Schon lange hat Deutschland kein so unglaublich spannendes Fußball-Wochenende mehr erlebt – der Großkonzern FC Bayern schnappt dem börsennotierten BVB in den letzten Minuten der Saison die sicher geglaubte Meisterschale weg (und schickt die BVB-Aktie auf Talfahrt), nur um sich direkt danach vom eigenen CEO und Sportvorstand zu trennen. Die Anleihen-Emittenten Schalke 04 und Hertha BSC müssen den bitteren Gang in die zweite Liga antreten und der von einem Wirtschafts-Mäzen mehr oder weniger abhängige Hamburger SV hat sich zu früh über den vermeintlichen Aufstieg gefreut und muss einem von regionalen mittelständischen Unternehmen getragenen „Provinzverein“ zunächst den Vortritt lassen. Ganz so wild wie in der Fußball-Bundesliga geht es am KMU-Anleihemarkt zwar nicht zu, aber vergleichbar ist das Geschehen mit seinen vielen Auf und Abs bei den Anleihe-Emittenten durchaus.
Einer der genannten Player spielt derzeit sogar in beiden Bereichen eine Hauptrolle, nämlich die „alte Dame“ aus Berlin. Auch wenn die Hertha am letzten Wochenende bereits als Absteiger feststand, haben sich die Berliner mit einem Sieg versöhnlich in die zweite Bundesliga verabschiedet und dabei gleichsam noch dem VW-Konzernclub VfL Wolfsburg das internationale Geschäft versaut. Bei der Hertha bleibt es aber auch nach Saisonende spannend, denn es stellt sich nun die Frage, ob die Berliner tatsächlich in der kommenden Saison in der zweiten Liga spielen werden. Aufgrund der schwierigen Finanzlage des Hauptstadtclubs droht nämlich sogar ein tieferer Abstieg in die Bedeutungslosigkeit, denn Hertha BSC bangt um die Lizenz für den Profi-Fußballbereich. Als ersten Schritt möchten die Berliner, die sich nach vielen fragwürdigen Investment-Entscheidungen in den vergangenen Jahren in dieser prekären Situation befinden, ihre im November 2023 fällige Anleihe 2018/23 mit einem Gesamtvolumen von 40 Mio. Euro um zwei Jahre bis zum 8. November 2025 verlängern. Damit dies gelingt, müssen die Anleihegläubiger der Herthaner in einem aktuell anberaumten schriftlichen Verfahren aber erst noch zustimmen. Übrigens, die Hertha-Anleihe notiert gegenwärtig knapp unter 80%.[WEITERLESEN IM NEWSLETTER]
01 EDITORIAL „Spannung ohne Ende“
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13 BEITRAG von Manuel Hölzle, GBC AG: Credit Research-Bericht vs. Rating
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