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Apotheken-Nachrichten von heute: Kühlkettenrisiken, Honorarkürzungen, digitale Umstellung

Temperaturempfindliche Arzneimittel, Skonto-Urteil, neue Bestellprozesse – tiefgreifende Veränderungen in der Apothekenbranche

(PresseBox) (Karlsruhe, )
Die Sicherstellung der Kühlkette ist für Apotheken essenziell, um die Wirksamkeit temperaturempfindlicher Medikamente und Impfstoffe zu gewährleisten. Ein Ausfall kann nicht nur finanzielle Schäden verursachen, sondern auch gesundheitliche Risiken für Patienten mit sich bringen. Parallel dazu kämpfen Apotheken seit Jahren um eine faire Honorierung. Das unveränderte Vergütungssystem und das jüngste Skonto-Urteil setzen die Branche unter Druck, während digitale Lösungen wie CardLink den Wettbewerb zusätzlich verschärfen. Auch die Arbeitsbedingungen in Apotheken stehen im Fokus politischer Debatten. Während Milliardeninvestitionen für verschiedene Sektoren geplant sind, bleibt eine gezielte Förderung der Apotheken bislang aus. Vor Ort zeigen sich dennoch innovative Ansätze, etwa in Berlin, wo eine Apotheke eine ausländische Apothekerin ohne Deutschkenntnisse erfolgreich in ihr Team integriert hat. Während in der Politik die Union Julia Klöckner als Bundestagspräsidentin nominierte und die Windstar-Medical-Übernahme durch Merz einen Führungswechsel auslöste, untersuchen Wissenschaftler die Schattenseiten des Reality-TV. Studien zeigen, dass Formate wie „Germany’s Next Topmodel“ das Selbstbild junger Frauen negativ beeinflussen können. Auch gesundheitspolitische Maßnahmen stehen zur Diskussion, darunter die Einführung einer Zuckersteuer, um den Konsum von Süßwaren bei Kindern zu reduzieren. Gleichzeitig verändern digitale Bestellverfahren den Apothekenmarkt grundlegend. Das MSV3-Protokoll ermöglicht eine optimierte Kommunikation zwischen Apotheken und Großhändlern, wodurch Bestellungen fehlerfrei und in Echtzeit abgewickelt werden. In der medizinischen Forschung rücken zudem Probiotika in den Fokus: Eine aktuelle Studie legt nahe, dass sie die Fieberdauer bei Kindern mit Atemwegsinfektionen verkürzen können.

Sicherung der Kühlkette in Apotheken: Ein komplexes Zusammenspiel aus Technik, Risiko und Verantwortung

In Apotheken ist die zuverlässige Sicherstellung der Kühlkette von zentraler Bedeutung, insbesondere wenn es um die Lagerung und den Transport von temperaturempfindlichen Arzneimitteln und Impfstoffen geht. Diese Produkte müssen konstant bei einer bestimmten Temperatur gelagert werden, um ihre Wirksamkeit und Sicherheit zu gewährleisten. Ein Bruch in der Kühlkette kann nicht nur gesundheitliche Risiken für die Patienten mit sich bringen, sondern auch zu erheblichen finanziellen Verlusten für Apothekenbetreiber führen.

Die Technologien, die zur Überwachung der Kühlkette eingesetzt werden, haben sich in den letzten Jahren stark weiterentwickelt. Moderne Kühlsysteme sind mittlerweile mit fortschrittlichen Alarmsystemen ausgestattet, die sofort benachrichtigen, wenn die Temperatur in den Lagerräumen außerhalb des festgelegten Bereichs liegt. Diese Systeme ermöglichen es Apotheken, potenzielle Probleme frühzeitig zu erkennen und schnell zu reagieren, bevor es zu größeren Schäden kommt. Doch obwohl diese Technik unverzichtbar ist, gibt es immer noch Risiken, die nicht durch sie abgedeckt werden können.

Ein unerwarteter Stromausfall oder ein technisches Versagen des Kühlsystems kann zu einer Unterbrechung der Kühlkette führen, ohne dass die Apothekenbetreiber sofort davon erfahren. In solchen Fällen sind schnelle und gut koordinierte Reaktionen erforderlich. Die Schulung des Apothekenpersonals spielt hierbei eine Schlüsselrolle. Mitarbeiter müssen im Notfall wissen, wie sie mit der Situation umgehen, wie sie alternative Kühlmöglichkeiten nutzen und wie sie Kühlgut schnell und sicher umlagern können.

Doch der Schutz der Kühlkette ist nicht nur eine technische und personelle Herausforderung. Auch die finanzielle Absicherung spielt eine entscheidende Rolle. Der Verlust von Arzneimitteln und Impfstoffen aufgrund von Kühlkettenschäden kann schnell zu hohen finanziellen Belastungen führen. Apothekenbetreiber, die ihre Bestände nicht ausreichend absichern, setzen sich einem erheblichen Risiko aus. Eine spezialisierte Versicherung für Kühlgutverluste bietet eine wichtige Absicherung. Sie schützt Apotheken vor den finanziellen Folgen von Schäden, die durch Störungen der Kühlkette entstehen.

