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Apotheken-Nachrichten von heute: Apotheken zwischen Absicherung und medizinischen Durchbrüchen

Wie Apotheken sich gegen existenzielle Risiken schützen und gleichzeitig von neuen medizinischen Fortschritten profitieren

(PresseBox) (Karlsruhe, )
Bleiben Sie auf dem Laufenden mit den wichtigsten Entwicklungen rund um Apotheken und Gesundheitswesen: Wir beleuchten, wie Apotheken sich mit unverzichtbaren Berufshaftpflichtversicherungen gegen existenzbedrohende Risiken absichern, während Online-Apotheken zunehmend den Arzneimittelmarkt dominieren. Politische Spannungen steigen, da SPD-Politiker vor einer Zwei-Klassen-Versorgung durch geplante Apothekenreformen warnen und bevorstehende Proteste für Aufsehen sorgen. Entdecken Sie außerdem neue Chancen für Apotheken auf der Expopharm 2024, wo Innovationen und Nachwuchstalente im Fokus stehen. Erfahren Sie von Durchbrüchen in der Krebstherapie und Antibiotika-Forschung, die neue Hoffnung im Kampf gegen schwere Erkrankungen bieten. Wir berichten über die beruhigenden Ergebnisse von Untersuchungen zur Sicherheit deutscher Tampons und geben wertvolle Tipps zur optimalen Hautpflege bei Neurodermitis. Und schließlich, warum digitale Tools in Apotheken die persönliche Beratung nicht ersetzen können und wie der Gesundheitsetat für 2025 trotz Sparmaßnahmen Stabilität verspricht.

Unverzichtbarer Schutz: So sichern Apotheken ihre Zukunft ab

Apotheker in Deutschland sind gesetzlich verpflichtet, eine Berufshaftpflichtversicherung abzuschließen, um sich gegen die Risiken ihres Berufs abzusichern. Auch in der sorgfältigsten Apotheke können Fehler passieren, die schwerwiegende Konsequenzen haben. Eine falsche Beratung oder die Ausgabe eines falschen Medikaments kann zu erheblichen gesundheitlichen Schäden bei Patienten führen. Im schlimmsten Fall können Apothekeninhaber mit hohen Schadensersatzforderungen konfrontiert werden, die ihre Existenz bedrohen. Die Berufshaftpflichtversicherung deckt solche Schäden ab und bietet Schutz im ein- bis zweistelligen Millionenbereich. Zusätzlich schützt die Versicherung auch gegen Schadensfälle in der Apotheke selbst, etwa wenn ein Kunde aufgrund eines Hindernisses stürzt und sich verletzt.

Besonders für Apotheker, die selbst Arzneimittel herstellen, ist eine Pharma-Produkthaftpflichtversicherung unerlässlich. Diese ist entweder als eigenständige Versicherung oder als Teil der Berufshaftpflichtversicherung abzuschließen und schützt vor Schäden, die durch Fehler bei der Herstellung eigener Produkte entstehen. Ein tragischer Fall aus dem Jahr 2019 in Köln, bei dem ein Kind aufgrund einer fehlerhaften Rezeptur starb, verdeutlicht die Notwendigkeit dieser Absicherung.

Ergänzend können Apotheken sogenannte Retax- beziehungsweise Aut-idem-Versicherungsbausteine in ihre Berufshaftpflicht integrieren. Diese Bausteine bieten zusätzlichen Schutz vor finanziellen Schäden, die durch fehlerhafte oder abgelehnte Abrechnungen seitens der Krankenkassen entstehen können.

Neben der Berufshaftpflichtversicherung ist die Inhaltsversicherung, auch Inventarversicherung genannt, ein weiterer wichtiger Schutz für Apotheken. Diese Versicherung schützt das gesamte Inventar der Apotheke vor einer Vielzahl von Gefahren, darunter Einbruchdiebstahl, Feuer, Sturm, Hagel, Leitungswasserschäden, Raub sowie Vandalismus nach einem Einbruch. Auch Elementargefahren wie Überschwemmungen sind abgedeckt. Die Inhaltsversicherung sichert die technische und kaufmännische Einrichtung der Apotheke, einschließlich aller Medikamente und Warenbestände, ab. Auch Bargeld im Tresor ist mitversichert. Nach einem Schadensfall übernimmt die Versicherung nicht nur die Kosten für den Ersatz oder die Reparatur des Inventars, sondern auch für Aufräumarbeiten, Abbruch- und Löschmaßnahmen. Zudem kann der Transport von Waren durch eine Zusatzversicherung abgesichert werden.

Ein weiterer Schutz, der für Apotheken von großer Bedeutung ist, ist die Ertragsausfallversicherung. Diese, auch als Betriebsunterbrechungsversicherung bekannt, schützt vor den finanziellen Folgen einer Betriebsunterbrechung. Diese kann durch verschiedene Ursachen wie Brand, Starkregen oder Hochwasser ausgelöst werden. Während die Inhaltsversicherung die physischen Schäden abdeckt, sorgt die Ertragsausfallversicherung dafür, dass laufende Kosten wie Gehälter, Miete, Pacht oder Zinsen trotz ausbleibender Einnahmen gedeckt werden. Je nach Vertragsgestaltung kann der Versicherungsschutz bis zu 36 Monate nach dem Schadensfall andauern. Eine spezielle Variante dieser Versicherung deckt zudem die Kosten für eine approbierte Vertretung ab, wenn der Apothekenleiter oder die Apothekenleiterin krankheitsbedingt ausfällt.

Die ApoRisk hebt sich durch ihre kundenorientierte und zukunftssichere Produktgestaltung ab. Mit der Leistungs-Update-Garantie werden bei der Einführung einer neuen Produktgeneration automatisch die verbesserten Leistungen ohne zusätzliche Kosten in den bestehenden Vertrag integriert. Zudem werden alle Leistungen des Vorversicherers übernommen, und sämtliche zum Zeitpunkt eines Schadens am deutschen Markt verfügbaren Deckungserweiterungen gelten automatisch als mitversichert. Zukünftige prämienfreie Verbesserungen im Versicherungsschutz werden ebenfalls ohne Aufpreis in den bestehenden Vertrag aufgenommen, was den Apotheken langfristig Sicherheit bietet.

Die Bedeutung eines umfassenden Versicherungsschutzes für Apotheken kann nicht genug betont werden. Die Vielfalt der Risiken, denen Apotheken im täglichen Betrieb ausgesetzt sind, reicht von menschlichen Fehlern bis hin zu unvorhersehbaren Naturereignissen. Besonders tragische Fälle, wie der Tod eines Kindes aufgrund einer fehlerhaften Rezeptur, verdeutlichen die immensen Konsequenzen, die aus kleinen Unachtsamkeiten entstehen können. Die Berufshaftpflichtversicherung und die Pharma-Produkthaftpflicht sind daher nicht nur gesetzliche Pflichten, sondern auch moralische Notwendigkeiten, um Patienten zu schützen und Apotheken vor existenziellen Risiken zu bewahren.

Hinzu kommt, dass die Betriebsunterbrechung in Zeiten, in denen Naturkatastrophen oder unerwartete Ereignisse immer häufiger auftreten, eine ernstzunehmende Bedrohung für das Fortbestehen eines Unternehmens darstellt. Eine Ertragsausfallversicherung, die die laufenden Kosten auch in solchen Krisenzeiten deckt, ist daher von zentraler Bedeutung. Die Inhaltsversicherung rundet den Schutz ab, indem sie das materielle Vermögen der Apotheke sichert.

