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Apotheken-Nachrichten von heute: E-Rezepte, IT-Lücken und Apothekenschwund

Kaufverhaltensänderungen, Cybersicherheitsrisiken und der Rückgang traditioneller Apotheken im Fokus

(PresseBox) (Karlsruhe, )
Die flächendeckende Einführung von E-Rezepten in Deutschland hat eine neue Ära im Gesundheitssektor eingeläutet, die sowohl Chancen als auch Herausforderungen für traditionelle Apotheken mit sich bringt. Eine Studie des Bundesverbands der Pharmazeutischen Industrie und des Think-Tanks „Loge8“ enthüllt signifikante Veränderungen im Kaufverhalten der Konsumenten im OTC-Segment. Parallel dazu beleuchtet eine Untersuchung von Versicherern gravierende IT-Sicherheitsmängel in der Apothekeninfrastruktur, die dringenden Handlungsbedarf signalisieren. Währenddessen konfrontiert die klare Kennzeichnung der Dosierungsangaben auf E-Rezepten die Apotheken mit neuen Verantwortlichkeiten, die die Patientensicherheit stärken sollen. Dieser Wandel vollzieht sich vor dem Hintergrund einer schwindenden Apothekenlandschaft in Nordrhein und anderen Regionen, was tiefergehende Fragen zur Zukunft der lokalen Gesundheitsversorgung aufwirft. Inmitten dieser Entwicklungen steht auch die politische Unsicherheit um die Zukunft von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach, dessen Position durch parteiinterne Entscheidungen zunehmend fragil erscheint. Diese vielschichtigen Themen spiegeln die dynamischen und oft herausfordernden Veränderungen wider, mit denen der Pharmasektor in Deutschland derzeit konfrontiert ist.

Digitale Transformation im Pharmasektor: Die Auswirkungen von E-Rezepten auf traditionelle Apotheken

Die jüngste flächendeckende Einführung von E-Rezepten in Deutschland markiert einen Wendepunkt im Gesundheitssektor. Dieses digitale Format bringt nicht nur Komfort für die Patienten, sondern stellt auch eine erhebliche Herausforderung für die traditionellen Apotheken dar. Eine aktuelle, umfassende Studie des Bundesverbands der Pharmazeutischen Industrie (BPI) in Zusammenarbeit mit dem Gesundheits-Think-Tank „Loge8“ hat neue Daten zum veränderten Kaufverhalten im OTC-Segment (Over-The-Counter) geliefert, die sowohl Chancen als auch Spannungsfelder aufzeigen.

In dieser Untersuchung wurden insgesamt 222 Apotheken, 1.284 Apothekenkunden und 58 OTC-Hersteller befragt. Ziel war es, herauszufinden, wie sich die Einführung von E-Rezepten auf das Kaufverhalten auswirkt. Dabei zeigte sich, dass 37% der Kunden, die ihr E-Rezept online einlösten, zusätzliche OTC-Produkte kauften. Bei den Kunden, die ihre E-Rezepte in stationären Apotheken einlösten, lag dieser Anteil sogar bei 43%. Die Unterschiede in den Kaufmotivationen zwischen Online- und Offline-Kunden waren signifikant. Online-Kunden schätzten vor allem die Bequemlichkeit und Diskretion der Bestellung, während die Kunden in den Apotheken das persönliche Vertrauen und die fachkundige Beratung schätzten.

Trotz des offensichtlichen Nutzens des E-Rezepts offenbart die Studie auch kritische Aspekte. Zum einen wird die Bedeutung der persönlichen Beratung in Apotheken durch die Möglichkeit der Online-Bestellung und -Beratung in Frage gestellt. Zum anderen überschätzen sowohl Apotheken als auch Hersteller die Bedeutung der sofortigen Verfügbarkeit von Medikamenten – nur 5% der Kunden sahen dies als primären Grund für den Besuch einer Apotheke an. Dies könnte auf anhaltende Lieferengpässe zurückzuführen sein, die das Vertrauen der Kunden in die sofortige Verfügbarkeit untergraben haben.

Apotheken stehen vor der Herausforderung, ihre Dienstleistungen anzupassen und sowohl die digitale als auch die physische Präsenz zu optimieren. Sie müssen innovative Lösungen entwickeln, um auf die neuen Marktbedingungen zu reagieren, die durch das E-Rezept geschaffen wurden. Dazu gehört die Verbesserung der Online-Plattformen und die Einführung von hybriden Modellen, die es den Kunden ermöglichen, den Komfort des Online-Handels mit der Sicherheit und Vertrautheit der lokalen Apotheke zu kombinieren.

Die Einführung des E-Rezeptes ist zweifellos ein Fortschritt in der Digitalisierung des Gesundheitswesens, wirft jedoch auch Schatten auf die Rolle der traditionellen Apotheken. Die BPI-Studie zeigt deutlich, dass die Apothekenbetreiber ihre Geschäftsmodelle überdenken müssen. Es reicht nicht aus, nur auf die digitale Welle zu reagieren; Apotheken müssen proaktiv neue Wege finden, um ihre Kernkompetenzen – Vertrauen und fachliche Beratung – in die digitale Welt zu übertragen. Dies erfordert eine kritische Auseinandersetzung mit den eigenen Stärken und eine Anpassung an die Bedürfnisse einer veränderten Kundschaft, die zunehmend Wert auf Flexibilität und Datenschutz legt.

