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Apotheken-Nachrichten von heute: E-Rezept, steigende Versicherungsprämien und Innovation

Technische Hürden und finanzielle Lasten belasten den Alltag der Apotheken, doch Fortschritte in der Forschung und innovative Projekte im Apothekenmarkt bringen Hoffnung

(PresseBox) (Karlsruhe, )
Das E-Rezept, ursprünglich als bedeutender Schritt in die digitale Zukunft des deutschen Gesundheitssystems gedacht, entwickelt sich für Apotheken zunehmend zu einer Belastung. Technische Hürden und organisatorische Herausforderungen erschweren den Alltag der Apotheken, die eigentlich von einer Vereinfachung und Effizienzsteigerung profitieren sollten. Gleichzeitig steigen die Betriebskosten, darunter auch die Versicherungsprämien, was viele Apothekenbetreiber finanziell unter Druck setzt. Zudem stellt die Zunahme von Rezeptfälschungen eine ernsthafte Bedrohung dar, da sie sowohl rechtliche Risiken als auch potenzielle finanzielle Verluste mit sich bringen. Trotz dieser schwierigen Rahmenbedingungen gibt es auch positive Entwicklungen: Der Apothekenmarkt zeigt Innovationsgeist, wie die Finalisten des Apostart-Awards beweisen. Außerdem werden bedeutende Fortschritte in der Brustkrebsforschung und neue digitale Strategien zur Arzneimitteltherapiesicherheit verfolgt, die Medikationsfehler reduzieren und die Patientenversorgung verbessern sollen. Auch auf dem Gebiet der Prävention werden neue Ansätze wie der Einsatz von Nirsevimab zur RSV-Prävention bei Säuglingen umgesetzt, während Initiativen wie die „Lange Nacht des Impfens“ steigende Impfquoten verzeichnen.

E-Rezept bringt Apotheken zunehmend in Bedrängnis – Technische und organisatorische Hürden belasten den Alltag

Das E-Rezept, ursprünglich als ein Schritt in die digitale Zukunft des deutschen Gesundheitssystems gedacht, entwickelt sich für viele Apotheken zu einer erheblichen Belastung. Bei einer aktuellen Mitgliederversammlung eines großen Apothekenrechenzentrums wurde deutlich, dass die Einführung des E-Rezepts nach wie vor zahlreiche Probleme mit sich bringt. Die elektronische Abwicklung von Rezepten, die eine Vereinfachung der Abläufe und eine Verbesserung der Effizienz versprechen sollte, führt in der Praxis zu einem erhöhten Arbeitsaufwand und neuen Unsicherheiten für Apotheken und Rechenzentren.

Besonders der organisatorische Mehraufwand belastet die Apotheken. Während die Bearbeitung von Papierrezepten in der Regel routiniert und schnell erledigt werden kann, erfordert das E-Rezept deutlich mehr Zeit und Aufmerksamkeit. Tägliche Systemausfälle, technische Störungen und die komplizierte Abwicklung elektronischer Datenströme erschweren den reibungslosen Betrieb und binden personelle Ressourcen. Apotheken müssen sich weiterhin mit unklaren technischen Spezifikationen und Softwareproblemen auseinandersetzen, die das System noch nicht vollständig ausgereift erscheinen lassen.

Ein großes Thema sind die rechtlichen Aufbewahrungsfristen für E-Rezept-Daten. Während steuerliche Aufbewahrungsfristen verkürzt wurden, müssen die Daten der E-Rezepte für einen Zeitraum von zehn Jahren aufbewahrt werden, was zu Verwirrung und Unsicherheiten führt. Die Verantwortung für die Speicherung der elektronischen Datensätze liegt jetzt bei den Apotheken selbst, was eine zusätzliche Last darstellt. Die früher übliche Praxis, bei Papierrezepten auf Rechenzentren für die Archivierung zurückzugreifen, entfällt. Dies hat zur Folge, dass Anbieter von Warenwirtschaftssystemen dringend Lösungen und Schnittstellen entwickeln müssen, um eine effektive und rechtskonforme Datenarchivierung zu ermöglichen.

Ein weiteres Problem sind die häufigen Retaxationen, denen Apotheken ausgesetzt sind. Dabei sind die Rechtsgrundlagen oft nicht ersichtlich, da die für die Abrechnung benötigten Datensätze nicht mehr in Klarschrift übermittelt werden. Das erschwert es den Apotheken erheblich, sich gegen unberechtigte Forderungen zur Wehr zu setzen und führt zu Frustration innerhalb der Branche. Zusätzlich führt die Einführung einer zehnjährigen Aufbewahrungsfrist für E-Rezept-Daten zu erheblichen Kosten für die Apotheken, die diese zusätzliche Last tragen müssen, ohne dass es zu einer klaren Kompensation kommt.

Auch wenn die wirtschaftliche Lage des Rechenzentrums insgesamt stabil ist und eine positive Entwicklung verzeichnet wurde, bleibt das E-Rezept ein zentraler Streitpunkt. Die technischen und rechtlichen Herausforderungen sind nach wie vor erheblich, und die Digitalisierung bringt bislang mehr Belastungen als Erleichterungen. Der Ruf nach einer umfassenden Reform wird immer lauter, insbesondere im Hinblick auf die Arzneimittelpreisverordnung und die Finanzierung von Hochpreis-Medikamenten. Es bleibt abzuwarten, wie schnell sich Politik und Krankenkassen auf nachhaltige Lösungen einigen können, um die Apotheken zu entlasten.

Das E-Rezept sollte eigentlich eine Vereinfachung für Apotheken und Patienten sein, doch derzeit zeigt sich das Gegenteil: Statt Entlastung bringt es eine Vielzahl neuer Probleme und Herausforderungen mit sich. Die Digitalisierung, die als zukunftsweisende Lösung gefeiert wurde, steht nun im Zentrum der Kritik. Technische Störungen und rechtliche Unsicherheiten sorgen dafür, dass der Arbeitsalltag der Apotheken komplizierter und stressiger geworden ist. Die zusätzlichen Aufbewahrungsfristen und die unklare Rechtslage bei Retaxationen belasten die Apotheken nicht nur finanziell, sondern auch organisatorisch.

Es wird immer deutlicher, dass die Einführung des E-Rezepts überstürzt und unzureichend vorbereitet war. Apotheken und ihre Mitarbeiter müssen jetzt die Folgen dieser unkoordinierten Umstellung tragen. Die Politik darf die Apotheken nicht weiter allein lassen und muss dringend nachbessern. Es braucht klare, praxisnahe Lösungen, um die bestehenden Probleme in den Griff zu bekommen und die Digitalisierung im Gesundheitswesen endlich zu dem zu machen, was sie ursprünglich sein sollte: Eine echte Erleichterung für alle Beteiligten.