Insgesamt zeigt sich, dass der richtige Versicherungsschutz nicht nur ein Schutzschild gegen finanzielle Verluste ist, sondern auch ein wichtiger Faktor für die langfristige Stabilität und den Erfolg einer Apotheke. Die Versicherungslandschaft für Apotheken ist komplex, doch mit einem verlässlichen Partner an ihrer Seite können Apothekenbetreiber beruhigt in die Zukunft blicken.

Online-Apotheken dominieren die Internet-Sichtbarkeit im Arzneimittelmarkt

Die Sichtbarkeit von Arzneimittelversendern im Internet übertrifft die der klassischen Arzneimittelhersteller deutlich. Nach einer aktuellen Studie des Marktanalyse-Unternehmens Research Tools dominieren Versandapotheken wie shop-apotheke.com und medikamente-per-klick.de die Spitzenplätze in der sogenannten „eVisibility“, der Internet-Sichtbarkeit. Trotz eines Marktanteils von lediglich 17 Prozent erreichen die Online-Apotheken einen beeindruckenden eVisibility-Anteil von 35 Prozent.

Die „Studie eVisibility Medikamente 2024“ untersucht die Online-Präsenz von 100 führenden Anbietern im Bereich Medikamente und beleuchtet deren Sichtbarkeit in fünf Kategorien: organische Suchmaschinenergebnisse, Paid Search, Vergleichsportale, Social Media und die Plattform Amazon. Die Ergebnisse zeigen, dass eine hohe Sichtbarkeit im Internet für Unternehmen in dieser Branche von entscheidender Bedeutung ist, um ihre Marktposition zu stärken und Umsätze zu steigern.

Insgesamt wurden 528 Anbieter untersucht. Shop-apotheke.com, eine Marke des niederländischen Unternehmens Redcare Pharmacy, konnte sich im Vergleich zur Vorgängerstudie 2022 um zwei Plätze verbessern und belegt nun den ersten Rang. Medikamente-per-klick.de, der vorherige Spitzenreiter aus den Jahren 2020 und 2022, rutschte auf den zweiten Platz ab. Den dritten Platz nimmt docmorris.de ein, das ebenfalls eine starke Performance zeigt.

Arzneimittelhersteller, die mit 64 Prozent den größten Anteil an der Gesamtzahl der Anbieter stellen, erzielen hingegen nur einen eVisibility-Anteil von 50 Prozent. Diese Diskrepanz zeigt, dass Versandapotheken trotz ihrer geringeren Anzahl einen erheblichen Teil der Internet-Sichtbarkeit für sich beanspruchen. Andere Anbietergruppen, wie medizinische Spezialshops oder Anbieter von Beauty- und Hygieneprodukten, erreichen in den verschiedenen Kategorien nur niedrige einstellige Prozentwerte.

Auch in den Einzelwertungen der Online-Kategorien dominieren Versandhändler. Shop-apotheke.com führt sowohl bei den organischen Suchmaschinenergebnissen als auch im Paid Search. Auf Social Media liegt medikamente-per-klick.de vorne, während in den Vergleichsportalen pharmeo.de und apolux.de den ersten Platz teilen. Auf der Plattform Amazon hebt sich apodiscounter.de durch eine herausragende Performance ab.

Die Top-10-Anbieter der Branche vereinen insgesamt 23 Prozent der gesamten eVisibility auf sich. Versandapotheken sind in dieser Gruppe mit sieben von zehn Anbietern überrepräsentiert.

Interessanterweise wurden auch kleinere Vor-Ort-Apotheken in die Studie aufgenommen, sofern sie über eine Website Medikamente zum Verkauf anbieten. Insgesamt wurden 88 Apotheken erfasst, die eine relevante Internet-Sichtbarkeit aufweisen. Plattformen wie gesund.de und ihreapotheken.de hingegen wurden in der Studie nicht berücksichtigt, da sie in keinem der mehr als 150 Top-10-Rankings vertreten sind und somit keine signifikante eVisibility erreichen.

Die Ergebnisse der „eVisibility Medikamente 2024“-Studie zeigen deutlich, wie sich die Marktdynamik in der Arzneimittelbranche verschiebt. Online-Apotheken sind längst keine Nischenanbieter mehr, sondern haben sich zu dominanten Akteuren entwickelt, die den traditionellen Arzneimittelherstellern und stationären Apotheken zunehmend den Rang ablaufen. Diese Entwicklung verdeutlicht den wachsenden Einfluss des Internets auf den Gesundheitsmarkt und stellt die klassische Apotheke vor Ort vor neue Herausforderungen.

Die hohe Internet-Sichtbarkeit der Versandapotheken spiegelt nicht nur ihre starke Präsenz wider, sondern auch ihre Fähigkeit, sich auf den digitalen Wandel einzustellen und die Vorteile des E-Commerce voll auszuschöpfen. Während traditionelle Arzneimittelhersteller und stationäre Apotheken sich auf ihre etablierten Vertriebswege verlassen, nutzen die Versandapotheken gezielt digitale Marketingstrategien, um ihre Sichtbarkeit und damit ihre Marktreichweite zu maximieren.

Für die Verbraucher bedeutet dies eine größere Auswahl und Bequemlichkeit bei der Bestellung von Medikamenten, stellt aber gleichzeitig Fragen zur langfristigen Versorgungssicherheit und zum Fortbestand der Vor-Ort-Apotheken auf. Die klassische Apotheke wird sich weiterentwickeln müssen, um im digitalen Zeitalter bestehen zu können. Nur wer es schafft, sich erfolgreich im Netz zu positionieren und gleichzeitig den persönlichen Service vor Ort zu erhalten, wird langfristig konkurrenzfähig bleiben.

SPD-Politiker warnt vor Zwei-Klassen-Versorgung durch geplante Apothekenreform

Der SPD-Bundestagsabgeordnete Dirk Heidenblut hat sich bei einem Besuch der Noweda-Zentrale in Essen erneut kritisch zu den geplanten Apothekenreformen geäußert. Heidenblut, der Mitglied des Gesundheitsausschusses ist, unterstrich sein Verständnis für die Bedenken von Apotheker*innen und Arzneimittelgroßhändlern, insbesondere in Bezug auf die Einführung sogenannter „Light-Apotheken“, die ohne approbiertes Personal betrieben werden könnten.

Während des Besuchs betonte Heidenblut, dass eine solche Reform den Einstieg in eine Zwei-Klassen-Gesundheitsversorgung bedeuten würde. Diese Einschätzung teilte auch Noweda-Chef Michael Kuck, der gemeinsam mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden Matthias Lempka die ablehnende Haltung des Arzneimittelgroßhändlers gegenüber Apotheken ohne Apotheker*innen deutlich machte. Lempka warnte, dass dies nicht nur zu einer Zwei-Klassen-Medizin, sondern auch zu einer Zwei-Klassen-Versorgung führen könnte.

Heidenblut sprach sich zudem dafür aus, mehr finanzielle Mittel in das Apothekensystem zu investieren, anstatt nur die Honorare innerhalb des bestehenden Systems umzuverteilen. Er betonte die Notwendigkeit, eine angemessene und flächendeckende Versorgung sicherzustellen, um die Qualität im Gesundheitswesen zu gewährleisten.

Der SPD-Politiker äußerte darüber hinaus Unverständnis darüber, dass EU-Versender die strikten Qualitätsstandards für den Arzneimittelversand, wie etwa die Einhaltung von Temperaturvorgaben, nicht durchgängig kontrollieren müssen. Bei der Besichtigung der Noweda-Anlage wurde er über die strengen Auflagen in Deutschland informiert, die für die Sicherheit und Qualität im Versand von Medikamenten sorgen.

Unterdessen steht der für den 21. August geplante Kabinettsbeschluss zur Apothekenreform möglicherweise vor einer erneuten Verschiebung. Widerstand seitens der FDP-geführten Ministerien im Kabinett scheint die Pläne von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach zu verzögern, insbesondere was die „Light-Apotheke“ betrifft.

