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Apotheken-Nachrichten von heute - Update: Apotheken zwischen Risiko und Wachstum

Versicherungsfragen, Kapitalzuflüsse und politische Kontroversen: Wie Apotheken mit den Herausforderungen der Gegenwart umgehen

(PresseBox) (Karlsruhe, )
Hier sind die neuesten Entwicklungen in der Apotheken- und Gesundheitsbranche: Apothekeninhaber stehen vor der Herausforderung, den optimalen Versicherungsschutz zu wählen, während Demecan mit frischem Kapital von US-Investoren eine Wachstumsphase einläutet. Eine Werbekampagne in der „Apotheken Umschau“ sorgt für Kontroversen, und in Hessen deckt ein Apotheker gefälschte Rezepte auf. Ab September müssen Apotheken Grippeimpfstoffkosten separat ausweisen, während Claus Pöhlmann düstere Prognosen für die Zukunft der Apotheken gibt. Zudem werfen neue Forschungsergebnisse Hoffnung in der Alzheimer-Therapie auf, und politische Vorwürfe belasten das Bundesgesundheitsministerium. Auch die Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen prägen die politische Landschaft.

Versicherungsschutz für Apotheken: Essenzielle Tipps für Inhaber

Apothekenbesitzer stehen vor der Herausforderung, den optimalen Versicherungsschutz für ihr Geschäft zu finden. Oftmals entsprechen die angebotenen Versicherungen nicht den hohen Erwartungen, die Apotheker an sie stellen. Dies kann im Schadensfall zu erheblichen Problemen führen. Um dies zu vermeiden, gibt es wichtige Kriterien, auf die Apothekeninhaber bei der Auswahl ihrer Versicherungen achten sollten.

Zunächst ist der Deckungsumfang einer Versicherung von zentraler Bedeutung. Apotheker sollten sicherstellen, dass sowohl Sachschäden durch Feuer, Einbruch oder Vandalismus als auch Betriebsunterbrechungen und Haftpflichtschäden umfassend abgedeckt sind. Besonders wichtig ist es, dass spezielle Risiken wie Medikamentenrückrufe oder die Haftung für fehlerhafte Arzneimittel in den Versicherungsschutz einbezogen werden.

Eine maßgeschneiderte Versicherungslösung ist ebenfalls unerlässlich. Jede Apotheke hat individuelle Bedürfnisse und Risiken, die durch eine standardisierte Versicherung nicht immer ausreichend abgedeckt werden können. Hier empfiehlt sich die Beratung durch einen spezialisierten Versicherungsberater, der die Besonderheiten des Apothekenbetriebs versteht und individuelle Lösungen anbieten kann.

Die finanzielle Stabilität des Versicherungsunternehmens spielt eine weitere wichtige Rolle. Apotheker sollten sich über die Reputation und die finanzielle Lage des Versicherers informieren, um sicherzustellen, dass dieser im Schadensfall tatsächlich zahlungsfähig ist. Bewertungen und Erfahrungsberichte anderer Apothekeninhaber können hierbei wertvolle Informationen liefern.

Ein effizienter und kundenorientierter Service ist ebenfalls entscheidend. Im Schadensfall ist es wichtig, dass die Schadensregulierung schnell und unkompliziert abläuft. Versicherer, die durch einen guten Service und eine schnelle Bearbeitung von Schadensfällen überzeugen, bieten den Apothekern die nötige Sicherheit.

Transparenz bei den Vertragsbedingungen ist ein weiteres Kriterium, auf das Apotheker achten sollten. Versicherungsbedingungen sollten klar und verständlich formuliert sein. Versteckte Klauseln oder Ausschlüsse können im Schadensfall zu unerwarteten Problemen führen. Apotheker sollten daher alle Vertragsdetails gründlich prüfen und sich bei Unklarheiten ausführlich beraten lassen.

Ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis ist ebenfalls wichtig. Apotheker sollten die Angebote verschiedener Versicherer vergleichen und dabei nicht nur auf den Preis, sondern vor allem auf die angebotenen Leistungen achten. Eine günstige Versicherung nützt wenig, wenn sie im Schadensfall nicht die notwendigen Leistungen erbringt.

Zu guter Letzt sollten Apothekeninhaber regelmäßig ihren Versicherungsschutz überprüfen und an veränderte Bedingungen anpassen. Veränderungen im Apothekenbetrieb, wie beispielsweise die Erweiterung der Geschäftsräume oder die Einführung neuer Dienstleistungen, können eine Anpassung der Versicherung erforderlich machen.

Ein umfassender und gut angepasster Versicherungsschutz ist für Apotheken unerlässlich, um sich gegen unvorhersehbare Risiken abzusichern. Durch die Berücksichtigung der genannten Kriterien können Apothekeninhaber sicherstellen, dass sie im Schadensfall nicht im Regen stehen und ihre Apotheken bestmöglich geschützt sind.

Die Wahl der richtigen Versicherung ist für Apothekeninhaber von existenzieller Bedeutung. Zu oft wird die Bedeutung eines umfassenden und individuell angepassten Versicherungsschutzes unterschätzt, was im Schadensfall zu schwerwiegenden Konsequenzen führen kann. Es ist ermutigend zu sehen, dass immer mehr Apotheker sich der Notwendigkeit bewusst werden, ihre Versicherungen regelmäßig zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen.

