Ein möglicher Ersatz für pulverbasierte Technologien liefert die Fused Filament Fabrication (FFF). Dabei ist ein entscheidender Vorteil der FFF 3D-Drucktechnologie die Eigenschaft lediglich die Menge an Material zu verwenden, welche letztlich für die Herstellung des Bauteils benötigt wird. Zudem sind die Materialien des FFF 3D-Drucks (typischerweise Thermoplaste) günstiger als jede anderen der 3D-Druck Varianten. Thermoplaste können mit einer Reihe verschiedener Materialien versehen werden, dabei werden sie einfach mit diesen in einer Compoundierung gefüllt. Metalle, Keramiken, Holz, Carbon, Glass, sowie nicht-schmelzbare polymere wurden bereits benutzt um Polymer-Komposite herzustellen.
Metall Polymermatritzen können inzwischen mit Spritzgussverfahren verarbeitet werden. Dabei muss im ersten Schritt das granulare Rohmaterial in Teile spritzgegossen werden (sog. Grünkörper) um dann weiter bearbeitet zu werden um die volle Festigkeit des metallischen Anteils zu erreichen. Diese Nachbearbeitung besteht typischerweise aus einem Entbindungs-Prozess (katalytisch oder nur durch Verwendung von Hitze um den polymeren Binder vom Metall zu trennen) und einem thermischen Sinterprozess in welchem der vorliegende Braunkörper zu einem porenfreien, festen Teil verdichtet wird.
Dieser Verarbeitungsansatz, technisch auch “Metall Spritzguss” (MIM), ist ein etablierter Fertigungsprozess. Er verbindet die Vorteile der Massenherstellung und Rapid Manufacturing, welche typisch sind für Spritzguss, und ist dabei sicherer verglichen mit Metallguss oder dem Schmieden.
Apiums 3D-Drucktechnologie verarbeitet nun auch Metalle
Diese Vorteile in der Herstellung können noch verbessert werden, wenn die FFF 3D-Drucktechnologie verwendet wird, da hier Teile mit verhältnismäßig komplexen Geometrien zu geringeren Kosten gefertigt werden können. Die Apium Additive Technologies GmbH hat in diesem Zuge das neu entwickelte Filament Ultrafuse 316LX der BASF getestet. Dieses Material besteht aus einem polymeren Binder-Anteil mit einem ca. 80 Gew.-% rostfreien Stahl 316L Partikeln. Die FFF 3D gedruckten Grünkörper wurden in einer Nachbearbeitung zuerst durch einen katalytischen Säure Entbindungsprozess behandelt und anschließend in einem Ofen gesintert.
Folgende Punkte haben wir durch die Verarbeitung des 316LX Materials gelernt:
- Durch Apiums FFF 3D-Drucktechnologie kann es einfach verarbeitet werden
- Die mit Apiums Druckern gedruckte Grünkörper haben strukturelle Eigenschaften welche die Überlebenschancen während des Entbindungs- und Sinterprozesses erhöhen
- Die gesinterten Teile treffen die Anforderungen an die Geometrie
- Die mechanischen Eigenschaften der gesinterten Teile sind vergleichbar mit gehärtetem 316L rostfreiem Stahl
- Die Porosität der gesinterten Teile liegt im Allgemeinen bei unter 2%