Eine solche Versicherung deckt typischerweise Schäden ab, die durch technische Defekte, Stromausfälle oder andere unvorhersehbare Ereignisse verursacht werden. Sie bietet den Apothekenbetreibern den nötigen finanziellen Schutz, um ihre Bestände wieder aufzufüllen und den Betrieb aufrechtzuerhalten, ohne in eine finanzielle Krise zu geraten. Darüber hinaus stellt sie sicher, dass die Apotheke bei Haftungsansprüchen im Zusammenhang mit verlorenem Kühlgut abgesichert ist.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die regelmäßige Überprüfung der Versicherungspolicen. Apothekenbetreiber sollten sicherstellen, dass ihre Versicherungen den aktuellen Anforderungen und Risiken gerecht werden. Insbesondere in Zeiten, in denen Kühlsysteme zunehmend komplexer und energieintensiver werden, sollte die Versicherung regelmäßig an die veränderten Bedingungen angepasst werden.

Die Sicherstellung der Kühlkette und der Schutz des Kühlguts sind also komplexe Aufgaben, die eine enge Zusammenarbeit zwischen Technologie, Personal und Versicherung erfordern. Nur durch die Kombination dieser drei Elemente können Apothekenbetreiber ihre Bestände langfristig sichern, das Risiko von Verlusten minimieren und ihren Betrieb auf sichere Füße stellen.

Die Sicherstellung der Kühlkette in Apotheken ist eine der kritischsten Aufgaben in der modernen Pharmazie. Der Wert der Medikamente und Impfstoffe, die in Apotheken gelagert werden, ist enorm. Wenn diese Produkte durch einen Fehler in der Kühlkette ihre Wirksamkeit verlieren, hat das nicht nur direkte Auswirkungen auf die Gesundheit der Patienten, sondern auch auf das wirtschaftliche Wohl der Apotheke.

Die Technologie, die heute zur Überwachung der Kühlkette zur Verfügung steht, ist unbestreitbar fortschrittlich. Alarmsysteme, die in Echtzeit Abweichungen von den Sollwerten melden, bieten Apothekenbetreibern eine enorme Unterstützung. Doch Technik alleine reicht nicht aus. Ein Stromausfall oder ein unerwarteter technischer Defekt kann auch die fortschrittlichsten Systeme aushebeln. Hier kommt der Mensch ins Spiel: Apothekenmitarbeiter müssen nicht nur mit den technologischen Systemen vertraut sein, sondern auch in der Lage sein, in Notfällen schnell und effektiv zu reagieren.

Ein weiterer oft übersehener Aspekt ist die Versicherungsfrage. Viele Apothekenbetreiber erkennen nicht, wie wichtig es ist, ihre Kühlgüter gegen mögliche Schäden abzusichern. Die Kosten für den Verlust von Kühlgut können schnell mehrere Tausend Euro betragen. Dazu kommen oft noch zusätzliche rechtliche und haftungsrechtliche Probleme. Eine maßgeschneiderte Versicherung bietet hier einen wichtigen Schutz. Sie hilft nicht nur, die finanziellen Verluste zu decken, sondern schützt die Apotheke auch vor möglichen Haftungsansprüchen, die durch den Verlust von Kühlgut entstehen können.

Trotz dieser Schutzmaßnahmen müssen Apothekenbetreiber ihre Risiken stets im Blick behalten. Die Kühlkette sollte regelmäßig überprüft und an die neuesten technischen Entwicklungen angepasst werden. Insbesondere in Zeiten, in denen die Anforderungen an die Kühltechnik steigen, ist es unerlässlich, die bestehenden Systeme regelmäßig zu überprüfen und gegebenenfalls zu optimieren. Die richtige Versicherungspolice muss ebenfalls regelmäßig angepasst werden, um den sich wandelnden Risiken gerecht zu werden.

Letztlich ist die Sicherstellung der Kühlkette ein vielschichtiges Thema, das Apothekenbetreiber dazu zwingt, nicht nur die Technik und die Schulung ihrer Mitarbeiter zu berücksichtigen, sondern auch ihre finanziellen Absicherungen in den Blick zu nehmen. Nur durch eine ganzheitliche Strategie können Apotheken sicherstellen, dass sie in Krisenzeiten nicht nur ihre Kunden zuverlässig versorgen, sondern auch ihre finanziellen Risiken erfolgreich minimieren.

Herausforderungen im Apothekenwesen: Dr. Sebastian Schmidt über die Notwendigkeit eines fairen Honorarmodells

In der deutschen Apothekenlandschaft brodelt es. Seit Jahren fordern Apothekerinnen und Apotheker eine Anpassung des Apothekenhonorars, das seit zwei Jahrzehnten unverändert geblieben ist. Diese Situation wird durch das kürzliche Skonto-Urteil weiter verschärft, welches zusätzlichen Druck auf die Inhaber ausübt. Einen zusätzlichen Impuls setzt der technologische Vorsprung von Online-Apotheken durch Systeme wie CardLink, der die Wettbewerbsfähigkeit traditioneller Apotheken weiter in Frage stellt.