Es bleibt eine offene Frage, wie sich der Pharmamarkt weiterentwickeln wird. Die Apotheken stehen vor der Herausforderung, sich nicht nur als Verkaufsstellen, sondern als umfassende Gesundheitsdienstleister zu positionieren, die sowohl online als auch offline überzeugen können. Die digitale Transformation des Gesundheitswesens ist in vollem Gange und erfordert von allen Beteiligten ein Umdenken, das weit über einfache technologische Upgrades hinausgeht.

Alarmierende IT-Sicherheitslücken in deutschen Apotheken – Versicherer fordern Handlungsbedarf

In einer Zeit, in der Cyberkriminalität zunehmend zu einer globalen Bedrohung wird, stehen deutsche Apotheken besonders im Fokus. Eine aktuelle Studie von führenden Versicherungsunternehmen hat erhebliche Sicherheitsdefizite in der IT-Infrastruktur deutscher Apotheken aufgedeckt. Diese Mängel könnten schwerwiegende Konsequenzen für den Datenschutz und die Betriebssicherheit haben.

Die Analyse zeigt, dass viele Apotheken ihre IT-Systeme nicht regelmäßig aktualisieren und dadurch anfällig für Cyberangriffe sind. Experten zufolge ist eine Kombination aus Selbstüberschätzung der eigenen Sicherheitsmaßnahmen und einer gravierenden Unterschätzung der Cyber-Risiken für diese Situation verantwortlich. Es mangelt an grundlegenden Sicherheitsprotokollen wie der End-to-End-Verschlüsselung sensibler Daten und regelmäßigen Penetrationstests, die helfen könnten, potenzielle Schwachstellen zu identifizieren.

Versicherer warnen, dass ohne sofortige Maßnahmen zur Verbesserung der IT-Sicherheit, Apotheken erhebliche finanzielle Einbußen erleiden könnten, die im Falle eines Datenlecks nicht nur finanzielle, sondern auch rechtliche Folgen nach sich ziehen würden. Der Schutz sensibler Patientendaten hat oberste Priorität, und die aktuellen Sicherheitslücken setzen diesen ernsthaft aufs Spiel.

In Reaktion auf diese Entwicklung empfehlen Versicherungsexperten Apothekenbetreibern, eine umfassende Risikobewertung ihrer IT-Systeme durchzuführen und in fortschrittliche Cybersicherheitslösungen zu investieren. Darüber hinaus wird die Bedeutung einer Cyber-Versicherung betont, die nicht nur als Sicherheitsnetz dient, sondern auch essenziell ist, um die finanziellen Risiken im Falle eines Cyberangriffs zu minimieren.

Die Ergebnisse der Studie sollten als dringender Weckruf für alle Apothekenbetreiber in Deutschland verstanden werden. In einer Welt, in der Daten das neue Gold sind, ist es unerlässlich, dass jede Apotheke ihre IT-Sicherheit als eine der obersten Prioritäten betrachtet. Die Investition in robuste Sicherheitssysteme und regelmäßige Schulungen für Mitarbeiter sind nicht nur erforderlich, um aktuelle Compliance-Anforderungen zu erfüllen, sondern auch, um das Vertrauen der Kunden zu bewahren. Cyber-Versicherungen spielen dabei eine Schlüsselrolle, indem sie nicht nur Schutz bieten, sondern auch die Ressourcen für eine schnelle Reaktion im Notfall sicherstellen. Dies ist der einzige Weg, um sicherzustellen, dass Apotheken in dieser schnelllebigen digitalen Ära nicht nur überleben, sondern auch florieren können.

Transparente Medikation: Das Dilemma der E-Rezept Dosierungsangaben

Die Einführung des elektronischen Rezepts in Deutschland markierte einen bedeutenden Fortschritt in der Digitalisierung des Gesundheitswesens. Doch trotz der technologischen Fortschritte bleibt ein kritisches Element der Patientensicherheit oft im Dunkeln: die Dosierungsangaben. Seit dem 1. November 2020 ist es gesetzlich vorgeschrieben, dass die Dosierung verschreibungspflichtiger Medikamente auf Rezepten klar angegeben wird. Diese Maßnahme zielt darauf ab, die Sicherheit der Arzneimitteltherapie zu erhöhen und Risiken von Fehldosierungen zu minimieren.

Bei papierbasierten Rezepten ist die Dosierung für die Patienten direkt einsehbar. Anders verhält es sich jedoch bei E-Rezepten. Hier können Patienten die Dosierungsanweisungen nicht direkt auf ihrer elektronischen Gesundheitskarte (eGK) einsehen, wenn sie diese in der Apotheke vorlegen. Dieses Informationsdefizit überträgt nicht nur eine erhöhte Verantwortung auf die Schultern der Apotheker, die nun die korrekte Dosierung kommunizieren müssen, sondern birgt auch finanzielle Risiken für Apotheken durch das Retaxationsrisiko.