Die Apotheken spielen eine essenzielle Rolle in der Gesundheitsversorgung. Ihre Zukunft darf nicht durch technische Fehlplanungen und rechtliche Unsicherheiten gefährdet werden. Wenn die Politik hier nicht schnell handelt, droht das Vertrauen in das System zu erodieren – und das wäre ein schwerwiegender Verlust für das gesamte Gesundheitswesen.

Steigende Versicherungsprämien – Eine Belastung für Apothekenbetreiber

In den letzten Jahren haben sich die Kosten für Apotheken in Deutschland auf vielerlei Weise erhöht. Neben den allgemeinen Betriebskosten und den Herausforderungen durch die Digitalisierung werden Apothekenbetreiber zunehmend mit steigenden Versicherungsprämien konfrontiert, die zu einer erheblichen finanziellen Belastung führen. Dabei zeigen sich immer häufiger Fälle, in denen Apotheken deutlich zu viel für ihren Versicherungsschutz bezahlen – oftmals ohne es zu wissen. Grund dafür sind veraltete Verträge, mangelnde Anpassungen an neue Risikolandschaften und unzureichende Beratung durch Versicherungsunternehmen.

Viele Apotheken haben im Laufe der Jahre standardisierte Versicherungslösungen abgeschlossen, die zwar eine breite Absicherung bieten, jedoch nicht auf die spezifischen Anforderungen und Risiken von Apotheken zugeschnitten sind. Diese Policen enthalten häufig Deckungen, die für den Apothekenbetrieb nicht relevant sind, während gleichzeitig wichtige Bereiche wie Cyberrisiken, Medikationsfehler oder spezielle Haftpflichtfragen unterversichert bleiben. Dies führt zu einer Überzahlung von Prämien, ohne dass ein adäquater Schutz gewährleistet wird.

Ein weiteres Problem liegt in der fehlenden regelmäßigen Überprüfung von Versicherungsverträgen. Apothekenbetreiber, die ihre Policen über Jahre hinweg unverändert lassen, laufen Gefahr, dass diese nicht mehr den aktuellen Anforderungen entsprechen. Die Apothekenbranche hat sich in den letzten Jahren durch technologische Fortschritte und gesetzliche Änderungen stark gewandelt. Neue Risiken, wie der verstärkte Einsatz von E-Rezepten oder die wachsende Zahl von Cyberangriffen auf Gesundheitsdienstleister, werden in alten Policen oft nicht berücksichtigt.

Apotheken sind darüber hinaus zunehmend Ziel von Hackerangriffen. Durch die Digitalisierung und den Einsatz von sensiblen Patientendaten sind Apotheken anfällig für Cyberkriminalität. Dies hat zu einer wachsenden Bedeutung von Cyberversicherungen geführt, die eine Absicherung gegen Datenverluste und Betriebsunterbrechungen bieten. Doch viele Apothekenbetreiber sind sich dieser neuen Risiken und den damit verbundenen Versicherungsprodukten nicht ausreichend bewusst, was zu einem fehlenden Schutz führt.

Die unzureichende Beratung durch Versicherungsunternehmen trägt ebenfalls zu den hohen Kosten bei. Viele Versicherer bieten ihren Kunden standardisierte Lösungen an, ohne das spezifische Risikoprofil der Apotheke individuell zu analysieren. Dabei wären maßgeschneiderte Versicherungslösungen, die auf die tatsächlichen Bedürfnisse von Apotheken eingehen, oftmals nicht nur kostengünstiger, sondern auch effektiver. Eine intensive Beratung durch spezialisierte Makler könnte hier Abhilfe schaffen.

Was sollten Apothekenbetreiber in diesem Zusammenhang tun? Zunächst ist es essenziell, bestehende Versicherungsverträge regelmäßig zu überprüfen und anzupassen. Neue Risiken müssen in die Versicherungsdeckung aufgenommen werden, während überflüssige Bausteine entfernt werden sollten, um die Prämienlast zu senken. Eine enge Zusammenarbeit mit spezialisierten Versicherungsmaklern kann dabei helfen, passgenaue Lösungen zu finden, die sowohl umfassenden Schutz bieten als auch den Geldbeutel schonen.

Darüber hinaus sollten Apothekenbetreiber ihre Verhandlungsposition gegenüber Versicherungsunternehmen stärker nutzen. Viele sind sich nicht bewusst, dass Versicherungsprämien verhandelbar sind. Eine klare Darstellung der Risikoprofile und das Aufzeigen von Präventionsmaßnahmen, wie etwa Sicherheitskonzepte gegen Cyberangriffe, können oft zu deutlich günstigeren Prämien führen. Auch ein regelmäßiger Vergleich unterschiedlicher Anbieter ist empfehlenswert, um die bestmögliche Versicherungslösung zu finden.

Die Situation der Apotheken in Deutschland zeigt einmal mehr, wie wichtig es ist, sich aktiv um den eigenen Versicherungsschutz zu kümmern. Dass viele Apothekenbetreiber zu viel für ihre Versicherungen bezahlen, ist nicht allein dem Versicherungsmarkt zuzuschreiben – auch die Betreiber selbst müssen hier in die Verantwortung genommen werden. Wer seine Policen über Jahre hinweg unverändert lässt, zahlt am Ende unnötig hohe Prämien für Risiken, die gar nicht bestehen, während wichtige Gefahren möglicherweise unversichert bleiben.

Es ist höchste Zeit, dass Apothekenbetreiber ihre Versicherungsverträge kritisch überprüfen und auf die aktuellen Risiken anpassen. Die wachsende Bedeutung von Cyberangriffen und der Digitalisierung des Gesundheitswesens erfordert spezielle Lösungen, die auf die Bedürfnisse der Branche zugeschnitten sind. Nur durch maßgeschneiderte Versicherungen können Apotheken einen umfassenden Schutz gewährleisten, ohne sich finanziell zu übernehmen.

Der Versicherungsmarkt bietet mittlerweile zahlreiche innovative Produkte an, doch ohne eine fundierte Beratung bleiben viele Apotheken bei alten und ineffizienten Policen. Hier ist der Einsatz von spezialisierten Maklern gefragt, die die Besonderheiten des Apothekenbetriebs verstehen und gezielt darauf eingehen. Eine aktive Auseinandersetzung mit dem Thema Versicherungen könnte langfristig nicht nur Kosten sparen, sondern auch den Fortbestand vieler Apotheken sichern.

Rezeptfälschung: Herausforderung für Apotheken und schwerwiegende rechtliche Folgen

Rezeptfälschungen sind ein wachsendes Problem im deutschen Gesundheitswesen, das sowohl Apotheken als auch die öffentliche Sicherheit vor erhebliche Herausforderungen stellt. In den letzten Jahren hat sich die Anzahl der gemeldeten Fälle von gefälschten Rezepten deutlich erhöht. Die Gründe dafür sind vielfältig, reichen von der Beschaffung teurer Medikamente für den Schwarzmarkt bis hin zur Erschleichung von Betäubungsmitteln. Diese Entwicklung setzt Apotheken unter erheblichen Druck, da sie nicht nur die rechtliche Verantwortung tragen, sondern auch finanzielle Verluste erleiden können, wenn sie unwissentlich gefälschte Rezepte einlösen.