Dr. Sebastian Schmidt, Apothekeninhaber aus Tübingen, bringt diese Thematik erneut auf den Tisch. Laut Dr. Schmidt würde eine pauschale Erhöhung des Fixums – also des festen Betrags, den Apotheken für jede abgegebene Packung erhalten – nicht die erhoffte Erleichterung bringen. „Pauschal mehr Fixum ist nicht sinnvoll“, erklärt er. Stattdessen plädiert er für ein differenziertes Modell, das die unterschiedlichen Bedürfnisse und Betriebsformen von Apotheken berücksichtigt.

„Es geht nicht nur um mehr Geld, sondern um ein gerechtes System, das die vielfältigen Leistungen der Apotheken anerkennt und angemessen vergütet“, so Dr. Schmidt weiter. Die aktuelle Pauschalvergütung werde den individuellen Anstrengungen und Investitionen der Apotheken nicht gerecht. Ein modernes Honorarmodell sollte daher variabler gestaltet sein und beispielsweise zusätzliche Beratungsleistungen stärker in den Vordergrund rücken.

Diese Diskussion ist vor dem Hintergrund einer zunehmend digitalisierten Gesellschaft und des wachsenden Online-Handels dringender denn je. Die Apothekerschaft sieht sich an einem Wendepunkt, an dem nicht nur über Honorare, sondern über das gesamte Geschäftsmodell neu nachgedacht werden muss.

Die Forderung nach einer Anpassung des Apothekenhonorars ist verständlich und notwendig, reflektiert sie doch die realen ökonomischen und gesellschaftlichen Veränderungen der letzten Jahrzehnte. Dr. Sebastian Schmidts Einwand gegen eine pauschale Erhöhung des Fixums unterstreicht eine wesentliche Erkenntnis: Nicht jede Lösung, die auf den ersten Blick verlockend scheint, dient am Ende den Interessen aller Beteiligten. Ein zukunftsfähiges Honorarmodell muss flexibel, gerecht und vor allem nachhaltig sein. Es geht darum, die Apotheken nicht nur finanziell zu stützen, sondern sie als integralen Bestandteil des Gesundheitssystems zukunftssicher zu machen.

Zukunft der Apothekenberufe im Fokus der Koalitionsverhandlungen

Inmitten der intensiven Koalitionsverhandlungen stehen die Forderungen der Apothekengewerkschaft Adexa an die zukünftige Bundesregierung stark im Vordergrund. Ein zentrales Anliegen ist die Verbesserung der Arbeitsbedingungen in lokalen Apotheken. Obwohl ein Sondervermögen von 500 Milliarden Euro für Investitionen in verschiedene Sektoren vorgesehen ist, finden spezifische Unterstützungsmaßnahmen für die Apothekenbranche in den aktuellen Sondierungspapieren kaum Beachtung.

Die Arbeitsgruppe „Gesundheit und Pflege“ wird dringend aufgefordert, in ihren Gesprächen Maßnahmen zu berücksichtigen, die direkt die Apothekenmitarbeiter betreffen. Dazu zählen eine Anpassung der Vergütungsstrukturen, die Einführung von Personalzulagen und die Stärkung der pharmazeutisch-technischen sowie kaufmännischen Berufe durch verbesserte Ausbildungsbedingungen. Besonders kritisch wird die lange überfällige Novellierung der Approbationsordnung für Apotheker gesehen.

Darüber hinaus fordert die Adexa signifikante Änderungen in der PTA-Ausbildung, wie die Abschaffung des Schulgeldes und die Einführung einer Ausbildungsvergütung. Diese Schritte sollen nicht nur die Attraktivität der Berufe steigern, sondern auch dem Fachkräftemangel entgegenwirken, der in vielen Apotheken deutlich spürbar ist.

Andreas May, Bundesvorstand der Adexa, hebt hervor, wie essentiell das Apothekenpersonal für die patientenorientierte Gesundheitsversorgung ist. Die Gewerkschaft setzt sich für eine konstruktive Rolle in den Verhandlungen ein, mit dem Ziel, die Apothekenberufe langfristig attraktiv und zukunftsfest zu gestalten.

Die aktuellen Koalitionsverhandlungen bieten eine einmalige Gelegenheit, die dringend benötigten Reformen im Apothekenwesen anzustoßen. Die Forderungen der Adexa legen dringliche Probleme offen, die ohne entsprechende politische Unterstützung weiterhin ungelöst bleiben könnten. Die Investition in die Zukunft der Apothekenberufe ist eine Investition in die Gesundheitsversorgung selbst. Eine nachhaltige Gesundheitspolitik kann nicht erfolgreich sein, ohne diejenigen zu stärken, die täglich an der Basis arbeiten. Es ist daher entscheidend, dass die Verhandlungsführer die Bedeutung dieser Berufsgruppe erkennen und konkrete Maßnahmen ergreifen, um die Attraktivität und Nachhaltigkeit der Apothekenberufe sicherzustellen. Die Zeit zu handeln ist jetzt, um die Weichen für eine gesicherte Gesundheitsversorgung für alle zu stellen.