Das Problem wird noch dadurch verschärft, dass ein Kürzel „Dj“ verwendet werden kann, wenn ein Medikationsplan vorliegt. Jedoch zeigt sich in der Praxis, dass dieses Kürzel nicht immer zuverlässig auf den notwendigen Informationen basiert und die Sicherheit der Arzneimitteltherapie nicht signifikant erhöht. Die Arzneimittelkommission der deutschen Apotheker (AMK) kritisierte im Frühjahr 2024 den übermäßigen Gebrauch dieses Kürzels, da es zu Medikationsfehlern führen kann.

Die Situation verlangt nach einer verbesserten Lösung. Einerseits müssen Technologieanbieter sicherstellen, dass Dosierungsanweisungen für Patienten transparent und zugänglich sind. Andererseits bedarf es einer stärkeren Aufklärung und Unterstützung durch medizinisches Fachpersonal, um die Lücken im System effektiv zu schließen und die Arzneimittelsicherheit zu gewährleisten.

Die Herausforderungen, die das E-Rezept in Bezug auf die Dosierungsangaben mit sich bringt, sind nicht nur ein technisches, sondern auch ein ethisches Problem. Es stellt sich die Frage, ob die Digitalisierung im Gesundheitswesen den menschlichen Faktor und die Patientensicherheit untergräbt. Die Lösung dieses Dilemmas erfordert eine gemeinschaftliche Anstrengung: Gesundheitsbehörden, Technologieanbieter und medizinisches Fachpersonal müssen zusammenarbeiten, um die Systeme so anzupassen, dass sie nicht nur effizient, sondern auch transparent und sicher sind. Nur so kann das volle Potenzial der Digitalisierung im Gesundheitswesen zum Wohl der Patienten voll ausgeschöpft werden.

Schwindende Apothekenlandschaft in Nordrhein: Ein Alarmzeichen für die Gesundheitsversorgung

Im Laufe des Jahres 2024 hat sich der Trend der Schließung von Apotheken in Deutschland ungebremst fortgesetzt, mit einem besonders starken Einfluss im Kammerbezirk Nordrhein. Hier verzeichnete man einen Rückgang von 61 Apotheken, wodurch die Gesamtzahl erstmals unter die kritische Marke von 2000 Betrieben fiel. Dies ist Teil eines besorgniserregenden nationalen Trends, bei dem allein in den ersten drei Quartalen über 380 Apotheken ihren Betrieb einstellten.

Dr. Armin Hoffmann, der Präsident der Apothekerkammer Nordrhein, identifiziert mehrere gravierende Ursachen für diese Entwicklung. An erster Stelle steht das unzureichende Honorar, das die wirtschaftliche Basis der Apotheken untergräbt. Hinzu kommen eine übermäßige Bürokratie und ernsthafte Lieferengpässe bei Medikamenten, die den Alltag in den Apotheken zusätzlich erschweren. Ein nicht zu unterschätzender Faktor ist auch der Fachkräftemangel, der es zunehmend schwierig macht, qualifiziertes Personal zu finden und zu halten.

Die Folgen dieser Entwicklung sind weitreichend. In jeder Kommune des Bezirks befindet sich zwar noch mindestens eine Apotheke, jedoch nehmen die Wege für die Patienten, besonders im Notdienst, zu. Dies könnte insbesondere in ländlichen und strukturschwachen Gebieten zu einer ernsthaften Versorgungslücke führen. Die Apothekerinnen und Apotheker, die in den verbleibenden Einrichtungen tätig sind, stehen unter erhöhtem Druck, da ihnen weniger Zeit für die individuelle Beratung und Betreuung ihrer Patienten bleibt.

Der besonders hohe Rückgang im Raum Köln und Düsseldorf, wo insgesamt 66 Apotheken schlossen und nur fünf neu eröffnet wurden, verdeutlicht das Ausmaß der Krise. Die zunehmende Konkurrenz durch Online-Anbieter, die Medikamente nach einer oft nur oberflächlichen Online-Beratung versenden, verstärkt die Problematik. Dr. Hoffmann kritisiert die politische Unterstützung in diesem Bereich als unzureichend und fordert entschiedenes Handeln der Bundesregierung.

Die Honorierung der Apotheker hat sich seit zwei Jahrzehnten nicht wesentlich verändert, trotz steigender Betriebskosten und wachsender Verantwortung. Dr. Hoffmann betont die hoheitliche Aufgabe der Apotheker, die sie im Auftrag des Staates wahrnehmen, und fordert eine Anpassung der Rahmenbedingungen, die den heutigen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Anforderungen gerecht wird.

Die Schließungswelle der Apotheken in Nordrhein und darüber hinaus ist ein klarer Indikator für eine tiefer liegende Krise im Gesundheitssystem. Apotheken spielen eine entscheidende Rolle in der Erstversorgung und im Gesundheitsmanagement der Bevölkerung. Ihr Verschwinden aus der Fläche führt nicht nur zu längeren Wegen für die Patienten, sondern auch zu einer Verschlechterung der allgemeinen Gesundheitsversorgung, insbesondere für die am meisten gefährdeten Bevölkerungsgruppen.

Die Probleme, mit denen sich Apotheker konfrontiert sehen – von Honorarfragen über Bürokratie bis hin zu Lieferengpässen – sind symptomatisch für breitere, strukturelle Probleme im Gesundheitswesen. Die Politik muss hier dringend mit umfassenden Maßnahmen und langfristigen Reformen eingreifen, um nicht nur die wirtschaftliche Situation der Apotheken zu stabilisieren, sondern auch um die Qualität und Zugänglichkeit der Gesundheitsversorgung für alle Bürger sicherzustellen.