Apothekenmitarbeiter stehen täglich vor der Aufgabe, Rezepte sorgfältig auf ihre Echtheit zu überprüfen. Dies erfordert nicht nur geschultes Personal, sondern auch den Einsatz moderner Technologien, die dabei helfen, Fälschungen zu erkennen. Besonders betroffen sind Rezepte für hochpreisige Medikamente und Betäubungsmittel, deren Verordnungen oft im Visier von Kriminellen stehen. Die Fälscher sind dabei oft professionell organisiert und setzen auf raffinierte Methoden, um Apotheken zu täuschen. Manipulationen können von der Veränderung einzelner Rezeptangaben bis hin zum kompletten Nachdruck eines Rezepts reichen. Auffällige Merkmale wie unübliche Dosierungen, verdächtige Unterschriften oder unvollständige Angaben sind oft Indizien für eine mögliche Fälschung.

Rein rechtlich betrachtet, handelt es sich bei einer Rezeptfälschung um eine Urkundenfälschung, die gemäß § 267 des Strafgesetzbuches (StGB) als Verbrechen geahndet wird. Apothekenbetreiber, die auf gefälschte Rezepte hereinfallen, müssen mit weitreichenden Konsequenzen rechnen, wenn sie die verschriebenen Medikamente ausgeben. Neben dem finanziellen Schaden, der durch die Verweigerung der Erstattung durch die Krankenkassen entsteht, kann auch der Ruf der Apotheke erheblich leiden. Die Strafen für die Täter selbst sind ebenfalls streng: Sie reichen von hohen Geldstrafen bis hin zu Freiheitsstrafen von bis zu fünf Jahren. Besonders hart werden Fälle geahndet, in denen Betäubungsmittel im Spiel sind, da hier das Betäubungsmittelgesetz (BtMG) zur Anwendung kommt. Eine Rezeptfälschung zieht zudem oft weitere Straftaten wie Betrug oder sogar bandenmäßiges Vorgehen nach sich, was das Strafmaß deutlich erhöht.

Um sich gegen Rezeptfälschungen abzusichern, setzen viele Apotheken auf eine umfassende Risikoabwehr. Neben der regelmäßigen Schulung des Personals gehört dazu auch die Zusammenarbeit mit Ärzten, Krankenkassen und Ermittlungsbehörden. Bei Verdacht auf ein gefälschtes Rezept ist es ratsam, die betreffende Arztpraxis zu kontaktieren oder die zuständige Behörde zu informieren. Die Digitalisierung, insbesondere die Einführung des elektronischen Rezepts (E-Rezept), bietet langfristig einen wirksamen Schutz gegen Manipulationen. Digitale Verordnungen sind schwerer zu fälschen, und Apotheken sollten sich frühzeitig auf diese technologischen Veränderungen einstellen, um nicht in Zukunft von Kriminellen überrumpelt zu werden.

Eine oft vernachlässigte, aber äußerst wichtige Maßnahme ist die Versicherung gegen Rezeptfälschungen. Diese spezielle Versicherung schützt Apotheken vor den finanziellen Folgen, wenn sie unwissentlich gefälschte Rezepte einlösen und auf den Kosten der ausgegebenen Medikamente sitzen bleiben. Solche Versicherungen sind in der Regel Teil der Betriebshaftpflicht oder können als Zusatzschutz abgeschlossen werden. Angesichts der steigenden Zahl von Rezeptfälschungen sollte dieser Aspekt der Risikovorsorge bei Apothekenbetreibern eine höhere Priorität genießen.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Schweigepflicht, die Apotheker gegenüber ihren Patienten haben. Diese kann in Fällen von Rezeptfälschung ein ethisches Dilemma darstellen, da Apotheker einerseits verpflichtet sind, Straftaten wie Urkundenfälschung zu melden, andererseits jedoch das Arztgeheimnis wahren müssen. Daher ist es ratsam, in solchen Fällen rechtlichen Rat einzuholen, um das richtige Vorgehen zu klären. Im Falle eines Verfahrens ist es zudem unerlässlich, einen erfahrenen Anwalt hinzuzuziehen, der die Apotheke rechtlich vertritt und ihre Interessen wahrt.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Rezeptfälschungen nicht nur ein rechtliches Problem darstellen, sondern auch eine ernste Gefahr für Apotheken und ihre wirtschaftliche Stabilität bedeuten. Apothekenbetreiber sollten daher auf eine umfassende Vorsorge setzen, um sich gegen die finanziellen und rechtlichen Risiken abzusichern. Die Schulung des Personals, der Einsatz moderner Prüfmethoden und die Absicherung durch eine Versicherung gegen Rezeptfälschungen sollten fester Bestandteil jeder Apotheke sein.

Rezeptfälschungen sind kein Kavaliersdelikt, sondern eine ernste Bedrohung für die Apothekenbranche. Die Kombination aus finanziellen Verlusten, rechtlichen Risiken und dem potenziellen Imageschaden macht dieses Thema zu einer Priorität für jeden Apothekenbetreiber. Die Einführung des E-Rezepts ist ein Schritt in die richtige Richtung, doch bis diese Maßnahme flächendeckend etabliert ist, bleibt Wachsamkeit das oberste Gebot. Apotheken müssen sich gegen die zunehmende Professionalisierung der Fälscher wappnen, und dabei darf die Absicherung durch eine passende Versicherung nicht vernachlässigt werden. Denn nur mit einer umfassenden Vorsorge kann eine Apotheke langfristig auf der sicheren Seite stehen.

Innovationen im Apothekenmarkt: Zehn Apostart-Finalisten stehen fest

Der Apostart-Award, einer der wichtigsten Innovationspreise der Apothekenbranche, rückt in den Fokus, da die Verleihung am kommenden Mittwoch auf der Expopharm bevorsteht. Bereits jetzt wurden die zehn Finalisten aus den drei Kategorien „Digitale Innovationen“, „Nachhaltigkeit“ und „Patientenorientierung“ bekannt gegeben. Die Expopharm, die als größte Messe Europas für den Apothekenmarkt gilt, bietet den idealen Rahmen für die Ehrung dieser wegweisenden Projekte.

Die Jury, die aus hochkarätigen Experten aus der Branche besteht, hatte die schwierige Aufgabe, aus einer Vielzahl von Einsendungen diejenigen auszuwählen, die durch ihre Innovationskraft und Umsetzbarkeit am meisten herausstachen. Dabei lag der Fokus nicht nur auf der technischen Raffinesse, sondern vor allem darauf, welchen konkreten Nutzen die Projekte für die Apotheker und deren Patienten in der täglichen Praxis bieten können. Das Spektrum der Finalisten reicht von komplexen IT-Lösungen, die die Digitalisierung in Apotheken weiter vorantreiben sollen, bis hin zu neuen Serviceangeboten, die den direkten Kontakt und die Unterstützung von Patienten verbessern.

