Die SOWITEC group GmbH bietet aktuell eine besicherte fünfjährige Unternehmensanleihe 2023/28 (ISIN: DE000A30V6L2) im Volumen von bis zu 25 Mio. Euro an. Der jährliche Zinskupon des Green Bonds, der u.a. der Finanzierung von Wind- und Solarprojekten dient, liegt bei 8,00%. Nach einer schwierigen Phase während der Corona-Pandemie hat sich die Geschäftsentwicklung des Unternehmens wieder deutlich gebessert, wie SOWITEC-Geschäftsführer Frank Hummel im Gespräch mit dem Anleihen Finder verrät.
Anleihen Finder: Sehr geehrter Herr Hummel, wie hat sich die SOWITEC group nach der Pandemie-Ausbremsung entwickelt? Wie zufrieden sind Sie mit dem vergangenen Geschäftsjahr – können Sie uns schon einige Finanzkennzahlen wie Umsatz, EBITDA und Gewinn für 2022 (Halbjahreszahlen oder 9-Monatszahlen) einordnen?
Frank Hummel: Wir sind mit der Entwicklung im Jahr 2022 sehr zufrieden, da wir dank unseres wiedererstarkten Geschäfts ein deutliches Umsatz- und Ertragswachstum erzielen konnten. Das zeigen die vorliegenden Zahlen für die ersten neun Monate. Konkret ist es uns in diesem Zeitraum gelungen, den Konzernumsatz um 64 % auf 12,6 Mio. Euro zu erhöhen und das EBITDA überproportional von 1,9 Mio. Euro auf 5,0 Mio. Euro zu steigern. Das Periodenergebnis lag bei 1,5 Mio. Euro nach -1,0 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum.
Anleihen Finder: Was ist derzeit der größte Wachstumstreiber? Und wie verteilen sich Ihre Umsätze/Gewinne in Wind- und Solar-Bereich?
Frank Hummel: Die größten Wachstumstreiber sind und bleiben die ambitionierten Klimaschutzziele vieler Länder, die in einer vorteilhaften Entwicklung der regulatorischen Rahmenbedingungen und der politischen Förderung Erneuerbarer Energien resultieren. Zudem ist die weltweit hohe Dynamik beim Ausbau der Solar- und Windenergiekapazitäten natürlich auch eine Folge der unverändert deutlichen Kostenvorteile gegenüber konventionellen Energieträgern.
Im Neunmonatszeitraum 2022 haben wir rund 70 % unseres Konzernumsatzes im Wind-Bereich und somit rund 30 % im Solar-Bereich erzielt.
Anleihen Finder: An wie vielen Projekten arbeiten Sie aktuell und wie groß ist die weitere Pipeline? Wo liegt dabei der Fokus – auf reiner Projektentwicklung oder auch auf dem Abschluss von Stromlieferverträgen?
„Unsere vertragliche Projektpipeline umfasst über 30 Wind- bzw. Solarprojekte mit einem potenziellen Umsatz von über 100 Mio. Euro bis 2028“
Frank Hummel: Unsere vertragliche Projektpipeline umfasst über 30 Wind- bzw. Solarprojekte mit einem Volumen von rund 7.500 MW, gleichbedeutend mit einem potenziellen Umsatz von über 100 Mio. Euro bis 2028. Hinzu kommt eine nichtvertragliche Pipeline mit weiteren rund 24.300 MW.
Der Fokus liegt dabei auf der Projektentwicklung. Dementsprechend verkaufen wir alle unsere internationalen Projekte vor dem Abschluss eines Stromliefervertrags. In Deutschland übernehmen wir jedoch auch die schlüsselfertige Errichtung sowie die technische Überwachung und Betreuung der fertiggestellten Anlagen. Auf diese Weise sichern wir uns einen deutlich größeren Anteil an der Wertschöpfung, was sich auch in höheren Umsätzen und Erträgen widerspiegelt.