Die Diskussion um die geplante Apothekenreform spiegelt die tiefen Risse im Gesundheitssystem wider. Der Vorschlag, Apotheken ohne approbiertes Personal zu betreiben, mag auf den ersten Blick wie eine Lösung für den Fachkräftemangel erscheinen. Doch er birgt erhebliche Risiken, die nicht unterschätzt werden dürfen.

Dirk Heidenblut hat zu Recht darauf hingewiesen, dass eine solche „Light-Apotheke“ der Einstieg in eine Zwei-Klassen-Versorgung sein könnte. Wenn Apotheken ohne fachkundige Beratung arbeiten, wird die Qualität der Versorgung zwangsläufig leiden. Dies könnte langfristig das Vertrauen der Patienten in das Gesundheitssystem erschüttern.

Es ist zudem beunruhigend, dass europäische Versandapotheken nicht denselben strengen Qualitätsstandards unterliegen wie ihre deutschen Pendants. Hier droht eine Ungleichbehandlung, die letztlich zu Lasten der Patienten gehen könnte.

Die geplante Reform benötigt eine gründliche Überarbeitung. Anstatt an der Qualität zu sparen, sollte die Politik den Fokus darauf legen, das System nachhaltig zu stärken – mit mehr finanziellen Mitteln und klaren Qualitätsstandards. Nur so kann eine flächendeckende und qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung gewährleistet werden.

Proteste gegen Apothekenreform: Politiker und Apotheker vereint vor Landtagswahlen

Am 28. August sollen in Dresden und Erfurt bedeutende Demonstrationen gegen die von der Bundesregierung geplante Apothekenreform stattfinden. Die Veranstaltungen, die kurz vor den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen abgehalten werden, zielen darauf ab, die möglichen negativen Auswirkungen der Reform auf die lokale Gesundheitsversorgung in den Fokus zu rücken. Die Demonstrationen werden dabei sowohl vor Ort als auch virtuell miteinander verknüpft, um ein breiteres Publikum zu erreichen.

Die Organisatoren, darunter der Sächsische Apothekerverband (SAV) und der Thüringer Apothekerverband (ThAV), rechnen mit einer hohen Teilnehmerzahl. Laut Angaben des SAV haben sich bereits hunderte Personen angemeldet, wobei regelmäßig weitere Anmeldungen eintreffen. Erfahrungsgemäß nehmen auch viele Menschen spontan an solchen Veranstaltungen teil. Unterstützt werden die Proteste von mehreren Apothekerkammern und -verbänden aus verschiedenen Bundesländern, darunter Baden-Württemberg, Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Berlin, Hessen und Niedersachsen. Einige dieser Verbände organisieren eigens Busreisen, um ihren Mitgliedern die Teilnahme in Erfurt oder Dresden zu ermöglichen.

Auf der Rednerliste der Demonstrationen finden sich zahlreiche prominente Politiker. So haben die Ministerpräsidenten von Sachsen und Thüringen, Michael Kretschmer (CDU) und Bodo Ramelow (Die Linke), ihre Unterstützung mit Videobotschaften zugesagt. Vor Ort werden die Gesundheitsministerinnen Heike Werner (Thüringen) und Petra Köpping (Sachsen) Reden halten. Auch Mario Voigt, Spitzenkandidat der CDU für die thüringische Landtagswahl, Alexander Dierks, Generalsekretär der CDU Sachsen, und Robert-Martin Montag, Gesundheitspolitiker und Generalsekretär der FDP Thüringen, werden bei den Demonstrationen auftreten.

Neben den Politikern werden auch Vertreter der Apothekerschaft das Wort ergreifen. Stefan Fink, Vorsitzender des Thüringer Apothekerverbands, Thomas Dittrich, Vorsitzender des Sächsischen Apothekerverbands, sowie Anja Zierath, Vorsitzende des Bundesverbands PTA, sind als Redner vorgesehen. Die Moderation der Veranstaltungen übernimmt Gottfried Linn, während Stephan Torke, ein Apotheker und DJ aus Freital, musikalisch für Stimmung sorgen wird. Torke ist durch seine auf YouTube veröffentlichten Lieder bekannt, die sich mit den Herausforderungen des Apothekerberufs auseinandersetzen.

Bereits heute beginnen in Thüringen begleitende Protestaktionen. An verschiedenen Orten im Bundesland, darunter Altenburg, Meuselwitz, Erfurt, Gera, Greiz, Weimar, Suhl und Jena, werden Informationsstände errichtet, um die Bürger über die befürchteten Folgen der Apothekenreform aufzuklären. Diese Aktionen finden parallel zum Besuch von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) in Erfurt statt.

Zusätzlich startet der Thüringer Apothekerverband eine Postkartenaktion und eine Petition, die in allen Apotheken des Bundeslandes ausliegen werden. Ziel ist es, politischen Druck auf die Verantwortlichen in Berlin auszuüben. Die Kampagne wird durch Medienberichterstattung und Radiospots begleitet. Der ThAV-Vorsitzende Stefan Fink betonte, dass die Reform die strukturelle und finanzielle Stabilität der Vor-Ort-Apotheken bedrohe und die flächendeckende Arzneimittelversorgung gefährden könnte. Fink rief dazu auf, sich mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln gegen die Reform zu wehren.

Die geplante Apothekenreform sorgt nicht nur in der Apothekerschaft, sondern auch in der Bevölkerung für erheblichen Unmut. Die angekündigten Demonstrationen in Dresden und Erfurt sind Ausdruck einer tiefen Besorgnis, dass diese Reform das ohnehin schon stark beanspruchte System der Vor-Ort-Apotheken weiter destabilisieren könnte. Während die Bundesregierung ihre Reformpläne als notwendige Modernisierung und Effizienzsteigerung verteidigt, befürchten Kritiker einen Kahlschlag, der vor allem ländliche Regionen hart treffen könnte.

Apotheken sind weit mehr als bloße Verkaufsstellen für Medikamente; sie sind unverzichtbare Anlaufstellen für eine Vielzahl gesundheitlicher Anliegen und oft der erste Kontaktpunkt für medizinische Beratung. Insbesondere in kleineren Gemeinden sind sie ein wichtiger Bestandteil der lokalen Infrastruktur. Die Vorstellung, dass diese wichtigen Einrichtungen durch finanzielle Einschnitte gefährdet werden könnten, lässt nicht nur bei den Betroffenen die Alarmglocken schrillen.

Die Teilnahme prominenter Politiker an den Demonstrationen zeigt, dass das Thema längst auf höchster politischer Ebene angekommen ist. Es ist allerdings fraglich, ob die Solidaritätsbekundungen der Landesregierungen aus Sachsen und Thüringen ausreichen werden, um den Kurs der Bundesregierung zu beeinflussen. Dennoch setzen die Demonstranten ein starkes Zeichen: Sie lassen sich nicht widerstandslos durch eine Reform überrollen, die in ihren Augen das Herzstück der wohnortnahen Gesundheitsversorgung in Gefahr bringt.

Es bleibt zu hoffen, dass diese Proteste zu einem breiteren Dialog führen und dass die Sorgen der Apothekerschaft Gehör finden, bevor irreversible Entscheidungen getroffen werden. Denn letztlich geht es nicht nur um die Zukunft der Apotheken, sondern um die Sicherstellung einer flächendeckenden und qualitativ hochwertigen Gesundheitsversorgung für alle Bürgerinnen und Bürger.