Ein besonderes Highlight der diesjährigen Verleihung ist der Wildcard-Gewinner, ein Projekt, das außerhalb des regulären Auswahlprozesses direkt in die Endrunde gelangte. Diese Auszeichnung verdeutlicht, dass Innovationsgeist in der Apothekenbranche nicht nur von etablierten Unternehmen ausgeht, sondern auch von neuen, kreativen Ansätzen, die bisher unkonventionelle Lösungen bieten. Mit Spannung wird erwartet, wie sich dieses Wildcard-Projekt in der Praxis bewähren wird und welche neuen Impulse es setzen kann.

Die Preisverleihung am Mittwoch wird als einer der Höhepunkte der Expopharm angesehen. Neben der Ehrung der Preisträger bietet die Veranstaltung den Teilnehmern die Möglichkeit, sich untereinander zu vernetzen und über die neuesten Trends und Herausforderungen der Apothekenbranche zu diskutieren. Die ausgezeichneten Projekte sollen dabei nicht nur als Vorbilder dienen, sondern hoffentlich bald in vielen Apotheken ihren Weg in den Alltag finden, um den Service für die Patienten nachhaltig zu verbessern.

Die Finalisten des Apostart-Awards stehen exemplarisch für den notwendigen Innovationsgeist in der Apothekenbranche, um den Herausforderungen des modernen Gesundheitswesens erfolgreich zu begegnen. In Zeiten zunehmender Digitalisierung, eines verschärften Wettbewerbs und einer wachsenden Nachfrage nach nachhaltigen Lösungen ist es wichtiger denn je, dass Apotheken ihre Rolle neu definieren. Die nominierten Projekte sind nicht nur technologische Errungenschaften, sondern auch Ausdruck eines tiefen Verständnisses für die Bedürfnisse der Patienten. Es ist erfreulich zu sehen, dass die Branche den Mut hat, neue Wege zu gehen und zugleich bereit ist, den Nutzen dieser Innovationen kritisch zu hinterfragen. Entscheidend wird jedoch sein, dass diese Ideen nicht nur prämiert, sondern auch in der Breite umgesetzt werden. Nur dann kann der Apostart-Award seine volle Wirkung entfalten und die Apotheken zukunftssicher aufstellen.

Arzneimitteltherapiesicherheit: Digitale Strategien und Zusammenarbeit zur Vermeidung von Medikationsfehlern

In einem Webinar der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft (DPhG) wurden aktuelle und zukünftige Maßnahmen zur Förderung der Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS) vorgestellt, die darauf abzielen, Medikationsfehler zu reduzieren und die Patientenversorgung zu verbessern. Etwa 5 Prozent aller ungeplanten Krankenhausaufenthalte gehen auf unerwünschte Arzneimittelwirkungen zurück, von denen die Hälfte vermeidbare Medikationsfehler sind. Vor diesem Hintergrund rückten die Experten Dr. Ulrich Jaehde und Professor Dr. Hanna Seidling die Rolle der Digitalisierung und der interprofessionellen Zusammenarbeit in den Mittelpunkt ihrer Vorträge.

Die elektronische Patientenakte (ePA), die ab 2025 in Deutschland für gesetzlich Versicherte eingeführt wird, wurde als ein bedeutender Schritt hervorgehoben, um Medikationsfehler zu verhindern. Durch die zentrale Erfassung aller Gesundheitsdaten und Medikamente eines Patienten soll ein umfassender Überblick über die Medikation gewährleistet und Kommunikationsbarrieren zwischen Ärzten, Apothekern und Patienten überwunden werden. Der digitale Medikationsplan, der ebenfalls in die ePA integriert wird, soll Ärzten und Apothekern ermöglichen, die gesamte Medikation eines Patienten besser zu überwachen, Wechselwirkungen zu erkennen und Doppelverordnungen zu vermeiden.

Zusätzlich zur Digitalisierung hob das Webinar die Bedeutung der Medikationsanalyse hervor, die seit 2022 als pharmazeutische Dienstleistung in Apotheken angeboten wird. Diese erlaubt es Patienten, ihre Medikation kostenlos überprüfen zu lassen und so potenzielle Risiken frühzeitig zu erkennen. Allerdings wird diese Dienstleistung bislang nur von wenigen Apotheken angeboten, was von den Experten kritisiert wurde.

Ein weiteres Erfolgsbeispiel der AMTS-Förderung ist das Modellprojekt ARMIN, das von 2014 bis 2022 in Sachsen und Thüringen durchgeführt wurde. In diesem Projekt wurde die Zusammenarbeit zwischen Ärzten und Apothekern gezielt gefördert, um die Arzneimittelversorgung von Patienten mit Polymedikation zu verbessern. Die wissenschaftliche Evaluation zeigte, dass das Projekt die Sterblichkeit der Patienten signifikant senkte.

Neben der digitalen Unterstützung und der interprofessionellen Zusammenarbeit spielen eine offene Fehlerkultur und Transparenz eine entscheidende Rolle. Plattformen wie CIRSmedical.de ermöglichen es, Fehler anonym zu melden und daraus zu lernen. Diese Kultur des offenen Austauschs soll dazu beitragen, die Zahl der Medikationsfehler langfristig zu reduzieren.

Im Kommentar des Webinars wurde deutlich, dass Telepharmazie ebenfalls Potenzial hat, die Arzneimitteltherapiesicherheit zu erhöhen. Beispielsweise können telepharmazeutische Beratungen für Patienten, die nicht in der Lage sind, eine Apotheke persönlich aufzusuchen, eine wertvolle Ergänzung darstellen. In Krankenhäusern wurden bereits Projekte umgesetzt, in denen spezialisierte Apotheker Ärzte über Televisiten unterstützen.

Abschließend bleibt festzuhalten, dass die Maßnahmen zur Verbesserung der Arzneimitteltherapiesicherheit vielfältig sind und mit der fortschreitenden Digitalisierung weiter zunehmen werden. Die Herausforderung besteht nun darin, diese Ansätze flächendeckend zu implementieren und sowohl Ärzte als auch Apotheker und Patienten aktiv in den Prozess einzubinden.

Die Fortschritte in der Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS) sind ermutigend, doch bleibt noch viel zu tun. Digitale Lösungen wie die elektronische Patientenakte und der digitale Medikationsplan haben das Potenzial, Medikationsfehler drastisch zu reduzieren. Doch die digitale Transformation allein wird nicht ausreichen. Entscheidend wird sein, dass Ärzte, Apotheker und Patienten gemeinsam Verantwortung übernehmen und die neuen Technologien effizient nutzen.

