Apotheken in der Krise – Digitalisierung, finanzielle Lasten und politische Versäumnisse
Die Apotheken in Schleswig-Holstein stehen vor einer Zerreißprobe. Während sie weiterhin zentrale Aufgaben bei der Digitalisierung des Gesundheitswesens übernehmen, bleibt eine finanzielle Anerkennung ihrer Leistungen aus. Diese Kritik zog sich wie ein roter Faden durch die Mitgliederversammlung des Apothekerverbandes Schleswig-Holstein am vergangenen Samstag in Kiel.
Hans-Günter Lund, Vorsitzender des Verbandes, zeigte sich enttäuscht über die mangelnde Unterstützung seitens der Politik und der Krankenkassen. Vor allem die Einführung des E-Rezepts habe die Apotheken vor erhebliche technische und organisatorische Herausforderungen gestellt. "Wir haben diese Projekte mit Kreativität und Eigeninitiative umgesetzt, doch eine finanzielle Wertschätzung bleibt aus", betonte Lund. Hinzu kämen neue Aufgaben wie die verpflichtende zehnjährige Speicherung von E-Rezepten, deren technische Umsetzung und Kosten auf die Apotheken abgewälzt würden.
Auch auf die Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) blickt Lund mit Skepsis. "Solche Projekte werden aus den Ministerien heraus entschieden, ohne die Betroffenen einzubinden", kritisierte er. Die Apotheken müssten die Folgen ausbaden – ein Szenario, das er mit "viel Arbeit und ähnlichem Chaos wie beim E-Rezept" beschrieb. Lund forderte, digitale Vorhaben künftig partnerschaftlich mit den Berufsgruppen zu entwickeln, um realistische und praktikable Lösungen zu schaffen.
Wirtschaftlich geraten die Apotheken zunehmend unter Druck. Georg Zwenke, Geschäftsführer des Verbandes, berichtete von alarmierenden Zahlen: Seit der letzten Mitgliederversammlung im Vorjahr haben 17 Apotheken in Schleswig-Holstein geschlossen, während nur zwei neue gegründet wurden. Besonders Filialapotheken leiden unter sinkenden Betriebsergebnissen, die immer häufiger ins Negative rutschen. Für das laufende Jahr rechnet der Verband mit weiteren fünf Schließungen. Zwenke warnte vor einem Dominoeffekt, der die flächendeckende Versorgung gefährden könnte.
Ein Lichtblick ist die bevorstehende Einführung eines neuen Vertrags zum Sichtbezug von Betäubungsmitteln zur Substitution mit der AOK Rheinland/Hamburg. Dieser sieht erstmals eine Vergütung für diese Leistung vor und könnte den jahrelangen Streit über die Honorierung beenden. Zwenke zeigte sich optimistisch, dass die Regelung auch auf die AOK Nordwest übertragen wird.
Der Verband kündigte zudem eine Neuausrichtung der HilmA an, die bisher elektronische Kostenvoranschläge für Apotheken bearbeitet hat. Aufgrund technischer Änderungen und hoher Personalkosten wird diese Aufgabe eingestellt. Stattdessen soll sich die HilmA wieder verstärkt auf ihre ursprüngliche Beratungsfunktion konzentrieren. Diese Entscheidung wurde kontrovers diskutiert, da einige Mitglieder den Wegfall der Clearingstelle bedauerten.
Hans-Günter Lund richtete einen eindringlichen Appell an die Verbandsmitglieder: "Nutzen Sie den Wahlkampf, um auf politischer Ebene Gehör zu finden." Trotz der ernsten Lage verbreitete er Zuversicht. Die Apotheken hätten in der Öffentlichkeit und in der Politik an Bedeutung gewonnen – ein Zeichen dafür, dass der Berufsstand durchaus in der Lage sei, Veränderungen aktiv mitzugestalten.
Die Digitalisierung des Gesundheitswesens wird oft als Fortschritt gefeiert – für die Apotheken bedeutet sie jedoch vor allem Mehrarbeit und finanzielle Belastungen. Seit der Einführung des E-Rezepts stehen sie vor einer Flut neuer Aufgaben, die weder honoriert noch organisatorisch ausreichend unterstützt werden. Die zehnjährige Speicherungspflicht für E-Rezepte ist nur ein weiteres Beispiel dafür, wie politische Entscheidungen ohne Rücksicht auf die realen Bedingungen in den Apotheken getroffen werden.
Die angekündigte elektronische Patientenakte (ePA) droht das Chaos weiter zu verstärken. Bereits beim E-Rezept wurde sichtbar, dass eine mangelnde Einbindung der betroffenen Berufsgruppen zu erheblichen Umsetzungsproblemen führt. Apotheken, die ohnehin unter Personalmangel und finanziellen Engpässen leiden, werden zu unfreiwilligen Testlaboren für unausgereifte Konzepte. Es braucht dringend ein Umdenken: Digitale Projekte müssen praxisnah gestaltet werden, und die Erfahrungen der Apotheken vor Ort müssen in die Planungsprozesse einfließen.
Wirtschaftlich spitzt sich die Situation weiter zu. Die zunehmenden Schließungen in Schleswig-Holstein sind kein Einzelfall, sondern ein bundesweiter Trend. Besonders in ländlichen Gebieten droht die medizinische Versorgung zu kollabieren, wenn Apotheken als Anlaufstellen wegfallen. Dass Filialapotheken immer häufiger mit negativen Betriebsergebnissen kämpfen, zeigt, wie dramatisch die Lage ist. Ohne eine Reform der Vergütungssysteme wird sich diese Entwicklung nicht aufhalten lassen.
