Um in umkämpften Märkten zu bestehen, bedeutet hoch entwickelte Fertigung für Anbieter beispielsweise in den Segmenten Maschinenbau oder Baustoffindustrie, strenge einheitliche Qualitätsstandards einzuhalten, die den Anforderungen der Kunden bestmöglich entsprechen. In diesen Prozessen ist die IT-Technologie nicht mehr wegzudenken. Wie jeder komplexe Organismus funktionieren die unternehmerischen Geschäftsprozesse durch das Zusammenwirken verschiedenster Räder und Rädchen und bergen Abhängigkeiten zwischen diesen.
Die Anwendungen (Programme) stellen eine der Säulen dar: sie sind die technische Grundlage für die Ausführung der Prozessschritte und geben diese im Wesentlichen vor. Von zentraler Bedeutung ist in vielen Organisationen das ERP-System für die Materialbedarfssteuerung. Darunter oder dahinter sorgt die IT-Infrastruktur im Unternehmen dafür, dass Maschinen, Dienste, Betriebssysteme und weitere materielle und immaterielle Güter bereit stehen und die benutzte Anwendungssoftware ihre notwendige Basis hat. Der menschliche Faktor kommt ins Spiel, sobald Sachbearbeiter an einzelnen Stellen den technisch geprägten Ablauf beeinflussen und weitertreiben. Eine zusätzliche Abhängigkeitsgruppe mit zunehmender Bedeutung liegt außerhalb des direkten Einflussbereichs des Organismus: zugekaufte Dienstleistungen, die wiederum in einem komplexen Organismus verwoben sind und integriert werden müssen.
Das eine (Anwendungssoftware) läuft nicht ohne das andere (Infrastruktur)
Dass eine isolierte Betrachtung einer Säule im Geschäftsprozess nur zu einer Schein-Sicherheit führt, zeigt die Erfahrung von Geschäftsprozess- und Automatisierungsspezialisten. Diese Beobachtung bestätigt sich über Branchen, Firmen und Unternehmensgrößen hinweg.
Die Fokussierung seitens der IT-Abteilung darauf, die Infrastruktur bereitzustellen, die Dienste zu 100% am Laufen zu haben und den sich ändernden Anforderungen in punkto Quantität und Qualität up-to-date zu halten, ist verbreitet. Und sie ist nur die halbe Miete. Bei diesem Vorgehen ist der Blick auf die Kern-Geschäftsabläufe mit ihren Anwendungen, Bearbeitern und den Drittlösungen abhandengekommen, möglicherweise angesichts strenger Abteilungsgrenzen und reinem Kästchendenken. Die Perspektive vernachlässigt die Frage, wofür die Infrastruktur die Basis bildet. Wann im Geschäftsprozess greift die Anwendung (z.B. ERP-System) auf welche Komponenten der IT-Infrastruktur zu und wie lange darf der Prozessschritt – gemäß Vorgabe im Geschäftsbereich –dauern?
Geschäftsprozess-Absicherung mittels spezieller Software erkennt Abhängigkeiten
Wechselwirkungen und Abhängigkeiten in diesem Bereich scheinen meist erst auf, wenn der gesamte Prozess beleuchtet und in seine Bestandteile zerlegt wird. Die hohe Komplexität im Sinne eines optimal laufenden Geschäftsprozesses zu managen wird durch verstärkte IT-Automation erleichtert. Die Fehleranfälligkeit eines Prozesses sinkt zusätzlich, wenn der gesamte Ablauf und insbesondere die bekannten Schwachstellen überwacht und einer periodischen Simulationsprüfung unterzogen werden. Diese sollte mit einer Analyse typischer Fehler ausgestattet sein und in einer erkannten Problemsituation den Dienst oder die Anwendung wieder neu starten können. Damit besitzt die IT-Administration ein solides Tool, um die „technologischen Gruppen“ des Organismus zuverlässig zu managen.