Die interprofessionelle Zusammenarbeit, wie sie im ARMIN-Projekt erfolgreich umgesetzt wurde, zeigt, dass der Schulterschluss zwischen verschiedenen Berufsgruppen lebensrettend sein kann. Apotheken sollten zudem stärker auf die Medikationsanalyse setzen, die als Dienstleistung nicht nur die Sicherheit der Patienten erhöht, sondern auch das Profil der Apotheken schärft.

Dennoch bleibt ein zentrales Element oft unbeachtet: die Fehlerkultur. Solange es keine offene Bereitschaft gibt, aus Fehlern zu lernen und diese auch offen zu teilen, bleibt das Potenzial zur Fehlervermeidung unausgeschöpft. Plattformen wie CIRSmedical.de sind ein erster Schritt in die richtige Richtung, doch es bedarf eines Kulturwandels im gesamten Gesundheitswesen, um die AMTS nachhaltig zu verbessern.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die Förderung der AMTS in einem dynamischen Umfeld erfolgt, in dem technologische, professionelle und kulturelle Veränderungen Hand in Hand gehen müssen. Nur so kann die Vision einer fehlerfreien Medikation in der Patientenversorgung Wirklichkeit werden.

Erweiterte Nutzung von Nirsevimab zur RSV-Prävention bei Säuglingen und Kleinkindern

Die Ständige Impfkommission (STIKO) in Deutschland hat im Juni 2024 neue Empfehlungen zur Verwendung von Nirsevimab (Beyfortus) veröffentlicht. Diese Antikörpertherapie wird nun für alle Neugeborenen und Säuglinge empfohlen, unabhängig von bestehenden Risikofaktoren, um sie während ihrer ersten RSV-Saison, die in der Regel von Oktober bis März dauert, vor schweren Atemwegserkrankungen durch das respiratorische Synzytialvirus (RSV) zu schützen. Die STIKO rät dazu, dass Babys, die während dieser Saison geboren werden, Nirsevimab möglichst schnell nach der Geburt erhalten, idealerweise im Rahmen der U2-Untersuchung zwischen dem dritten und zehnten Lebenstag.

Zusätzlich hat die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) im August 2024 die Zulassung von Nirsevimab ausgeweitet. Diese Erweiterung umfasst nun auch Kinder bis zu 24 Monaten, die während ihrer zweiten RSV-Saison weiterhin anfällig für schwere RSV-Erkrankungen sind. Dies ist besonders wichtig, da einige Kinder aufgrund medizinischer Bedingungen ein erhöhtes Risiko für schwerwiegende Verläufe haben.

Die Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI) hat in ihren Richtlinien klargestellt, dass spezifische Gruppen von Kindern von einer erneuten Nirsevimab-Gabe profitieren können. Dazu zählen frühgeborene Kinder, die aufgrund von Atemwegserkrankungen in den letzten sechs Monaten vor der RSV-Saison Sauerstoff erhalten haben, sowie Kinder mit chronischen Lungenerkrankungen und relevanten Herzerkrankungen. Diese Gruppen haben ein signifikant erhöhtes Risiko für schwere RSV-Erkrankungen und sollten daher gezielt behandelt werden.

Darüber hinaus weist die DGPI darauf hin, dass auch Kinder mit syndromalen Erkrankungen und immundefizienten Zuständen in Betracht gezogen werden sollten. Diese Präventionsstrategie ist besonders wichtig in Zeiten, in denen die Verfügbarkeit von Nirsevimab eingeschränkt sein könnte. Angesichts der aktuellen Knappheit hat das Paul-Ehrlich-Institut die Zulassung für den Vertrieb von Beyfortus® in französischer und spanischer Aufmachung erlaubt, um die Versorgung zu gewährleisten. Sanofi, der Hersteller, plant ab Oktober eine kontinuierliche Auslieferung von Nirsevimab-Dosen, um allen Neugeborenen und Säuglingen den nötigen Schutz zu bieten.

Im Falle einer Nichtverfügbarkeit von Nirsevimab wird geraten, den Antikörper Palivizumab (Synagis) als Alternative zu verwenden. Dieser benötigt jedoch mehrere Dosen, um einen vergleichbaren Schutz zu gewährleisten, was die Notwendigkeit der schnellen und effektiven Bereitstellung von Nirsevimab unterstreicht.

Die Entscheidung der STIKO, Nirsevimab für alle Neugeborenen und Säuglinge zu empfehlen, markiert einen bedeutenden Fortschritt im Kampf gegen RSV. Besonders hervorzuheben ist die Ausweitung der Zulassung auf Kinder bis zu 24 Monaten, die während ihrer zweiten RSV-Saison anfällig sind. Diese proaktive Maßnahme trägt nicht nur zur Verbesserung des Gesundheitsschutzes bei, sondern könnte auch die Belastung der Gesundheitssysteme verringern, indem schwere Krankheitsverläufe und Krankenhausaufenthalte reduziert werden.

Dennoch ist es entscheidend, dass die Verfügbarkeit von Nirsevimab sichergestellt wird, um diese Vorteile in vollem Umfang ausschöpfen zu können. Die aktuellen Lieferengpässe verdeutlichen die Herausforderungen, die mit der Einführung neuer therapeutischer Maßnahmen verbunden sind. Die Entscheidung, Palivizumab als Alternative zu empfehlen, ist zwar begrüßenswert, jedoch macht der erhöhte Aufwand für die Verabreichung von mehreren Dosen die Bedeutung einer zuverlässigen Versorgung mit Nirsevimab deutlich. Nur durch eine umfassende Verfügbarkeit und gezielte Aufklärung der medizinischen Fachkräfte kann der bestmögliche Schutz für die verletzlichsten Mitglieder unserer Gesellschaft gewährleistet werden.

Lange Nacht des Impfens: Apotheken verzeichnen großen Zulauf und steigende Impfquoten

Am 1. Oktober 2024 fand bundesweit die „Lange Nacht des Impfens“ in zahlreichen Apotheken statt, die auf positive Resonanz stieß. Von 18 bis 22 Uhr boten die teilnehmenden Apotheken Impfungen gegen COVID-19 und Influenza an. Die Aktion, die erstmals im vergangenen Jahr vom Bundesverband der Versorgungsapotheker (BVVA) initiiert wurde, wurde in diesem Jahr durch die ABDA unterstützt, die Werbematerialien zur Verfügung stellte, um die Sichtbarkeit zu erhöhen.

In Berlin nahmen rund 20 Apotheken an der Veranstaltung teil. Kammerpräsidentin Ina Lucas äußerte sich erfreut über das hohe Vertrauen der Bevölkerung in die Apotheken. Sie berichtete von zahlreichen Impfungen, die nicht nur von Stammkunden, sondern auch von Passanten in Anspruch genommen wurden. In Lucas’ eigenen Apotheken wurden über 100 Impfungen verabreicht. Die hohe Nachfrage ermutigt Lucas, die Aktion auch im nächsten Jahr durchzuführen.