Der neue Vertrag zum Sichtbezug ist ein Schritt in die richtige Richtung, zeigt aber auch, wie lange solche Fortschritte dauern können. Jahrelange Diskussionen und Retaxationen hätten vermieden werden können, wenn die Vergütung von Anfang an klar geregelt gewesen wäre. Hier liegt eine zentrale Aufgabe für Politik und Krankenkassen: Die Wertschätzung der Apotheken muss sich in fairen und transparenten Honorierungsmodellen widerspiegeln.
Die Apotheken haben bewiesen, dass sie bereit sind, Verantwortung zu übernehmen – sei es bei der Digitalisierung oder bei der Patientenversorgung. Doch ihre Geduld ist nicht unbegrenzt. Ohne die dringend notwendige Unterstützung wird das Apothekensterben weitergehen. Es ist an der Zeit, die Versprechen der Politik einzulösen und die Apotheken als unverzichtbaren Bestandteil des Gesundheitssystems nachhaltig zu stärken.
Neustart für Apotheken: Politik zwischen Aufbruch und Soforthilfe
Nach dem Zerbrechen der Ampel-Koalition scheint ein frischer Wind durch die politische Landschaft zu wehen. Dr. Hans-Peter Hubmann, Vorsitzender des Deutschen Apothekerverbands (DAV), zeichnete während der Mitgliederversammlung des Apothekerverbands Schleswig-Holstein in Kiel ein Bild von vorsichtigem Optimismus. Die drängenden Herausforderungen für Apotheken, darunter wirtschaftliche Unsicherheit und drohende Strukturveränderungen, bleiben jedoch ungelöst. Hubmann fordert von einer künftigen Regierung klare Prioritäten: Soforthilfen für Apotheken, finanzielle Stabilität und verlässliche Rahmenbedingungen.
Die wirtschaftliche Lage der Apotheken hat sich in den letzten Jahren drastisch verschlechtert. Für 2024 wird ein Rückgang um bis zu 600 Apotheken erwartet, womit die Zahl der Standorte erstmals unter 17.000 fallen könnte. Diese Entwicklung illustriert die alarmierende Lage: Die Apothekendichte in Deutschland zählt schon jetzt zu den niedrigsten in Europa. Länder wie Dänemark oder Österreich seien kaum vergleichbar, betonte Hubmann, da sie gänzlich andere Vergütungssysteme und Versorgungsstrukturen besitzen.
Neben der finanziellen Misere bleibt die Frage der Honorierung ein zentraler Streitpunkt. Hubmann forderte eine sofortige Anpassung der Fixpauschalen, um die Kernleistungen der Apotheken zu sichern. Ohne eine solide Basis könnten neue Dienstleistungen, etwa in der pharmazeutischen Beratung, kaum erfolgreich etabliert werden. Nach Berechnungen der ABDA könnten bis zu 700 Millionen Euro durch gezielte Änderungen an Honorarkomponenten zusätzlich ausgeschüttet werden. Ein zentraler Hebel sei dabei die Telemedizin, die Apotheken eine wichtige Rolle in der digitalen Gesundheitsversorgung einräumen könnte.
Hubmann kritisierte scharf die geplanten Verhandlungen über das Fixum, die er als unausgewogen bezeichnete. Während Ärzte über ein Gesamthonorar verhandeln können, sei dies für Apotheken unmöglich, da sie an Packungszahlen gebunden sind. Um die wirtschaftliche Grundlage zu sichern, seien transparente Kriterien und politische Unterstützung nötig. Die Forderung nach zusätzlichen 2,8 Milliarden Euro zur Stabilisierung des Systems bleibt daher ein zentrales Anliegen.
Trotz der Schwierigkeiten sieht Hubmann Lichtblicke. Mit dem Ende der Ampel-Regierung sei eine gefährliche Strukturreform – etwa die Einführung von „Apotheken ohne Apotheker“ – vom Tisch. Die neue politische Konstellation biete die Möglichkeit, im Dialog mit Union und FDP tragfähige Lösungen zu entwickeln. Dies sei auch dringend nötig, da die vergangenen drei Jahre unter Gesundheitsminister Lauterbach keine Fortschritte für die Apotheken gebracht hätten.
Abseits der politischen Bühne appellierte Hubmann an die Apothekenteams, ihre Position durch die gezielte Nutzung der Rezepturtaxierung zu stärken. Die Kündigung der Hilfstaxe biete Spielraum, den Druck auf die Krankenkassen zu erhöhen und Verhandlungen voranzutreiben. Erste Reaktionen, wie Anfragen der Krankenkassen, hätten bereits gezeigt, dass diese Strategie Wirkung zeigt.
Die Apotheken stehen an einem Scheideweg. Der neue politische Kurs birgt Chancen, aber auch erhebliche Risiken. Entscheidend wird sein, ob es gelingt, die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen so anzupassen, dass Apotheken ihre zentrale Rolle in der Gesundheitsversorgung weiterhin erfüllen können.
Das Ende der Ampel-Koalition könnte für Apotheken eine lang ersehnte Wende einleiten. Die politische Aufbruchstimmung bietet eine historische Gelegenheit, dringend notwendige Reformen anzustoßen. Doch diese Chance birgt auch Risiken: Sollten die Soforthilfen ausbleiben, droht der wirtschaftliche Niedergang weiter an Fahrt zu gewinnen.