Sprachbarrieren meistern: Apothekerin ohne Deutschkenntnisse findet Weg zur Integration in Berliner Apotheke

In einer bemerkenswerten Initiative zur Überwindung von Sprachbarrieren hat die Westend-Apotheke in Berlin ein beispielhaftes Projekt gestartet, das die Aufmerksamkeit weit über die lokalen Grenzen hinaus auf sich zieht. Dr. Nona Taher Nejadyani, eine Apothekerin aus dem Ausland, trat dem Team im Juli 2024 bei, obwohl sie zu diesem Zeitpunkt kaum Deutsch sprach. Diese Herausforderung hat die Apotheke jedoch nicht als Hindernis, sondern als Gelegenheit gesehen, innovative Wege in der Personalentwicklung zu gehen.

Der Ansatz der Westend-Apotheke, Dr. Nejadyani während der Arbeitszeit Deutsch beizubringen, ist einzigartig. Unter der Anleitung von Simone Metzler, einer erfahrenen pharmazeutisch-technischen Assistentin, erhält Dr. Nejadyani täglich Sprachunterricht, integriert in die alltäglichen Aufgaben der Rezeptur und Kundenberatung. Dieses Modell nicht nur erleichtert die Einarbeitung, sondern fördert auch aktiv die Teamdynamik und den Zusammenhalt unter den Mitarbeitern.

Die Fortschritte von Dr. Nejadyani und ihre Integration ins Team werden auf dem Instagram-Kanal der Apotheke dokumentiert, wo regelmäßige Updates und Erfolgsstories gepostet werden. Diese Transparenz und Offenheit ziehen nicht nur die Aufmerksamkeit der Online-Community an, sondern dienen auch als inspirierendes Beispiel für andere Einrichtungen im Gesundheitswesen, die vor ähnlichen Herausforderungen stehen.

Das Engagement der Westend-Apotheke in Berlin stellt einen wichtigen Schritt dar, um die Herausforderungen der Fachkräfteintegration in Deutschland anzugehen. Durch die praktische Integration von Sprachunterricht in den Apothekenalltag wird nicht nur die sprachliche Hürde überwunden, sondern es entsteht auch ein Umfeld, in dem Mitarbeiter aus verschiedenen Kulturen erfolgreich zusammenarbeiten können. Dieses Modell könnte wegweisend für die gesamte Branche sein, insbesondere in Zeiten des Fachkräftemangels.

Der innovative Ansatz bietet zudem wertvolle Einblicke in die Möglichkeiten, die sich durch Flexibilität und Kreativität in der Arbeitsgestaltung ergeben. Er zeigt, wie durch Investitionen in die Mitarbeiterentwicklung nicht nur die Arbeitsqualität gesteigert, sondern auch ein inklusiver und unterstützender Arbeitsplatz geschaffen wird. Die Initiative der Westend-Apotheke könnte somit als Blaupause für andere Apotheken und Gesundheitseinrichtungen dienen, die sich den Herausforderungen der Globalisierung und Migration stellen müssen. Die gesellschaftliche und wirtschaftliche Bedeutung solcher Integrationsprojekte ist enorm und unterstreicht die Rolle von Apotheken als wichtige Akteure in der öffentlichen Gesundheitsversorgung und als Vorreiter in der sozialen Integration.

Union nominiert Julia Klöckner als Bundestagspräsidentin – Erfahrung und Herausforderungen im Fokus

Die Unionsfraktion hat die frühere Bundesministerin Julia Klöckner als Kandidatin für das Amt der Bundestagspräsidentin nominiert. Dies gab Unionsfraktionschef Friedrich Merz nach einer Fraktionssitzung bekannt. Die Wahl des Bundestagspräsidiums erfolgt in der konstituierenden Sitzung des neuen Parlaments am 25. März. Sollte Klöckner gewählt werden, würde sie als vierte Frau in dieses protokollarisch zweithöchste Staatsamt einziehen.

Die Bundestagspräsidentschaft wird traditionell von der stärksten Fraktion im Parlament besetzt. Nach dem Wahlergebnis der letzten Bundestagswahl entfällt dieser Anspruch auf die Union. Friedrich Merz betonte, Klöckner verfüge über umfangreiche parlamentarische Erfahrung und sei in der Lage, das gesamte Parlament in seiner Vielfalt zu vertreten. CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt unterstrich ihre Fähigkeit zum Ausgleich und hob die Bedeutung einer fairen Sitzungsleitung hervor.

Klöckner selbst kündigte an, sich im Fall ihrer Wahl für eine Modernisierung der Parlamentsarbeit einzusetzen. Der Bundestag müsse als Ort des respektvollen und sachlichen Austausches gestärkt werden. Sie betonte, dass die Art und Weise der Debattenkultur im Parlament auch Auswirkungen auf die gesamte Gesellschaft habe. Die Unionsfraktion unterstützte ihre Nominierung einstimmig.

In der neuen Legislaturperiode wird eine angespannte Parlamentsarbeit erwartet. Die deutlich gewachsene AfD-Fraktion dürfte für kontroverse Debatten sorgen. Klöckner stellte klar, dass sie sich allen Fraktionen als Kandidatin vorstellen werde, betonte jedoch, dass die Wahl der Vizepräsidenten den Abgeordneten in geheimer Abstimmung obliege.

