"Das sieht man selten!" Wolfgang Knapp, Leiter der Gruppe Messtechnik an der ETH Zürich, ist beeindruckt. Dass das hochauflösende optische 3D Messsystem InfiniteFocus selbst bei Live-Messungen im Rahmen eines Seminars Radien und Winkel von Schneidkanten mit einer vertikalen Auflösung im Nanometerbereich misst, hat den Experten überzeugt.
Das Institut für Werkzeugmaschinen und Fertigung (IWF) veranstaltete zusammen mit Alicona, Hersteller von InfiniteFocus und Spezialist in optischer 3D Oberflächenmesstechnik, am 29. Mai den Workshop "Optisches Ausmessen von 3D Strukturen und Oberflächen".
Im Fokus des Seminars stand eine Neuentwicklung von InfiniteFocus, die in der Werkzeugvermessung neue Maßstäbe setzt. Ab sofort sind 360° Messungen von Bohrern, Fräsern und anderen Schaft- und Schneidwerkzeugen möglich. Der Einsatz der optionalen Rotationseinheit "InfiniteFocus Real 3D" gewährleistet die Messung des gesamten Werkzeugumfangs. Mit dieser Erweiterung messen Anwender nicht nur einen Detailausschnitt, sondern die gesamte Form ihrer Werkzeuge. Auch Geometrien wie die Rundheit oder der Hinterschliff an Gewindeflanken werden mit InfiniteFocus Real 3D erfasst.
Während des Seminars hatten Besucher die Gelegenheit, InfiniteFocus Real 3D mit eigenen Werkstücken zu testen. Die Ergebnisse sprachen für sich: "Alles Mögliche und Unmögliche, das an Werkzeugen mitgebracht wurde, wurde live in sehr überzeugender Weise gemessen", zieht Wolfgang Knapp Bilanz.
Die hohe Besucherzahl bestätigt auch, dass mehr und mehr Anwender die Vorteile der optischen Messtechnik zur Werkzeugvermessung nutzen. "Die optische Messtechnik bietet im Vergleich zu herkömmlichen Verfahren viel mehr Informationen, da sie mit wesentlich mehr Punkten misst. Und da ist Alicona mit der Technologie der Fokus- Variation, die mit bis zu 2 Mio Messpunkten arbeitet, ein echter Wegbereiter", so Knapp über die Vorteile der optischen Messtechnik. Mit einem derart hohen Besucherzustrom haben allerdings nicht einmal die Veranstalter Wolfgang Knapp und Fredy Kuster von der ETH Zürich gerechnet. "Innerhalb kürzester Zeit gab es doppelt so viele Anmeldungen als zugelassene Teilnehmer. Das hat uns einmal mehr bestätigt, dass ein sehr hoher Bedarf an optischen Entwicklungen und den damit verbundenen neuen Möglichkeiten in der Werkzeugvermessung besteht", so das Resümee des Veranstalters. Über den Seminarpartner meint Wolfgang Knapp: "Das war ein hervorragender Workshop, der wirklich auf den Nutzen des Anwenders ausgerichtet war. Keine Werbeveranstaltung, sondern richtig gute technische Info!"
Mit Alicona hat sich das IFW einen bewährten Partner ins Haus geholt. Das optische 3D Messsystem InfiniteFocus ist dort bereits im Einsatz. Hauptanwendungsgebiete sind Verschleißuntersuchungen von Wendeschneidplatten, Schneidkantenmessung und die Oberflächenkontrolle von Schleifwerkzeugen.