Anleihen Finder: Bis zu 80% der Projekte wurden bislang in Latein- und Südamerika umgesetzt. Wie ist generell Ihre Strategie bzgl. dem deutschen Erneuerbare Energien-Markt – werden Sie mit den aktuellen Voraussetzungen auch in Deutschland und Europa aktiver?
„2023 wollen wir in Deutschland Windprojekte mit einer Gesamtleistung von ca. 70 MW entwickeln“
Frank Hummel: Unser Heimatmarkt Deutschland gehört aufgrund der attraktiven Rahmenbedingungen nun wieder zu unseren Fokusmärkten. Wir konzentrieren uns dabei vor allem auf Baden-Württemberg und Bayern, da dort großer Nachholbedarf besteht und wir über eine hohe lokale Expertise sowie beste Kontakte verfügen. 2023 wollen wir in Deutschland Windprojekte mit einer Gesamtleistung von ca. 70 MW entwickeln. 2028 sollen es ca. 300 MW sein – und zusätzlich ca. 200 MW an Solarprojekten.
Anleihen Finder: Nun bieten Sie einen neuen Green Bond mit 8,00%-Zinskupon an. Wofür sollen die Anleihe-Mittel – neben der Ablösung der Alt-Anleihe – konkret verwendet werden. Welche Projekte möchte Sie gezielt damit finanzieren?
Frank Hummel: Ganz klar im Fokus stehen die Finanzierung und Refinanzierung unserer laufenden und zukünftigen Projekte. Gemäß dem von uns aufgestellten Rahmenwerk für grüne Schuldverschreibungen werden wir dabei schwerpunktmäßig in die Entwicklung, den Bau und den Betrieb von Windparks, Photovoltaikparks und Hybridprojekten (Kombination von Wind- und Photovoltaikprojekten, auch verbunden mit Batteriespeichern) investieren. Geographisch konzentrieren wir uns vor allem auf die Finanzierung von Wind- und Photovoltaikprojekten innerhalb Deutschlands und gegebenenfalls opportunistisch in anderen nicht-europäischen Ländern, in denen wir bereits aktiv sind.
Anleihen Finder: Warum passt eine Anleihe gut zu Ihrem Geschäftsmodell? Welche Vorteile ergeben sich trotz des vermeintlich hohen Zinskupons?
Frank Hummel: Wir waren bereits 2018 bei unserem Kapitalmarktdebüt fest davon überzeugt, dass eine börsennotierte Anleihe gut in unseren Finanzierungsmix passt. Die Erfahrungen und Entwicklungen in den vergangenen fünf Jahren haben uns absolut darin bestätigt, so dass wir uns erneut für die Begebung einer Anleihe entschieden haben – mit vergleichbarem Konzept wie 2018, einem attraktiven Kupon von 8 % p.a. und der neuen Klassifizierung als Green Bond gemäß Zweitgutachten der Research- und Rating-Agentur imug rating GmbH.
Anleihen Finder: Die neue Anleihe ist zudem mit einem ausgeklügelten Konzept besichert – was bieten Sie Ihren Anlegern dabei genau an?
„Wir verpfänden bis zu 50% der Geschäftsanteile der SoWiTec operation GmbH“
Frank Hummel: Wir bieten Anlegern denselben Comfort wie der KfW/DEG seit 2017 und den Anlegern unserer ersten Anleihe 2018/2023. Konkret werden je angefangene 1 Mio. Euro Gesamtnennbetrag der neuen Anleihe 2023/2028 Geschäftsanteile in Höhe von 2 % des Stammkapitals der SoWiTec operation GmbH verpfändet, also 50 % bei einem Begebungsvolumen von 25 Mio. Euro. Die SoWiTec operation GmbH ist die Gesellschafterin aller mehr als 100 Projektgesellschaften und hält somit einen Großteil der Werte innerhalb der SOWITEC-Gruppe, da in den einzelnen Projektgesellschaften die Projekte entwickelt werden und dort somit alle projektrelevanten Assets wie Pachtverträge, Genehmigungen, Netzanschlüsse usw. liegen.