Klöckner war von 2018 bis 2021 Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft im Kabinett von Angela Merkel. Zuvor hatte sie verschiedene parlamentarische Ämter auf Landes- und Bundesebene inne. Ihr politischer Werdegang begann bereits in den frühen 2000er Jahren, als sie erstmals in den Bundestag einzog.

Während ihrer Amtszeit als Ministerin setzte Klöckner unter anderem die Einführung des Nutri-Score-Labels in Deutschland durch. Ihre Pläne für ein verpflichtendes Tierwohl-Label scheiterten hingegen. Kritik erntete sie für eine zu große Nähe zur Lebensmittelindustrie, insbesondere nach einem umstrittenen Video mit einem Nestlé-Manager.

Als Bundestagspräsidentin müsste sie nicht nur für eine faire Debattenführung sorgen, sondern auch die Funktionsweise des Parlaments in zunehmend polarisierten Zeiten bewahren. Ihre politische Erfahrung könnte ihr dabei helfen – ob sie die notwendige breite Zustimmung im Bundestag erhält, wird sich jedoch erst am Wahltag zeigen.

Mit der Nominierung von Julia Klöckner setzt die Union auf eine erfahrene Parlamentarierin, die sowohl in der Bundes- als auch in der Landespolitik lange aktiv war. Ihr politischer Werdegang ist von Kontinuität und einem starken Fraktionsrückhalt geprägt. Doch mit der Bundestagspräsidentschaft würde sie in eine neue Rolle wechseln – eine, die Neutralität, Souveränität und Durchsetzungsvermögen verlangt.

Die Herausforderungen sind erheblich: Ein Parlament mit stark divergierenden politischen Kräften, eine zunehmend konfrontative Debattenkultur und eine wachsende öffentliche Kritik an der Arbeitsweise der Volksvertretung. Klöckner hat angekündigt, sich für eine Modernisierung des Parlaments einzusetzen und den Bundestag als Vorbild für einen respektvollen Austausch zu positionieren. Ob sie diese Ankündigungen mit Leben füllen kann, wird sich in den kommenden Monaten zeigen.

Nicht zu unterschätzen ist die symbolische Bedeutung dieser Wahl. Die Union, zuletzt häufiger für fehlende Impulse kritisiert, könnte mit Klöckner eine Akzentverschiebung versuchen – hin zu einer stärkeren Präsenz weiblicher Führungskräfte in zentralen Positionen. Gleichzeitig bleibt die Frage, wie Klöckner mit der wachsenden AfD-Fraktion umgehen wird. Ihre Bereitschaft, sich auch dort als Kandidatin vorzustellen, zeugt von Pragmatismus – doch die Realität parlamentarischer Mehrheiten bleibt eine andere.

Letztlich entscheidet nicht nur die Qualität einer Kandidatur, sondern auch das politische Klima im Bundestag. Klöckner bringt Erfahrung mit – aber es wird sich zeigen müssen, ob sie die politische Balance im Parlament wahren kann.

Führungswechsel bei Windstar Medical nach Merz-Übernahme

Die Übernahme von Windstar Medical durch die Merz-Gruppe hat weitreichende personelle und strukturelle Veränderungen nach sich gezogen. Nach der Eingliederung in die Tochtergesellschaft Merz Lifecare wurde nun auch das Management neu aufgestellt. Die bisherigen Führungskräfte Dr. Andreas Bender und Martin Wulle haben das Unternehmen verlassen, während das Führungsteam von Merz Lifecare die Steuerung übernommen hat.

Mit der Übernahme hatte Merz im vergangenen Jahr eine strategische Neuausrichtung eingeleitet. Über eine Vereinbarung mit dem bisherigen Investor Oakley Capital wurden die Unternehmen unter einer gemeinsamen Holding zusammengeführt, an der Merz die Mehrheit hält. Die Neustrukturierung ist nun abgeschlossen, und die Geschäftsführung von Windstar Medical wurde vollständig neu besetzt.

An der Spitze steht künftig Xenia Barth, die zugleich als CEO von Merz Lifecare fungiert. Unterstützt wird sie von einem erweiterten Leitungsteam, dem Jean-François Juzeau, Harald Lingner, Dr. Kerstin Meyer-Lipp, Steven Potschull und Boris Schlich angehören. Gemeinsam sind sie für die Integration der beiden Unternehmen und die strategische Weiterentwicklung verantwortlich.

Mit der Neuordnung wächst Merz Lifecare zu einem der führenden OTC-Anbieter in der DACH-Region heran. Das Produktportfolio umfasst nun neben den Merz-Marken Tetesept und Merz Spezial auch die Windstar-Marken SOS und Zirkulin. Ein wichtiger neuer Bestandteil ist zudem das Eigenmarkengeschäft von Windstar Medical, das künftig in die Geschäftsstrategie von Merz Lifecare eingebunden wird.

Auch nach der Übernahme bleibt die Zusammenarbeit mit Dr. Kleine Pharma bestehen. Die Neuordnung zeigt, dass Merz langfristig auf eine Stärkung seiner Position im OTC-Markt setzt. Der Erfolg dieses Schritts wird sich daran messen lassen, wie effizient die Integration der Geschäftsbereiche gelingt und ob das neue Management die Erwartungen des Marktes erfüllen kann.