Die finanziellen Risiken, die mit dem Betrieb einer Apotheke einhergehen, sind nicht zu unterschätzen. Ein Feuer, ein Einbruch oder eine fehlerhafte Medikamentencharge kann schnell zu erheblichen finanziellen Belastungen führen, die ohne den richtigen Versicherungsschutz existenzbedrohend sein können. Daher ist es unerlässlich, dass Apothekeninhaber sich ausreichend Zeit nehmen, um den Versicherungsschutz ihrer Apotheke sorgfältig zu prüfen und anzupassen.

Die Beratung durch spezialisierte Versicherungsberater, die die besonderen Anforderungen und Risiken des Apothekenbetriebs verstehen, kann hierbei von unschätzbarem Wert sein. Nur so kann sichergestellt werden, dass im Schadensfall alle Eventualitäten abgedeckt sind und die Apotheke schnell wieder in den normalen Betriebsablauf zurückkehren kann.

Letztlich liegt es in der Verantwortung jedes Apothekeninhabers, sich proaktiv um den Versicherungsschutz seiner Apotheke zu kümmern. Ein umfassender, transparenter und auf die individuellen Bedürfnisse zugeschnittener Versicherungsschutz ist die beste Garantie dafür, dass Apotheker auch in schwierigen Zeiten nicht im Regen stehen.

US-Investoren bringen frisches Kapital für Demecans Wachstumskurs

Demecan, Deutschlands führender Hersteller von medizinischem Cannabis, hat eine bedeutende Finanzierungsrunde erfolgreich abgeschlossen, die das Unternehmen in eine neue Wachstumsphase katapultieren soll. Die neuen Mittel, die unter anderem von dem US-Investor Trog Hawley Capital stammen, sollen in den Ausbau der eigenen Online-Plattform Herbery, die Stärkung des Apothekenvertriebs sowie in die Internationalisierung und Produktinnovation investiert werden. Die Beteiligung eines institutionellen US-Investors markiert einen Meilenstein in der Unternehmensgeschichte von Demecan und unterstreicht das Vertrauen in die Zukunft des deutschen Cannabismarktes.

Herbery, die Plattform, die offiziell unter der Leitung der Schmargendorfer Apotheke in Berlin von Marcel Neumann steht, vertreibt neben Demecan-Produkten auch die Blüten anderer namhafter Unternehmen wie Four20 und Cannamedical. Mit der neuen Finanzspritze plant Demecan, das Angebot und die Reichweite von Herbery weiter auszubauen, um die wachsende Nachfrage nach Medizinalcannabis effizient zu bedienen.

Demecans Finanzchef Jörg Sellmann bezeichnete die Finanzierungsrunde als „bedeutenden Meilenstein“, der dem Unternehmen die notwendigen Ressourcen bereitstellt, um den Wachstumskurs zu beschleunigen. Insbesondere nach der Reklassifizierung von Medizinalcannabis im April, die die Nachfrage erheblich gesteigert hat, sieht sich Demecan gut positioniert, um von der nun möglichen Vollauslastung der Produktionskapazitäten zu profitieren.

Der US-Investor Trog Hawley Capital, der über eine zehnjährige Erfahrung im Aufbau und der Investition in Cannabisunternehmen in den USA verfügt, sieht großes Potenzial im europäischen Markt. Laut CEO Adam Ryan bietet der deutsche Markt „außergewöhnliche Wachstumsaussichten“, die in reiferen Märkten der USA so nicht mehr zu finden seien. Die Beteiligung an Demecan ermögliche es dem Investor, an der nächsten Wachstumsphase des Unternehmens teilzuhaben und dessen Position als Branchenführer weiter zu stärken.

Diese Finanzierungsrunde folgt auf mehrere erfolgreiche Kapitaleinwerbungen in der Vergangenheit, bei denen namhafte Investoren wie Andreas Bremke, Paul Kraut, Bernhard Schadeberg und weitere bedeutende Persönlichkeiten sowie Finanzinvestoren wie Artefin und Btov Partners beteiligt waren. Auch das Land Hessen und die Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Sachsen gehören zu den Investoren.

Dr. Constantin von der Groeben, Mitgründer und Geschäftsführer von Demecan, zeigte sich erfreut über das Vertrauen, das sowohl bestehende als auch neue Investoren dem Unternehmen entgegenbringen. „Die Teilnahme neuer Investoren aus den USA zeigt, dass unser Ansatz und unsere Vision international anerkannt werden“, so von der Groeben.

Mit den neuen Mitteln will Demecan seine Position als führender Anbieter von Medizinalcannabis in Deutschland und Europa weiter ausbauen und sich zugleich auf die Erschließung neuer Märkte vorbereiten. Das Unternehmen setzt dabei auf technologische Innovationen, die Erweiterung der Produktionskapazitäten und eine verstärkte internationale Präsenz.

Die jüngste Finanzierungsrunde von Demecan zeigt eindrucksvoll, wie stark das Vertrauen in den deutschen Cannabismarkt und seine Akteure gewachsen ist. Dass ein namhafter US-Investor wie Trog Hawley Capital in ein deutsches Unternehmen einsteigt, ist ein Zeichen für die wachsende Bedeutung Europas im globalen Cannabisgeschäft. Während der Markt in den USA in vielen Bereichen bereits gesättigt ist, bieten sich in Deutschland und Europa noch große Chancen für Wachstum und Innovation.

Demecan hat sich durch kluge strategische Entscheidungen und einen klaren Fokus auf Qualität und Innovation eine führende Position im deutschen Markt erarbeitet. Die Investition in die Erweiterung der Plattform Herbery und die Stärkung des Apothekenvertriebs zeigt, dass das Unternehmen die Zeichen der Zeit erkannt hat. Der Markt für Medizinalcannabis wächst rasant, und wer jetzt in Technologie und Internationalisierung investiert, wird langfristig die Nase vorn haben.