Heike Gnekow, die 1. Vorsitzende des BVVA und Ideengeberin der Aktion, zeigte sich begeistert über den großen Ansturm. Sie berichtete, dass die Anzahl der durchgeführten Impfungen das Doppelte der ursprünglich geplanten Menge erreichte. Gnekow sieht die positive Resonanz als Beweis für das Vertrauen der Bürger in die Versorgungsqualität der Apotheken. „Die Menschen lassen sich von uns in den Arm pieksen – einen höheren Vertrauensbeweis können wir gar nicht bekommen“, sagte sie.

Die Terminierung der „Langen Nacht des Impfens“ kann lokal festgelegt werden, was es Apotheken ermöglicht, ihre eigene Aktion zu planen. Dennoch ermöglichte der gemeinsame bundesweite Aufruf am 1. Oktober eine breitere mediale Aufmerksamkeit. Gnekow ist überzeugt, dass solche Impfaktionen überall funktionieren können und sieht darin eine große Chance für die Apotheken vor Ort.

Bedenken, dass die Apotheken mit ihrem Impfangebot in Konkurrenz zu den Arztpraxen treten könnten, wurden im Vorfeld der Aktion entkräftet. Gnekow stellte klar, dass die Apotheken ein ergänzendes Angebot darstellen. Auch Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) unterstützte die Aktion und betonte, dass die Steigerung der Impfquoten gegen COVID-19 und Influenza ein wichtiges gesundheitspolitisches Ziel sei.

Zusammenfassend zeigt die „Lange Nacht des Impfens“, wie erfolgreich solche Initiativen sein können. Die hohe Beteiligung und positive Resonanz belegen den Bedarf an flexiblen Impfangeboten und unterstreichen die Rolle der Apotheken im Gesundheitssystem. Es ist entscheidend, diese erfolgreichen Modelle weiterzuführen, um die Impfquoten zu steigern und die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung nachhaltig zu verbessern.

Neue Dosierspritze für Levetiracetam birgt Risiko für Medikationsfehler

Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) hat vor möglichen Medikationsfehlern im Zusammenhang mit einer neuen Dosierspritze für Levetiracetam-haltige Lösungen gewarnt. Die Spritze, die in den Produkten Keppra und Levetiracetam UCB verwendet wird, unterscheidet sich in Volumen und Skalierung von der bisherigen Version, was zu Verwirrung bei der Dosierung führen könnte.

Konkret betrifft die Änderung die bisher mitgelieferte 3-ml-Spritze, die durch eine 5-ml-Dosierspritze ersetzt wurde. Diese neue Spritze ist in 0,1-ml-Schritten skaliert, verfügt jedoch zusätzlich über eine 0,25-ml-Markierung. Insbesondere für Pflegepersonal und Eltern, die diese Arzneimittel an Kinder verabreichen, kann dies zu Unsicherheiten führen. Die Dosierung erfolgt weiterhin nach dem Körpergewicht der Patienten, wobei die neuen Skalierungen besondere Aufmerksamkeit erfordern.

Das Problem wird noch brisanter, da Levetiracetam bei der Behandlung von Epilepsie eine zentrale Rolle spielt. Es wird zur Monotherapie bei fokalen Anfällen und als Zusatztherapie bei partiellen, myoklonischen sowie primär generalisierten tonisch-klonischen Anfällen eingesetzt. Die potenziellen Folgen einer Überdosierung umfassen schwere Symptome wie Schläfrigkeit, Unruhe und Atemdepression bis hin zum Koma. Da es kein spezifisches Gegenmittel für Levetiracetam gibt, sind im Ernstfall symptomatische Maßnahmen erforderlich, wie die Hämodialyse oder die Entleerung des Magens.

Der Ausschuss für Risikobewertung im Bereich der Pharmakovigilanz (PRAC) der EMA hat diese Risiken geprüft und empfiehlt, das medizinische Fachpersonal sowie Eltern und Pflegekräfte eingehend über die neuen Dosierungsinstrumente zu informieren. Die Packungsbeilagen der Produkte sollen ebenfalls entsprechend angepasst werden, um das Risiko von Fehlanwendungen zu minimieren.

Levetiracetam wirkt durch die Bindung an das synaptische Vesikelprotein 2A (SV2A) im zentralen Nervensystem, was die Freisetzung von Neurotransmittern beeinflusst. Dieser Wirkmechanismus, der noch nicht vollständig verstanden ist, hat jedoch in der Praxis seine Wirksamkeit unter Beweis gestellt. Gleichzeitig stellt der Wechsel der Dosierspritze nun eine zusätzliche Herausforderung dar, die vor allem bei der Verabreichung an jüngere Patienten sorgfältig überwacht werden muss. Die Einführung einer neuen Dosierspritze für Levetiracetam mag auf den ersten Blick eine technische Umstellung sein, birgt jedoch erhebliche Risiken für Patienten, insbesondere Kinder. Die pharmazeutische Industrie und die Aufsichtsbehörden tragen eine große Verantwortung, Medikationsfehler, die durch solche Veränderungen entstehen könnten, zu verhindern. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass sowohl Eltern als auch medizinisches Personal umfangreich geschult werden, um eine fehlerhafte Anwendung zu vermeiden.

Diese Art von Änderung zeigt, wie empfindlich das Gleichgewicht in der Arzneimittelverabreichung ist. Auch scheinbar kleine Anpassungen können gravierende Auswirkungen auf die Patientensicherheit haben. Während der Einsatz von Levetiracetam bei der Behandlung von Epilepsie unbestreitbar ist, bleibt die Aufgabe, sicherzustellen, dass die neuen Dosierungsinstrumente korrekt und sicher verwendet werden, eine Herausforderung, die sowohl Hersteller als auch Gesundheitsbehörden sorgfältig begleiten müssen.

Fortschritte in der Brustkrebsforschung: Neue Wirkstoffe bieten Hoffnung für Patientinnen

Im Brustkrebsmonat Oktober steht der Kampf gegen die häufigste Krebserkrankung bei Frauen im Fokus. Jährlich erkranken weltweit Millionen von Frauen an Brustkrebs, und trotz der Fortschritte in der Behandlung bleibt die Erkrankung eine der führenden Ursachen für krebsbedingte Todesfälle. In Deutschland trifft die Diagnose jährlich etwa 70.000 Frauen und auch 700 Männer. Doch die stetige Entwicklung neuer Medikamente gibt Hoffnung auf verbesserte Behandlungsmöglichkeiten und eine bessere Prognose für Betroffene.

