfs deckt. „Wir brauchten ein nachhaltiges Energiekonzept, das sowohl ökologisch als auch ökonomisch sinnvoll ist: Durch die gute Wärmedämmung und die energieeffizienten Systeme können wir langfristig Kosten sparen und gleichzeitig einen Beitrag zum Klimaschutz leisten“, so Fricke.
Ein Gebäude für die Zukunft
Der Neubau der Stadtwerke Wedel zeigt eindrucksvoll, wie die Stahlmodulbauweise moderne Architektur mit Nachhaltigkeit verbindet. Durch die enge Zusammenarbeit mit ALHO und die Erfahrung der Architekten mit der Modulbauweise konnte ein zukunftsorientiertes Gebäude geschaffen werden, das heutigen Anforderungen gerecht wird, und kommenden Herausforderungen gut begegnen kann.
Frederik Johannes, Niederlassungsleiter Nord bei der ALHO Systembau GmbH und verantwortlich für das Projekt, betont, wie wichtig die partnerschaftliche Kooperation zwischen Planern und Bauherren bei der Modulbauweise ist: „Von der ersten Kontaktaufnahme bis zur Übergabe hat die zielgerichtete und offene Kommunikation aller am Projekt Beteiligten einen wesentlichen Beitrag zu diesem guten Ergebnis beigetragen. Wichtige Entscheidungen rechtzeitig und im Konsens zu treffen, führt zu hoher Bauwerksqualität. Das ist das Ziel, an dem wir konsequent arbeiten.“
Und stellvertretend für die Bauherrin resümiert Agnes Fricke: „Wir sind sehr zufrieden mit unserem neuen Gebäude. Es vereint all unsere Anforderungen und bietet die architektonische und organisatorische Flexibilität, die wir uns für die Zukunft unseres Unternehmens wünschen.“