Untersuchung bestätigt geringe Metallbelastung in deutschen Tampons

Nach einer aufsehenerregenden US-Studie, die toxische Metalle in Tampons nachwies und damit Besorgnis auslöste, hat das Verbrauchermagazin Ökotest nun eine umfassende Untersuchung von 23 in Deutschland erhältlichen Tamponprodukten durchgeführt. Diese Untersuchung umfasste sowohl konventionelle als auch Bio-Produkte sowie Marken- und Eigenmarkenartikel aus Supermärkten, Discountern und Drogerien. Das Ergebnis: Alle getesteten Tampons erhielten die Bestnote »sehr gut«.

Die Ökotest-Analyse orientierte sich an der US-Studie und untersuchte 16 Metalle, darunter Arsen, Barium, Calcium, Cadmium, Cobalt, Chrom, Kupfer, Eisen, Mangan, Quecksilber, Nickel, Blei, Selen, Strontium, Vanadium und Zink. Zusätzlich wurde auf Antimon getestet, ein Metall, das als Katalysator bei der Polyesterproduktion eingesetzt wird und häufig in den Vliesumhüllungen von Tampons enthalten ist.

Zur Bestimmung der Metallgehalte wurden die Tampons einem sogenannten Totalaufschluss in der Mikrowelle unterzogen, wobei die ermittelten Konzentrationen anschließend mit den Grenzwerten des Umweltgütesiegels »Blauer Engel« verglichen wurden. Erfreulicherweise wurden in allen Proben zwar Spuren der getesteten Metalle nachgewiesen, diese befanden sich jedoch in sehr geringen Konzentrationen, die tendenziell niedriger waren als die in der US-Studie ermittelten Werte.

Besondere Aufmerksamkeit wurde dem Vorkommen von Antimon und Blei geschenkt. Antimon fand sich vor allem in Tampons mit polyesterhaltigem Vlies, wobei der höchste Wert in der Aldi-Eigenmarke »Satessa Tampons normal« festgestellt wurde. Ökotest betont jedoch, dass selbst der höchste gemessene Antimongehalt weit unter den von der Weltgesundheitsorganisation definierten Grenzwerten liegt. Eine Frau mit einem Körpergewicht von 60 Kilogramm müsste täglich etwa 180 Tampons verwenden, um diesen Grenzwert zu überschreiten.

Auch Blei wurde in allen Tampons in geringen Mengen nachgewiesen. Ökotest relativiert dies jedoch, indem es darauf hinweist, dass zwei Liter Trinkwasser, die den gesetzlichen Grenzwert einhalten, etwa hundertmal mehr Blei enthalten als der Tampon mit dem höchsten gemessenen Bleigehalt.

Um das Risiko einer möglichen Aufnahme von Schwermetallen durch die Vaginalschleimhaut zu prüfen, wurden die Tampons einer synthetischen Schweißlösung ausgesetzt. In dieser Lösung konnten jedoch keine Spuren der toxischen Metalle nachgewiesen werden. Dennoch weist Professor Dr. Kathrin Schilling von der Columbia University, die an der Untersuchung beteiligt war, darauf hin, dass es bisher keine umfassenden Studien darüber gibt, wie Metalle über die Vaginalschleimhaut aufgenommen werden könnten. Besonders bei Blei sei dies problematisch, da für dieses Metall keine als sicher geltenden Werte existieren.

Abschließend fordert Ökotest, dass Hersteller von Hygieneprodukten zukünftig strengere Kontrollen ihrer Rohstoffe durchführen sollten, um die Belastung durch toxische Metalle weiter zu minimieren. Diese Metalle könnten sowohl aus der Umwelt als auch durch industrielle Verarbeitungsprozesse in die Produkte gelangen. Auch das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) sieht die Hersteller in der Verantwortung, die Schwermetallgehalte so gering wie möglich zu halten.

Der Berufsverband der Frauenärzte fordert zusätzlich eine verpflichtende Deklaration der Inhaltsstoffe von Menstruationsprodukten, um Anwenderinnen eine informierte Kaufentscheidung zu ermöglichen und sicherzustellen, dass Produkte, die direkt am oder im Körper verwendet werden, frei von gesundheitsschädlichen Stoffen sind.

Mpox-Alarm in Europa: WHO warnt vor neuer Variante, betont aber Kontrolle

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat angesichts des ersten in Europa importierten Falls der neuen Mpox-Variante Ib vor übermäßiger Panik gewarnt, während die Wachsamkeit auf einem hohen Niveau bleibt. Der WHO-Regionaldirektor für Europa, Hans Kluge, informierte am Dienstag darüber, dass das Mpox-Virus bereits seit dem Ausbruch im Jahr 2022 in der Region in Form der Klade II zirkuliert. Wöchentlich werden in Europa etwa 100 neue Fälle dieser Variante gemeldet, wobei Deutschland in diesem Jahr bislang 90 Infektionen registriert hat. Im Vergleich dazu waren es im Vorjahr insgesamt 123 Fälle.

Kluge betonte in einer Videoschaltung mit Medienvertretern in Genf, dass Mpox nicht mit Covid-19 gleichzusetzen sei. Die bisherigen Ausbrüche konnten durch hohe Wachsamkeit, gezielte Impfkampagnen und die direkte Einbindung von Risikogruppen, insbesondere von Männern, die Sex mit Männern haben, unter Kontrolle gebracht werden. Dennoch gelang es bislang nicht, das Virus in Europa vollständig auszurotten, da es laut Kluge am politischen Willen und an den notwendigen Ressourcen gefehlt habe. Angesichts der aktuellen Lage bestehe nun die Möglichkeit, sowohl die neu importierten Fälle der Klade Ib aus Afrika streng zu überwachen als auch die bereits verbreitete Klade II wirksam zu bekämpfen.

In der vergangenen Woche rief die WHO aufgrund der neuen Ausbrüche in Afrika und der möglicherweise gefährlicheren Variante Ib die höchste Alarmstufe aus. Dies soll weltweit zu einer verstärkten Wachsamkeit und einer gerechten Verteilung von Impfstoffen führen. Experten weisen darauf hin, dass die Klade Ib möglicherweise leichter übertragbar ist und häufiger zu schweren Krankheitsverläufen führt. In Europa wurde bisher jedoch nur ein Fall dieser neuen Variante in Schweden registriert. Die in Europa dominierende Klade II wird hauptsächlich durch engen Hautkontakt übertragen und betrifft überwiegend Männer, die Sex mit Männern haben.

Das Mpox-Virus führt zu Symptomen wie Hautausschlag, Fieber und Muskelschmerzen. In diesem Jahr wurden mehr als 14.000 Mpox-Verdachtsfälle und über 500 Todesfälle aus der Demokratischen Republik Kongo und anderen afrikanischen Ländern gemeldet. Die WHO betont die Notwendigkeit erhöhter Wachsamkeit in Europa, während gleichzeitig bewährte Maßnahmen zur Kontrolle der Virusverbreitung angewendet werden sollten.

Die jüngsten Entwicklungen rund um das Mpox-Virus und die Einführung einer neuen Variante werfen erneut Fragen zur globalen Gesundheitssicherheit auf. Während die WHO angemessen darauf hinweist, dass Mpox nicht das neue Covid ist, erinnert die Situation dennoch an die Lektionen der vergangenen Jahre. Die schnelle Identifizierung und die Warnungen zur neuen Klade Ib zeigen, dass die Weltgemeinschaft wachsamer und besser vorbereitet ist als zuvor. Es bleibt jedoch besorgniserregend, dass trotz der erfolgreichen Eindämmung des Ausbruchs von 2022 die Ressourcen und der politische Wille gefehlt haben, das Virus vollständig zu eliminieren.