Anleihen Finder: Mit Vestas haben Sie einen gewichtigen Partner (25,1% der Anteile an SOWITEC) an Ihrer Seite, der wichtiges Kapital in die Gesellschaft eingebracht hat. Wie sieht die Eigenkapitalausstattung derzeit aus und wie verläuft die projektbezogene Zusammenarbeit mit Vestas?
„Unsere Konzern-Eigenkapitalquote ist zum 30.09.2022 auf 73,9 % angewachsen“
Frank Hummel: Mit Vestas haben wir seit 2019 einen partnerschaftlichen strategischen Gesellschafter an unserer Seite, der unser Eigenkapital zusätzlich gestärkt hat und von dessen weltweiter Erfahrung wir profitieren. Eine Exklusivitätsvereinbarung sieht vor, dass wir Windprojekte ausschließlich mit Anlagen von Vestas planen und veräußern.
Im Einklang mit unserer sehr positiven Geschäftsentwicklung in den ersten neun Monaten 2022 nahm auch unsere Konzern-Eigenkapitalquote von 71,7 % zum 31.12.2021 auf 73,9 % zum 30.09.2022 zu.
Hinweis: Dieses Interview erschien zunächst in der neuen Ausgabe des Anleihen Finder Newsletters (März-2-2023). Registrieren Sie sich hier für unseren kostenlosen Newsletter und seien Sie stets vorab informiert.
Anleihen Finder: Sie sind bzw. waren auch in Russland tätig. Liegt das Russland-Geschäft derzeit komplett auf Eis? Auch von der Corona-Pandemie wurde SOWITEC deutlich beeinträchtigt, wo sehen Sie weitere generelle Risiken in Ihrer Geschäftstätigkeit?
Frank Hummel: In Russland ist es so, dass dort unser Geschäft nicht nur auf Eis liegt, sondern wir uns bewusst entschieden haben, aus dem Markt zu gehen. Deshalb befinden sich unsere Aktivitäten bereits in der Abwicklung und der vollständige Exit soll noch im Jahr 2023 erfolgen.
Zu den wesentlichen generellen Risiken gehören sicherlich mögliche Verzögerungen oder Verschiebungen in der Projektentwicklung sowie bei Vertragsverhandlungen und -abschlüssen. Das haben die coronageprägten Geschäftsjahre 2020 und 2021 gezeigt. Zudem können sich die Rahmenbedingungen in einzelnen Ländern ändern, was Einfluss auf die Attraktivität von Erneuerbare-Energien-Projekten hat – so wie 2018 durch den Regierungswechsel in Mexiko und 2022 in Russland durch den Ukraine-Krieg. Diese Effekte können wir jedoch dank unserer hohen geographischen Diversifizierung deutlich abmildern.
„Erwarten in den nächsten Jahren zusätzliches Wachstum im Bereich Power-to-X“
Anleihen Finder: Wo liegen Ihrer Meinung nach die größten Potenziale im Strom/-Energiebereich und welche Ziele verfolgen Sie diesbezüglich mit SOWITEC in den nächsten fünf Jahren – bis zur Rückzahlung des neuen Green Bonds?
Frank Hummel: Wir erwarten, in den nächsten Jahren zusätzliches Wachstum auch im Bereich Power-to-X (P2X) erzielen zu können. Dort sind wir bereits seit 2019 aktiv und allein im Jahr 2022 konnten wir fünf Absichtserklärungen über die Gründung von Joint-Ventures für über 2.000 MW an P2X-Projekten mit verschiedenen Unternehmen wie Air Liquide, Statkraft, Rolls Royce, Aker und Brazil Iron unterzeichnen. Im Fokus stehen dabei beispielsweise Projekte zur Herstellung von grünem Stahl, grünem Düngemittel oder Wasserstoff. Die Attraktivität dieser Projekte besteht u. a. darin, dass sie zumeist ohne einen Netzanschluss auskommen, der bei vielen Projekten mittlerweile den größten Engpass darstellt.