Es ist höchste Zeit, dass die Bundesregierung die Apotheken als integralen Bestandteil der öffentlichen Gesundheitsinfrastruktur anerkennt und unterstützt. Dazu gehört nicht nur eine faire und zeitgemäße Honorierung, sondern auch die Schaffung von Rahmenbedingungen, die es Apothekern ermöglichen, ihre wichtige Arbeit ohne übermäßige wirtschaftliche oder bürokratische Lasten fortzusetzen. Dies würde nicht nur die Versorgungssicherheit erhöhen, sondern auch den Beruf des Apothekers für neue Generationen attraktiver machen.

Lauterbach ohne Absicherung: Die SPD verzichtet auf Listenplatz für den Bundesgesundheitsminister

Die Vorbereitungen für die kommenden Bundestagswahlen laufen auf Hochtouren, und die Parteien positionieren ihre Kandidaten. Inmitten dieser politischen Manöver steht Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), dessen politische Zukunft nun zunehmend fragwürdig erscheint. Lauterbach, der sich im Wahlkreis Köln-Leverkusen zur Wiederwahl stellt, wird überraschenderweise nicht auf der Landesliste der SPD in Nordrhein-Westfalen geführt. Diese Entscheidung könnte tiefere Risse innerhalb der Partei sowie mögliche Unzufriedenheit mit seiner Amtsführung, insbesondere im Bereich der Gesundheitspolitik, widerspiegeln.

Während seiner Amtszeit hat Lauterbach mehrere kontroverse Gesetzesinitiativen eingeleitet, darunter weitreichende Reformen im Apothekenwesen. Diese Reformen, die darauf abzielten, die Versorgung und die wirtschaftliche Lage der Apotheken zu verbessern, stießen jedoch auf erheblichen Widerstand und Kritik, sowohl von Apothekern als auch von einigen Fraktionen innerhalb der SPD. Sein Ansatz, oft als top-down und wenig konsensorientiert kritisiert, hat ihm viele Gegner geschaffen.

Die Entscheidung, ihn nicht auf der Landesliste zu platzieren, deutet darauf hin, dass die SPD möglicherweise auf Distanz zu Lauterbachs polarisierenden Reformen geht und sich breiter aufstellen möchte, um bei den Wählern keine Stimmen zu verlieren. Die Strategie birgt allerdings erhebliche Risiken: Ohne die Sicherheit eines Listenplatzes hängt Lauterbachs politische Karriere vollständig von seinem Direktmandat ab, ein Schachzug, der als mutig oder als riskant angesehen werden kann.

Die Entscheidung, Karl Lauterbach von der Landesliste zu streichen, ist ein klares Zeichen dafür, dass die SPD bereit ist, politisches Kalkül über individuelle Karrieren zu stellen. Diese Strategie könnte darauf abzielen, das Image der Partei als eine der Veränderung und Erneuerung zu stärken, frei von dem Ballast, den Lauterbachs umstrittene Reformen mit sich gebracht haben. Es ist jedoch ein zweischneidiges Schwert, denn Lauterbach ist eine prominente Stimme in der Gesundheitspolitik, und sein Ausscheiden könnte der SPD auch wichtige Expertise und Sichtbarkeit in diesem kritischen Politikfeld entziehen.

Die bevorstehenden Wahlen werden somit nicht nur zu einem Test für Lauterbachs persönliche Beliebtheit und Durchsetzungsfähigkeit, sondern auch für die strategische Ausrichtung der SPD. Sollte Lauterbach seinen Wahlkreis nicht direkt gewinnen, könnte dies weitreichende Konsequenzen für die politische Landschaft in Deutschland haben, insbesondere im Bereich der Gesundheitspolitik. In einem breiteren Kontext könnte die Entscheidung der SPD, Risiken einzugehen, indem sie sich von einem etablierten Politiker distanziert, auch ein Signal an andere Parteimitglieder sein, dass Leistung und öffentliches Ansehen eng miteinander verknüpft sind und die Partei bereit ist, notwendige Änderungen vorzunehmen, um ihre Ziele zu erreichen.

Verzögerter Technologieaustausch: Apotheken zwischen Erwartung und Realität

In vielen deutschen Apotheken herrscht derzeit Unzufriedenheit über die erheblichen Verzögerungen beim Austausch ihrer Netzwerk-Router, was die Einhaltung neuester Sicherheitsstandards erschwert und potenziell die Vertrauenswürdigkeit dieser essenziellen Gesundheitseinrichtungen untergräbt. Dieter Leuchten, Inhaber der Einhorn Apotheke in Bottrop, steht exemplarisch für zahlreiche Apothekenbetreiber, die seit Monaten auf technische Aufrüstungen warten. Trotz der Ankündigung von CGM Lauer, alle Router bis spätestens Oktober auszutauschen, befindet sich die Umsetzung weit hinter dem Zeitplan. Leuchten wurde ursprünglich ein Austauschtermin im Dezember versprochen, doch dieser verzögerte sich bis Mitte Januar des folgenden Jahres.