Die Forderung nach globaler Solidarität, insbesondere bei der gerechten Verteilung von Impfstoffen, darf nicht nur ein Lippenbekenntnis bleiben. Die Welt hat gesehen, wie ungleiche Verteilung von Impfstoffen bei Covid-19 zu tiefen Ungerechtigkeiten führte. Dies darf sich bei Mpox nicht wiederholen. Gleichzeitig ist es entscheidend, dass die Bekämpfungsstrategien, die bereits bei früheren Ausbrüchen wirksam waren, weiter gestärkt werden. Nur so kann verhindert werden, dass sich die neue Variante in Europa und darüber hinaus ausbreitet.

Während Europa bisher nur einen Fall der neuen Klade Ib registriert hat, sollte dies als Weckruf verstanden werden, die bisherigen Bemühungen zur Eindämmung von Mpox zu intensivieren. Das Virus mag nicht die gleiche globale Bedrohung darstellen wie Covid-19, aber die Erfahrungen der letzten Jahre sollten uns lehren, dass Wachsamkeit und proaktives Handeln unerlässlich sind, um neue Gesundheitskrisen zu vermeiden.

Expopharm 2024: Neue Chancen für Nachwuchstalente und innovative Apothekenkonzepte

Die diesjährige Expopharm, die vom 9. bis 12. Oktober in München stattfindet, bringt eine Reihe innovativer Formate mit sich, die sowohl für junge Talente als auch für erfahrene Apothekeninhaber attraktiv sind. Besonders im Fokus stehen die Deutsche PTA-Meisterschaft und der erstmals vergebene Expopharm Gründungs-Preis, für die sich Interessierte noch bis Ende August bewerben können.

Die Deutsche PTA-Meisterschaft bietet Pharmazeutisch-technischen Assistenten (PTA) bis zu einem Alter von 28 Jahren die Möglichkeit, ihre Fähigkeiten in verschiedenen Disziplinen unter Beweis zu stellen. Der Wettbewerb orientiert sich an den internationalen World Skills-Wettbewerben und umfasst typische Apothekentätigkeiten wie die Herstellung von Rezepturen, Blutdruckmessungen, Schaufenstergestaltung sowie die Beratung und Abgabe von Arzneimitteln. 18 Teilnehmer werden in den Vorrunden, die an den ersten drei Messetagen stattfinden, gegeneinander antreten. Die sechs besten PTA qualifizieren sich für das Finale am 12. Oktober, wo sie um den Titel „Deutsche

Meister im Skill Pharmacy Technician“ und ein Preisgeld von 2000 Euro kämpfen. Für die Finalisten bietet sich zudem die Möglichkeit, Teil der deutschen Berufe-Nationalmannschaft zu werden und sich für internationale Wettbewerbe zu qualifizieren.

Parallel dazu richtet sich der Expopharm Gründungs-Preis an Apothekeninhaber, die in den vergangenen zwei Jahren eine Apotheke gegründet oder übernommen haben. Der Preis soll innovative Konzepte, neue Ideen und inspirierende Geschichten würdigen, die die Herausforderungen im modernen Gesundheitswesen erfolgreich meistern. Es werden zwei Preise vergeben, die jeweils mit 2500 Euro dotiert sind: Ein Publikumspreis, bei dem die Besucher der Expopharm-Website ihren Favoriten wählen können, und ein Jurypreis, der von einem Expertengremium vergeben wird. Die Preisverleihung findet am 10. Oktober auf der Bühne des Apo-Leadership-Campus statt und bietet eine ideale Plattform zum Netzwerken.

Der bereits etablierte Apostart-Award, für den die Bewerbungsfrist bereits abgelaufen ist, wird ebenfalls im Rahmen der Expopharm verliehen. Hier konnten sich Apotheken und Marktpartner mit Lösungen und Ideen zur Stärkung der Apotheken- und Gesundheitsbranche bewerben. Leser der Expopharm-Website haben noch bis zum 30. August die Möglichkeit, per Abstimmung eine Wildcard für das Finale am 9. Oktober zu vergeben.

Mit diesen neuen Formaten setzt die Expopharm deutliche Akzente in der Förderung von Nachwuchskräften und der Würdigung innovativer Apothekenkonzepte.

Die Expopharm zeigt in diesem Jahr eindrucksvoll, wie man sich auf die Zukunft der Apothekenbranche vorbereiten kann. Mit Formaten wie der Deutschen PTA-Meisterschaft und dem Gründungs-Preis wird sowohl jungen Talenten als auch etablierten Apothekenleitern eine Bühne geboten, auf der sie ihre Fähigkeiten und Ideen präsentieren können. Besonders erfreulich ist die Ausrichtung auf die Förderung des Nachwuchses, der in Zeiten zunehmender Digitalisierung und sich wandelnder Versorgungsstrukturen mehr denn je gebraucht wird.

Der Gründungs-Preis bietet eine wichtige Plattform, um innovative Konzepte sichtbar zu machen und sie in den Fokus der Branche zu rücken. Gerade in einer Zeit, in der Apotheken durch immer neue Herausforderungen gefordert sind, sind frische Ideen und unternehmerisches Geschick unverzichtbar. Die Tatsache, dass der Preis sowohl durch ein Fachgremium als auch durch das Publikum vergeben wird, zeigt, wie wichtig eine breite Akzeptanz und die Unterstützung der gesamten Branche für den Erfolg solcher Konzepte sind.

Insgesamt setzt die Expopharm in diesem Jahr ein starkes Zeichen für die Zukunft der Apothekenlandschaft in Deutschland. Es bleibt zu hoffen, dass die vorgestellten Innovationen und Talente nachhaltig in die Praxis überführt werden und so einen Beitrag zur Weiterentwicklung der Branche leisten.

Digitale Tools ergänzen, ersetzen aber nicht: Der unverzichtbare Wert persönlicher Beratung in Apotheken

Digitale Anwendungen im Apothekenwesen bieten vielfältige Chancen zur Optimierung der Patientenversorgung, können jedoch den persönlichen Kontakt und die Beratung in der Offizin nicht ersetzen. Diese klare Position vertritt Anke Rüdinger, stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Apothekerverbands (DAV) und Leiterin des Digital Hub der ABDA, in einem aktuellen Kommentar, der über den Onlinedienst "Observer" veröffentlicht wurde.

Rüdinger betont, dass digitale Lösungen bereits in vielen Bereichen der Apothekenarbeit erfolgreich eingesetzt werden, beispielsweise in der Warenwirtschaft, bei der Ausstellung digitaler Impfzertifikate während der COVID-19-Pandemie oder durch das E-Rezept. Trotz dieser Erfolge sei das Potenzial der Digitalisierung noch längst nicht ausgeschöpft. Insbesondere könnten digitale Anwendungen die Versorgung der Patienten verbessern und Apothekenteams in administrativen Aufgaben entlasten, etwa bei der Dokumentation oder der Erfüllung von Nachweispflichten.

Gleichzeitig definiert Rüdinger jedoch die Grenzen des digitalen Fortschritts: Die persönliche, vertrauensvolle Beratung in der Apotheke vor Ort könne durch digitale Anwendungen keinesfalls ersetzt werden. Der direkte Kontakt zwischen Apothekern und Patienten sei nach wie vor unverzichtbar und dürfe nicht vernachlässigt werden.

Ein zentrales Thema ihres Kommentars ist auch die "Telepharmazie". Rüdinger erläutert, dass der Begriff zwar im Entwurf des Apotheken-Reformgesetzes (ApoRG) verwendet wird, aber bisher keine einheitliche Definition existiert. Unter Telepharmazie versteht der Digital Hub die pharmazeutische Kommunikation, bei der sich Apothekenpersonal und Patienten an unterschiedlichen Orten befinden.