Auswirkungen von Reality-TV auf die psychische Gesundheit: Der Schatten hinter dem Rampenlicht

In einer umfassenden Studie hat die Universität Osnabrück die psychologischen Auswirkungen von Reality-TV-Formaten wie „Germany's Next Topmodel“ (GNTM) auf die psychische Gesundheit von Frauen untersucht. Diese Formate, die oft ein idealisiertes Bild von Schönheit und Erfolg präsentieren, stehen schon seit Langem in der Kritik, insbesondere wegen ihrer potenziell negativen Einflüsse auf das Selbstbild und die Selbstwahrnehmung junger Menschen.

Die Studie konzentrierte sich auf eine Gruppe von Frauen, die regelmäßig Episoden von GNTM in ihrem häuslichen Umfeld sahen. Die Teilnehmerinnen machten Angaben zu ihrer Stimmung und ihrem Selbstwertgefühl sowie zu ihren Einstellungen bezüglich ihres eigenen Körpers, und zwar vor, während und nach dem Ansehen der Show. Die Ergebnisse waren aufschlussreich: Sowohl Frauen mit vorbestehenden Essstörungen als auch Frauen ohne solche Störungen berichteten von einer erhöhten Unzufriedenheit mit ihrem Körper nach dem Ansehen der Sendung.

Die Studie zeigte, dass insbesondere Frauen mit Essstörungen eine Verschlechterung ihres Zustands erlebten. Sie empfanden eine signifikante Diskrepanz zwischen ihrem realen und ihrem idealisierten Körperbild, welche im Laufe der Show weiter zunahm. Die Forschungsleiterin, Professor Dr. Silja Vocks, betonte die Wichtigkeit dieser Erkenntnisse: Sie verdeutlichen die dringende Notwendigkeit für eine kritische Medienkompetenz und ein Bewusstsein für die potenziellen Gefahren, die solche Unterhaltungsformate bergen können.

Diese Studie wirft ein neues Licht auf die Verantwortung von Medienmachern und die Auswirkungen ihrer Inhalte. In einer Zeit, in der das Fernsehen und soziale Medien einen so prägenden Einfluss auf die Gesellschaft haben, ist es von größter Bedeutung, dass wir die Konsequenzen dieser Einflüsse ernst nehmen und Wege finden, um negativen Auswirkungen entgegenzuwirken.

Die Ergebnisse der Osnabrücker Studie zu den Auswirkungen von „Germany's Next Topmodel“ auf Frauen mit und ohne Essstörungen sind mehr als eine wissenschaftliche Diagnose; sie sind ein Weckruf. In einer Ära, in der das Bild von makelloser Schönheit und ewiger Jugend omnipräsent ist, müssen wir uns fragen, welchen Preis junge Menschen für die Unterhaltung der Massen zahlen.

Die Studie unterstreicht nicht nur die Notwendigkeit einer verstärkten Aufklärung und Medienbildung, sondern fordert auch die Schaffung von Fernsehformaten, die Vielfalt und Realitätsnähe fördern. Anstatt unrealistische Ideale zu zelebrieren, die nur bei wenigen erreichbar sind und bei vielen zu Selbstzweifeln führen, sollte der Fokus auf Authentizität und der Förderung eines gesunden Selbstbildes liegen. Dies ist die Verantwortung der Medien, aber auch jeder einzelnen Person, die täglich entscheidet, welche Inhalte sie konsumiert und unterstützt.

Zuckersteuer als politisches Werkzeug: Notwendigkeit und Kontroversen

Die Ärztekammer Niedersachsen hat kürzlich eine deutliche Forderung an die zukünftige Bundesregierung gerichtet: Die Einführung einer Zuckersteuer soll den Gesundheitsschutz für Kinder und Jugendliche stärken. Dr. Thomas Buck, ein engagierter Kinderarzt und Vorstandsmitglied der Kammer, sieht in dieser Maßnahme einen kritischen Schritt, um den Konsum zuckerhaltiger Lebensmittel bei der jüngeren Generation einzudämmen.

Angesichts der steigenden Übergewichtsraten unter deutschen Kindern und Jugendlichen, die aktuellen Statistiken des Robert Koch-Instituts zufolge bei 15,4 Prozent liegen, ist das Thema dringlicher denn je. Übergewicht ist nicht nur mit einem erhöhten Risiko für Typ-2-Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Fettstoffwechselstörungen verbunden, sondern kann auch langfristige psychosoziale Folgen nach sich ziehen. Diese Gesundheitsrisiken verdeutlichen die Notwendigkeit präventiver Maßnahmen.

Die Ärztekammer betont die Wichtigkeit einer nationalen Gesundheitsstrategie, die alle Ebenen des Staates sowie zivilgesellschaftliche Akteure einbezieht. Besonders in bildungsfernen und einkommensschwachen Schichten, wo der Konsum von Fast Food und zuckerhaltigen Snacks besonders hoch ist, muss angesetzt werden. Dr. Buck und seine Kollegen fordern, dass diese Strategie neben der Steuer auch Bildungsprogramme umfassen sollte, um eine langfristige Veränderung des Ernährungsverhaltens zu bewirken.

