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Apotheken-Nachrichten von heute - Update: Digitalisierung und Reformen in deutschen Apotheke

Technologischer Fortschritt und regulatorische Neuausrichtungen gestalten die Apothekenlandschaft neu

(PresseBox) (Karlsruhe, )
In Deutschland steht die Apothekenbranche an der Schwelle zu einer weitreichenden Transformation, angetrieben durch digitale Innovationen und eine Überarbeitung der Honorierungssysteme. Während künstliche Intelligenz und elektronische Patientenakten die Effizienz steigern und den Apothekenalltag revolutionieren könnten, kämpfen traditionelle Apotheken mit wirtschaftlichen Herausforderungen wie steigenden Betriebskosten und zunehmendem Wettbewerb durch Online-Anbieter. Diese Veränderungen stellen die Apotheker vor die Aufgabe, ihre Geschäftsmodelle zu überdenken und sich neu zu positionieren, um in der modernen Marktwirtschaft bestehen zu können. Gleichzeitig setzen rechtliche Entscheidungen und die Einführung neuer pharmazeutischer Dienstleistungen die Branche unter Druck, sich ständig anzupassen und weiterzuentwickeln. Die Zukunft der Apotheken in Deutschland hängt davon ab, wie gut sie sich in diesem dynamischen Umfeld behaupten können, indem sie innovative Lösungen integrieren und gleichzeitig die Sicherheit und das Vertrauen ihrer Kunden gewährleisten.

Zukunft der Pharmazie: Digitale Innovationen und neue Honorierungskonzepte für deutsche Apotheken

Die Apothekenlandschaft in Deutschland steht an der Schwelle zu einer tiefgreifenden Transformation. Angesichts des rasanten technologischen Fortschritts und sich verändernder gesellschaftlicher Anforderungen, rücken digitale Innovationen und die Überarbeitung der Honorierungssysteme ins Zentrum der Debatte im Berliner Apothekerhaus.

Zu den Kernthemen gehört die Entwicklung eines zukunftsfähigen Honorierungssystems, das die vielschichtigen pharmazeutischen Dienstleistungen adäquat vergütet. Experten fordern, dass ein solches System über die traditionelle Medikamentenausgabe hinausgehen und präventive sowie beratende Leistungen stärker einbeziehen sollte. Dies würde nicht nur die finanzielle Basis der Apotheken stärken, sondern auch ihre Rolle als integraler Bestandteil der gesundheitlichen Grundversorgung festigen.

Parallel dazu wird die Einführung und Optimierung der elektronischen Patientenakte (ePA) intensiv diskutiert. Trotz ihrer offensichtlichen Vorteile für die Effizienz der Patientenversorgung, bleiben Datenschutzbedenken ein kritischer Diskussionspunkt. Es besteht ein dringender Bedarf an verbesserten Sicherheitsstandards, um das Vertrauen der Nutzer zu gewinnen und eine breite Akzeptanz der Technologie zu sichern.

Die digitale Revolution bietet zudem die Möglichkeit, durch den Einsatz von Big Data und Künstlicher Intelligenz, die Beratungsqualität zu verbessern und personalisierte Gesundheitslösungen anzubieten. Diese technologischen Fortschritte könnten Apotheken dabei helfen, ihre Position als Gesundheitsberater zu stärken und neue Dienstleistungsmodelle zu entwickeln, die auf die individuellen Bedürfnisse der Patienten zugeschnitten sind.

Zur Bewältigung dieser Herausforderungen sind klare Visionen und konkrete Handlungsstrategien gefordert. Das Berliner Apothekerhaus muss sicherstellen, dass die Apotheken nicht nur auf aktuelle Trends reagieren, sondern aktiv an der Gestaltung einer zukunftssicheren Pharmazie mitwirken.

Die Weichenstellung für die Zukunft der deutschen Apotheken erfordert mutige Schritte und innovative Lösungen. Die aktuelle Diskussion um neue Honorierungssysteme und die Einführung digitaler Technologien ist ein entscheidender Ansatzpunkt, um die Apotheken nicht nur wirtschaftlich zu stärken, sondern auch ihre gesellschaftliche Rolle neu zu definieren. In einer Zeit, in der die Digitalisierung alle Bereiche des Lebens durchdringt, müssen Apotheken vorne mit dabei sein und dürfen nicht zum Spielball technologischer Entwicklungen werden.

