„In der Finanzbuchhaltung sind die unterschiedlichen Unternehmenseinheiten etwa einer Holding, Firmengruppe oder anderer Collaboration-Netzwerke oftmals als Mandanten klar voneinander abgrenzbar. Eine solche Abgrenzung ist jedoch beispielsweise in der Warenwirtschaft nicht ganz so einfach umsetzbar und führt in der betrieblichen Praxis bisweilen zu großen Herausforderungen in der IT“, erklärt Ditmar Tybussek, Entwicklungsleiter cierp3 und Niederlassungsleiter der Allgeier IT Solutions in Wiesbaden. „So tauschen heute beispielsweise Firma A und Firma B miteinander Artikeldaten, Rechnungen, Auftragsbestätigungen und Lieferscheine über eine einmalig zu errichtende und kontinuierlich zu pflegende EDIFACT-Schnittstelle aus. Besser und schneller ließe sich die Kommunikation realisieren, wenn beide Unternehmen die Daten aus einem zentralen Stammdatenpool aus der Cloud beziehen und diese direkt in ihrer eigenen Warenwirtschaft und Subsystemen nutzen. Je nach Grad der Collaboration innerhalb eines Netzwerkes lassen sich so auf verschiedenen Ebenen bestimmte Daten und Prozesse in die Cloud verlagern, um einen schnittstellen- bzw. verzögerungsfreien und effektiven Datenaustausch sicherzustellen.“
Gemeinsamer Datenpool aus der Cloud: Mapped Data
Über ein so genanntes Mapping wird zunächst der gemeinsame Datenpool, beispielsweise ein definierter Artikelstamm, festgelegt und im Anschluss in der Cloud für jedes prozessbeteiligte Unternehmen zentral bereitgestellt. Die benötigten Daten müssen so beim Empfänger nicht mehr aufwändig integriert werden, sondern können direkt vom System zentral abgerufen werden. Der einzige Unterschied liegt in erster Linie darin, dass diese Daten nicht mehr im eigenen, geschlossenen System des Unternehmens gepflegt werden, sondern in einer Cloud, auf die von berechtigten Prozessteilnehmern individuell Zugriff gewährt wird. Intercompany-Prozesse lassen sich auf diese Weise deutlich einfacher und kosteneffektiver umsetzen, da Datenredundanzen und die aufwändige Synchronisation von Datenbeständen wegfallen.
Automatischer Datenaustausch über Zentralsystem: Redundant Data
Gerade in komplexen Unternehmensnetzwerken kommt es aber auch vor, dass bestimmte Datenstrukturen redundant vorgehalten werden müssen. So wird z.B. ein gemeinsamer Artikelstamm samt Preisen zwischen einzelnen Unternehmen nach definierten Zugriffsberechtigungen in der Cloud über das Mapping geteilt und zudem jeweils ein eigener Artikelstamm in den einzelnen Unternehmen verwaltet, der auch wiederum nur mit bestimmten Unternehmen geteilt werden soll. Auch für diesen Fall bietet cierp3 einen ausgeklügelten Synchronisationsmechanismus, der einen vollständig automatisierten und flexibel konfigurierbaren Datenaustausch zwischen den kooperierenden Unternehmen innerhalb des Netzwerkes erlaubt.
Einrichtung eines „Trusted Zone Space“: Transactional Data
Für Transactional Data bietet cierp3 die Möglichkeit, einen Trusted Zone Space zu definieren, innerhalb dessen Transaktionsdaten direkt zwischen den Systemen innerhalb eines Netzwerkes ausgetauscht werden können. In dem Zuge werden vorkonfigurierte Workflows abgerufen, so dass die Kommunikation der „Trusted Partner“ direkt ineinandergreift. So löst etwa die Bestellung eines Unternehmens gleichzeitig den Auftrag im Lieferantensystem aus, ohne dass diese Daten beim Empfänger nochmals erfasst oder bearbeitet werden müssen. Beim Warenversand wird so beispielsweise auch die Ausgangsrechnung des Lieferanten gleichzeitig als Eingangsrechnung beim Kunden gebucht, so dass der Freigabeprozesse direkt initialisiert werden kann.
Diese von Allgeier erstellten Web-Services können auf sämtliche externe Unternehmen angewendet werden, die cierp3 über die Cloud nutzen. Darüber hinaus ist eine Integration der cierp3 Kommunikationsfunktionalitäten grundsätzlich in alle übrigen ERP-Systeme möglich, sofern diese Web-Services unterstützen bzw. über eine Service-orientierte Architektur (SOA) verfügen.