Die Idee einer Zuckersteuer ist nicht neu, aber sie gewinnt angesichts steigender Gesundheitsprobleme bei Kindern und Jugendlichen an Dringlichkeit. Die Initiative der Ärztekammer Niedersachsen ist ein lobenswerter Schritt, der jedoch auch kritisch betrachtet werden muss. Es stellt sich die Frage, ob eine Steuer allein ausreichend ist, um das Ernährungsverhalten nachhaltig zu verändern. Kritiker der Zuckersteuer argumentieren, dass solche Maßnahmen regressive Effekte haben können, indem sie vor allem einkommensschwächere Haushalte finanziell belasten.

Zudem könnte eine solche Steuer ohne begleitende Aufklärungs- und Bildungsmaßnahmen lediglich eine finanzielle Last darstellen, ohne das Kernproblem zu lösen. Die Erfahrungen aus anderen Ländern, die ähnliche Steuern eingeführt haben, sind gemischt und zeigen, dass ohne umfassende gesundheitspolitische Rahmenbedingungen die Effekte begrenzt sein können.

Es bleibt daher abzuwarten, ob die politischen Entscheidungsträger in Deutschland den Vorschlag aufgreifen und wie sie ihn in eine breitere Strategie zur Gesundheitsförderung einbetten. Die Notwendigkeit, proaktive Schritte zu unternehmen, ist offensichtlich, doch der Weg dorthin erfordert eine ausgewogene Herangehensweise, die sowohl die sozioökonomischen als auch die kulturellen Aspekte des Zuckerkonsums berücksichtigt. In dieser Diskussion geht es nicht nur um Steuern, sondern um die Zukunft der Gesundheit unserer Kinder und die gesamtgesellschaftliche Verantwortung, die wir tragen.

Digitale Bestellverfahren revolutionieren den Apothekenmarkt: Einblick in die MSV3-Technologie

In der sich ständig weiterentwickelnden Welt der Pharmazie zeichnet sich eine signifikante Veränderung in der Art und Weise ab, wie Apotheken ihre Bestellungen bei Großhändlern abwickeln. Das MSV3-Protokoll, eine digitale Schnittstelle, ermöglicht es Apotheken, Bestellungen elektronisch und in Echtzeit zu übermitteln, was eine effiziente und fehlerfreie Kommunikation zwischen Apotheken und ihren Lieferanten fördert.

Diese Technologie wurde speziell für den pharmazeutischen Großhandel entwickelt und bietet eine sichere, verschlüsselte Plattform, die die Privatsphäre und Sicherheit der übertragenen Daten gewährleistet. Durch den Einsatz von MSV3 können Apotheken ihre Bestellprozesse deutlich beschleunigen und gleichzeitig die Genauigkeit der Aufträge erhöhen. Dies trägt dazu bei, Fehlbestellungen zu minimieren und die Lagerhaltung zu optimieren.

Das Protokoll unterstützt verschiedene Bestelltypen, darunter Standard-, Sonder- und Stapelaufträge, und kann bis zu 500 Artikelpositionen pro Bestellung verarbeiten. Dies erleichtert es den Apotheken, auf die Bedürfnisse ihrer Kunden schnell und flexibel zu reagieren. Die Echtzeit-Rückmeldungen zu Verfügbarkeiten und Ersatzartikeln helfen den Apotheken, stets aktuell zu bleiben und Verzögerungen im Lieferprozess zu vermeiden.

Ein weiterer Vorteil des MSV3-Protokolls liegt in der Reduzierung des administrativen Aufwands. Bestellungen, die zuvor per Fax oder E-Mail übermittelt wurden, können nun direkt aus dem Warenwirtschaftssystem der Apotheke abgesendet werden. Dies spart nicht nur Zeit, sondern auch Ressourcen, die anderweitig im Apothekenbetrieb eingesetzt werden können.

Obwohl MSV3 viele Vorteile bietet, steht seine flächendeckende Einführung noch vor Herausforderungen, insbesondere bei kleineren Apotheken, die möglicherweise nicht über die notwendige technische Infrastruktur verfügen. Die fortschreitende Digitalisierung im Gesundheitswesen erfordert jedoch eine Anpassung an solche innovativen Technologien, um konkurrenzfähig zu bleiben und den Anforderungen moderner Kunden gerecht zu werden.

Die Einführung des MSV3-Protokolls in der pharmazeutischen Industrie markiert einen entscheidenden Schritt in Richtung Digitalisierung und Automatisierung. Dieses System zeigt eindrucksvoll, wie technologische Fortschritte genutzt werden können, um die Effizienz zu steigern und gleichzeitig die Fehlerquote zu senken. Es ist ein Beispiel dafür, wie Innovationen nicht nur die Betriebsabläufe verbessern, sondern auch einen direkten, positiven Einfluss auf die Kundenzufriedenheit haben können. Für die Apotheken bedeutet die Anpassung an solche Technologien eine Investition in die Zukunft, die es ihnen ermöglicht, in einem sich rasch verändernden Marktumfeld wettbewerbsfähig zu bleiben. Dennoch dürfen wir nicht übersehen, dass der Übergang zu einer vollständig digitalisierten Umgebung Zeit und Ressourcen erfordert, was insbesondere für kleinere Apotheken eine Herausforderung darstellt. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Technologie weiterentwickeln wird und welche Unterstützung die Branche den Apotheken bietet, um diesen Übergang so reibungslos wie möglich zu gestalten.

