- Für fast drei Viertel der deutschen Industrieunternehmen ist die Rekrutierung von Fachkräften eine der größten Herausforderungen
- Berufseinsteiger erwarten von Arbeitgebern eine innovationsfördernde Unternehmenskultur
- Immer weniger Führungskräfte leisten nach eigenen Angaben einen relevanten Beitrag zur Innovationskultur ihres Unternehmens
Die Rekrutierung von talentierten Fachkräften stellt eine zunehmend große Herausforderung für die deutsche Industrie dar. Fast drei Viertel der Industrieunternehmen in Deutschland messen diesem Thema eine große Bedeutung bei. Damit rangiert die Gewinnung von Talenten nach dem allgemeinen Differenzierungsdruck auf Platz zwei der aktuellen Top-Herausforderungen für die deutsche Industrie. Das sind Ergebnisse der vom Institut Forsa durchgeführten Studie "Industrie-Innovationsindex 2016", für die im Auftrag des Spezialchemieunternehmens ALTANA zum dritten Mal in Folge 500 Führungskräfte und Berufseinsteiger aus Industrieunternehmen befragt wurden.
Gerade junge und gut ausgebildete Fachkräfte fordern bei potenziellen Arbeitgebern eine Unternehmenskultur ein, in der es genügend Handlungsspielräume für eigene Ideen und innovative Lösungen gibt. Die Entwicklung einer innovationsfördernden Unternehmenskultur ist also entscheidend, um Fachkräfte zu gewinnen und zu halten.
"Mitarbeitern vertrauen und ihnen gleichzeitig viel zutrauen"
Eine besondere Bedeutung kommt dabei den Führungskräften zu. Allerdings ist die Anzahl der Manager, die von sich selbst sagen, dass sie einen relevanten Beitrag zur Förderung einer Innovationskultur in ihrem Unternehmen leisten, im Vergleich zum Vorjahr gesunken. 2016 gaben das 67 Prozent der befragten Manager an, 2015 waren es 74 Prozent. 2014 lag dieser Wert noch bei 81 Prozent.
So erleben laut Studie auch nur 22 Prozent der Berufseinsteiger ihre direkten Vorgesetzten als wirkliches Vorbild für gelebte Innovationskultur. 2015 waren es noch 26 Prozent.
"Es geht darum, dass Menschen über sich hinauswachsen können. Die Voraussetzung dafür ist, dass Führungskräfte ihren Mitarbeitern vertrauen und ihnen gleichzeitig auch viel zutrauen", so Martin Babilas, Vorstandsvorsitzender von ALTANA. "Nur wer die Chance hat, seine Kompetenzen und seine Persönlichkeit zu entfalten, kann sich motiviert und nachhaltig für die Entwicklung zukunftsweisender Ideen und Lösungen einsetzen."
Hintergrund zur Studie "Industrie-Innovationsindex"
Im Frühjahr 2016 führte das Marktforschungsinstitut Forsa im Auftrag des Spezialchemiekonzerns ALTANA 500 Telefoninterviews mit Vertretern aus Industrieunternehmen ab 250 Mitarbeitern durch. Es wurden 250 Vorstandsmitglieder, Geschäftsführer und Bereichsleiter interviewt. Parallel dazu befragte Forsa 250 Berufseinsteiger aus Industrieunternehmen zwischen 18 und 35 Jahren mit einer Berufserfahrung zwischen ein und fünf Jahren.