Es geht dabei nicht nur um die Einführung neuer Technologien, sondern vielmehr darum, wie diese Technologien genutzt werden können, um die pharmazeutische Betreuung zu personalisieren und zu verbessern. Die Apothekerschaft muss zeigen, dass sie in der Lage ist, den digitalen Wandel nicht nur mitzutragen, sondern aktiv mitzugestalten und dabei ethische Standards sowie den Datenschutz zu wahren. Nur so können Apotheken ihre unverzichtbare Rolle im Gesundheitssystem behaupten und ausbauen. Die Zukunft wird von jenen gestaltet, die bereit sind, bestehende Grenzen zu überschreiten und neue Wege zu beschreiten. Dies erfordert eine klare Vision, entschlossenes Handeln und die Bereitschaft, auch unkonventionelle Lösungen in Betracht zu ziehen.

Zwischen Tradition und Wirtschaftskrise: Das Dilemma der "Apothekenpreise" in der modernen Marktwirtschaft

Der Begriff "Apothekenpreise" hat sich in Deutschland als Synonym für unverhältnismäßig hohe Kosten etabliert, eine Assoziation, die tief in der Vergangenheit verwurzelt ist. Ursprünglich in den 1950er und 1960er Jahren eingeführt, bezieht sich dieser Ausdruck auf eine Zeit, als die gesetzliche Arzneimittelpreisverordnung Apotheken erlaubte, erhebliche prozentuale Aufschläge auf Medikamente zu erheben. Diese Regelung führte dazu, dass die Öffentlichkeit Apotheken oft als Orte wahrnahm, an denen Produkte zu scheinbar ungerechtfertigten Preisen verkauft wurden. Die Kritik verschärfte sich durch eine damals als unzureichend empfundene Beratungsleistung.

Die Reform der Arzneimittelpreisverordnung im Jahr 2004, die eine Neustrukturierung der Honorare für Apotheken einführte, war ein Schritt hin zu transparenteren und gerechteren Preisstrukturen. Diese Änderung setzte das Apothekenhonorar aus einem Fixbetrag und einem moderaten prozentualen Aufschlag zusammen, um die Preisbildung nachvollziehbarer zu gestalten. Trotz dieser signifikanten Änderung blieb der Begriff "Apothekenpreise" im umgangssprachlichen Gebrauch bestehen und dient weiterhin als Metapher für überhöhte Kosten, selbst in Branchen weit außerhalb der Pharmazie.

Die Kontinuität dieses Begriffs in der Alltagssprache wirft ein Licht auf das tief verwurzelte Misstrauen gegenüber der Preisgestaltung in Apotheken, das sich über Jahrzehnte hinweg gehalten hat. Aktuelle Herausforderungen wie begrenzte Großhandelsskonti, steigende Personalkosten und ein zunehmender Mangel an Fachkräften belasten die wirtschaftliche Lage vieler Apotheken schwer. Diese Probleme haben einen erheblichen Einfluss auf die Betriebsführung, was zu einem stetigen Rückgang der Zahl der Apotheken und zu einer sinkenden Zahl von Neugründungen führt. Der Trend, dass junge Apothekerinnen und Apotheker sich vermehrt für eine Karriere in der pharmazeutischen Industrie entscheiden, anstatt eigene Apotheken zu betreiben, ist bezeichnend für die aktuellen Schwierigkeiten.

Die fortwährende Nutzung des Begriffs "Apothekenpreise" und dessen negative Konnotationen könnten eine fundamentale Neubewertung erfahren, wenn sich das öffentliche Verständnis für die ökonomischen Realitäten, mit denen Apotheker konfrontiert sind, weiterentwickelt. Eine solche Entwicklung würde nicht nur die sprachliche Darstellung verändern, sondern auch die gesellschaftliche Wertschätzung der pharmazeutischen Dienstleistungen.