Probiotika könnten Fieberdauer bei Kindern verkürzen

Fieber ist eine der häufigsten Gründe für Arztbesuche bei Kindern. Eine neue wissenschaftliche Untersuchung legt nahe, dass bestimmte Probiotika die Dauer des Fiebers bei Infektionen der oberen Atemwege verkürzen könnten. Eine randomisierte, placebokontrollierte Studie untersuchte diesen möglichen Effekt und kam zu einem bemerkenswerten Ergebnis.

Kinder reagieren oft schneller und intensiver mit Fieber auf Infektionen als Erwachsene. Während bei älteren Kindern eine Körpertemperatur ab 38,5 Grad Celsius als Fieber gilt, liegt diese Schwelle bei Säuglingen bereits bei 38 Grad. Eltern sorgen sich häufig um die Gesundheit ihrer Kinder, insbesondere wenn die erhöhte Temperatur über mehrere Tage anhält. Bislang konzentrierten sich Behandlungen vor allem auf symptomatische Maßnahmen wie fiebersenkende Mittel und ausreichend Flüssigkeitszufuhr. Die neue Untersuchung liefert nun Hinweise darauf, dass eine gezielte Gabe von Probiotika die Fieberdauer signifikant reduzieren könnte.

An der Studie nahmen Kinder im Alter von 28 Tagen bis vier Jahren teil, die mit Infektionen der oberen Atemwege und Fieber in einer pädiatrischen Notaufnahme vorgestellt wurden. Die Forscher teilten die Kinder nach dem Zufallsprinzip in zwei Gruppen ein. Eine Gruppe erhielt über 14 Tage ein Probiotikum, die andere ein Placebo. Eltern, Kinder und Ärzte waren verblindet, sodass keiner wusste, welcher Gruppe die Kinder zugeteilt waren.

Die Auswertung ergab, dass die mediane Fieberdauer in der Probiotika-Gruppe um etwa zwei Tage kürzer war als in der Placebo-Gruppe. In beiden Gruppen traten nur leichte Nebenwirkungen auf, vor allem Verdauungsbeschwerden wie Verstopfung oder Bauchschmerzen. Die Wissenschaftler sehen darin einen möglichen Hinweis darauf, dass Probiotika einen positiven Einfluss auf die Immunabwehr haben könnten.

Die genauen Mechanismen sind bislang nicht vollständig verstanden. Probiotika könnten das Immunsystem über die Darmflora beeinflussen und so die Infektabwehr des Körpers unterstützen. Dennoch sind weitere Studien erforderlich, um den Zusammenhang zu bestätigen und mögliche Langzeitwirkungen zu untersuchen. Sollte sich der Effekt in weiteren Untersuchungen bestätigen, könnte dies neue Ansätze für die Behandlung fieberhafter Infekte im Kindesalter eröffnen.

Die Studie wirft eine interessante Frage auf: Können Probiotika tatsächlich mehr sein als nur eine unterstützende Maßnahme für die Darmgesundheit? Der beobachtete Effekt auf die Fieberdauer bei Kindern mit Infektionen der oberen Atemwege ist zumindest bemerkenswert. Eine Verkürzung um zwei Tage wäre für viele Eltern und Kinder eine spürbare Erleichterung.

Allerdings sollte man vorschnelle Schlussfolgerungen vermeiden. Die genauen Mechanismen sind unklar, und es bleibt abzuwarten, ob weitere Studien ähnliche Ergebnisse liefern. Zudem stellt sich die Frage, ob der Effekt nur für bestimmte Probiotika gilt oder ob ähnliche Resultate mit anderen Bakterienstämmen erzielt werden könnten.

Die Forschung an Probiotika hat in den letzten Jahren stark an Bedeutung gewonnen. Gerade im Zusammenhang mit dem Immunsystem könnten sie eine größere Rolle spielen als bisher angenommen. Doch bevor sie als gezielte Therapie gegen fieberhafte Infekte empfohlen werden können, braucht es belastbare Langzeitdaten. Nur so lässt sich klären, ob es sich hier um einen echten medizinischen Fortschritt handelt – oder nur um einen vielversprechenden Zufallsbefund.

Von Engin Günder, Fachjournalist

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Die ApoRisk® GmbH ist ein Versicherungsmakler und seit vielen Jahren Spezialist für Risiken der Apothekerinnen und Apothekern. Das Maklerunternehmen ist in der Apothekenbranche erfahren und unabhängig. Das Direktkonzept über die Internetportale aporisk.de und pharmarisk.de spart unseren Kunden viel Geld. Diese Ersparnis kommt dem hohen Wert und dem fairen Preis der Policen zugute.

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