Die zentralen Forderungen des DAV sind berechtigt. Apotheken kämpfen nicht nur mit steigenden Kosten und unzureichender Honorierung, sondern auch mit einer sinkenden Zahl an Standorten. Dies gefährdet nicht nur die flächendeckende Versorgung, sondern auch die Attraktivität des Berufsstandes selbst. Die Politik muss nun klare Signale setzen, dass sie die Bedeutung der Apotheken erkennt und bereit ist, diese zu stärken.
Gleichzeitig sollten Apotheken selbst aktiv werden. Die Nutzung der Rezepturtaxierung und die strategische Ausrichtung auf neue Dienstleistungen wie Telemedizin bieten Potenziale, die es zu erschließen gilt. Der Ball liegt sowohl bei der Politik als auch bei den Apotheken. Gemeinsam können sie das System stabilisieren – doch dafür braucht es Mut, Entschlossenheit und konkrete Taten.
Zwischen Stabilität und Stagnation: Apotheken kämpfen mit rückläufigen Rx-Trends und einem stagnierenden OTC-Markt
Die Entwicklung im Apothekenmarkt 2024 zeichnet ein gemischtes Bild: Während der Rx-Bereich im bisherigen Jahresverlauf ein moderates Wachstum aufweist, stagniert der OTC-Markt weiterhin auf einem niedrigen Niveau. Aktuelle Daten des Apothekenpanels von Insight Health für die Kalenderwochen 41 bis 44 (7. Oktober bis 3. November) verdeutlichen, dass der Rx-Absatz mit einem kumulierten Zuwachs von 3,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr deutlich an Dynamik verloren hat. Der OTC-Bereich zeigt hingegen kaum Bewegung, was die ohnehin schwierige Lage der Vor-Ort-Apotheken weiter verschärft.
Im Oktober spiegelte der Rx-Bereich eine schwankende Entwicklung wider: Nach einem Plus von 1,9 Prozent und 1,0 Prozent in den Wochen 41 und 42 erreichte die 43. Woche mit einem Anstieg von 10,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr einen Höhepunkt. Allerdings folgte darauf in der 44. Woche ein deutlicher Rückgang von 8,5 Prozent, bedingt durch den regional unterschiedlichen Feiertag. Kumuliert bleibt der Rx-Absatz zwar 9,0 Prozent über dem Vor-Corona-Jahr 2019, verliert jedoch im Vergleich zu den Sommermonaten zunehmend an Schwung.
Die Umsätze im Rx-Bereich zeigen ein stabileres Bild. Hier sorgen vor allem Hochpreiser für kontinuierliche Zuwächse. Zwischen Woche 41 und 43 stieg der Umsatz um 5,0 Prozent, 6,6 Prozent und 18,4 Prozent, bevor in der 44. Woche ein leichter Rückgang von 0,7 Prozent registriert wurde. Im Jahresvergleich bis Anfang November liegt der kumulierte Rx-Umsatz um 9,0 Prozent über dem Vorjahr und beeindruckende 35 Prozent über dem Niveau von 2019.
Deutlich schwieriger gestaltet sich die Situation im OTC-Bereich. Leichte Absatzsteigerungen in den Wochen 41 und 42 wurden durch Rückgänge in den Wochen 43 und 44 ausgeglichen, was auf eine anhaltende Stagnation hinweist. Der kumulierte OTC-Absatz liegt mit einem Plus von 1,6 Prozent über dem Vorjahr, jedoch 3,2 Prozent unter 2019. Die Umsätze im OTC-Segment weisen zwar einen Zuwachs von 6,0 Prozent gegenüber 2023 und 12,7 Prozent gegenüber 2019 auf, doch diese Zahlen reichen angesichts der Inflation nicht aus, um die stagnierende Marktdynamik zu kompensieren.
Ein Lichtblick bietet der September, der laut absoluten Zahlen von Insight Health ein deutliches Plus im Vergleich zum August verzeichnete. Trotz eines Arbeitstages weniger konnten die Vor-Ort-Apotheken 135,9 Millionen Einheiten absetzen und einen Bruttoumsatz von 7,12 Milliarden Euro erzielen – ein Anstieg von 6,1 Prozent beim Absatz und 6,5 Prozent beim Umsatz. Diese Stabilisierung nach einem schwachen August gibt zwar Hoffnung, ändert aber nichts an den grundlegenden Herausforderungen.
Angesichts dieser Zahlen wird deutlich, dass die Apothekerschaft vor einer schwierigen Schlussphase des Jahres steht. Während der Rx-Bereich stabile Umsätze bietet, bleibt der OTC-Markt ein Problemfeld. Strategien zur Effizienzsteigerung, die Optimierung des Serviceangebots und eine klare Kundenorientierung werden entscheidend sein, um in einem von Inflation und steigenden Betriebskosten geprägten Umfeld wirtschaftlich erfolgreich zu bleiben.
Die aktuellen Zahlen aus dem Apothekenmarkt werfen ein Schlaglicht auf die strukturellen Herausforderungen, die Vor-Ort-Apotheken zunehmend belasten. Der einst kräftige Zuwachs im Rx-Bereich, getragen von Hochpreis-Arzneimitteln und stabiler Nachfrage, zeigt nun erste Ermüdungserscheinungen. Die Rückgänge im Oktober verdeutlichen, dass der Markt trotz stabiler Umsätze unter Druck steht. Hier sind langfristige Strategien gefragt, um den Absatz zu stabilisieren. Es ist essenziell, dass Apotheken verstärkt in personalisierte Kundenbetreuung und innovative Versorgungsmodelle investieren, um sich gegen die zunehmende Konkurrenz durch Versandhändler zu behaupten.