Anleihen Finder: Herr Hummel, besten Dank für die Auskunft.
Anleihen Finder: Sehr geehrter Herr Hummel, wie hat sich die SOWITEC group nach der Pandemie-Ausbremsung entwickelt? Wie zufrieden sind Sie mit dem vergangenen Geschäftsjahr – können Sie uns schon einige Finanzkennzahlen wie Umsatz, EBITDA und Gewinn für 2022 (Halbjahreszahlen oder 9-Monatszahlen) einordnen?
Frank Hummel: Wir sind mit der Entwicklung im Jahr 2022 sehr zufrieden, da wir dank unseres wiedererstarkten Geschäfts ein deutliches Umsatz- und Ertragswachstum erzielen konnten. Das zeigen die vorliegenden Zahlen für die ersten neun Monate. Konkret ist es uns in diesem Zeitraum gelungen, den Konzernumsatz um 64 % auf 12,6 Mio. Euro zu erhöhen und das EBITDA überproportional von 1,9 Mio. Euro auf 5,0 Mio. Euro zu steigern. Das Periodenergebnis lag bei 1,5 Mio. Euro nach -1,0 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum.
Anleihen Finder: Was ist derzeit der größte Wachstumstreiber? Und wie verteilen sich Ihre Umsätze/Gewinne in Wind- und Solar-Bereich?
Frank Hummel: Die größten Wachstumstreiber sind und bleiben die ambitionierten Klimaschutzziele vieler Länder, die in einer vorteilhaften Entwicklung der regulatorischen Rahmenbedingungen und der politischen Förderung Erneuerbarer Energien resultieren. Zudem ist die weltweit hohe Dynamik beim Ausbau der Solar- und Windenergiekapazitäten natürlich auch eine Folge der unverändert deutlichen Kostenvorteile gegenüber konventionellen Energieträgern.
Im Neunmonatszeitraum 2022 haben wir rund 70 % unseres Konzernumsatzes im Wind-Bereich und somit rund 30 % im Solar-Bereich erzielt.
Anleihen Finder: An wie vielen Projekten arbeiten Sie aktuell und wie groß ist die weitere Pipeline? Wo liegt dabei der Fokus – auf reiner Projektentwicklung oder auch auf dem Abschluss von Stromlieferverträgen?
„Unsere vertragliche Projektpipeline umfasst über 30 Wind- bzw. Solarprojekte mit einem potenziellen Umsatz von über 100 Mio. Euro bis 2028“
Frank Hummel: Unsere vertragliche Projektpipeline umfasst über 30 Wind- bzw. Solarprojekte mit einem Volumen von rund 7.500 MW, gleichbedeutend mit einem potenziellen Umsatz von über 100 Mio. Euro bis 2028. Hinzu kommt eine nichtvertragliche Pipeline mit weiteren rund 24.300 MW.
Der Fokus liegt dabei auf der Projektentwicklung. Dementsprechend verkaufen wir alle unsere internationalen Projekte vor dem Abschluss eines Stromliefervertrags. In Deutschland übernehmen wir jedoch auch die schlüsselfertige Errichtung sowie die technische Überwachung und Betreuung der fertiggestellten Anlagen. Auf diese Weise sichern wir uns einen deutlich größeren Anteil an der Wertschöpfung, was sich auch in höheren Umsätzen und Erträgen widerspiegelt.
Anleihen Finder: Bis zu 80% der Projekte wurden bislang in Latein- und Südamerika umgesetzt. Wie ist generell Ihre Strategie bzgl. dem deutschen Erneuerbare Energien-Markt – werden Sie mit den aktuellen Voraussetzungen auch in Deutschland und Europa aktiver?