Der Ausdruck "Apothekenpreise" ist mehr als nur eine sprachliche Kuriosität; er ist ein Spiegel der gesellschaftlichen Wahrnehmung von Preisgestaltung und Wert. Die Diskrepanz zwischen der öffentlichen Meinung und den tatsächlichen ökonomischen Bedingungen, unter denen moderne Apotheken operieren, ist frappierend. Während die Arzneimittelpreisverordnung längst reformiert wurde, um eine fairere und transparentere Preisgestaltung zu gewährleisten, hat sich die öffentliche Perzeption nur marginal verändert.

Es ist entscheidend, diesen sprachlichen Anachronismus zu aktualisieren, um die realen Herausforderungen, denen Apotheken gegenüberstehen, adäquat widerzuspiegeln. Die Fortführung der Verwendung des Begriffs "Apothekenpreise" in einem negativen Kontext perpetuiert ein veraltetes Image, das weder den Apotheken noch den Konsumenten gerecht wird. Eine umfassende Aufklärungskampagne könnte helfen, das öffentliche Verständnis zu schärfen und somit eine faire Bewertung der Preisstrukturen in Apotheken zu fördern.

Diese Neubewertung ist mehr als überfällig. Es geht nicht nur darum, ein veraltetes Stereotyp zu korrigieren, sondern auch darum, die öffentliche Wertschätzung für die pharmazeutische Fachkompetenz zu stärken. Indem wir die realen wirtschaftlichen Bedingungen in den Vordergrund rücken, können wir eine Diskussion fördern, die auf Fakten basiert und sowohl die Herausforderungen als auch die wichtige Rolle der Apotheken in der Gesundheitsversorgung anerkennt.

Künstliche Intelligenz: Wegbereiter der Zukunft für Apotheken

In einer Welt, in der technologische Fortschritte die Landschaft fast aller Branchen neu gestalten, stehen Apotheken vor einer beispiellosen Transformation. Die Integration von Künstlicher Intelligenz (KI) in den Apothekenalltag verspricht, Effizienz zu steigern und Kosten zu senken, wirft jedoch auch Fragen zur Zukunft der pharmazeutischen Berufe auf. Überall in Deutschland beginnen Apotheken, KI-Systeme zu implementieren, die nicht nur repetitive Aufgaben übernehmen, sondern auch komplexere Dienstleistungen wie die patientenspezifische Medikamentendosierung und -beratung unterstützen.

Die fortschreitende Digitalisierung in der Apothekenbranche wird getrieben durch das Bedürfnis, wettbewerbsfähig zu bleiben und den Anforderungen einer sich schnell verändernden Gesundheitslandschaft gerecht zu werden. Große Technologiekonzerne investieren Milliarden in die Entwicklung von KI-Lösungen, die die Effizienz steigern und die Patientenversorgung verbessern sollen. Diese Investitionen zeigen die wirtschaftliche und strategische Bedeutung der Technologie für die Gesundheitsbranche.

Trotz der Vorteile, die KI bietet, gibt es auch Bedenken hinsichtlich der langfristigen Auswirkungen auf Arbeitsplätze in der Apotheke. Experten warnen vor einer Überautomation, die dazu führen könnte, dass wichtige menschliche Aspekte der Kundenbetreuung verloren gehen. Zudem stellen sich rechtliche und ethische Fragen, insbesondere im Hinblick auf Datenschutz und die Sicherheit von Patienteninformationen.

Apotheken, die es versäumen, sich dieser digitalen Welle anzuschließen, könnten sich in einer schwierigen wirtschaftlichen Lage wiederfinden. Die Branche steht somit an einem kritischen Punkt: Sie muss entscheiden, wie sie die neuen Technologien am besten nutzen kann, ohne die Qualität der persönlichen Kundenbetreuung zu beeinträchtigen. Die kommenden Jahre werden zeigen, wie Apotheken diese Herausforderungen meistern und welche Rolle sie in dem neu geformten Gesundheitsökosystem spielen werden.