Die Gründe für solche Verzögerungen sind vielschichtig und reichen von logistischen Problemen über Lieferengpässe bis hin zu Koordinationsmängeln zwischen Apotheken und Technologiedienstleistern. Diese Situation wirft Fragen auf bezüglich der Effizienz und Zuverlässigkeit der involvierten IT-Dienstleister und deren Fähigkeit, mit den Herausforderungen des modernen Apothekenbetriebs Schritt zu halten. Zudem stellt sich die Frage, inwiefern derartige Verzögerungen die Apotheken in ihrer Fähigkeit beeinträchtigen, sichere und effiziente Dienstleistungen anzubieten, da veraltete Technologie das Risiko von Datenschutzverletzungen und Systemausfällen erhöht.

Die aktuelle Problematik des verzögerten Routertausches in deutschen Apotheken spiegelt eine tiefgreifende Krise der digitalen Infrastruktur im Gesundheitssektor wider. Es ist besorgniserregend, dass selbst grundlegende technologische Updates, die für die Sicherheit und Effizienz von Apotheken kritisch sind, auf solche Hindernisse stoßen. Diese Verzögerungen sind nicht nur ein technisches Versäumnis, sondern auch ein Zeichen für mangelnde Priorisierung der digitalen Transformation in einem Sektor, der zunehmend auf schnelle und sichere Datenverarbeitung angewiesen ist.

Die langfristigen Auswirkungen solcher Verzögerungen könnten gravierend sein, indem sie das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Fähigkeit der Apotheken untergraben, Schutz und Versorgung auf höchstem Niveau zu gewährleisten. Daher müssen Apothekenbetreiber aktiv werden und dürfen nicht nur passiv auf die Erfüllung von Dienstleisterzusagen warten. Sie sollten alternative Lösungen erwägen und möglicherweise Investitionen in eigene IT-Kompetenzen vornehmen, um nicht von externen Dienstleistern abhängig zu sein. Es ist Zeit für eine kritische Reflexion und möglicherweise eine Neubewertung der Partnerschaften, die Apotheken mit Technologieanbietern eingehen. Nur durch proaktives Management und gegebenenfalls durch die Eskalation von Verzögerungen an höhere Instanzen können Apotheken sicherstellen, dass ihre technologische Infrastruktur nicht nur den aktuellen, sondern auch zukünftigen Anforderungen gerecht wird.

Verzögerungen bei der Einführung digitaler Identitäten im Gesundheitswesen

Die Pläne zur Einführung einer digitalen Identität für das deutsche Gesundheitswesen, die allen beteiligten Berufsgruppen wie Ärzten, Zahnärzten, Apothekern und Pflegekräften den kartenlosen Zugang zu Diensten der Telematikinfrastruktur ermöglichen soll, stoßen auf erhebliche Hindernisse. Laut Dr. Susanne Ozegowski, Leiterin der Abteilung für Digitalisierung und Innovation im Bundesgesundheitsministerium, ist die vorgesehene Frist zur Implementierung dieser Technologie bis zum 1. Januar 2025 nicht haltbar. Die Ursache liegt in unerwarteten technischen Schwierigkeiten, die eine termingerechte Bereitstellung unwahrscheinlich machen.

Die digitale Gesundheitsidentität, die in § 340 Absatz 6 des Sozialgesetzbuches V (SGB V) gefordert wird, zielt darauf ab, eine sichere und effiziente Verbindung zu digitalen Gesundheitsanwendungen, Patientenportalen und Terminservices zu schaffen. Diese sollte ursprünglich nicht an physische Chipkarten gebunden sein. Die rechtzeitige Umsetzung scheitert jedoch an der ausstehenden technischen Infrastruktur, die für eine flächendeckende Einführung erforderlich ist.

Insbesondere das Apoident-Verfahren, welches Apothekern ermöglichen würde, digitale Identitätsnachweise durchzuführen, ist bisher kaum vorangeschritten. Dies stellt ein wesentliches Hindernis dar und führt zu Verzögerungen, die weitreichende Konsequenzen für den Zugang zu digitalen Gesundheitsdiensten haben könnten. Die Verantwortlichen sehen sich nun mit der Aufgabe konfrontiert, schnellstmöglich Lösungen zu entwickeln, um den digitalen Wandel im Gesundheitswesen nicht weiter zu verzögern.

Die Schwierigkeiten bei der Einführung einer digitalen Identität im Gesundheitswesen verdeutlichen die Komplexität und die Herausforderungen der Digitalisierung in einem so sensiblen Bereich wie der Gesundheitsversorgung. Die Verzögerungen sind nicht nur technischer Natur, sondern werfen auch Fragen nach der Priorisierung und Effizienz von digitalen Projekten im öffentlichen Sektor auf. Es ist entscheidend, dass solche Projekte mit einer klaren Strategie und realistischen Zeitplänen vorangetrieben werden, um Vertrauen in die digitalen Transformationen zu stärken und letztendlich eine moderne, patientenzentrierte Versorgung zu gewährleisten. Die gegenwärtigen Hindernisse sollten als Weckruf dienen, um die nötigen Ressourcen und Kompetenzen zu mobilisieren, die eine zukunftsfähige Gesundheitsinfrastruktur unterstützen können.