Doch bei aller Euphorie bleibt abzuwarten, wie sich die regulatorischen Rahmenbedingungen weiterentwickeln. Eine klare und stabile Gesetzgebung ist unerlässlich, damit Unternehmen wie Demecan auch weiterhin erfolgreich agieren können. Die Beteiligung von Investoren ist ein wichtiger Schritt, doch ebenso wichtig wird es sein, dass die Politik die richtigen Weichen für die Zukunft stellt.

Insgesamt ist die Entwicklung von Demecan ein positives Signal für die gesamte Branche. Es zeigt, dass der Markt reift und dass es möglich ist, auch in einem stark regulierten Umfeld erfolgreich zu sein. Wenn das Unternehmen seinen eingeschlagenen Weg konsequent weiterverfolgt, stehen die Chancen gut, dass es nicht nur national, sondern auch international eine führende Rolle im Cannabismarkt einnehmen wird.

Apotheken-Eklat: Kontroverse um Gesund.de-Werbung in der „Apotheken Umschau“

In der Apothekenbranche sorgt derzeit eine Werbekampagne für die Plattform Gesund.de in den Augustausgaben der Magazine des Wort & Bild Verlags für Unmut. Ruth Wahl, Inhaberin der Löwen-Apotheke in Bergisch-Gladbach, kritisiert die Anzeigen scharf und sieht darin eine unfaire Belastung für die Apotheken. Die Werbung wird in verschiedenen Publikationen des Verlags, darunter die bekannte „Apotheken Umschau“, geschaltet. Diese Magazine werden von Apotheken gekauft und anschließend kostenlos an die Kunden weitergegeben.

Wahl bemängelt, dass die Kosten für die Teilnahme an Gesund.de unverhältnismäßig hoch seien. Die Grundgebühr für Apotheken beläuft sich auf 799 Euro, gefolgt von monatlichen Gebühren in Höhe von 199 Euro für Hauptapotheken und 149 Euro für Filialapotheken. Zusätzlich wird eine Transaktionsgebühr von 4 Prozent für OTC-Produkte erhoben sowie eine CardLink-Gebühr von 99 Euro. Wahl äußerte die Befürchtung, dass Apotheken, die sich für eine Teilnahme entscheiden, möglicherweise jahrelang Verluste hinnehmen müssten, bevor die App profitabel genutzt werden könnte.

Besonders ärgert sich die Apothekerin darüber, dass sie die Magazine, in denen die Werbung geschaltet ist, kaufen muss, um sie an ihre Kunden zu verschenken. „Das finde ich unglaublich“, erklärte Wahl und forderte den Verlag auf, die Magazine wieder zurückzunehmen.

Der Wort & Bild Verlag hat auf die Kritik reagiert und mitgeteilt, dass es nur vereinzelt negative Rückmeldungen auf die Anzeigenkampagne gegeben habe. Der Verlag verteidigt die Entscheidung, Werbung für Plattformen wie Gesund.de zu schalten, mit dem Argument, dass alle Beteiligten das gemeinsame Ziel verfolgen, die Apotheken vor Ort zu stärken. Um den Kritiker

entgegenzukommen, bietet der Verlag eine kostenlose Mitgliedschaft bei Gesund.de für einen begrenzten Zeitraum an.

Gesund.de selbst betonte, dass es den Apotheken freistehe, ob und in welchem Umfang sie die Angebote der Plattform nutzen möchten. Die Werbekampagne verursache für die Apotheken keine zusätzlichen Kosten.

Die aktuelle Debatte um die Gesund.de-Werbung in der „Apotheken Umschau“ wirft ein Schlaglicht auf die Herausforderungen, mit denen viele Apotheken konfrontiert sind. Auf der einen Seite steht der Druck, sich digital zu transformieren und neue Vertriebskanäle zu erschließen, auf der anderen Seite die Sorge, dass hohe Kosten und Unsicherheiten das wirtschaftliche Überleben gefährden könnten.

Ruth Wahls Kritik ist nachvollziehbar, denn die Kostenstruktur von Gesund.de mag für viele Apotheken, insbesondere kleinere Betriebe, schwer zu stemmen sein. Gleichzeitig zeigt die Reaktion des Verlags, dass die Bedenken nicht gänzlich unbeachtet bleiben. Ein Dialog zwischen den Apotheken und dem Verlag ist notwendig, um eine Lösung zu finden, die allen Interessen gerecht wird.

Es bleibt abzuwarten, ob Angebote wie die kostenlose Testmitgliedschaft bei Gesund.de ausreichen, um das Vertrauen der Apotheken zurückzugewinnen. Entscheidend wird sein, ob solche Plattformen tatsächlich einen Mehrwert bieten und nicht nur zusätzliche finanzielle Lasten auf die Apotheken abwälzen. Hier ist Fingerspitzengefühl gefragt – sowohl von den Anbietern als auch von denjenigen, die solche Werbekampagnen unterstützen.

Die Situation verdeutlicht die Notwendigkeit, wirtschaftliche Entscheidungen sorgfältig abzuwägen, insbesondere in einer Branche, die ohnehin unter starkem Druck steht. Eine nachhaltige Lösung kann nur im Schulterschluss aller Beteiligten erreicht werden.