Die zunehmende Digitalisierung der Apothekenbranche ist eine doppelte Herausforderung: Einerseits bietet sie enorme Chancen zur Effizienzsteigerung und Kostenreduktion, andererseits birgt sie Risiken für den Verlust von Arbeitsplätzen und die persönliche Kundeninteraktion. Es ist entscheidend, dass Apotheken eine Balance zwischen Technologieeinsatz und menschlicher Expertise finden. KI sollte als Werkzeug gesehen werden, das Apotheker unterstützt, nicht ersetzt. Die Branche muss innovative Wege gehen, um sowohl die technologische als auch die menschliche Komponente ihrer Dienstleistungen zu stärken. Letztlich wird der Erfolg davon abhängen, wie geschickt Apotheken diese neuen Technologien integrieren, um die Gesundheitsversorgung zu verbessern, ohne die persönliche Note zu verlieren, die viele Patienten schätzen.

Zwischen Reformdruck und wirtschaftlicher Zerreißprobe: Apotheken in Deutschland 2024

Im Jahr 2024 standen deutsche Apotheken unter enormem wirtschaftlichen Druck. Trotz hoher Umsätze kämpften viele mit negativen Betriebsergebnissen. Die Gründe dafür waren vielfältig: gestiegene Betriebskosten, verschärfte regulatorische Anforderungen und ein zunehmender Wettbewerb durch digitale Anbieter prägten das Bild. Diese Faktoren führten zu einer erheblichen Margenkompression, die viele traditionelle Apotheken an den Rand der Wirtschaftlichkeit brachte.

Die von Gesundheitsminister Karl Lauterbach vorgeschlagenen Reformen zielten darauf ab, die finanzielle Stabilität der Apotheken durch eine Überarbeitung des Honorierungssystems zu verbessern. Die Debatte hierzu war intensiv und spiegelte die unterschiedlichen Interessen und Erwartungen der Beteiligten wider. Kritiker der Reformen bemängelten insbesondere das Fehlen eines langfristig tragfähigen Konzepts zur Sicherung der wirtschaftlichen Grundlagen der Apotheken.

Infolgedessen beschränkte sich die politische Unterstützung größtenteils auf kurzfristige finanzielle Hilfen. Diese Soforthilfen waren zwar eine notwendige Unterstützung für viele Apotheken, boten jedoch keine Lösung für die tiefer liegenden strukturellen Probleme, die die Branche belasten.

Die Diskussionen und Ergebnisse des Jahres 2024 werfen somit ein Schlaglicht auf die dringende Notwendigkeit einer umfassenden strategischen Neuausrichtung im Apothekenwesen. Es wird deutlich, dass eine aktive Gestaltung und Entwicklung innovativer Konzepte erforderlich sind, um die Apotheken nicht nur kurzfristig zu unterstützen, sondern auch langfristig eine solide wirtschaftliche Basis zu schaffen.

Die wirtschaftliche Lage der Apotheken in Deutschland im Jahr 2024 illustriert eine tiefergehende Problematik, die über die Apothekenlandschaft hinausreicht und grundsätzliche Fragen zur Gesundheitsversorgung und deren Finanzierung aufwirft. Während kurzfristige Hilfen unerlässlich sind, um akute Notlagen zu bewältigen, bedarf es einer visionären Neudenkung der Rolle und der wirtschaftlichen Grundlagen der Apotheken. Die Reformvorschläge von Minister Lauterbach haben zwar wichtige Diskussionen angestoßen, doch ohne ein nachhaltiges und integratives Konzept bleibt die Zukunft vieler Apotheken unsicher. Hier ist politischer Mut gefragt, um Reformen nicht nur zu konzipieren, sondern sie so zu gestalten, dass sie eine dauerhafte Verbesserung für die gesamte Branche darstellen.

Grundsatzentscheidung in Zweibrücken: Wirksamkeit der Erbausschlagung und die Grenzen ihrer Anfechtung

In einem wegweisenden Urteil hat das Oberlandesgericht Zweibrücken wichtige Aspekte des Erbrechts klargestellt, insbesondere die Bedingungen, unter denen eine Erbausschlagung angefochten werden kann. Der entschiedene Fall betraf die Nachlassangelegenheiten einer 106-jährigen Frau, die ohne Hinterlassung eines Testaments verstarb, wodurch die gesetzliche Erbfolge in Kraft trat. Der Beschluss vom 14. August 2024, Az: 8 W 102/23, beleuchtet die juristische Handhabung von Erbausschlagungen und deren Anfechtung unter dem Gesichtspunkt des erbrechtlichen Irrtums.