Winterbedingte Nachfragesteigerung: Regelungen für Vernebler-Verordnungen durch die AOK Nordost

Mit Beginn der Winterzeit steigt traditionell die Nachfrage nach medizinischen Hilfsmitteln für die Atemwegsbehandlung, insbesondere nach Verneblern. Diese Geräte, die in die Produktgruppe 14 – Aerosol-Inhalationsgeräte/Inhalationshilfen – fallen, spielen eine zentrale Rolle in der Therapie von Erkältungen und anderen unteren Atemwegserkrankungen. Apotheken, die Hilfsmittel dieser Kategorie zulasten der AOK Nordost versorgen wollen, müssen sich strikt an die Regelungen im Versorgungsvertrag halten.

Ein zentraler Punkt in diesem Vertrag ist das Erfordernis einer ordnungsgemäßen ärztlichen Verordnung. Diese muss nicht nur die Diagnose und die spezifische Hilfsmittelnummer enthalten, sondern auch detaillierte Versichertendaten und die Identifikation des ausstellenden Arztes. Besonders zu beachten ist die Frist von 28 Tagen für die Vorlage der Verordnung zur Genehmigung, nach deren Ablauf keine nachträgliche Genehmigung oder Vergütung mehr erfolgt.

Die Prozedur für die Versorgung mit einem Vernebler ist ebenso klar definiert: Jede Verordnung muss durch eine Versorgungsanzeige begleitet werden, die postalisch an die AOK übermittelt wird. Diese Anzeige muss neben dem Namen und der Anschrift des Leistungserbringers auch detaillierte Versichertendaten und die Art der erbrachten Leistung enthalten. Nur wenn diese Anzeige korrekt und fristgerecht eingereicht wird, gilt die Versorgung für den angegebenen Zeitraum als genehmigt.

Apotheken stehen vor der Herausforderung, nicht nur den medizinischen Bedürfnissen ihrer Kunden gerecht zu werden, sondern auch eine präzise und termingerechte Abwicklung der bürokratischen Anforderungen zu gewährleisten. Die Regelungen sollen einerseits die Qualität der Versorgung sichern und andererseits die korrekte Abrechnung gegenüber der Krankenkasse gewährleisten.

Die detaillierten Anforderungen der AOK Nordost an die Verordnung und Abwicklung von Verneblern zeigen ein grundlegendes Dilemma im Gesundheitssystem: Einerseits ist die Notwendigkeit einer strengen Regulierung und Kontrolle zur Vermeidung von Missbrauch und Fehlern unbestreitbar, andererseits führt der hohe bürokratische Aufwand potenziell zu Verzögerungen und Barrieren in der Patientenversorgung. Es stellt sich die Frage, ob die derzeitigen Verfahrensweisen die effizienteste Methode darstellen, um die Interessen aller Beteiligten – von den Patienten über die Leistungserbringer bis hin zur Krankenkasse – zu wahren. Eine Vereinfachung der Prozesse könnte nicht nur die Effizienz steigern, sondern auch zu einer schnelleren und unkomplizierteren medizinischen Versorgung führen, ohne dabei die notwendige Kontrolle und Sicherheit zu kompromittieren.

Neue Vergütungsstrukturen für Grippeimpfungen 2025: Effizienzsteigerung oder bürokratische Hürde?

Mit Beginn des Jahres 2025 treten entscheidende Änderungen in den Vergütungsstrukturen für Grippeimpfungen in Kraft, die nicht nur die finanziellen Aspekte der Apotheken betreffen, sondern auch organisatorische und logistische Herausforderungen mit sich bringen. Diese Änderungen sind das Ergebnis langwieriger Verhandlungen und einer Entscheidung der Schiedsstelle, die eine Erhöhung der Vergütung für die Durchführung und Dokumentation von Grippeimpfungen um 40 Cent auf insgesamt 1,40 Euro pro Impfung festlegte.

Die Impfkampagne gegen die Grippe, die traditionell von Oktober bis Mitte Dezember durchgeführt wird, sieht sich mit einer Neuregelung konfrontiert, die ab April 2025 auch eine Anpassung der Pauschale für das Verwurfrisiko umfasst. Diese wird von 1 Euro auf 30 Cent reduziert, was erhebliche Auswirkungen auf das Bestellverhalten der Apotheken haben könnte. Die Apotheker müssen nun die Wirtschaftlichkeit noch genauer prüfen, insbesondere da die Bestellung von Grippeimpfstoffen für die Saison 2025/26 auch die Berücksichtigung von Einzelpackungen erfordert.

Neben der Vergütungsanpassung steht auch eine bedeutende Änderung im Abrechnungsverfahren bevor. Während bis Ende März 2025 noch der Sonderbeleg verwendet wird, ist ab April eine ausschließlich elektronische Abrechnung vorgesehen. Dies soll die Effizienz steigern und Fehlerquellen reduzieren, fordert von den Apotheken jedoch auch eine Anpassung ihrer Systeme und möglicherweise Investitionen in neue Technologien.

Die überarbeiteten Vergütungsstrukturen und das neue Abrechnungssystem für Grippeimpfungen stellen einen wichtigen Schritt dar, um die Effizienz in den Apotheken zu steigern und den administrativen Aufwand zu minimieren. Doch trotz der offensichtlichen Vorteile dieser Neuerungen bringt die Umstellung auch Herausforderungen mit sich. Insbesondere die Reduktion der Pauschale für das Verwurfrisiko könnte zu einer kritischeren Bestellpraxis führen, die kleinere Apotheken vor finanzielle Schwierigkeiten stellen kann. Es ist daher entscheidend, dass alle Beteiligten – von den Apothekern über die Krankenkassen bis hin zu den Softwareanbietern – eng zusammenarbeiten, um einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten und sicherzustellen, dass die Grippeimpfung für alle zugänglich bleibt.