Die Pipeline an neuen Brustkrebsmedikamenten ist gut gefüllt, und zahlreiche innovative Wirkstoffe befinden sich in der späten Phase klinischer Studien. Besonders hervorzuheben sind die Fortschritte im Bereich der hormonellen Therapien. Hier befinden sich mehrere orale selektive Estrogenrezeptor-Degrader (SERD) wie Giredestrant, Camizestrant und Imlunestrant in der klinischen Prüfung. Diese Substanzen zielen auf hormonabhängige Tumoren und bieten neue Hoffnung für Patientinnen, bei denen traditionelle Hormontherapien versagt haben.

Neben den hormonellen Ansätzen zeigen auch die neuen zielgerichteten Therapien vielversprechende Ergebnisse. Phosphoinositid-3-Kinase-(PI3K-)Inhibitoren wie Inavolisib und Gedatolisib bieten neue Behandlungsansätze für Patientinnen mit HR-positivem, HER2-negativem metastasiertem Brustkrebs. Insbesondere Inavolisib steht kurz vor der Zulassung durch die FDA, was den Zugang zu dieser Behandlung in naher Zukunft erleichtern könnte.

Auch Antikörper-Wirkstoff-Konjugate (ADC) gewinnen zunehmend an Bedeutung. Diese innovativen Medikamente kombinieren die präzise Zielgenauigkeit von Antikörpern mit der Zerstörungskraft chemotherapeutischer Substanzen. Datopotamab Deruxtecan (Dato DXd) ist eines der führenden ADC, das bereits in mehreren Studien überzeugende Ergebnisse gezeigt hat. Für Patientinnen mit triple-negativem Brustkrebs, einer besonders aggressiven Form der Krankheit, bieten diese neuen Therapieansätze neue Hoffnungen.

Immuntherapien, die das Immunsystem zur Bekämpfung der Krebszellen stimulieren, befinden sich ebenfalls in der Entwicklung. Der PD-L1-Inhibitor Durvalumab und das neuartige LAG-3-Protein Eftilagimod α könnten neue Wege eröffnen, die körpereigene Abwehr zur Krebsbekämpfung zu nutzen. Eftilagimod α, das erste Medikament seiner Art, zielt darauf ab, Antigen-präsentierende Zellen zu aktivieren, die eine zentrale Rolle in der Immunantwort spielen.

Trotz dieser Fortschritte bleiben viele Herausforderungen bestehen. Zum einen sind die Kosten für innovative Krebsmedikamente erheblich, was den Druck auf die Gesundheitssysteme weiter erhöht. Der Markt für Brustkrebsmedikamente wird bis 2032 voraussichtlich auf 50 Milliarden US-Dollar anwachsen, was die finanzielle Belastung für solidarisch finanzierte Systeme wie das deutsche Gesundheitssystem verstärkt. Zudem bleibt Brustkrebs eine heterogene Erkrankung, und nicht alle Patientinnen sprechen auf die neuen Behandlungen an. Daher besteht weiterhin ein dringender Bedarf an der Entwicklung weiterer Wirkstoffe und personalisierter Therapien.

Die Forschung auf diesem Gebiet schreitet jedoch unaufhaltsam voran. Neue Kombinationen von Medikamenten, zielgerichtete Therapien und innovative Ansätze wie die Immuntherapie haben das Potenzial, die Überlebenschancen von Brustkrebspatientinnen erheblich zu verbessern. Der Brustkrebsmonat erinnert uns daran, dass Prävention und Früherkennung entscheidend bleiben, aber auch, dass die stetige Weiterentwicklung von Behandlungsmöglichkeiten die Hoffnung auf Heilung weiter steigern kann.

Die Fortschritte in der Brustkrebsforschung sind beeindruckend und bieten vielen Patientinnen neue Hoffnung. Doch die Frage bleibt: Wie lassen sich diese teuren, innovativen Therapien für alle zugänglich machen? Die Kosten für diese neuen Behandlungen werden zweifellos eine Herausforderung für die Gesundheitssysteme darstellen, insbesondere in Ländern mit solidarischer Finanzierung. Der Zugang zu diesen Medikamenten muss gerecht gestaltet werden, damit alle Patientinnen die gleichen Chancen auf Heilung haben. Gleichzeitig müssen Anstrengungen unternommen werden, um die Prävention und Früherkennung zu stärken, denn diese bleiben die effektivsten Mittel, um Brustkrebs frühzeitig zu bekämpfen. Der wissenschaftliche Fortschritt ist ermutigend, doch die Herausforderungen in der praktischen Umsetzung dürfen nicht übersehen werden.

MicroRNA-Therapien: Neue Hoffnung bei schweren Erkrankungen

MicroRNAs (miRNAs) haben sich in den letzten Jahren als vielversprechende therapeutische Ansätze in der Medizin herauskristallisiert. Während diese kleinen, nicht-kodierenden RNA-Moleküle einst als genetischer Müll angesehen wurden, hat die Forschung gezeigt, dass sie eine entscheidende Rolle in der Regulierung von Genen spielen. Die diesjährigen Nobelpreisträger Professor Dr. Victor Ambros und Professor Dr. Gary Ruvkun haben maßgeblich dazu beigetragen, das Verständnis von miRNAs voranzutreiben und deren potenziellen Einsatz in der Medizin aufzuzeigen.

Ein zentraler Bereich, in dem miRNAs Anwendung finden könnten, ist die Herzmedizin. Herzinsuffizienz, eine der häufigsten Todesursachen weltweit, könnte durch die gezielte Blockierung bestimmter miRNAs behandelt werden. Ein in Hannover entwickelter Wirkstoff, CDR132L, zielt auf die microRNA-132 ab, die bei der Bildung von Narbengewebe im Herzen eine Rolle spielt. Dieser Wirkstoff hat das Potenzial, das Fortschreiten der Herzinsuffizienz zu verlangsamen oder sogar zu stoppen, wie Professor Dr. Thomas Thum von der Medizinischen Hochschule Hannover erläuterte. In einer groß angelegten klinischen Studie konnte gezeigt werden, dass miRNA-basierte Therapien bei Herzinfarktpatienten vielversprechende Ergebnisse liefern.

Auch in der Onkologie spielen miRNAs eine wachsende Rolle. Sie können als diagnostische Marker dienen und könnten die Früherkennung von Tumoren, wie bei Bauchspeicheldrüsen- oder Lungenkrebs, verbessern. Aufgrund ihrer Gewebespezifität bieten miRNAs die Möglichkeit, den Erfolg von Therapien zu überwachen. Professor Dr. Sven Diederichs vom Deutschen Konsortium für Translationale Krebsforschung betonte, dass miRNAs helfen könnten, personalisierte Krebstherapien weiter voranzubringen. Studien laufen derzeit, um zu prüfen, ob miRNA-Therapien bei Tumoren des Gehirns und der Lunge effektiv sind.