Noch schwieriger gestaltet sich die Situation im OTC-Bereich. Die Stagnation ist nicht nur eine Folge veränderter Kaufgewohnheiten, sondern auch ein Indiz dafür, dass viele Kunden durch die Inflation ihre Ausgaben für freiverkäufliche Medikamente drosseln. Apothekenbetreiber könnten mit gezielten Maßnahmen wie Rabattaktionen, der Einführung von Eigenmarken und besserer Kundenkommunikation gegensteuern. Auch digitale Tools wie Online-Beratungsplattformen oder Apps zur Erinnerung an Medikamentenkäufe könnten dabei helfen, die Nachfrage wiederzubeleben.
Eine zusätzliche Herausforderung ist die Inflation, die sowohl die Betriebskosten der Apotheken als auch die Kaufkraft der Kunden belastet. Hier müssen Apotheken klare Schwerpunkte setzen: Effizienzsteigerungen in der Logistik, eine gezielte Sortimentspolitik und der Ausbau von Dienstleistungen wie Impf- und Präventionsberatungen könnten helfen, die Profitabilität zu sichern.
Die Politik sollte ebenfalls ihren Beitrag leisten. Die Apothekenszene kämpft nicht nur mit den Marktdynamiken, sondern auch mit bürokratischen Belastungen und unzureichenden Honorierungen. Hier sind Maßnahmen zur finanziellen Entlastung und zur Förderung der Vor-Ort-Apotheken dringend erforderlich.
Abschließend bleibt festzustellen: Die Zahlen zeigen zwar Stabilität im Rx-Bereich, doch von einer nachhaltigen Entspannung der Gesamtsituation kann keine Rede sein. Apotheken müssen ihre Stärken weiter ausbauen, sich digital besser aufstellen und gleichzeitig politisch Druck ausüben, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben. Nur durch einen umfassenden Ansatz können sie den Herausforderungen begegnen und die Weichen für ein erfolgreiches 2025 stellen.
Apotheken im Kampf gegen Resistenzen: PoC-Tests als Schlüsselrolle
Die zunehmende Bedrohung durch Antibiotikaresistenzen stellt nicht nur die Medizin vor Herausforderungen, sondern verlangt auch von Apothekenbetreibern ein Umdenken. Im Zuge des Europäischen Antibiotikatags rücken innovative Ansätze wie Point-of-Care-Tests (PoC-Tests) in den Fokus, die auch in Apotheken zur Anwendung kommen könnten, um die gezielte Verschreibung von Antibiotika zu fördern und so den Missbrauch zu reduzieren.
Apothekenbetreiber, die solche Tests integrieren wollen, stehen jedoch vor einer Vielzahl organisatorischer und rechtlicher Fragen. Die Einhaltung medizinischer und hygienischer Standards ist dabei ebenso essenziell wie eine fundierte Schulung des Teams. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen in der Handhabung der Tests und der Kommunikation der Ergebnisse geschult werden, da dies ein neues Aufgabenfeld eröffnet, das bisher primär in den Arztpraxen angesiedelt war.
Darüber hinaus erfordert die Einführung von PoC-Tests eine präzise Abstimmung mit telemedizinischen Angeboten. Nach einem positiven Test sollte eine reibungslose Weiterleitung an Ärzte gewährleistet sein, um eine schnelle Behandlung zu ermöglichen. Dabei sind technische und datenschutzrechtliche Herausforderungen nicht zu unterschätzen. Die Dokumentation der Testergebnisse und die Kommunikation mit Krankenkassen erfordern effiziente digitale Systeme, die nahtlos in den Apothekenalltag integriert werden können.
Auch wirtschaftliche Aspekte spielen eine Rolle: Die Kosten für die Anschaffung und den Betrieb der PoC-Testsysteme könnten ohne eine ausreichende Vergütung durch Krankenkassen zur Belastung werden. Hier ist die Politik gefordert, die Rahmenbedingungen zu schaffen, die den Apotheken die Durchführung solcher Tests nicht nur ermöglichen, sondern auch finanziell attraktiv gestalten.
Nicht zuletzt müssen sich Apothekenbetreiber auf eine stärkere Aufklärungsarbeit einstellen. Patienten sollten darüber informiert werden, dass Antibiotika ausschließlich bei bakteriellen Infektionen wirken und dass eine vorschnelle Einnahme die Resistenzproblematik verschärft. Diese Rolle erfordert neben medizinischem Wissen auch kommunikative Fähigkeiten, um die Akzeptanz in der Bevölkerung zu erhöhen.
Die Einführung von PoC-Tests bietet Apotheken die Chance, eine zentrale Rolle im Kampf gegen Antibiotikaresistenzen zu übernehmen. Sie müssen jedoch bereit sein, in Infrastruktur, Wissen und Prozesse zu investieren, um diesem Anspruch gerecht zu werden.
Die Einbindung von Apotheken in die Prävention von Antibiotikamissbrauch ist ein längst überfälliger Schritt, der das Gesundheitssystem nachhaltig entlasten könnte. Doch dieser Ansatz ist nur dann erfolgversprechend, wenn die Apothekenbetreiber die richtigen Voraussetzungen schaffen.
Ein zentraler Punkt ist die Schulung der Mitarbeitenden, die für die Durchführung der Tests nicht nur technisches Wissen benötigen, sondern auch ein hohes Maß an Verantwortung tragen. Dies erfordert Zeit und Ressourcen, die gerade in Zeiten von Personalengpässen nicht immer leicht verfügbar sind.