Gefälschte Rezepte in Hessen: Apotheker deckt Betrugsversuch auf

In einer Apotheke in Hessen sind kürzlich mehrere gefälschte Rezepte aufgetaucht, die angeblich aus der Schweiz stammen sollten. Die verdächtigen Verordnungen, ausgestellt auf Rezeptvordrucken des Spitals Thun, wurden von einem Arzt unterschrieben, der jedoch seit zehn Jahren nicht mehr in diesem Krankenhaus tätig ist. Diese Entdeckung machte der Apotheker, nachdem ihm zwei Rezepte über Tramal (Tramadol) und Paracetamol comp. vorgelegt wurden. Aufgrund der ungewöhnlichen Rezeptvordrucke beschloss der Apotheker, die Echtheit der Rezepte zu überprüfen und kontaktierte das betreffende Krankenhaus. Dort erhielt er die Bestätigung, dass der Arzt, dessen Unterschrift die Rezepte trugen, nicht mehr dort arbeitet.

Als der Apotheker die Kunden, die die Rezepte vorgelegt hatten, mit seinem Verdacht konfrontierte, reagierten diese auffällig. Eine der Personen behauptete dreist, der Arzt sei ihr Schwiegersohn. Trotz dieser Aussage entschied der Apotheker, die Medikamente nicht herauszugeben und informierte stattdessen die Polizei. Er äußerte jedoch Bedenken hinsichtlich der rechtlichen Unsicherheit, die ihn beschäftigte: Muss er die Schweigepflicht wahren, oder hat die Aufklärung einer möglichen Straftat Vorrang?

In der Zwischenzeit warnte der Apotheker auch seine Kolleginnen und Kollegen in der Umgebung vor möglichen weiteren Betrugsversuchen. Er vermutet, dass die Personen, die ihm die gefälschten Rezepte vorlegten, auf einer Diebestour unterwegs sind. Der Vorfall zeigt deutlich, wie wichtig Wachsamkeit und rechtliche Klarheit im Umgang mit solchen Situationen sind.

Der Fall in der hessischen Apotheke wirft ein Schlaglicht auf ein vielschichtiges Problem, das weit über den Einzelfall hinausgeht. Gefälschte Rezepte sind kein neues Phänomen, doch ihre Aufdeckung stellt Apotheken immer wieder vor große Herausforderungen. Der Apotheker in diesem Fall hat mit seiner besonnenen und entschlossenen Vorgehensweise das Richtige getan: Er hat die verdächtigen Rezepte nicht einfach durchgewinkt, sondern die notwendigen Schritte zur Überprüfung eingeleitet.

Besorgniserregend ist jedoch die rechtliche Unsicherheit, die der Apotheker angesprochen hat. Wenn Fachleute im Gesundheitswesen sich unsicher fühlen, ob sie mit ihrer Handlung gegen die Schweigepflicht verstoßen oder eine Straftat aufklären, dann besteht dringender Handlungsbedarf. Hier ist der Gesetzgeber gefragt, klare Richtlinien zu schaffen, die den Schutz der Patientenrechte und die strafrechtliche Aufklärung in Einklang bringen.

Auch die dreiste Reaktion der Kundschaft, die sich mit fadenscheinigen Ausreden zu verteidigen versuchte, zeigt, dass Betrüger immer dreister werden. Es ist zu hoffen, dass dieser Vorfall ein Weckruf ist, um die Mechanismen zur Aufdeckung gefälschter Rezepte zu verbessern und den rechtlichen Rahmen für Apotheken und ihre Mitarbeiter klarer zu gestalten. Wachsamkeit und rechtliches Bewusstsein müssen Hand in Hand gehen, um solche kriminellen Machenschaften effektiv zu bekämpfen.

Sachsen und Thüringen setzen den Kurs für ihre Zukunft: Demokratisch wählen!

Am 1. September 2024 fanden in den deutschen Bundesländern Sachsen und Thüringen Landtagswahlen statt. Insgesamt traten in Sachsen 19 Parteien und in Thüringen 15 Parteien zur Wahl an. Die Wahlbeteiligung war in beiden Bundesländern von großer Bedeutung, da das Ergebnis maßgeblich die politische Ausrichtung der kommenden Jahre beeinflussen wird.

Besonders in den Fokus gerieten die Landesverbände der Alternative für Deutschland (AfD), die vom Verfassungsschutz als „gesichert rechtsextremistisch“ eingestuft werden. Diese Einstufung wirft Fragen nach der politischen Verantwortung der Wählerinnen und Wähler auf, insbesondere in einer Zeit, in der gesellschaftlicher Zusammenhalt und der Schutz demokratischer Grundsätze im Mittelpunkt stehen.

Die Wahl ist nicht nur für die politischen Parteien von Bedeutung, sondern betrifft auch die Interessen zahlreicher gesellschaftlicher Gruppen, wie Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, Beschäftigte in Gesundheitsberufen und junge Menschen, die eine Ausbildung anstreben. Besonders in den überalterten Regionen Sachsens und Thüringens wird eine zukunftsweisende Politik benötigt, die diese Herausforderungen angeht und Lösungen anbietet.

Auch die öffentliche Gesundheitsversorgung, insbesondere die Apothekenlandschaft, ist ein zentrales Thema. Gefordert werden gute Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen sowie eine flächendeckende und zugängliche Gesundheitsversorgung für alle Bürgerinnen und Bürger, unabhängig von ihrem Wohnort oder ihrer finanziellen Situation. Dies alles wird vor dem Hintergrund der Bewältigung der ökologischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit gesehen.

Wählerinnen und Wähler wurden ermutigt, sich umfassend zu informieren und ihre Stimme nicht aus Protest, sondern auf Grundlage fundierter Überzeugungen abzugeben. Der Wahl-O-Mat, ein Tool zur Orientierung, wurde vielfach genutzt, um die eigenen politischen Ansichten mit denen der zur Wahl stehenden Parteien abzugleichen. Letztlich lag es an den Bürgerinnen und Bürgern, die Weichen für die Zukunft ihrer Länder zu stellen.