Neuraxpharm beendet Maprotilin-Produktion aufgrund kritischer Verunreinigung

Neuraxpharm, ein führendes Pharmaunternehmen, hat angekündigt, die Herstellung seines Antidepressivums Maprotilin zum 1. April 2025 einzustellen. Dies betrifft alle Dosierungen von 25 mg bis 75 mg. Der Grund für diesen drastischen Schritt ist die Überschreitung der Grenzwerte für die Verunreinigung mit Nitrosamin N-Nitroso-Maprotilin, eine Substanz, die potenziell erhebliche Gesundheitsrisiken birgt. Zusätzlich wird ein Rückruf der noch im Umlauf befindlichen Bestände initiiert, beginnend mit einer dreimonatigen Vorlaufzeit, die vor dem offiziellen Stichtag einsetzt.

Maprotilin, bekannt für seine Anwendung bei der Behandlung von depressiven Störungen, wirkt durch die Hemmung der neuronalen Noradrenalin-Wiederaufnahme, ohne signifikanten Einfluss auf Serotonin und Dopamin zu nehmen. Im Vergleich zu anderen trizyklischen Antidepressiva bietet es geringere anticholinerge Wirkungen und blockiert effektiv Histamin-H1-Rezeptoren.

Im Zuge der Produktionsstopp-Ankündigung empfiehlt Neuraxpharm Ärzten, die Behandlung ihrer Patienten auf alternative Medikamente umzustellen. Als potentielles Ersatzpräparat wird Imipramin vorgeschlagen, das ähnliche pharmakodynamische Eigenschaften besitzt und sowohl die Serotonin- als auch die Noradrenalin-Wiederaufnahme hemmt. Für die Umstellung wird ein sorgfältiges Cross-Tapering empfohlen, bei dem die Dosis von Maprotilin schrittweise reduziert und durch Imipramin ersetzt wird, um die Risiken eines Rückfalls zu minimieren und Nebenwirkungen zu kontrollieren.

Die Herausforderung für medizinisches Fachpersonal besteht darin, die Umstellung so zu gestalten, dass Patienten kontinuierlich unterstützt und überwacht werden, um eine sichere und wirksame Weiterführung ihrer Therapie zu gewährleisten. Besondere Vorsicht ist geboten, um die durch Imipramin möglicherweise verstärkten anticholinergen Effekte zu managen.

Die Entscheidung von Neuraxpharm, die Produktion von Maprotilin einzustellen, wirft ein Schlaglicht auf die strengen regulatorischen Anforderungen, denen pharmazeutische Produkte unterliegen, und die Bedeutung von Reinheit und Sicherheit in der Medikamentenherstellung. Während der Rückruf und die Produktionsstopp als präventive Maßnahmen zur Sicherstellung der Patientensicherheit dienen, stehen Ärzte und Patienten vor der Herausforderung, adäquate Alternativen zu finden und Anpassungen in der Behandlung vorzunehmen. Dieser Fall betont die Notwendigkeit einer kontinuierlichen Überwachung und strengen Kontrolle pharmazeutischer Produkte, um Gesundheitsrisiken zu minimieren und das Vertrauen in medizinische Behandlungen zu stärken.

Langzeittherapie mit Opioiden: Ein kritisches Spiegelbild des deutschen Gesundheitssystems

In Deutschland zeichnet sich ein besorgniserregendes Bild hinsichtlich des Verbrauchs von opioidhaltigen Schmerzmitteln ab, insbesondere im Rahmen der Langzeittherapie chronischer, nicht-tumorbedingter Schmerzen. Eine von der Universität Duisburg-Essen in Zusammenarbeit mit der DAK-Gesundheit und dem Berufsverband der Schmerz- und Palliativmedizin durchgeführte Studie legt zahlreiche Missstände offen und fordert eine dringende Überarbeitung der bestehenden Praktiken.

Die Untersuchung offenbart, dass Deutschland weltweit zu den Spitzenreitern im Pro-Kopf-Verbrauch von Opioiden gehört. Diese werden häufig für die Behandlung chronischer Schmerzen wie Rücken- und Arthroseschmerzen verordnet. Über 113.000 Patienten wurden im Rahmen der Studie untersucht, und die Ergebnisse sind alarmierend: Nur ein Zehntel der Patienten konnte die Opioidtherapie im Untersuchungszeitraum beenden, und mehr als 10 Prozent überschritten die von medizinischen Leitlinien empfohlene maximale Tagesdosis. Zudem stellte sich heraus, dass rund ein Drittel der Patienten innerhalb von zwei Jahren Opioide von mindestens drei verschiedenen Ärzten verschrieben bekam, was auf erhebliche Koordinationsprobleme im Gesundheitssystem hindeutet.

Besonders problematisch ist auch der Mangel an multimodalen Behandlungsansätzen: Lediglich ein Fünftel der Betroffenen erhielt zusätzlich zur medikamentösen Behandlung unterstützende Maßnahmen wie Physiotherapie oder Psychotherapie. Diese sind jedoch essentiell, um die Abhängigkeit von Schmerzmitteln zu verringern und eine ganzheitliche Versorgung zu gewährleisten.