Hinzu kommt die wirtschaftliche Unsicherheit: Ohne eine klare Regelung zur Vergütung von PoC-Tests könnten Apothekenbetreiber die Mehrbelastung scheuen. Hier liegt es an der Politik, schnell zu handeln und finanzielle Anreize zu schaffen, damit diese wichtige Maßnahme nicht an Bürokratie oder Kosten scheitert.
Trotz aller Hürden ist der Nutzen unbestreitbar: Apotheken könnten durch PoC-Tests eine zentrale Schaltstelle im Gesundheitssystem werden, die nicht nur die Ärzteschaft entlastet, sondern auch Patienten Sicherheit bietet. Es ist an der Zeit, dass Apotheken ihren Platz im Kampf gegen Resistenzen einnehmen – mit der Unterstützung, die sie dafür brauchen.
Trump-Wahlsieg entfacht Run auf Notfallverhütung und Vasektomien
Der erneute Wahlsieg von Donald Trump als US-Präsident hat in den Vereinigten Staaten zu weitreichender Verunsicherung geführt, insbesondere bei Themen wie Abtreibung und Verhütung. Schon in den ersten 24 Stunden nach der Bekanntgabe seines Wahlerfolges wurden signifikante Veränderungen im Verhalten der Bevölkerung beobachtet.
Laut der Organisation „Aid Access“ stieg die Zahl der Anfragen nach oralen Notfallkontrazeptiva auf das 17-Fache des üblichen Durchschnitts. Die Internetseite der Organisation war zeitweise überlastet und nicht erreichbar, was die immense Nachfrage eindrucksvoll verdeutlicht. Besonders bemerkenswert war die Tatsache, dass viele der Anfragen von Personen kamen, die gar nicht akut schwanger waren. Experten deuten dies als präventive Maßnahme, da viele US-Amerikaner befürchten, dass unter der erneuten Trump-Administration der Zugang zu Verhütungsmitteln eingeschränkt werden könnte.
Auch „Planned Parenthood“ meldete eine dramatische Entwicklung: Die Terminanfragen für Vasektomien stiegen am Tag nach der Wahl um 1.200 Prozent. Dieser Anstieg wird als Ausdruck langfristiger Unsicherheiten in Bezug auf reproduktive Rechte gesehen. Männer scheinen zunehmend Verantwortung in der Familienplanung übernehmen zu wollen, um sich gegen mögliche Restriktionen abzusichern.
Die Besorgnis der Bevölkerung wird durch widersprüchliche Aussagen von Donald Trump zusätzlich befeuert. Während er sich selbst als „lebensfreundlichsten Präsidenten der Geschichte“ bezeichnet, hat er angekündigt, ein generelles Abtreibungsverbot nicht zu unterstützen. Dennoch bleibt seine genaue Haltung zu zentralen Themen wie der Abtreibungspolitik und dem Zugang zu Verhütungsmitteln unklar.
Hinzu kommt der Druck konservativer Kräfte, die auf Grundlage des Comstock Act von 1873 ein Versandverbot für Notfallverhütungsmittel durchsetzen wollen. James David Vance, Trumps designierter Vizepräsident, unterstützt diese Forderung offen. Obwohl Trump ein solches Verbot im August ablehnte, bleibt die Sorge vor legislativen Eingriffen bestehen.
Apothekenbetreiber stehen vor neuen Herausforderungen. Sie müssen nicht nur mit einer gestiegenen Nachfrage nach Verhütungsmitteln umgehen, sondern auch mögliche zukünftige Regulierungen im Blick behalten. Beratungskompetenz und eine transparente Kommunikation mit den Kunden werden angesichts der Unsicherheiten immer wichtiger. Zudem sollten Apotheken präventiv ihre Lagerhaltung anpassen, um auf kurzfristige Nachfragespitzen reagieren zu können.
Die Wahl Donald Trumps hat erneut gezeigt, wie stark politische Entscheidungen oder auch nur deren Aussicht das Verhalten der Menschen beeinflussen können. Die explosionsartige Nachfrage nach Notfallkontrazeptiva und Vasektomien ist ein eindrückliches Beispiel dafür, wie tief die Verunsicherung in der amerikanischen Gesellschaft sitzt. Die Angst vor dem Verlust persönlicher Freiheitsrechte treibt viele Bürger dazu, präventiv Maßnahmen zu ergreifen, selbst wenn es sich um Ausgaben oder Eingriffe handelt, die ohne politische Bedrohung vermutlich nicht in Erwägung gezogen worden wären.
Für Apothekenbetreiber und Gesundheitseinrichtungen zeigt diese Entwicklung die immense Verantwortung, die sie in solchen Zeiten tragen. Es reicht nicht, kurzfristig auf eine erhöhte Nachfrage zu reagieren. Vielmehr müssen sie auch eine zuverlässige Informationsquelle für verunsicherte Menschen sein und flexibel auf mögliche regulatorische Veränderungen vorbereitet sein. Besonders die Apothekerschaft sollte sich bewusst machen, dass sie in Krisensituationen eine Schlüsselrolle als vertrauenswürdige Institution einnimmt.
Die politische Polarisierung in den USA hat nicht nur gesellschaftliche, sondern auch wirtschaftliche und gesundheitspolitische Folgen. Es bleibt abzuwarten, ob die erneute Trump-Administration tatsächlich einschneidende Änderungen in der Abtreibungs- und Verhütungspolitik vornehmen wird. Klar ist jedoch, dass die Angst davor bereits jetzt Realität ist und den Zugang zu essenziellen Gesundheitsleistungen nachhaltig verändern könnte.