Die Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen am 1. September 2024 sind ein bedeutendes Ereignis für die politische Landschaft Deutschlands. In einer Zeit, in der gesellschaftliche Spannungen zunehmen und populistische Kräfte immer mehr Zulauf finden, ist es wichtiger denn je, dass Wählerinnen und Wähler ihre Verantwortung ernst nehmen. Die Einstufung der AfD-Landesverbände als „gesichert rechtsextremistisch“ durch den Verfassungsschutz sollte ein klares Warnsignal sein. Demokratie lebt vom Engagement der Bürgerinnen und Bürger, und es ist unerlässlich, dass sie sich der Tragweite ihrer Wahlentscheidung bewusst sind.

Die Herausforderungen unserer Zeit – sei es der demografische Wandel, die Sicherstellung einer flächendeckenden Gesundheitsversorgung oder der Klimaschutz – erfordern durchdachte und zukunftsorientierte Politikansätze. Einfache Antworten auf komplexe Fragen, wie sie von extremistischen Parteien angeboten werden, sind nicht die Lösung. Stattdessen müssen wir als Gesellschaft gemeinsam an Lösungen arbeiten, die die Vielfalt und den Zusammenhalt stärken und uns auf die Zukunft vorbereiten.

Es liegt in der Verantwortung jedes Einzelnen, die politische Richtung mitzubestimmen und nicht nur kurzfristigen Emotionen zu folgen. Die Wahlen in Sachsen und Thüringen sind ein Prüfstein dafür, ob wir als Gesellschaft bereit sind, uns den Herausforderungen der Zukunft zu stellen und die Grundlagen unserer Demokratie zu schützen. Eine bewusste und gut informierte Wahlentscheidung ist der erste Schritt in diese Richtung.

Apotheken müssen ab September Beschaffungskosten bei Grippeimpfungen separat ausweisen

Ab dem 1. September 2024 müssen Apotheken in Deutschland die Beschaffungskosten für Grippeimpfstoffe separat auf ihren Abrechnungen ausweisen. Dies teilte der Deutsche Apothekerverband (DAV) in einer aktuellen Mitteilung mit. Hintergrund der Anpassung ist die Umsatzsteuerbefreiung für die Vergütung von Grippeschutzimpfungen, die gemäß § 4 Nr. 14 lit. a Satz 1 UstG greift. Durch die getrennte Ausweisung der Beschaffungskosten soll die Umsatzsteuerfreiheit klar erkennbar und rechtlich abgesichert sein.

Der Vertrag zur Durchführung von Grippeschutzimpfungen in Apotheken, der zwischen dem GKV-Spitzenverband und dem DAV geschlossen wurde, hatte bereits in der Vergangenheit zu Diskussionen geführt, insbesondere über die angemessene Vergütung. Nach wiederholten Verhandlungen legte schließlich eine Schiedsstelle Ende April 2024 die neuen Vergütungssätze fest, die seit dem 1. Juli 2024 in Kraft sind.

Konkret erhalten Apotheken für die Durchführung und Dokumentation einer Grippeschutzimpfung bis zum 31. Dezember 2024 eine Vergütung von 10,00 Euro. Ab dem 1. Januar 2025 steigt dieser Betrag auf 10,40 Euro. Zusätzlich wird für Nebenleistungen, wie Verbrauchsmaterialien und zur Abdeckung des Verwurfsrisikos, eine Pauschale von 1,40 Euro in der Saison 2024/25 gewährt. Diese sinkt ab dem 1. April 2025 auf 0,70 Euro. Zudem erhalten Apotheken 1,00 Euro für die Beschaffung der Impfstoffe, die ebenfalls separat ausgewiesen werden müssen. Der Einkaufspreis des Impfstoffs wird entsprechend dem SOK-Verzeichnis für die Saison 2024/2025 berechnet.

Laut DAV ist die gesamte Vergütung umsatzsteuerfrei. Sollte das Bundesministerium der Finanzen jedoch eine Umsatzsteuerpflicht feststellen, hat der GKV-Spitzenverband zugesichert, den betroffenen Apotheken den ausstehenden Betrag zu erstatten. Die konkrete Abwicklung wird in einem solchen Fall zwischen dem GKV-Spitzenverband und dem DAV abgestimmt.

Ein wesentliches Novum ist die Einführung eines separaten Sonderkennzeichens (SOK) für die Beschaffungskosten, das ab dem 1. September 2024 verpflichtend auf den Abrechnungsbelegen der Apotheken aufgeführt werden muss. Falls dieses Kennzeichen fehlt oder unleserlich ist, soll der Betrag im Feld „Gesamt-Brutto“ entsprechend erhöht werden. Die Anpassungen werden laut DAV von den Apothekensoftwarehäusern umgesetzt, sodass manuelle Ergänzungen seitens der Apotheken nicht erforderlich sind. Sollte dennoch eine Ergänzung notwendig sein, wird das Sonderkennzeichen durch die Apothekenrechenzentren automatisch hinzugefügt, um eine korrekte Abrechnung gegenüber den Krankenkassen sicherzustellen.

Die Anpassungen in der Abrechnungspraxis für Grippeimpfungen in Apotheken, insbesondere die separate Ausweisung der Beschaffungskosten, sind ein wichtiger Schritt zur Klarstellung und Vereinfachung des Abrechnungsverfahrens. Sie ermöglichen nicht nur eine transparente Darstellung der Kostenstruktur, sondern auch die rechtliche Absicherung der Umsatzsteuerfreiheit.