Die Studie mit dem Titel „Opioidhaltige Analgetika – Untersuchung zu Entwicklungstrends in der Versorgung bei nicht-tumorbedingten Schmerzen“ finanziert durch den Innovationsausschuss beim Gemeinsamen Bundesausschuss, zeigt deutlich, dass umfassende gesundheitspolitische Maßnahmen erforderlich sind, um die Versorgung zu verbessern und die Abhängigkeitsraten zu senken.

Die Ergebnisse der aktuellen Studie zur Opioidversorgung in Deutschland sind ein klares Warnsignal, das nicht ignoriert werden darf. Es wird deutlich, dass das derzeitige System in vielerlei Hinsicht unzureichend ist, um eine sichere und effektive Behandlung von Patienten mit chronischen Schmerzen zu gewährleisten. Die hohe Rate an Langzeitverordnungen und das Überschreiten der empfohlenen Dosisgrenzen spiegeln eine tiefer liegende Krise im Umgang mit Schmerzmanagement und Abhängigkeitsprävention wider.

Es ist daher unerlässlich, dass künftige gesundheitspolitische Entscheidungen stärker auf die Integration von multimodalen Therapieansätzen setzen und eine bessere Koordination zwischen den verschiedenen medizinischen Disziplinen fördern. Nur so kann das Risiko der Opioidabhängigkeit effektiv minimiert und die Lebensqualität der Betroffenen nachhaltig verbessert werden. Dies erfordert eine kritische Überprüfung und gegebenenfalls eine tiefgreifende Reform der bestehenden Verschreibungspraktiken, die der Komplexität des Schmerzmanagements gerecht wird und den Patienten in den Mittelpunkt stellt.

Proaktive Prävention: Der Schlüssel zur Reduktion von Krebsrisiken

In einer Welt, in der Krebs eine der führenden Todesursachen bleibt, rückt die Bedeutung der Prävention zunehmend in den Fokus der öffentlichen Gesundheit. Die American Cancer Society hat jüngst Daten veröffentlicht, die aufzeigen, dass rund 40 Prozent der Krebserkrankungen bei amerikanischen Erwachsenen über 30 Jahren durch veränderbare Lebensgewohnheiten bedingt sind. Zu den risikosteigernden Faktoren zählen Rauchen, Übergewicht, hoher Alkoholkonsum, mangelnde körperliche Aktivität und eine unausgewogene Ernährung mit einem hohen Anteil an rotem und verarbeitetem Fleisch sowie einem niedrigen Konsum von Obst, Gemüse, Ballaststoffen und Kalzium.

Ähnliche Ergebnisse wurden vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) bestätigt, das betont, wie diese Erkenntnisse nahezu universell für Industrienationen gelten. Die Forschung zeigt, dass einfache Änderungen im Lebensstil, wie die Aufgabe des Rauchens oder die Umstellung auf eine gesündere Ernährung, das Krebsrisiko erheblich senken können. Zudem wird die Wichtigkeit von Impfungen hervorgehoben, etwa gegen das Hepatitis-B-Virus und HPV, die beide mit spezifischen Krebsarten in Verbindung gebracht werden.

Politische Maßnahmen könnten laut Dr. Ute Mons vom DKFZ ebenfalls eine bedeutende Rolle spielen. Die Einführung strengerer Regulierungen bei der Werbung für Alkohol und Tabak, die Erhöhung von Steuern auf diese Produkte und die Einführung standardisierter Verpackungen könnten dabei helfen, die Anzahl der Neuerkrankungen weiter zu reduzieren.

Die neuen Daten der American Cancer Society und des DKFZ sind ein dringender Weckruf für die Notwendigkeit einer verstärkten Krebsprävention. Während die Forschung klar die Verbindung zwischen Lebensstil und Krebsrisiko aufzeigt, bleibt die Umsetzung präventiver Maßnahmen eine gesellschaftliche Herausforderung, die sowohl individuelle als auch politische Engagement erfordert. Es ist eine Sache, die wissenschaftlichen Daten zu kennen, aber eine andere, sie in wirksame öffentliche Gesundheitspolitik umzusetzen, die das Leben von Millionen Menschen verbessern könnte. Die jüngsten Forderungen nach politischen Reformen zur Förderung gesünderer Lebensweisen sind nicht nur vernünftig, sondern absolut notwendig, um die Krebsepidemie effektiv zu bekämpfen. Es bleibt zu hoffen, dass diese wissenschaftlichen Erkenntnisse nicht nur gehört, sondern auch gehandelt wird, um eine gesündere Zukunft zu gestalten.

Von Engin Günder, Fachjournalist

ApoRisk GmbH

Die ApoRisk® GmbH ist ein Versicherungsmakler und seit vielen Jahren Spezialist für Risiken der Apothekerinnen und Apothekern. Das Maklerunternehmen ist in der Apothekenbranche erfahren und unabhängig. Das Direktkonzept über die Internetportale aporisk.de und pharmarisk.de spart unseren Kunden viel Geld. Diese Ersparnis kommt dem hohen Wert und dem fairen Preis der Policen zugute.

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