Arzneimittelbedingte Osteoporose: Eine unterschätzte Gefahr für die Knochengesundheit
Arzneimittel-induzierte Osteoporose ist eine der häufigsten sekundären Formen des Knochenschwunds und wird dennoch oft übersehen. Betroffen sind vor allem Patienten mit chronischen Erkrankungen, die auf langfristige medikamentöse Behandlungen angewiesen sind. Eine Vielzahl von Medikamenten kann die Knochendichte und -struktur negativ beeinflussen, darunter Glucocorticoide, Antihormonelle Therapien, Protonenpumpenhemmer und Antikonvulsiva. Doch standardisierte Vorsorgemaßnahmen gehören bislang nicht zur Routine, obwohl die Folgen von Frakturen für die Lebensqualität und die Gesundheit der Betroffenen gravierend sein können.
Systemische Glucocorticoide, die etwa bei rheumatoider Arthritis oder Autoimmunerkrankungen zum Einsatz kommen, stehen dabei an der Spitze der Risikofaktoren. Bereits geringe Dosen über mehrere Monate können das Frakturrisiko signifikant erhöhen. Glucocorticoide hemmen die Osteoblastenaktivität, fördern initial den Knochenabbau und reduzieren langfristig die Calciumaufnahme im Darm. Parallel dazu führt eine Glucocorticoid-induzierte Muskelatrophie zu einer erhöhten Sturzgefahr. Eine umfassende Nutzen-Risiko-Abwägung bei der Therapie und die Maxime „so niedrig wie möglich, so kurz wie nötig“ sind daher essenziell.
Neben Glucocorticoiden gelten auch antihormonelle Therapien bei Brust- und Prostatakrebs als Hochrisikofaktor. Aromatasehemmer und GnRH-Analoga führen durch die Unterdrückung von Estrogen bzw. Testosteron zu einer erheblichen Reduktion der Knochendichte. Besonders gefährdet sind ältere Patienten, bei denen zusätzliche Sturzrisiken wie Sedierung durch andere Medikamente hinzukommen.
Trotz des nachweislichen Risikos gibt es bisher keine flächendeckenden Präventionskonzepte. Experten empfehlen eine adäquate Versorgung mit Calcium und Vitamin D sowie körperliche Aktivität als Basismaßnahmen. Bei Patienten mit hohem Frakturrisiko, etwa unter Langzeit-Glucocorticoid-Therapie, sind Bisphosphonate wie Risedronat oder der Antikörper Denosumab indiziert. Beide Wirkstoffe haben sich in Studien als wirksam bei der Reduktion des Frakturrisikos erwiesen.
Auch Protonenpumpenhemmer, die zur Behandlung säurebedingter Magen-Darm-Erkrankungen weit verbreitet sind, stehen im Verdacht, die Calciumresorption zu hemmen und das Frakturrisiko zu erhöhen. Hier gilt ebenfalls die Regel, nur die niedrigste wirksame Dosis über einen möglichst kurzen Zeitraum einzusetzen.
Die Bedeutung der Sturzprävention wird in diesem Zusammenhang häufig unterschätzt. Sedierende Medikamente wie Benzodiazepine, Antipsychotika oder Opioide erhöhen das Sturzrisiko, ebenso wie orthostatische Hypotonie durch Antihypertensiva. Besonders bei älteren Menschen ist eine sorgfältige Medikationsanalyse dringend geboten, um unerwünschte Wechselwirkungen und Risiken zu minimieren.
Arzneimittelbedingte Osteoporose ist nicht nur eine medizinische Herausforderung, sondern auch ein gesellschaftliches Problem. Angesichts der alternden Bevölkerung und des steigenden Bedarfs an Langzeittherapien wird die Bedeutung von Prävention und Früherkennung weiter zunehmen.
Arzneimittel-induzierte Osteoporose ist ein Thema, das in der öffentlichen Wahrnehmung und auch im Gesundheitssystem bisher zu wenig Beachtung findet. Dabei zeigt die Häufigkeit der Erkrankung, dass dringender Handlungsbedarf besteht. Vor allem Ärzte und Apotheker sind gefordert, das Bewusstsein für diese Problematik zu schärfen und Patienten gezielt zu beraten.
Die medizinischen Möglichkeiten zur Prävention und Behandlung sind längst vorhanden. Dennoch bleibt die Umsetzung oft unzureichend. Eine stärkere Vernetzung zwischen Ärzten, Apothekern und Patienten könnte hier Abhilfe schaffen. Regelmäßige Knochendichtemessungen bei Risikopatienten, strukturierte Schulungen und die Einführung von standardisierten Präventionskonzepten sollten in Zukunft Priorität haben.
Darüber hinaus wäre es an der Zeit, auch die Verschreibungspraxis zu überdenken. Medikamente mit hohem Risiko für die Knochengesundheit sollten nur dann eingesetzt werden, wenn keine Alternativen verfügbar sind. Wo immer möglich, sollte auf die niedrigste wirksame Dosis und eine begrenzte Anwendungsdauer geachtet werden.
Die Vermeidung von Frakturen und die Erhaltung der Lebensqualität von Patienten ist eine gemeinsame Aufgabe des Gesundheitswesens. Es ist daher an der Zeit, das Thema arzneimittel-induzierte Osteoporose aus der Nische zu holen und aktiv anzugehen. Nur so können langfristig die Gesundheitskosten gesenkt und die Lebensqualität der Betroffenen verbessert werden.
Sildenafil-Spray Hezkue®: Ein Fortschritt oder nur eine alternative Darreichungsform?