Allerdings stellt sich die Frage, ob der bürokratische Mehraufwand, der mit der Einführung des neuen Sonderkennzeichens verbunden ist, tatsächlich notwendig war. Während die Digitalisierung in vielen Bereichen voranschreitet, mutet es seltsam an, dass Apotheken mit zusätzlichen administrativen Aufgaben belastet werden, die durch automatische Softwarelösungen weitgehend vermeidbar wären.

Auch die erneuten Anpassungen der Vergütung, insbesondere die Reduktion der Pauschale für Nebenleistungen ab April 2025, werfen Fragen auf. Gerade in Zeiten, in denen die Bedeutung von Impfungen durch globale Gesundheitskrisen zunehmend in den Fokus rückt, sollte die Vergütung für Apotheken nicht nur fair, sondern auch zukunftssicher gestaltet werden. Es bleibt zu hoffen, dass die Verantwortlichen in zukünftigen Verhandlungen einen stärkeren Fokus auf die Entlastung und angemessene Vergütung der Apotheken legen, die einen unverzichtbaren Beitrag zum Gesundheitsschutz der Bevölkerung leisten.

Politische Einflussnahme auf RKI? Kubicki erhebt schwere Vorwürfe gegen Lauterbach

FDP-Vize Wolfgang Kubicki hat in einem umfangreichen Statement Vorwürfe gegen das Bundesgesundheitsministerium (BMG) erhoben. Der Politiker sieht in den kürzlich veröffentlichten Protokollen des Corona-Krisenstabs des Robert Koch-Instituts (RKI) Beweise für eine politische Einflussnahme auf die wissenschaftlichen Einschätzungen während der COVID-19-Pandemie. Insbesondere geht es um die Zeitspanne von Januar 2021 bis zum Frühjahr 2022, als die Pandemie in Deutschland auf ihrem Höhepunkt war.

Kubicki kritisiert, dass das BMG, unter der Führung von Karl Lauterbach (SPD), die Arbeit des RKI in mehreren zentralen Bereichen beeinflusst habe. So habe das Ministerium beispielsweise die wissenschaftliche Bewertung einer israelischen Studie zur Ansteckungsgefahr von geimpften Personen im Frühjahr 2021 manipuliert. Zudem beanstandet Kubicki, dass die Differenzierung von Todesfällen „mit“ oder „an Corona“ nicht ausreichend vorgenommen wurde, obwohl dies technisch möglich gewesen sei. Auch die Verwendung der Sieben-Tage-Inzidenz als zentrale Kennzahl für die Pandemiebekämpfung sei intern kontrovers diskutiert, jedoch öffentlich als unumstritten dargestellt worden.

Darüber hinaus bemängelt Kubicki, dass der Zusammenhang zwischen Inzidenzen und Hospitalisierungen in den RKI-Protokollen anders dargestellt worden sei als in der öffentlichen Kommunikation. Besonders kritisch sieht er die Ablehnung einer Herabstufung der Gefahrenlage durch das BMG, obwohl das RKI dies wissenschaftlich vorgeschlagen habe. Für Kubicki belegen diese Vorfälle, dass das Ministerium die wissenschaftlichen Erkenntnisse des RKI zugunsten einer politischen Agenda unterdrückt habe.

Kubicki fordert von Karl Lauterbach, persönliche Konsequenzen zu ziehen und wirft ihm vor, das Vertrauen in staatliches Handeln beschädigt zu haben. Das Bundesgesundheitsministerium wies die Vorwürfe zurück und betonte, dass es während der Pandemie stets im Interesse der öffentlichen Gesundheit gehandelt habe. Die politische Verantwortung für die getroffenen Maßnahmen liege beim Ministerium, das keine unangemessene Einflussnahme auf das RKI ausgeübt habe.

Die Vorwürfe von Wolfgang Kubicki werfen ein ernstes Licht auf die mögliche Einflussnahme der Politik auf wissenschaftliche Institutionen während der Corona-Pandemie. Wenn sich die Behauptungen bestätigen, dass das Bundesgesundheitsministerium gezielt in die Bewertung und Kommunikation des Robert Koch-Instituts eingegriffen hat, wäre das ein gravierender Eingriff in die Unabhängigkeit der Wissenschaft. Vertrauen in staatliche Entscheidungen basiert darauf, dass diese auf objektiven und wissenschaftlich fundierten Grundlagen beruhen.

In der Pandemie war es unabdingbar, dass Maßnahmen nachvollziehbar und transparent begründet werden. Eine Vermischung von politischen Zielen und wissenschaftlichen Erkenntnissen führt nicht nur zu einer Verzerrung der Realität, sondern gefährdet auch die Glaubwürdigkeit der beteiligten Institutionen. Wenn Maßnahmen auf wissenschaftlichen Studien beruhen, die möglicherweise politisch beeinflusst wurden, stellt sich die Frage, wie viele der getroffenen Entscheidungen wirklich im besten Interesse der Bürgerinnen und Bürger waren.

Kubickis Forderung nach persönlichen Konsequenzen für Karl Lauterbach ist daher nachvollziehbar. In einem Rechtsstaat muss die Politik darauf bedacht sein, dass das Vertrauen der Bevölkerung in die Integrität staatlicher Entscheidungen nicht untergraben wird. Transparenz und die klare Trennung von politischer Agenda und wissenschaftlicher Expertise müssen gewährleistet sein, um das Fundament der Demokratie zu schützen.