Die verstorbene Frau hinterließ kein Testament, weshalb ihre direkten Nachkommen, darunter eine Enkelin und mehrere Urenkel, gemäß der gesetzlichen Erbfolge als Erben in Betracht kamen. Vor ihrem Tod wurden die Kosten für ihre Unterbringung in einem Pflegeheim durch die Kriegsopferfürsorgestelle gedeckt, wobei das Eigentum an ihrem Haus als Sicherheit diente. Nach ihrem Tod schlug die Enkelin das Erbe aus, unter der Annahme, dass der Nachlass überschuldet sei. Diese Entscheidung beruhte auf der vorläufigen Einschätzung der finanziellen Lage der Erblasserin, die sich jedoch nach dem Tod durch neue Entwicklungen änderte.

Ein wesentliches Element des Falls war der Verkauf des Hauses, der deutlich mehr Erlös einbrachte als ursprünglich angenommen, sowie die Entdeckung eines Bankkontos mit einem positiven Saldo. Diese Entwicklungen veranlassten die Enkelin dazu, ihre ursprüngliche Erbausschlagung anzufechten und die Ausstellung eines Erbscheins zu beantragen, der sie als Erbin ausweisen würde. Ihre Anfechtung begründete sie mit einem Irrtum über die tatsächliche finanzielle Situation des Nachlasses.

Das Oberlandesgericht Zweibrücken entschied jedoch, dass die Anfechtung der Erbausschlagung nicht gerechtfertigt war. Die Richter erklärten, dass weder das spätere Bekanntwerden des Bankkontos noch der höhere als erwartete Erlös aus dem Hausverkauf einen Irrtum darstellten, der die ursprüngliche Entscheidung zur Erbausschlagung wesentlich beeinflusst hätte. Sie betonten, dass für eine erfolgreiche Anfechtung ein Irrtum vorliegen muss, der sich auf wesentliche Informationen bezieht, die zum Zeitpunkt der Erbausschlagung nicht bekannt waren und die Entscheidung erheblich beeinflusst haben.

Die Entscheidung des Oberlandesgerichts Zweibrücken stellt ein bedeutendes Präzedenzurteil dar, das die Anforderungen an die Anfechtung einer Erbausschlagung im deutschen Erbrecht klar definiert. Dieses Urteil trägt wesentlich zur Rechtsklarheit bei und dient als Mahnung, dass die Entscheidung, ein Erbe auszuschlagen, gründlich überlegt und gut informiert sein muss. Es unterstreicht die Wichtigkeit, dass Erben sich eingehend mit der finanziellen Lage des Nachlasses auseinandersetzen und im Zweifelsfall professionelle rechtliche Beratung in Anspruch nehmen sollten.

Darüber hinaus hebt der Fall die Bedeutung des Irrtumsbegriffs im Erbrecht hervor. Er zeigt auf, dass nicht jeder Irrtum zur Anfechtung einer Erbausschlagung berechtigt. Nur solche Irrtümer, die wesentliche und entscheidungsrelevante Informationen betreffen, können eine Anfechtung rechtfertigen. Dieses Urteil wird daher nicht nur für Rechtsanwälte und Gerichte, sondern auch für potenzielle Erben von großer Bedeutung sein, indem es dazu beiträgt, kostspielige und zeitintensive Rechtsstreitigkeiten zu vermeiden.

Letztendlich bestätigt das Urteil die Notwendigkeit einer sorgfältigen und informierten Entscheidungsfindung im Erbrecht. Es dient als wertvolle Richtschnur für ähnliche Fälle und fördert ein tieferes Verständnis der rechtlichen Rahmenbedingungen, die Erblasser und Erben gleichermaßen betreffen. Die Rechtsprechung des OLG Zweibrücken wird somit zu einem Eckpfeiler für die Auslegung und Anwendung des Erbrechts in ähnlich gelagerten Fällen.