Rüdinger betont, dass für die Telepharmazie dieselben strengen Regeln gelten müssen wie für die Beratung in der Apotheke vor Ort. Die Verantwortung für die Beratung müsse stets bei den Apothekern liegen, auch wenn anderes pharmazeutisches Personal Aufgaben übernimmt. Telepharmazie biete die Chance, die Patientenbetreuung durch regelmäßigen Kontakt nach der Verordnung neuer Medikamente zu intensivieren. Arzneimittel sollten jedoch weiterhin nur im Rahmen des Apothekenbetriebs abgegeben werden.

Abschließend deutet Rüdinger an, dass Telepharmazie Apothekenmitarbeitern auch die Möglichkeit eröffnen könnte, von zu Hause aus zu arbeiten, sofern Datensicherheit und Einwilligung der Patienten gewährleistet sind. Dennoch bleibt die persönliche Beratung in der Apotheke das Herzstück der pharmazeutischen Versorgung.

Die fortschreitende Digitalisierung ist aus der modernen Apothekenlandschaft nicht mehr wegzudenken. Sie bietet zahlreiche Möglichkeiten zur Effizienzsteigerung und zur Verbesserung der Patientenversorgung. Doch bei aller Begeisterung für digitale Innovationen darf der Mensch nicht vergessen werden. Anke Rüdinger hat in ihrem Kommentar völlig zu Recht darauf hingewiesen, dass digitale Anwendungen den persönlichen Kontakt und die Beratung in der Apotheke vor Ort nicht ersetzen können.

Gerade in einem sensiblen Bereich wie der Gesundheitsversorgung ist das Vertrauen der Patienten von unschätzbarem Wert. Dieses Vertrauen wird durch persönliche Gespräche aufgebaut, in denen Apotheker auf individuelle Bedürfnisse eingehen können. Digitale Tools mögen die Arbeit erleichtern und ergänzen, aber sie dürfen nicht zur Entfremdung zwischen Apotheker und Patient führen.

Die Telepharmazie bietet vielversprechende Ansätze, die Betreuung von Patienten zu verbessern, insbesondere in strukturschwachen Regionen. Aber auch hier muss die persönliche Verbindung im Mittelpunkt stehen. Ohne direkten Kontakt zu Beginn und während der Behandlung kann die Qualität der Versorgung leiden.

Die Zukunft der Apotheken liegt in einer klugen Kombination aus digitaler Unterstützung und persönlicher Beratung. Es ist erfreulich zu sehen, dass der Deutsche Apothekerverband diese Balance anstrebt. Doch es bleibt eine Herausforderung, die Vorteile der Digitalisierung voll auszuschöpfen, ohne den Kern der pharmazeutischen Betreuung – den persönlichen Kontakt – zu gefährden. Es ist eine Aufgabe, die sorgfältig und mit Bedacht angegangen werden muss, zum Wohl der Patienten und zum Erhalt der Vertrauensbasis, die Apotheken so wertvoll macht.

Gesundheitsetat 2025: Stabilität auf Sparflamme

Der Gesundheitsetat des Bundes für das Jahr 2025 bleibt stabil, wenngleich auf einem deutlich reduzierten Niveau im Vergleich zu den Vorjahren. Dies geht aus dem Etatentwurf hervor, der vom Bundestag vorgestellt wurde. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) muss somit weiterhin mit weniger Mitteln auskommen als im Jahr 2023, als sein Ressort noch über 24,48 Milliarden Euro verfügte. Für das kommende Jahr sind Ausgaben von 16,44 Milliarden Euro vorgesehen, was einem leichten Rückgang um 27 Millionen Euro im Vergleich zu den 16,71 Milliarden Euro des laufenden Jahres entspricht.

Trotz der Einschnitte kann das Gesundheitsministerium mit Einnahmen von 106,18 Millionen Euro rechnen, was einen Anstieg gegenüber den für 2024 veranschlagten 104,32 Millionen Euro darstellt. Die Verpflichtungsermächtigungen, die sich im Einzelplan 15 bis zum Jahr 2028 erstrecken, belaufen sich auf 299,36 Millionen Euro. Ein wesentlicher Bestandteil des Budgets bleibt die »pauschale Abgeltung der Aufwendungen der Krankenkassen für gesamtgesellschaftliche Aufgaben«, die mit 14,5 Milliarden Euro erneut den größten Posten darstellt.

Besondere Aufmerksamkeit verdient die Erhöhung der Zuschüsse zur zentralen Beschaffung von Impfstoffen gegen SARS-CoV-2, die im Jahr 2025 auf 427,42 Millionen Euro steigen sollen. Dies bedeutet eine signifikante Aufstockung im Vergleich zu den 346,23 Millionen Euro, die in diesem Jahr eingeplant waren. Gleichzeitig werden die Mittel für die Finanzierung von Pandemiebereitschaftsverträgen jedoch auf 336,1 Millionen Euro gekürzt, nach 486,12 Millionen Euro im Jahr 2024. Auch die Zuschüsse zur Bekämpfung des Coronavirus werden aufgestockt: Für das kommende Jahr sind 60 Millionen Euro vorgesehen, im Vergleich zu lediglich 15 Millionen Euro in diesem Jahr.

In anderen Bereichen zeigt sich ein gemischtes Bild: Für Pflegevorsorge und sonstige soziale Sicherung sind 81,77 Millionen Euro vorgesehen, leicht mehr als die 79,61 Millionen Euro des laufenden Jahres. Die Ausgaben für Prävention und Gesundheitsverbände hingegen sinken auf 959,29 Millionen Euro, nachdem sie im Jahr 2024 noch 1,09 Milliarden Euro betragen hatten. Der »Pakt für den öffentlichen Gesundheitsdienst« erfährt eine drastische Kürzung auf 54,22 Millionen Euro, was einem erheblichen Rückgang gegenüber den 163,82 Millionen Euro im Jahr 2024 entspricht. Für Forschungsvorhaben und -einrichtungen sind 185,15 Millionen Euro vorgesehen, was eine moderate Erhöhung im Vergleich zu den 176 Millionen Euro des laufenden Jahres darstellt. Die Ausgaben im Bereich »Internationales Gesundheitswesen« bleiben nahezu unverändert bei 132,35 Millionen Euro.

Insgesamt umfasst der Bundeshaushalt für 2025 Ausgaben in Höhe von 488,67 Milliarden Euro, was einer marginalen Reduktion im Vergleich zu den 488,88 Milliarden Euro im Jahr 2024 entspricht. Investitionen sind in Höhe von 81,01 Milliarden Euro geplant, was einen Anstieg gegenüber den 70,82 Milliarden Euro des laufenden Jahres bedeutet. Die Neuverschuldung soll bei 51,3 Milliarden Euro liegen und damit unter der laut Schuldenregel zulässigen Nettokreditaufnahme.

Der größte Posten im Bundeshaushalt bleibt das Bundesministerium für Arbeit und Soziales, dessen Ausgaben mit 179,3 Milliarden Euro etwa 37 Prozent des Gesamthaushalts ausmachen. Auf Platz zwei folgt der Verteidigungsetat, der ohne das Sondervermögen der Bundeswehr 53,3 Milliarden Euro umfasst, was rund elf Prozent des Gesamtetats entspricht. Den dritten Platz belegt der Etat des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr mit einem Budget von 49,7 Milliarden Euro, was etwa zehn Prozent des Gesamthaushalts ausmacht.

Der stabile Gesundheitsetat für 2025 ist auf den ersten Blick eine gute Nachricht in Zeiten knapper Kassen. Doch bei genauerem Hinsehen zeigt sich, dass "stabil" in diesem Kontext eher "auf niedrigem Niveau stagnierend" bedeutet. Die drastischen Kürzungen im Vergleich zu 2023 haben tiefe Spuren hinterlassen, und es ist fraglich, ob das Gesundheitswesen mit diesen Mitteln den Herausforderungen der Zukunft gewachsen ist.