Die Reaktion des Bundesgesundheitsministeriums, die Vorwürfe pauschal zurückzuweisen, ohne sich detailliert zu den einzelnen Punkten zu äußern, könnte als Ausweichmanöver interpretiert werden. Es bleibt abzuwarten, ob die Angelegenheit weiter aufgeklärt wird oder ob sie im politischen Tagesgeschäft untergeht. Klar ist jedoch: Solche Vorwürfe dürfen nicht einfach im Raum stehen bleiben. Sie müssen ernst genommen und sorgfältig geprüft werden, um Schaden von den Institutionen und der Demokratie abzuwenden.

Apotheker: Wie zuverlässig ist der deutsche Staat? – Verpflichtungen gebrochen, System vor dem Kollaps

Claus Pöhlmann, langjähriger Inhaber der Adler Apotheke im brandenburgischen Finsterwalde, hat eine düstere Prognose für die Zukunft der Apotheken in Deutschland abgegeben. Der erfahrene Apotheker warnt davor, dass das System kurz vor dem Kollaps stehe. „Es fehlt an Geld, es fehlt an Personal, das System bricht langsam zusammen“, sagte Pöhlmann und betonte, dass die zunehmenden Kosten den steigenden Umsatz der Apotheken längst übersteigen. Die seit über einem Jahrzehnt nicht angepassten Honorare setzen vielen Apotheken schwer zu, wodurch diese in eine wirtschaftliche Schieflage geraten.

Pöhlmann verweist auf eine Vereinbarung zwischen dem Staat und den Apotheken, wonach letztere auf unternehmerische Freiheiten wie Preisgestaltung und Öffnungszeiten verzichten, während der Staat im Gegenzug eine angemessene Vergütung für die Arzneimittelversorgung garantiert. Doch dieser Verpflichtung komme der Staat nicht mehr nach. „Das ist eigentlich Vertragsbruch“, kritisierte Pöhlmann scharf.

Besonders kritisch sieht Pöhlmann die geplanten Reformen von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). Die Absenkung des variablen Vergütungsanteils auf 2 Prozent werde die Apotheken noch weiter von der Marktentwicklung abkoppeln. Gerade bei hochpreisigen Arzneimitteln, die oft bis zu acht Wochen vorfinanziert werden müssen, könnten Apotheken so kaum noch wirtschaftlich arbeiten. Die parallel dazu geplante Erhöhung des Fixums könne den Verlust nicht ausgleichen, sondern würde eher zu einem Minusgeschäft führen.

Zudem warnte Pöhlmann vor den zusätzlichen Aufgaben, die Apotheken übernehmen müssten. „Immer weniger Personal übernimmt Aufgaben, die eigentlich von Ärzten und Krankenhäusern erbracht werden müssten, aber die Bezahlung bleibt lächerlich gering“, so der Apotheker. Der Fachkräftemangel werde sich weiter verschärfen, da die Ausbildung von Pharmazeutisch-technischen Assistenten (PTA) privat finanziert werden müsse, während die Gehälter in der Branche unterdurchschnittlich blieben.

Auch das zukünftige Schicksal des Fremdbesitzverbots sieht Pöhlmann kritisch. Er befürchtet, dass dieses bald fallen könnte, was den Weg für Apothekenketten und große Konzerne ebnen würde. Angesichts der Entwicklungen der letzten 20 Jahre in der Apothekenpolitik sehe er keine Besserung in Sicht.

Die Lage der Apotheken in Deutschland spitzt sich weiter zu, und die Warnungen von Claus Pöhlmann sind nicht unbegründet. Seit Jahren steigen die Betriebskosten, ohne dass die Vergütung der Apotheken nennenswert angepasst wird. Diese Schieflage wird durch die geplanten Reformen von Gesundheitsminister Karl Lauterbach noch verschärft, die den Apotheken zunehmend die wirtschaftliche Grundlage entziehen.

Der Vorwurf des Vertragsbruchs ist schwerwiegend, doch in der aktuellen Situation nicht von der Hand zu weisen. Apotheken übernehmen wichtige Aufgaben in der Gesundheitsversorgung, doch ihre finanzielle Basis wird immer fragiler. Die Abwanderung von Fachkräften und die schwierige Nachwuchssituation könnten zu einem dramatischen Rückgang der Apothekenversorgung führen, besonders in ländlichen Regionen.

Die Aufhebung des Fremdbesitzverbots wäre ein weiterer Schlag gegen die ohnehin angeschlagene Apothekenlandschaft. Große Konzerne könnten lokale Apotheken verdrängen, was zu einer weiteren Ausdünnung der Versorgung führen würde. Es ist höchste Zeit, dass die Politik die Bedenken der Apotheker ernst nimmt und dringend notwendige Anpassungen vornimmt, bevor das System tatsächlich kollabiert. Die Gesundheit der Bevölkerung sollte nicht der Sparpolitik zum Opfer fallen.

Neue Hoffnung in der Alzheimer-Therapie: Stimulation von Hirnaktivität zeigt vielversprechende Ergebnisse

Neueste Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass die gezielte Stimulation von γ-Oszillationen im Gehirn möglicherweise einen innovativen Therapieansatz zur Bekämpfung der Alzheimer-Erkrankung bieten könnte. Diese Oszillationen, die sich im Frequenzbereich zwischen 30 und 120 Hz bewegen, sind entscheidend für die Funktion neuronaler Netzwerke, die kognitive Prozesse und das Arbeitsgedächtnis steuern. In den frühen Stadien von Alzheimer-Patienten wurden jedoch verringerte γ-Oszillationen festgestellt, was eine Verschlechterung der kognitiven Fähigkeiten zur Folge haben könnte.