Mit Hezkue® steht eine neue Darreichungsform des Wirkstoffs Sildenafil zur Behandlung von erektiler Dysfunktion zur Verfügung. Die Suspension in Sprayform verspricht laut Hersteller eine schnellere Resorption im Vergleich zu den klassischen Tabletten. Doch ob dies tatsächlich eine entscheidende Verbesserung für die Betroffenen darstellt, bleibt unklar.
Sildenafil ist als Hemmer des Enzyms Phosphodiesterase-5 (PDE-5) zur Behandlung der erektilen Dysfunktion bei Männern zugelassen. Der Wirkstoff erhöht die Konzentration von zyklischem Guanosinmonophosphat (cGMP) in den Blutgefäßen des Schwellkörpers, was eine Relaxation der glatten Muskulatur und eine vermehrte Blutzufuhr bewirkt. Während Tabletten wie Viagra® etabliert sind, bietet Hezkue® eine flüssige Alternative, bei der ein Sprühstoß 12,5 mg Sildenafil enthält. Die empfohlene Standarddosierung von 50 mg wird mit vier Sprühstößen erreicht, bei Bedarf sind bis zu 100 mg möglich.
Die Anwendung erfordert eine sorgfältige Vorbereitung: Die Suspension muss vor Gebrauch kräftig geschüttelt, die Pumpe entlüftet und die Suspension auf die Zunge gesprüht werden. Hygienemaßnahmen wie die Reinigung der Dosierpumpe nach jedem Gebrauch sind obligatorisch.
In einer Phase-I-Studie zeigte die Suspension eine schnellere initiale Resorption als die Tablette. Innerhalb von fünf bis zehn Minuten erreichte die Suspension eine höhere Plasmakonzentration, während die maximale Konzentration bei beiden Formen nach etwa einer Stunde festgestellt wurde. Trotz der theoretischen Möglichkeit eines schnelleren Wirkungseintritts empfiehlt auch die Fachinformation weiterhin die Anwendung etwa eine Stunde vor dem Geschlechtsverkehr.
Ob die Suspension tatsächlich mehr Spontaneität ermöglicht, bleibt daher fraglich. Die übliche Einnahmeempfehlung und die individuellen Schwankungen in der Resorption relativieren die versprochene Flexibilität. Studien zur praktischen Anwendbarkeit oder zur Zufriedenheit der Patienten fehlen bislang.
Die Einführung von Hezkue® wirft wichtige Fragen auf: Welche Probleme löst diese neue Darreichungsform, und wie hoch ist ihr tatsächlicher Nutzen für die Patienten? Die schnelle initiale Resorption könnte theoretisch Vorteile bieten, doch der Wirkmechanismus von Sildenafil und die empfohlene Einnahmezeit bleiben unverändert. Damit adressiert das Spray in erster Linie eine Nische – möglicherweise Patienten, die Schwierigkeiten mit Tabletten haben oder eine andere Applikationsform bevorzugen.
Die wissenschaftliche Datenlage zeigt, dass die Unterschiede zur Tablette begrenzt sind. Die versprochene Spontaneität wird durch die weiterhin empfohlene Einnahmezeit von einer Stunde relativiert. Praktische Vorteile wie die Anwendung ohne Wasser könnten in bestimmten Situationen hilfreich sein, doch sie stellen keine grundlegende Verbesserung der Therapie dar. Zudem erfordert das Spray spezifische hygienische Maßnahmen, die die Alltagstauglichkeit einschränken könnten.
Die Markteinführung solcher Produkte zeigt jedoch den Bedarf nach alternativen Therapien und die Bemühungen der Hersteller, neue Optionen zu schaffen. Dennoch bleibt die Frage, ob Innovationen primär patientenzentriert oder marktstrategisch motiviert sind. Hezkue® bietet einen interessanten Ansatz, aber ob dieser eine nachhaltige Veränderung in der Behandlung von erektiler Dysfunktion bewirkt, hängt von der tatsächlichen Akzeptanz und dem langfristigen Nutzen ab. Solange grundlegende Fragen zur Spontaneität und Praktikabilität nicht geklärt sind, bleibt Hezkue® vor allem eine Alternative – nicht unbedingt ein Fortschritt.
Sicherheit als Wertschätzung – Gruppen-Unfallversicherung stärkt Apothekenteams und Arbeitgeberimage
In deutschen Apotheken ist die Gruppen-Unfallversicherung längst mehr als eine rein organisatorische Maßnahme. Sie ist Ausdruck einer modernen Unternehmenskultur, die soziale Verantwortung ernst nimmt und Wertschätzung aktiv lebt. Gerade im Gesundheitswesen, wo Apothekenmitarbeitende täglich intensiven Kundenkontakt und hohe fachliche Anforderungen meistern, hat sich die Absicherung gegen Unfallfolgen zu einem zentralen Element der Mitarbeiterbindung entwickelt. Angesichts des zunehmenden Fachkräftemangels wird diese Absicherung auch zu einem wichtigen strategischen Vorteil für Apothekenbetreiber.
Die Gruppen-Unfallversicherung sichert nicht nur gegen Risiken im Arbeitsumfeld ab, sondern erstreckt ihren Schutz auch auf den privaten Bereich. Für Mitarbeitende bedeutet dies nicht nur eine zusätzliche finanzielle Sicherheit im Falle eines Unfalls, sondern vor allem das Bewusstsein, dass ihr Arbeitgeber sich über die reguläre Fürsorgepflicht hinaus für ihr Wohl einsetzt. Diese umfassende Absicherung stärkt das Vertrauen in den Arbeitgeber und fördert ein Gefühl der Wertschätzung und Zugehörigkeit, das die Mitarbeitenden in einem Umfeld, in dem Fachkräfte zunehmend rar werden, besonders schätzen.