Besonders besorgniserregend ist die Reduzierung der Mittel für Pandemiebereitschaftsverträge. Die Corona-Pandemie hat eindrucksvoll gezeigt, wie wichtig es ist, auf Krisen vorbereitet zu sein. Hier zu sparen, könnte sich als kurzsichtige Entscheidung herausstellen, die uns in einer zukünftigen Pandemie teuer zu stehen kommt.

Auch die Kürzung der Mittel für den öffentlichen Gesundheitsdienst ist ein fatales Signal. Gerade in Zeiten, in denen öffentliche Gesundheit und Prävention von größter Bedeutung sind, sollte hier investiert werden, statt zu sparen. Die Steigerung der Ausgaben für SARS-CoV-2-Impfstoffe ist zwar notwendig, kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass an vielen anderen Stellen der Rotstift angesetzt wurde.

Insgesamt hinterlässt der Gesundheitsetat für 2025 einen zwiespältigen Eindruck. Die Stabilität auf niedrigem Niveau mag haushaltspolitisch notwendig erscheinen, könnte sich jedoch als Hypothek für die Gesundheit der Bevölkerung erweisen.

Durchbruch in der Krebstherapie: EMA empfiehlt erste Claudin-18.2-zielgerichtete Behandlung

Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) hat einen wichtigen Schritt in der Krebsbehandlung eingeleitet: Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) hat kürzlich die Zulassung des neuen Präparats Vyloy® von Astellas Pharma empfohlen. Vyloy® enthält den Wirkstoff Zolbetuximab und könnte zur ersten Therapie in der Europäischen Union werden, die gezielt auf das Transmembranprotein Claudin 18.2 abzielt. Dieses Protein wird in verschiedenen Krebsarten, insbesondere bei Tumoren des Verdauungssystems, überexprimiert und bietet somit eine neue Angriffsfläche für innovative Behandlungsmethoden.

Zolbetuximab ist ein monoklonaler Antikörper, der speziell an Claudin 18.2 bindet und dadurch antikörperabhängige zelluläre Zytotoxizität sowie komplementabhängige Zytotoxizität auslöst. Diese Mechanismen führen zur Reduktion von Claudin-18.2-positiven Tumorzellen und hemmen somit das Tumorwachstum. In präklinischen Studien zeigte Zolbetuximab eine vielversprechende Wirksamkeit, was die Grundlage für die nun bevorstehende Zulassung bildet.

Die EMA empfiehlt Vyloy® in Kombination mit einer fluoropyrimidin- und platinhaltigen Chemotherapie als Erstlinienbehandlung für erwachsene Patienten mit lokal fortgeschrittenem, inoperablem oder metastasiertem HER2-negativen Adenokarzinom des Magens oder des gastroösophagealen Übergangs (GEJ). Die Voraussetzung für die Anwendung ist, dass der Tumor Claudin 18.2 positiv ist, was durch eine immunhistochemische Färbung nachgewiesen werden kann. Als positiv gilt ein Tumor, wenn mindestens 75 Prozent der Tumorzellen eine mäßige bis starke membranöse Färbung aufweisen.

Die Empfehlung der EMA stützt sich auf die Ergebnisse der Phase-III-Studien Spotlight und Glow, die die Wirksamkeit und Sicherheit von Zolbetuximab in Kombination mit Chemotherapie untersuchten. Die Studien zeigten, dass Patienten, die mit Zolbetuximab behandelt wurden, ein signifikant längeres progressionsfreies Überleben aufwiesen. Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählten Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit, Neutropenie und Gewichtsverlust.

Astellas Pharma rechnet mit einer endgültigen Zulassung durch die EU bis Oktober dieses Jahres. Sollte dies erfolgen, würde Vyloy® eine neue Ära in der Behandlung von Magenkrebs einläuten, insbesondere für Patienten, deren Tumoren Claudin 18.2 überexprimieren. Darüber hinaus wird Zolbetuximab in laufenden Studien auch für andere Krebsarten wie das metastasierte Adenokarzinom der Bauchspeicheldrüse untersucht. Parallel dazu entwickelt Astellas Pharma mit ASP2138 einen bispezifischen Antikörper, der sowohl an CD3 als auch an Claudin 18.2 bindet und sich derzeit in frühen klinischen Studien befindet.

Die Entwicklungen rund um Claudin 18.2 könnten somit weitreichende Auswirkungen auf die Onkologie haben und neue, dringend benötigte Behandlungsmöglichkeiten für Patienten mit fortgeschrittenen Krebserkrankungen eröffnen.

Die Empfehlung der EMA, Vyloy® zur Behandlung von Magenkrebs zuzulassen, markiert einen bedeutenden Fortschritt in der personalisierten Krebstherapie. Mit Zolbetuximab wird erstmals ein Medikament verfügbar, das gezielt auf das Protein Claudin 18.2 abzielt und damit eine völlig neue Dimension in der Bekämpfung von Tumoren eröffnet. Die positiven Ergebnisse der klinischen Studien, insbesondere die Verlängerung des progressionsfreien Überlebens, sind ein Hoffnungsschimmer für viele Patienten, die bislang nur begrenzte Behandlungsmöglichkeiten hatten.

Diese Entwicklung unterstreicht einmal mehr die Bedeutung der molekularen Onkologie, bei der spezifische Biomarker genutzt werden, um maßgeschneiderte Therapien zu entwickeln. Zolbetuximab könnte der Beginn einer neuen Generation von Krebsmedikamenten sein, die nicht nur effektiver, sondern auch besser verträglich sind, da sie gezielt auf bestimmte Tumoreigenschaften abzielen. Gleichzeitig zeigt der Fortschritt aber auch, wie wichtig es ist, weiterhin in die Forschung und Entwicklung neuer Krebstherapien zu investieren, um die immer noch hohen Sterblichkeitsraten bei fortgeschrittenen Krebserkrankungen zu senken.

Allerdings darf bei aller Euphorie nicht vergessen werden, dass jedes neue Medikament auch Risiken birgt. Die berichteten Nebenwirkungen von Zolbetuximab, wie Übelkeit und Appetitlosigkeit, sind nicht zu unterschätzen und sollten sorgfältig überwacht werden. Dennoch überwiegen die potenziellen Vorteile dieses neuen Ansatzes, und es bleibt zu hoffen, dass Vyloy® bald vielen Patienten neue Perspektiven eröffnet. Die Zukunft der Krebstherapie könnte damit einen entscheidenden Schritt nähergekommen sein.

Durchbruch im Darm: Neue Hoffnung im Kampf gegen multiresistente Bakterien

Eine Forschergruppe aus den USA hat möglicherweise einen bedeutenden Durchbruch in der Suche nach neuen Antibiotika erzielt. Die Wissenschaftler der University of Pennsylvania (UPenn) und der Stanford University haben das menschliche Darmmikrobiom untersucht und dabei Hunderte potenzieller antimikrobieller Substanzen identifiziert. Diese Substanzen könnten künftig eine entscheidende Rolle im Kampf gegen multiresistente Bakterien spielen.

Im Fokus der Studie, deren Ergebnisse in der renommierten Fachzeitschrift »Cell« veröffentlicht wurden, standen Peptide – kleine Proteine, die von den Billionen von Bakterien im Darm produziert werden. Die Forscher analysierten etwa 444.000 dieser Peptide, die aus rund 1800 menschlichen Metagenomen stammen. Dabei konnten 323 Moleküle identifiziert werden, die potenziell als neue Antibiotika dienen könnten.

