Am 3. und 4. Juni 2024 stehen in Heidelberg die jeweils zweiten Gläubigerversammlungen für die geplanten Restrukturierungen der beiden Anleihen 2012/27 (ISIN: DE000A1R0RZ5) und 2019/29 (ISIN: DE000A2YNR08) der Ekosem-Agrar AG an. Beide Anleihen sollen zu einem Preis von 300 Euro je Schuldverschreibung (30% des Nominalwertes) veräußert werden. Wolfgang Bläsi, Berater des Unternehmens und zuständig für die Restrukturierung der Anleihen, hat im Interview mit dem Anleihen Finder in dieser Woche die Hintergründe der geplanten Maßnahmen erklärt. „Ein wesentlicher Grund ist das sog. Steueroasenabwehrgesetz in Deutschland, das seit dem 1.1.2024 gilt. Es unterwirft sämtliche in Russland erzielten Gewinne der dortigen Agrarbetriebe der Besteuerung der Emittentin in Deutschland. Das lässt sich nur vermeiden, wenn die Ekosem-Agrar AG ihre Beteiligungen bis zum 31.12.2024 wirksam übertragen hat.Auf russischer Seite droht zudem der Wegfall der für einen Agrarbetrieb sehr wichtigen staatlichen Subventionen, solange die Agrarbetriebe von Gesellschaftern aus dem sog. „unfreundlichen Ausland“ – aus russischer Sicht also auch einer deutschen Gesellschaft – gehalten werden. Außerdem sind bereits einige Unternehmen unter staatliche Verwaltung gestellt worden, was wirtschaftlich einer Enteignung gleichkommt. Solche Maßnahmen können wir für uns nicht ausschließen. Die Tatsache, dass die EU nun die Verzinsung eingefrorener russischer Vermögen zu Gunsten der Ukraine verwenden möchte, macht die Begehrlichkeiten auf russischer Seite sicherlich nicht kleiner und setzt u.U. die Hemmschwelle für die russische Regierung, solche Maßnahmen tatsächlich durchzuführen, herab“, so Bläsi. Der gemeinsame Anleihenvertreter, die e.Anleihe GmbH, und die SdK laden die Ekosem-Anleihegläubiger darüber hinaus am 23. Mai 2024 um 17:00 Uhr zu einer zur virtuellen Informationsveranstaltung ein.
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Die Booster Precision Components GmbH prüft derzeit die Aufstockung ihres Nordic Bonds (ISIN NO0012713520) im Volumen von 18 Mio. Euro und hat dazu Pareto Securities AS mit einer Sondierung beauftragt. Die Erlöse sollen u.a. zur Finanzierung der Rückzahlung von nachrangigen Darlehen verwendet werden. Dazu braucht Booster allerdings die Zustimmung der bestehenden Anleihegläubiger, deshalb wurde ein schriftliches Verfahren (bis zum 28. Mai 2024) eingeleitet, in dem die Anleihegläubiger darüber abstimmen sollen. Die Multitude SE hat ebenfalls ein schriftliches Verfahren eingeleitet, um Änderungen an den Anleihebedingungen ihres Nordic Bonds 2022/25 (ISIN NO0012702549) vorzunehmen. Dabei geht es in erster Linie um die geplante Sitzverlegung des Unternehmens von Finnland in die Schweiz. Im ersten Quartal dieses Jahres konnte Multitude seine operativen Kennzahlen indes weiter verbessern und ein Konzernperiodenergebnis von 2,6 Mio. Euro vorweisen. Die LAIQON AG hat in diesen Tagen eine Barkapitalerhöhung mit einem Ausgabepreis je Aktie von 6,25 Euro und einem Bruttoemissionserlös von 5,8 Mio. Euro erfolgreich durchgeführt. Die SANHA GmbH & Co. KG hat ihr Ergebnis im Geschäftsjahr 2023 trotz der stark rückläufigen Baukonjunktur auf 9,5 Mio. Euro (Vorjahr 7,8 Mio. Euro) und das EBITDA auf 19,5 Mio. Euro (Vorjahr: 15,9 Mio. Euro, EBITDA-Marge von 16%) gesteigert.