Ein weiterer spannender Anwendungsbereich von miRNAs ist die Früherkennung von neurodegenerativen Erkrankungen wie Alzheimer. Forscher der Universitätsklinik Göttingen haben herausgefunden, dass miRNAs im Blut frühzeitig auf die Entwicklung von Alzheimer hinweisen können, lange bevor die ersten klinischen Symptome wie Gedächtnisstörungen auftreten. Ein solcher Bluttest könnte in wenigen Jahren die aufwendigen diagnostischen Verfahren wie Liquoranalysen oder Hirnscans ergänzen.

Trotz dieser Fortschritte gibt es bisher noch keine zugelassenen Medikamente auf Basis von miRNAs. Doch Experten wie Professor Dr. André Fischer sind zuversichtlich, dass die miRNA-Forschung auf dem Weg ist, in den nächsten Jahren eine Vielzahl neuer Therapieoptionen bereitzustellen. Große Unternehmen wie Novo Nordisk, die kürzlich das Start-up Cardior für rund eine Milliarde Euro übernommen haben, investieren bereits stark in diesen aufstrebenden Bereich der Medizin.

Während die Forschung weiter voranschreitet, bleibt abzuwarten, wie schnell miRNA-basierte Therapien den Weg in die klinische Praxis finden werden. Die bisherigen Ergebnisse geben jedoch Anlass zur Hoffnung, dass miRNAs in Zukunft nicht nur die Behandlung von Herzkrankheiten und Krebs revolutionieren könnten, sondern auch bei vielen anderen schweren Erkrankungen wie Nieren- und Lungenfibrose eine entscheidende Rolle spielen könnten.

Die Entdeckung und Erforschung von microRNAs hat eine Tür zu völlig neuen therapeutischen Möglichkeiten geöffnet. Was einst als nutzloser Teil des menschlichen Genoms galt, entwickelt sich nun zu einer der vielversprechendsten Entwicklungen der modernen Medizin. Es ist beeindruckend, wie schnell die Wissenschaft Fortschritte macht, insbesondere in Bereichen, in denen bisher wenig Hoffnung bestand, wie der Therapie von Herzinsuffizienz und neurodegenerativen Erkrankungen.

Besonders bemerkenswert ist die Rolle von miRNAs in der Krebsdiagnostik. Ihre Fähigkeit, tumorhemmende Gene zu beeinflussen und als spezifische Marker für bestimmte Gewebe zu dienen, könnte die personalisierte Medizin auf ein neues Niveau heben. Patienten könnten früher und präziser diagnostiziert werden, was eine zielgerichtetere und effektivere Behandlung ermöglicht.

Doch trotz all dieser vielversprechenden Ansätze bleibt der Weg zur klinischen Anwendung lang und steinig. Es gibt noch viele Fragen, die beantwortet werden müssen, bevor miRNA-basierte Therapien breiten Einsatz finden können. Insbesondere Sicherheitsbedenken und mögliche Nebenwirkungen müssen gründlich untersucht werden. Dennoch lässt sich festhalten, dass die medizinische Forschung auf einem vielversprechenden Weg ist und die Fortschritte der letzten Jahre auf eine spannende Zukunft für die miRNA-Therapie hindeuten.

Die nächsten Jahre werden zeigen, ob miRNAs tatsächlich das halten können, was die bisherigen Studien versprechen – nämlich die Revolutionierung der Behandlung schwerer Krankheiten. Wenn diese Forschung weiterhin so dynamisch voranschreitet, könnte die medizinische Welt in absehbarer Zeit vor einem echten Paradigmenwechsel stehen.

Moderater Schutz durch Grippeimpfung: Forscher schätzen Wirksamkeit für Nordhalbkugel ab

Auf Grundlage von Daten, die während der Grippesaison auf der Südhalbkugel gesammelt wurden, haben Forschende die voraussichtliche Wirksamkeit der Grippeimpfung für die bevorstehende Wintersaison auf der Nordhalbkugel abgeschätzt. Diese Daten deuten auf eine moderate Schutzwirkung hin. Obwohl die Impfung nicht alle Infektionen verhindern kann, bleibt sie ein wichtiges Mittel, um schwere Krankheitsverläufe zu vermeiden.

Die auf der Südhalbkugel zirkulierenden Viren werden in der Regel als Frühindikator für die Virusstämme genutzt, die während der Grippesaison auf der Nordhalbkugel dominieren könnten. Basierend auf diesen Erkenntnissen haben die Wissenschaftler die Effizienz der Impfstoffe neu bewertet. Dabei zeigte sich, dass die Impfung in der Lage ist, die Zahl der schweren Fälle sowie Krankenhausaufenthalte zu reduzieren, auch wenn die Gesamtwirkung als „moderat“ beschrieben wird.

Experten weisen darauf hin, dass die Wirksamkeit einer Grippeimpfung stets von der Übereinstimmung der im Impfstoff enthaltenen Virusstämme mit den tatsächlich zirkulierenden Viren abhängt. Die ständige Weiterentwicklung der Impfstoffe und ihre Anpassung an die sich wandelnden Grippeviren ist daher eine fortlaufende Herausforderung. Gerade in einem Jahr mit sich verändernden Virusstämmen kann die Wirksamkeit schwanken, was zu einer moderaten Bewertung führen kann.

Trotz dieser Schwankungen bleibt die Grippeimpfung vor allem für Risikogruppen unerlässlich. Ältere Menschen, Schwangere und Personen mit chronischen Erkrankungen sind besonders gefährdet, schwere Komplikationen durch eine Grippeinfektion zu erleiden. Die Impfung hilft, dieses Risiko zu senken und trägt dazu bei, das Gesundheitssystem in der Grippesaison zu entlasten. Angesichts der moderaten Schutzwirkung ist es umso wichtiger, dass Impfkampagnen weiterhin intensiv durchgeführt werden, um eine möglichst hohe Impfquote zu erreichen.

Der Erfolg der Grippeimpfung hängt auch davon ab, wie gut das Virusgeschehen in der Bevölkerung überwacht und wie schnell auf neue Entwicklungen reagiert wird. Die diesjährige moderate Effektivität sollte daher als Ansporn gesehen werden, die Entwicklung von Impfstoffen weiter zu optimieren und die öffentliche Aufklärung über die Bedeutung der Impfung zu verstärken.

Die moderate Wirksamkeit der Grippeimpfung in diesem Jahr sollte kein Grund zur Beunruhigung sein. Vielmehr zeigt sie, wie wichtig eine fortlaufende Anpassung der Impfstoffe ist. Dass nicht alle Grippewellen exakt vorhersehbar sind, ist ein bekanntes Problem. Doch selbst eine mäßig wirksame Impfung bietet immer noch erheblichen Schutz vor schweren Verläufen und kann Leben retten. Dies unterstreicht die zentrale Rolle von Impfungen im Gesundheitsschutz, vor allem für vulnerable Bevölkerungsgruppen. Daher bleibt es entscheidend, weiterhin auf eine hohe Impfquote hinzuarbeiten und das Bewusstsein für die Bedeutung von Präventionsmaßnahmen zu stärken.

Von Engin Günder, Fachjournalist

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