Elektronische Patientenakte: Fortschritt auf wackeligen Sicherheitsfundamenten

Am 15. Januar soll die elektronische Patientenakte (ePA) deutschlandweit eingeführt werden, ein Schritt, der als bedeutender Meilenstein für das deutsche Gesundheitssystem gilt. Die ePA bietet das Potenzial, medizinische Daten zentral zu speichern und zugänglich zu machen, um die Versorgung der Patientinnen und Patienten zu verbessern. Sie könnte Ärzten und Krankenhäusern ermöglichen, auf wichtige Gesundheitsinformationen wie Diagnosen, Medikationspläne und Vorbehandlungen zuzugreifen – vorausgesetzt, die Versicherten stimmen der Speicherung ihrer Daten zu. Doch schon vor ihrem Start steht das ambitionierte Projekt unter erheblichem Druck, nicht zuletzt wegen gravierender Sicherheitsbedenken.

Wie die Gematik mitteilte, wird der Zugriff auf die ePA ab dem 15. Januar zunächst nur in ausgewählten Modellregionen möglich sein. Diese schrittweise Einführung soll die technischen und organisatorischen Abläufe testen. Kritiker sehen darin jedoch ein Indiz dafür, dass die Umsetzung noch längst nicht reibungslos funktioniert. Gleichzeitig wächst die Sorge, ob die flächendeckende Einführung zum aktuellen Zeitpunkt überhaupt verantwortbar ist.

Einen erheblichen Schlag versetzte dem Projekt der kürzlich veröffentlichte Bericht des Computer Chaos Clubs (CCC). Dieser deckte gravierende Sicherheitsmängel in der geplanten Infrastruktur auf. Laut CCC sind unbefugte Zugriffe auf Patientenakten über unsicher konfigurierte IT-Systeme bei Arztpraxen und Krankenkassen möglich. Besonders alarmierend ist die Feststellung, dass gültige Heilberufs- und Praxisausweise sowie Gesundheitskarten Dritter relativ leicht zu beschaffen seien. Dies könnte es Angreifern ermöglichen, sich Zugang zu sensiblen Gesundheitsdaten zu verschaffen, ohne dass Patienten dies bemerken. Weiterhin sei es technisch möglich, Zugriffs-Token zu generieren, die beliebige Patientenakten öffnen könnten.

Die Gematik wies die Sicherheitsbedenken nicht vollständig zurück, räumte jedoch ein, dass die vom CCC skizzierten Angriffsszenarien technisch realisierbar seien. Gleichzeitig betonte sie, dass diese Szenarien praktisch schwer umzusetzen seien, da sie hohes technisches Wissen und erhebliche Ressourcen erforderten. Zudem seien solche Manipulationen strafbar. Kritiker halten diese Argumentation für unzureichend, da die Realität gezeigt hat, dass die Strafbarkeit allein kein Hindernis für Cyberangriffe darstellt. Sicherheitslücken dieser Art sind insbesondere in einem System, das mit hochsensiblen Gesundheitsdaten arbeitet, inakzeptabel.

Für Patientinnen und Patienten stellt sich die Frage, wie sie mit der neuen Technologie umgehen sollen. Viele wenden sich an Apotheken, um Rat zu suchen. Die Apotheken stehen damit vor der Herausforderung, einen ausgewogenen und informierten Umgang mit der Thematik zu finden. Bislang können weder Apotheker noch andere Fachleute eine klare Empfehlung geben, da die Sicherheit der ePA im jetzigen Zustand nicht garantiert werden kann. Experten raten dazu, zunächst abzuwarten, wie sich die Entwicklung gestaltet, und die ePA vorerst nicht abzulehnen, um Optionen offenzuhalten. Angesichts der anhaltenden Sicherheitsbedenken bleibt jedoch ein bitterer Nachgeschmack: Ob das System tatsächlich sicher genug ist, um das Vertrauen der Versicherten zu gewinnen, wird die Zeit zeigen müssen.