Um die Wirksamkeit dieser computergestützt ermittelten Substanzen zu überprüfen, wurden 78 der vielversprechendsten Peptide synthetisiert und in Labortests auf ihre antimikrobielle Aktivität untersucht. Mehr als die Hälfte dieser Peptide zeigte eine Wirkung gegen mindestens ein schädliches Bakterium oder einen harmlosen Darmbewohner. Besonders hervorzuheben ist das Peptid Prevotellin-2, das im Tiermodell eine ähnliche Wirksamkeit wie das bekannte Antibiotikum Polymyxin B aufwies.

Die Ergebnisse dieser Forschung könnten den Weg für die Entwicklung neuer Antibiotika ebnen, die dringend benötigt werden, da immer mehr Krankheitserreger Resistenzen gegen bestehende Medikamente entwickeln. Dr. Cesar de la Fuente-Nunez von der UPenn, der die Studie leitete, betonte die Bedeutung dieser Entdeckung: »Die Biologie bringt in herausfordernden Umgebungen innovative Lösungen hervor, und das Darmmikrobiom ist eine vielversprechende Quelle für neue Antibiotika.«

Die Entdeckung von Prevotellin-2, einem Peptid, das in Labortests eine hohe Wirksamkeit gezeigt hat, hat auch den Co-Autor der Studie, Ami S. Bhatt, beeindruckt. Er sieht darin einen vielversprechenden Ansatz für die Entwicklung neuer antimikrobieller Medikamente, die in der Lage sein könnten, die wachsende Bedrohung durch multiresistente Bakterien zu bekämpfen.

Die Entdeckung neuer potenzieller Antibiotika im menschlichen Darm ist ein hoffnungsvolles Zeichen im Kampf gegen eine der größten Bedrohungen der modernen Medizin: die Antibiotikaresistenz. Während die Welt weiterhin mit der zunehmenden Unwirksamkeit traditioneller Antibiotika konfrontiert ist, zeigt diese Forschung, dass die Natur selbst möglicherweise die Antwort auf dieses Problem bereithält.

Die Idee, im menschlichen Mikrobiom nach neuen Wirkstoffen zu suchen, ist ebenso kreativ wie vielversprechend. Dass der Darm als eine der unwirtlichsten Umgebungen im menschlichen Körper solch potenziell mächtige Waffen gegen Bakterien hervorgebracht hat, unterstreicht einmal mehr die Bedeutung der Grundlagenforschung. Doch die Entdeckung allein ist erst der Anfang. Die nun anstehenden Herausforderungen bestehen darin, diese Substanzen weiter zu erforschen, ihre Wirksamkeit im menschlichen Körper zu bestätigen und letztlich in marktfähige Medikamente zu überführen.

Dennoch bietet diese Forschung einen vielversprechenden Ausblick. Sie erinnert uns daran, dass die Wissenschaft auch in Zeiten von Krisen und Herausforderungen Lösungen finden kann, die nicht nur innovativ, sondern auch dringend notwendig sind. Die kommenden Jahre werden zeigen, ob die im Darmmikrobiom gefundenen Peptide tatsächlich die Wende im Kampf gegen Antibiotikaresistenzen bringen können. Die Hoffnung und die Dringlichkeit sind jedenfalls größer denn je.

Neurodermitis: Optimale Hautpflege in entscheidenden Lebensphasen

Neurodermitis, auch als atopische Dermatitis bekannt, betrifft etwa 13 Prozent der Kinder in Deutschland. Diese chronische Hauterkrankung verläuft oft in Schüben und geht mit starkem Juckreiz einher, der besonders für Kinder eine große Belastung darstellt. Die richtige Hautpflege spielt eine zentrale Rolle bei der Linderung der Symptome und dem Schutz der empfindlichen Haut vor weiteren Komplikationen.

Bereits in den ersten Lebensmonaten können Anzeichen von Neurodermitis auftreten. Etwa die Hälfte der betroffenen Kinder zeigt Symptome vor dem sechsten Lebensmonat. Ein früher Krankheitsbeginn sowie ein schwerer Verlauf im Kindesalter erhöhen das Risiko, dass die Erkrankung bis ins Erwachsenenalter bestehen bleibt. In diesen Fällen ist eine konsequente und angepasste Hautpflege unerlässlich.

Ein häufiges Problem bei Säuglingen ist die Differenzierung zwischen Kopfgneis und Milchschorf. Während Kopfgneis, ein seborrhoisches Ekzem, bereits in den ersten vier Lebenswochen auftritt und durch fettige, gelbbraune Schuppen ohne Juckreiz gekennzeichnet ist, kann Milchschorf ein frühes Anzeichen für Neurodermitis sein. Milchschorf zeigt sich meist ab dem dritten Lebensmonat mit harten Schuppen, geröteten und entzündeten Stellen sowie Juckreiz.

Für Eltern ist die Pflege der empfindlichen Haut ihres Kindes eine große Herausforderung. Die Reinigung sollte so schonend wie möglich erfolgen, um die Haut nicht zusätzlich zu irritieren. Alkalische Seifen sind zu vermeiden, und Bäder sollten kurz gehalten werden. Badeöle können helfen, die Haut vor dem Austrocknen zu bewahren. Nach dem Bad ist es wichtig, die Haut sanft trocken zu tupfen und eine feuchtigkeitsspendende Pflege aufzutragen. Pflegeprodukte sollten frei von Farb-, Duft- und Konservierungsstoffen sein, um zusätzliche Reizungen zu vermeiden.

In der Pubertät stehen Jugendliche und ihre Eltern vor neuen Herausforderungen. Die jugendliche Experimentierfreude und der Wunsch nach Unabhängigkeit führen oft dazu, dass die bisherige Hautpflege vernachlässigt wird. Ungeeignete Kosmetika und Stress können jedoch neue Schübe auslösen. Apotheken können hier eine wichtige Rolle spielen, indem sie den Jugendlichen unabhängigen Rat und Empfehlungen zu geeigneten Pflegeprodukten geben.

Neurodermitis ist mehr als nur eine Hautkrankheit – sie ist eine ständige Herausforderung für Betroffene und ihre Familien. Die richtige Pflege und Vorsorge können den Verlauf der Erkrankung entscheidend beeinflussen. Gerade in den sensiblen Lebensphasen, wie der frühen Kindheit und der Pubertät, bedarf es besonderer Aufmerksamkeit und Fürsorge.

Eltern stehen vor der Aufgabe, die empfindliche Haut ihrer Kinder optimal zu schützen und gleichzeitig auf die Bedürfnisse der Heranwachsenden einzugehen. Doch dies ist nicht immer leicht. Es erfordert Geduld, Wissen und eine konsequente Pflege, um die Symptome in Schach zu halten.

In der Pubertät kommt eine weitere Herausforderung hinzu: die Autonomie der Jugendlichen. Sie möchten selbst entscheiden, wie sie mit ihrer Haut umgehen, und sind dabei oft experimentierfreudig. Hier ist Fingerspitzengefühl gefragt. Eltern und Fachkräfte müssen einen Weg finden, den Jugendlichen die Bedeutung der Hautpflege nahe zu bringen, ohne ihre Selbstständigkeit zu untergraben.

Die Rolle der Apotheken kann dabei nicht hoch genug eingeschätzt werden. Sie bieten nicht nur Produkte an, sondern auch wertvolle Beratung. Ein offenes Ohr und fundierte Empfehlungen können Jugendlichen helfen, die Verantwortung für ihre Gesundheit zu übernehmen.

Neurodermitis mag eine lebenslange Herausforderung sein, aber mit der richtigen Pflege und Unterstützung kann sie bewältigt werden. Eltern, Fachkräfte und Betroffene müssen gemeinsam daran arbeiten, die bestmögliche Lebensqualität zu erreichen. Denn am Ende zählt nicht nur die Gesundheit der Haut, sondern auch das Wohlbefinden des ganzen Menschen.

Von Engin Günder, Fachjournalist

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