Nach der Beendigung der für die Nutzung von ERP-Systemen relativ kurzen Zusammenarbeit mit dem vorherigen Anbieter war es für die geschäftsführende Gesellschafterin Jennifer Münch umso wichtiger, im zweiten Anlauf eine langfristige Software-Partnerschaft einzugehen. Die Erkenntnisse aus dem ersten Auswahlprozess waren noch präsent, um aber ganz sicher zu gehen, evaluierte sie gemeinsam mit der IT-Verantwortlichen Cornelia Erdenberger erneut einige Systeme, die im Ladenbausegment verbreitet sind. Dabei zeigte sich laut der Firmenchefin recht schnell, „dass nur ams die angestrebte Komplettintegration der kaufmännischen Prozesse rund um das Finanzwesen und die Personalzeiterfassung mit den technischen Abläufen in der Produktion aus einer Hand bietet. Zudem besitzt die Software die Flexibilität, die Erfordernisse einer auftragsbezogenen Serienfertigung inklusive eines nicht unerheblichen Anteils von Unikaten effizient abzubilden.“ Eine entscheidende Rolle bei der Etablierung dieser durchgängigen Datenhaltung spielen dabei die von ams bereitgestellten Standardschnittstellen.
ams.erp INTERIOR soll das zentrale Instrument zur Unternehmenssteuerung werden, das alle relevanten Daten vorhält, miteinander verknüpft und transparent verfügbar macht. Workarounds, Insellösungen und Parallelsysteme mit redundanter Datenhaltung werden gekappt, was die Geschwindigkeit und die Effizienz der Prozesse deutlich erhöhen wird. Die ERP-Projektleiterin Cornelia Erdenberger verspricht sich gerade von Funktionalitäten wie der mitlaufenden Kalkulation, die jederzeit Auskunft über die aktuelle Projektabwicklung liefert, viele positive Effekte: „Dadurch, dass wir bisher bereits bei der Abbildung unserer Fertigungsprozesse an Grenzen gestoßen sind, konnten wir dieses hohe Niveau des Controllings gar nicht erreichen.“ Die Daten seien zwar grundsätzlich vorhanden gewesen, sie waren jedoch nicht in der Form aufbereitet, wie es für die Produktionsabläufe notwendig gewesen wäre. Entsprechend häufig war das manuelle Extrahieren von Daten notwendig.
Anders als die bisherige Software berücksichtigt ams.erp INTERIOR die Besonderheiten, die die Bearbeitung von Holz mit sich bringt – etwa die Unterstützung von Sammelfertigungsaufträgen oder die zentrale Verwaltung des Basismaterials. „Es beginnt bereits mit Standardthemen wie der Abbildung der Platten gemäß unseren Anforderungen oder der Anbindung unseres Plattenlagers“, berichtet Jennifer Münch.
Als eine der wichtigsten Funktionalitäten nennt sie in diesem Zusammenhang die Darstellung der wachsenden Stückliste von Holzbaugruppen, die die technischen Komponenten der Plattenbearbeitung mit der ausgereiften Prozesssteuerung des ERP-Systems verbindet. Je hochwertiger das Möbel, desto wichtiger wird die Definition und systemseitige Abbildung der Trägerplatten, Furniere und Kanten inklusive aller Bearbeitungs- und Veredelungsschritte mit unterschiedlichen Oberflächen in jeweils unterschiedlicher Anzahl und Dicke. Die Geschäftsführerin ergänzt dazu: „Unsere große Stärke ist der internationale Roll-out von Shops, womit eine gewisse serielle Fertigung einhergeht. Aber wenn wir 50 Läden weltweit ausrollen, weist jeder von ihnen mindestens eine oder zwei Extra-Komponenten auf.“ Um mit Blick auf die Disposition und die Produktion überhaupt in den Vorlauf für ein solches Auftragsvolumen zu gelangen, brauche ihr Unternehmen bestimmte Daten und Datenzusammenhänge. Selbst wenn viele der zu verbauenden Materialien frühzeitig bekannt seien, klärten sich manche Details erst gegen Ende. Von der wachsenden Stückliste erhofft sich die Geschäftsführerin, diese Details viel besser darstellen und dadurch frühzeitiger mit der Produktion beginnen zu können. Sie will handlungsfähig sein, weit bevor alle Teile durchkonstruiert sind.
Davon, dass die jetzige Software-Partnerschaft langfristig Bestand haben wird, ist Jennifer Münch überzeugt. Bereits während der ersten Gespräche habe sich gezeigt, dass die ams-Berater die Sprache der Branche sprechen: „Die Consultants wissen, was wir tun. Sie wissen, was eine Platte ist, sie kennen unsere Rohmaterialien und die Komplexität der Projekte, die dennoch viel Flexibilität erfordern. Kurzum: Es erleichtert vieles, wenn man nicht erst langwierig erklären muss, was Holzverarbeitung bedeutet.“ Zudem bewertet sie positiv, dass sowohl Münch + Münch als auch ams.Solution Familienunternehmen sind, die inzwischen beide von der Nachfolgegeneration geleitet werden. „In Familienunternehmen denkt man anders als in Konzernen, es werden keine bürokratischen Hürden zu Kunden oder Lieferanten aufgebaut“, betont die Firmenchefin. Auch in dieser Hinsicht habe die Chemie von Beginn an gestimmt, so dass einer langen Zusammenarbeit nichts im Wege steht.