Wissenschaftler suchen nun nach Methoden, um diese reduzierten Hirnwellen zu reaktivieren und so möglicherweise den Krankheitsverlauf zu verlangsamen. Besonders vielversprechend sind hierbei nicht-invasive Techniken wie die Neurostimulation, bei der das Gehirn durch externe Reize wie Flackerlicht oder Tonfolgen mit einer Frequenz von 40 Hz angeregt wird. Eine kürzlich veröffentlichte Studie des Massachusetts Institute of Technology (MIT) zeigt, dass diese Art der Stimulation bei Alzheimer-Modellmäusen zu einer Reduktion von ß-Amyloid-Plaques führen kann. Diese Plaques gelten als eines der Hauptmerkmale der Alzheimer-Erkrankung und werden über das glymphatische System – das Abfallentsorgungssystem des Gehirns – abgebaut.

Das Forscherteam unter der Leitung von Dr. Mitchell H. Murdock setzte die Mäuse einer Kombination aus Flackerlicht und Tönen aus, die beide mit einer Frequenz von 40 Hz stimulierten. Dies führte zu einer erhöhten Dynamik der Gehirnflüssigkeiten, was den Abtransport von ß-Amyloid erleichterte. Die Forscher vermuten, dass γ-Oszillationen die Genaktivität in Gliazellen beeinflussen, welche wiederum den Flüssigkeitstransport im Gehirn regulieren. Ob diese Reduktion von Amyloid-Plaques auch zu einer Verbesserung der kognitiven Fähigkeiten führt, ist jedoch noch unklar und bedarf weiterer Forschung.

Parallel dazu untersucht ein Forscherteam der University of California in Los Angeles (UCLA) die Wirkung eines neuen Wirkstoffkandidaten namens DDL-920, der ebenfalls die γ-Oszillationen im Gehirn stimuliert. Dieser Wirkstoff wirkt als selektiver negativer allosterischer Modulator der γ-Aminobuttersäure (GABA)-Rezeptoren vom Typ A, die eine wichtige Rolle bei der Regulierung von Interneuronen spielen, die für die Erzeugung von γ-Oszillationen verantwortlich sind. In präklinischen Studien zeigte die orale Verabreichung von DDL-920 an Alzheimer-Modellmäusen vielversprechende Ergebnisse. Nach zwei Wochen verbesserte sich die kognitive Leistung der Tiere signifikant.

Dr. Istvan Mody, einer der leitenden Forscher der UCLA-Studie, betonte jedoch, dass noch erhebliche Forschungsarbeit notwendig sei, um die Übertragbarkeit dieser Ergebnisse auf den Menschen zu bestätigen. Sollte sich DDL-920 als sicher und wirksam erweisen, könnte dieser Wirkstoff nicht nur für die Behandlung von Alzheimer, sondern auch für andere neurologische Störungen, die mit gestörten γ-Oszillationen einhergehen, wie Depressionen, Schizophrenie und Autismus-Spektrum-Störungen, eingesetzt werden.

Die Erkenntnisse dieser Studien markieren einen vielversprechenden Fortschritt in der Alzheimer-Forschung. Sie bieten neue Hoffnung für Millionen von Patienten weltweit und könnten den Weg für innovative Therapien ebnen, die auf die Wiederherstellung gestörter Hirnfunktionen abzielen.

Die neuen Ansätze zur Stimulation von γ-Oszillationen im Gehirn könnten eine Revolution in der Alzheimer-Therapie darstellen. Jahrzehntelang stand die Forschung vor der Herausforderung, wirksame Behandlungen gegen diese verheerende Krankheit zu entwickeln. Mit den jüngsten Fortschritten scheint nun ein neuer Weg möglich zu werden – einer, der nicht nur die Symptome lindern, sondern möglicherweise auch die Krankheitsursache direkt bekämpfen könnte.

Der Erfolg von Techniken wie der Neurostimulation und neuen Wirkstoffkandidaten wie DDL-920 zeigt, dass die Wissenschaft auf einem vielversprechenden Pfad wandelt. Es ist jedoch wichtig, dass diese Forschung mit dem nötigen Maß an wissenschaftlicher Vorsicht und Geduld fortgeführt wird. Die Übertragbarkeit der Ergebnisse von Tiermodellen auf den Menschen ist oft schwierig, und voreilige Hoffnungen könnten enttäuscht werden, wenn sich die Effekte in klinischen Studien nicht bestätigen.

Dennoch gibt es berechtigten Grund zur Hoffnung. Diese Studien haben nicht nur das Potenzial, neue Behandlungswege für Alzheimer zu eröffnen, sondern könnten auch bei einer Vielzahl anderer neurologischer Erkrankungen Anwendung finden. Die Forschung zur Modulation von Hirnwellen könnte eine Schlüsseltechnologie werden, die weit über die Behandlung von Alzheimer hinausreicht.

Wichtig ist nun, dass diese Erkenntnisse weiter erforscht und in klinische Anwendungen überführt werden. Hierzu bedarf es nicht nur wissenschaftlichen Engagements, sondern auch gesellschaftlicher und politischer Unterstützung, um die nötigen Ressourcen für diese potenziell lebensverändernden Therapien bereitzustellen. Es könnte der Beginn einer neuen Ära in der Behandlung von neurodegenerativen Erkrankungen sein – eine Ära, in der das Gehirn gezielt angeregt wird, sich selbst zu heilen.

Von Engin Günder, Fachjournalist

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