- Klimawandel, mitverursacht durch alternden und energie-ineffizienten Gebäudebestand
- Zunehmender Wohnraummangel in Städten bei abnehmendem Flächenangebot
- Zu langsames Voranschreiten der Digitalisierung der Baubranche
Aufgabe der 18 Teams ist es, anhand von Beispielgebäuden zu erforschen, wie man nachhaltig und innovativ Baulücken schließen, Gebäude erweitern oder aufstocken kann. Die Studierenden planen dabei einen Gebäudeentwurf, bauen daraus eine repräsentative Wohneinheit und betreiben diese mit solarer Energie. So wird Wohnraum nachverdichtet und der Energieverbrauch des Gebäudebestands deutlich reduziert. Der Wettbewerb geht insgesamt über etwa zwei Jahre und endet mit einer zweiwöchigen Ausstellung der voll funktionsfähigen Prototypen im Maßstab 1:1 im Juni 2022 in Wuppertal.
Das Team levelup der Technischen Hochschule Rosenheim erforscht als Vizeweltmeister im Solaren Bauen (SDE 2010), wie sie die Gebäude der Siedlungswerke Nürnberg aus den 50er/70er-Jahren energetisch sanieren und aufstocken können. Die repräsentativen Wohngebäude machen in Deutschland den größten Gebäudebestand aus und bieten daher ein großes Potential.
Die Aufstockungen sollen nachhaltig, modular, kostengünstig, mit hohem Vorfertigungsgrad und innovativ sein. Nachhaltigkeit wird durch kreislauffähige Konstruktionen mit Holz als nachwachsendem, biogenem, CO2 speicherndem Baustoff und weiteren rezyklierten bzw. rezyklierbaren Materialien erreicht. Des Weiteren werden die Module begrünt und Bedingungen für E-Mobilität auch auf Quartiersebene geschaffen. Modular sollen die Wohneinheiten sein, um flexibel auf wechselnde Lebenssituationen reagieren zu können. Niedrige Kosten sind eine Anforderung, um bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, der hohe Vorfertigungsgrad soll die Bauzeit verkürzen.
Eingehend auf die Probleme und Zukunft der Baubranche sollen zudem in Planungs- und Fertigungsphase der Dialog der am Bau beteiligten Akteure intensiviert und digitalisierte Planungs- und Prozessketten weiterentwickelt werden. Das Team levelup hat sich für letztere Anforderung mit der BIM-Beratung Vrame Consult GmbH Spezialisten für Building Information Modeling (BIM) an Bord geholt. Diese empfehlen dem Team unter Anderem den Einsatz geeigneter Software.
„Wir möchten keine Softwarevergleiche, sondern regen nur die Nutzung derjenigen Software an, die wir für die Beste halten. ALPI ist mit Caneco ONE im Bereich Elektroplanung der Platzhirsch, insbesondere für Netzberechnung und BIM. Daher haben wir der Technischen Hochschule empfohlen, diese Software zu nutzen“, so BIM-Consultant Holger Schultz von Vrame.
ALPI hat sich daraufhin entschieden, das Zukunftsprojekt als Sponsor mit mehreren kostenfreien Lizenzen ihrer Software Caneco ONE sowie einer Schulung zu unterstützen. Aktuell prüfen die technischen Spezialisten von ALPI das Revit®-Modell aus dem Architekturentwurf des Teams. Im Anschluss wird den Studierenden gezeigt, wie sie Caneco ONE so nutzen können, dass sie zum einen ihre bisher händischen Berechnungen überprüfen, zum anderen ihre Planungen durch Caneco ONE optimieren können. Das verbessert den Entwurf, spart Zeit und Materialkosten. Des Weiteren können mit der Software alle Zielgruppen, wie im Wettbewerb gefordert, optimal an dem Modell zusammenarbeiten.
Die TH Rosenheim wird so hoffentlich einen großen Schritt weiter kommen in Richtung einer tollen Platzierung. Wichtiger sind allerdings allen die wertvollen Ergebnisse, die dieser Wettbewerb hervorbringt. ALPI drückt die Daumen!
Weitere Informationen zur TH Rosenheim und zum Solar Decathlon Europe Wettbewerb:
https://www.th-rosenheim.de/forschung-entwicklung/kompetenzfelder-und-projekte/energietechnik-und-energieeffizienz/sde/
https://sde21.eu/de/