„2023 wollen wir in Deutschland Windprojekte mit einer Gesamtleistung von ca. 70 MW entwickeln“
Frank Hummel: Unser Heimatmarkt Deutschland gehört aufgrund der attraktiven Rahmenbedingungen nun wieder zu unseren Fokusmärkten. Wir konzentrieren uns dabei vor allem auf Baden-Württemberg und Bayern, da dort großer Nachholbedarf besteht und wir über eine hohe lokale Expertise sowie beste Kontakte verfügen. 2023 wollen wir in Deutschland Windprojekte mit einer Gesamtleistung von ca. 70 MW entwickeln. 2028 sollen es ca. 300 MW sein – und zusätzlich ca. 200 MW an Solarprojekten.
Anleihen Finder: Nun bieten Sie einen neuen Green Bond mit 8,00%-Zinskupon an. Wofür sollen die Anleihe-Mittel – neben der Ablösung der Alt-Anleihe – konkret verwendet werden. Welche Projekte möchte Sie gezielt damit finanzieren?
Frank Hummel: Ganz klar im Fokus stehen die Finanzierung und Refinanzierung unserer laufenden und zukünftigen Projekte. Gemäß dem von uns aufgestellten Rahmenwerk für grüne Schuldverschreibungen werden wir dabei schwerpunktmäßig in die Entwicklung, den Bau und den Betrieb von Windparks, Photovoltaikparks und Hybridprojekten (Kombination von Wind- und Photovoltaikprojekten, auch verbunden mit Batteriespeichern) investieren. Geographisch konzentrieren wir uns vor allem auf die Finanzierung von Wind- und Photovoltaikprojekten innerhalb Deutschlands und gegebenenfalls opportunistisch in anderen nicht-europäischen Ländern, in denen wir bereits aktiv sind.
Anleihen Finder: Warum passt eine Anleihe gut zu Ihrem Geschäftsmodell? Welche Vorteile ergeben sich trotz des vermeintlich hohen Zinskupons?
Frank Hummel: Wir waren bereits 2018 bei unserem Kapitalmarktdebüt fest davon überzeugt, dass eine börsennotierte Anleihe gut in unseren Finanzierungsmix passt. Die Erfahrungen und Entwicklungen in den vergangenen fünf Jahren haben uns absolut darin bestätigt, so dass wir uns erneut für die Begebung einer Anleihe entschieden haben – mit vergleichbarem Konzept wie 2018, einem attraktiven Kupon von 8 % p.a. und der neuen Klassifizierung als Green Bond gemäß Zweitgutachten der Research- und Rating-Agentur imug rating GmbH.
Anleihen Finder: Die neue Anleihe ist zudem mit einem ausgeklügelten Konzept besichert – was bieten Sie Ihren Anlegern dabei genau an?
„Wir verpfänden bis zu 50% der Geschäftsanteile der SoWiTec operation GmbH“
Frank Hummel: Wir bieten Anlegern denselben Comfort wie der KfW/DEG seit 2017 und den Anlegern unserer ersten Anleihe 2018/2023. Konkret werden je angefangene 1 Mio. Euro Gesamtnennbetrag der neuen Anleihe 2023/2028 Geschäftsanteile in Höhe von 2 % des Stammkapitals der SoWiTec operation GmbH verpfändet, also 50 % bei einem Begebungsvolumen von 25 Mio. Euro. Die SoWiTec operation GmbH ist die Gesellschafterin aller mehr als 100 Projektgesellschaften und hält somit einen Großteil der Werte innerhalb der SOWITEC-Gruppe, da in den einzelnen Projektgesellschaften die Projekte entwickelt werden und dort somit alle projektrelevanten Assets wie Pachtverträge, Genehmigungen, Netzanschlüsse usw. liegen.