Dabei geht es jedoch um mehr als nur eine pragmatische Absicherung. Die Gruppen-Unfallversicherung setzt ein klares Signal: Die Apotheke sieht ihre Mitarbeitenden nicht als bloße Arbeitskräfte, sondern als wertvolle Teammitglieder, deren Wohlbefinden Teil der Unternehmensphilosophie ist. Solche Maßnahmen helfen nicht nur, die Zufriedenheit und Motivation der bestehenden Belegschaft zu steigern, sondern haben auch eine starke Außenwirkung. Bewerberinnen und Bewerber achten heute verstärkt auf Arbeitgeber, die nicht nur finanzielle Leistungen bieten, sondern auch auf das persönliche Wohl und die soziale Absicherung ihrer Mitarbeitenden bedacht sind.
Apothekenbetreiber, die auf eine solche Versicherung setzen, erfahren zudem eine deutliche Verbesserung der internen Arbeitskultur. Die Investition in die Sicherheit und das Wohlbefinden der Mitarbeitenden zeigt, dass sie ernst genommen und aktiv in die Unternehmensstrategie eingebunden werden. Regelmäßige Gespräche und Informationsveranstaltungen über die Leistungen und den Nutzen der Gruppen-Unfallversicherung fördern zudem das Vertrauen und das Verständnis innerhalb des Teams. Dabei können Apothekenbetreiber gezielt auf die spezifischen Bedürfnisse ihrer Mitarbeitenden eingehen, etwa durch individuell anpassbare Versicherungspakete, die die besonderen Herausforderungen und Risiken des Apothekenalltags berücksichtigen.
Experten sehen in der Gruppen-Unfallversicherung einen bedeutenden Baustein, um den sozialen Schutz für Mitarbeitende auf eine breite Basis zu stellen. Gerade in einer Branche, in der sowohl persönliche Verantwortung als auch Kundennähe zentrale Anforderungen sind, bietet eine umfassende Absicherung durch die Gruppen-Unfallversicherung ein wertvolles Signal der Unterstützung. Diese Form der Wertschätzung wird von Mitarbeitenden als nachhaltig wahrgenommen, weil sie ihre Sicherheit in verschiedenen Lebensbereichen aktiv stärkt. Auch die Arbeitgebermarke profitiert nachhaltig von einer solchen Maßnahme. Eine Apotheke, die nicht nur ihre Dienstleistungen für die Kunden, sondern auch ihre Verantwortung für die Mitarbeitenden in den Vordergrund stellt, positioniert sich in einem zunehmend umkämpften Arbeitsmarkt als attraktiver und verlässlicher Arbeitgeber.
Letztlich ist die Gruppen-Unfallversicherung ein deutliches Zeichen, dass die Apothekenleitung nicht nur die Arbeitskraft, sondern die Person als Ganzes schätzt. Durch die Absicherung in der Freizeit zeigt sich, dass Mitarbeitende nicht auf ihre berufliche Rolle reduziert werden, sondern dass ihr Wohl auch abseits der Apotheke von Bedeutung ist. Das stärkt die Bindung an den Betrieb und unterstützt eine Unternehmenskultur, die auf Vertrauen, Verantwortung und Loyalität basiert. Apotheken, die eine solche umfassende Absicherung bieten, gewinnen dadurch langfristig nicht nur das Vertrauen und die Loyalität ihres Teams, sondern auch ein wichtiges Fundament für den wirtschaftlichen Erfolg und die Wettbewerbsfähigkeit in einem herausfordernden Marktumfeld.
Die Gruppen-Unfallversicherung ist mehr als eine Absicherung gegen eventuelle finanzielle Folgen eines Unfalls. Sie ist ein Ausdruck von Wertschätzung, der soziale Verantwortung aktiv lebt und die Sicherheit der Mitarbeitenden als zentrales Gut ansieht. Apothekenbetreiber, die sich für eine solche Versicherung einsetzen, unterstreichen damit, dass ihnen das Wohlergehen ihrer Mitarbeitenden ebenso am Herzen liegt wie der wirtschaftliche Erfolg ihrer Apotheke.
Gerade in Zeiten, in denen qualifiziertes Personal immer schwerer zu finden ist, wird diese Absicherung zu einem entscheidenden Argument für die Arbeitgeberattraktivität. Ein Arbeitsplatz, der das persönliche Wohlbefinden der Mitarbeitenden ernst nimmt, wird zu einem sicheren Hafen für Fachkräfte, die nicht nur eine Position, sondern eine stabile und wertschätzende Arbeitsumgebung suchen. Die Gruppen-Unfallversicherung zeigt, dass das Unternehmen bereit ist, sich umfassend um die Absicherung und das Wohlbefinden seiner Mitarbeitenden zu kümmern – ein Beitrag zur Arbeitsplatzsicherheit, der weit über die finanziellen Aspekte hinausreicht.
Darüber hinaus zeigt die Versicherung, dass die Apotheke auch in Krisenmomenten hinter ihrem Team steht. Dieses Bewusstsein schafft ein Gefühl von Sicherheit und Vertrauen, das sich positiv auf die Arbeitsmoral und die Bindung an den Arbeitgeber auswirkt. Apotheken, die diese Form der Absicherung anbieten, fördern nicht nur die Sicherheit ihrer Mitarbeitenden, sondern stärken auch den Teamgeist und die Loyalität – entscheidende Werte, die die Grundlage für den langfristigen Erfolg und die soziale Stabilität der Apotheke bilden.
Von Engin Günder, Fachjournalist