Die Kanzlei SCHIRP & PARTNER Rechtsanwälte mbB aus Berlin, die mehr als 150 private und institutionelle Investoren des Deutschen Mittelstandsanleihen Fonds (DMAF) vertritt, hat in dieser Woche eine erste Pilotklage für geschädigte Anleger beim Landgericht Stuttgart eingereicht. „Die Investoren des Deutschen Mittelstandsanleihen FONDS werden es nicht hinnehmen, dass sich die DZ Privatbank S.A. und ihre Tochtergesellschaft IPConcpt S.A. aus der Verantwortung stehlen. Zum einen läuft das förmliche Beschwerdeverfahren bei der luxemburgischen Finanzmarktaufsicht CSSF; dort werden im Juni Ergebnisse erwartet. Unabhängig davon haben wir beim Landgericht Stuttgart eine erste Pilotklage für geschädigte Anleger eingereicht. Die Kläger fordern Auskunft und Schadensersatz. DZ Privatbank und IPConcept können sich nicht länger verstecken“, wird Dr. Wolfgang Schirp in einer Mitteilung der Kanzlei zitiert. Der FU Fonds – Bonds Monthly Income (BMI) hat indes in dieser Woche seine 57. Ausschüttung in Folge seit Fondsauflage vorgenommen. Zugleich markiert die Wertentwicklung des Anleihen-Fonds mit einer Rendite von +4,78 % allein in 2024 ein neues Allzeithoch.
Quartalszahlen – der Deutsche Rohstoff Konzern konnte die positive Entwicklung aus dem Jahr 2023 auch im ersten Quartal 2024 fortsetzen und erzielt ein Periodenergebnis in Höhe von 15,0 Mio. Euro (Vorjahr: 14,3 Mio. Euro). Die JDC Group knackt im ersten Quartal des Jahres erstmals die 50 Mio. Euro-Umsatzmarke, während die PCC SE trotz leichten Aufwärtstrends bei Umsatz und Ergebnis unterhalb ihrer Erwartungen im Q1 – 2024 bleibt. Die Photon Energy N.V. kann ihren Verlust im ersten Quartal 2024 deutlich reduzieren und sich zudem eine 15-Millionen-Euro-Projektfinanzierung in mehreren Tranchen von der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) sichern. Die Eleving Group beendet das erste Quartal mit einem gestiegenen EBITDA von 22 Mio. Euro. Die pferdewetten.de AG kann ihren Konzernumsatz in den ersten drei Monaten des Jahres aufgrund der stark wachsenden Zahl an Sportwetten-Shops von 4,9 Mio. Euro auf 9,7 Mio. Euro nahezu verdoppeln und die Singulus Technologies AG meldet einen deutlichen erhöhten Auftragseingang von 33,2 Mio. Euro im ersten Quartal 2024.
Die Metalcorp Group S.A. bietet seit dem 6. Mai 2024 ein Erwerbs-/Umtauschangebot für Inhaber der beiden Metalcorp-Anleihe 2023 (ISIN: DE000A3LQF45) und 2026 (ISIN: DE000A3KRAP3) an und hat die Frist zur Ausübung des Erwerbsangebots aufgrund technischer Abwicklungsprobleme nun bis zum 24. Mai 2024 verlängert. Die Mutares SE & Co. KGaA hat mit der unterzeichneten Übernahme der FSL Ladenbau GmbH ihre fünfte Akquisition im Kalenderjahr 2024 besiegelt und hep solar hat in Kanada die Genehmigung für ein 120 MW-Solarprojekt erhalten. Die Leef Blattwerk GmbH wagt nun erste Schritte am US-amerikanischen Markt und stattet zudem den Karneval der Kulturen in Berlin mit Palmblattgeschirr aus. Und der UniDevice-Vorstand Dr. Christian Pahl hat in dieser Woche sein Amt niedergelegt. Ein Ermittlungsverfahren gegen die wesentliche UniDevice-Beteiligung PPA International AG hatte zuletzt zu einer weitgehenden Einstellung des Geschäftsbetriebes geführt.