Anleihen Finder: Mit Vestas haben Sie einen gewichtigen Partner (25,1% der Anteile an SOWITEC) an Ihrer Seite, der wichtiges Kapital in die Gesellschaft eingebracht hat. Wie sieht die Eigenkapitalausstattung derzeit aus und wie verläuft die projektbezogene Zusammenarbeit mit Vestas?
„Unsere Konzern-Eigenkapitalquote ist zum 30.09.2022 auf 73,9 % angewachsen“
Frank Hummel: Mit Vestas haben wir seit 2019 einen partnerschaftlichen strategischen Gesellschafter an unserer Seite, der unser Eigenkapital zusätzlich gestärkt hat und von dessen weltweiter Erfahrung wir profitieren. Eine Exklusivitätsvereinbarung sieht vor, dass wir Windprojekte ausschließlich mit Anlagen von Vestas planen und veräußern.
Im Einklang mit unserer sehr positiven Geschäftsentwicklung in den ersten neun Monaten 2022 nahm auch unsere Konzern-Eigenkapitalquote von 71,7 % zum 31.12.2021 auf 73,9 % zum 30.09.2022 zu.
Hinweis: Dieses Interview erschien zunächst in der neuen Ausgabe des Anleihen Finder Newsletters (März-2-2023). Registrieren Sie sich hier für unseren kostenlosen Newsletter und seien Sie stets vorab informiert.
Anleihen Finder: Sie sind bzw. waren auch in Russland tätig. Liegt das Russland-Geschäft derzeit komplett auf Eis? Auch von der Corona-Pandemie wurde SOWITEC deutlich beeinträchtigt, wo sehen Sie weitere generelle Risiken in Ihrer Geschäftstätigkeit?
Frank Hummel: In Russland ist es so, dass dort unser Geschäft nicht nur auf Eis liegt, sondern wir uns bewusst entschieden haben, aus dem Markt zu gehen. Deshalb befinden sich unsere Aktivitäten bereits in der Abwicklung und der vollständige Exit soll noch im Jahr 2023 erfolgen.
Zu den wesentlichen generellen Risiken gehören sicherlich mögliche Verzögerungen oder Verschiebungen in der Projektentwicklung sowie bei Vertragsverhandlungen und -abschlüssen. Das haben die coronageprägten Geschäftsjahre 2020 und 2021 gezeigt. Zudem können sich die Rahmenbedingungen in einzelnen Ländern ändern, was Einfluss auf die Attraktivität von Erneuerbare-Energien-Projekten hat – so wie 2018 durch den Regierungswechsel in Mexiko und 2022 in Russland durch den Ukraine-Krieg. Diese Effekte können wir jedoch dank unserer hohen geographischen Diversifizierung deutlich abmildern.
„Erwarten in den nächsten Jahren zusätzliches Wachstum im Bereich Power-to-X“
Anleihen Finder: Wo liegen Ihrer Meinung nach die größten Potenziale im Strom/-Energiebereich und welche Ziele verfolgen Sie diesbezüglich mit SOWITEC in den nächsten fünf Jahren – bis zur Rückzahlung des neuen Green Bonds?
Frank Hummel: Wir erwarten, in den nächsten Jahren zusätzliches Wachstum auch im Bereich Power-to-X (P2X) erzielen zu können. Dort sind wir bereits seit 2019 aktiv und allein im Jahr 2022 konnten wir fünf Absichtserklärungen über die Gründung von Joint-Ventures für über 2.000 MW an P2X-Projekten mit verschiedenen Unternehmen wie Air Liquide, Statkraft, Rolls Royce, Aker und Brazil Iron unterzeichnen. Im Fokus stehen dabei beispielsweise Projekte zur Herstellung von grünem Stahl, grünem Düngemittel oder Wasserstoff. Die Attraktivität dieser Projekte besteht u. a. darin, dass sie zumeist ohne einen Netzanschluss auskommen, der bei vielen Projekten mittlerweile den größten Engpass darstellt.
Anleihen Finder: Herr Hummel, besten Dank für die Auskunft.