Die elektronische Patientenakte ist ein Paradebeispiel für die Ambivalenz technologischen Fortschritts: Auf der einen Seite steht das große Versprechen einer effizienteren, vernetzten und patientenzentrierten Gesundheitsversorgung. Auf der anderen Seite werfen erhebliche Sicherheitsmängel einen dunklen Schatten auf das Projekt. Gerade bei sensiblen Gesundheitsdaten, deren Schutz nicht nur eine rechtliche, sondern vor allem eine ethische Verpflichtung darstellt, darf kein Risiko eingegangen werden.

Der Bericht des Computer Chaos Clubs zeigt deutlich, dass die ePA in ihrer jetzigen Form ein fragiles Sicherheitsfundament hat. Unbefugte Zugriffe, die über unsicher konfigurierte IT-Systeme, manipulierte Heilberufsausweise oder gar gefälschte Zugriffs-Token erfolgen könnten, sind keine bloße Theorie, sondern reale Bedrohungen. Die Reaktion der Gematik, die auf die geringe Wahrscheinlichkeit solcher Angriffe verweist, zeugt von einem besorgniserregenden Verständnis für die Realität der Cybersicherheit. Cyberkriminelle agieren mit hoher Expertise und erheblichen Ressourcen – ihre Motivation, Schwachstellen auszunutzen, wird nicht durch die Strafbarkeit abgeschreckt.

Die Bundesregierung und die Gematik müssen dringend handeln, um das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger zu gewinnen. Es reicht nicht, Sicherheitsmängel zu relativieren oder die Komplexität von Angriffen hervorzuheben. Notwendig sind konkrete Maßnahmen, wie die unabhängige Prüfung und Nachbesserung der IT-Sicherheitsarchitektur sowie eine klare Kommunikation der Fortschritte. Zudem sollte eine Rückfalloption bestehen, die den Versicherten erlaubt, sich von der ePA zu lösen, ohne dabei Nachteile zu erleiden.

Für Apotheken und andere Gesundheitsdienstleister ist die Lage schwierig. Sie stehen in der Verantwortung, ihren Kunden eine fundierte Beratung zu bieten, sind jedoch selbst auf unzureichende Informationen angewiesen. Solange keine überzeugenden Sicherheitsnachweise vorliegen, bleibt nur der vorsichtige Hinweis, die Entwicklung zu beobachten und eine endgültige Entscheidung über die Nutzung der ePA hinauszuzögern.

Die ePA hat das Potenzial, das Gesundheitssystem zu revolutionieren – doch nur, wenn sie auf einem Sicherheitsniveau agiert, das das Vertrauen der Nutzerinnen und Nutzer rechtfertigt. Ohne umfassenden Schutz wird sie nicht die digitale Zukunft des Gesundheitswesens einläuten, sondern zum Sinnbild für unzureichende Vorbereitung und gescheiterte Digitalisierung werden.

Pharmazeutische Dienstleistungen: Ungeahnte Hürden für Apotheken

Die Einführung pharmazeutischer Dienstleistungen (pDL) sollte Apotheken in Deutschland nicht nur finanziell entlasten, sondern auch deren Rolle im Gesundheitssystem stärken. Mit einem Fördertopf von 150 Millionen Euro wurden seit 2022 neue Möglichkeiten geschaffen, Patienten mit Angeboten wie Blutdruckmessungen oder Medikationsanalysen besser zu versorgen. Doch die Realität in den Apotheken zeigt, dass die Umsetzung dieser Idee weit hinter den Erwartungen zurückbleibt.

Nach Angaben des Deutschen Apothekerverbandes (DAV) sind bislang nur ein Bruchteil der bereitgestellten Mittel abgerufen worden. Hauptgrund dafür sei der immense Druck, unter dem viele Apotheken stehen. Steigende Betriebskosten und der seit über 20 Jahren unveränderte Apothekenabschlag führen dazu, dass für zusätzliche Aufgaben wie pDL häufig weder Zeit noch Personal verfügbar sind. „Die Apotheken sind schlichtweg an ihren Kapazitätsgrenzen. pDL wären ein wertvoller Beitrag zur Gesundheitsversorgung, doch ohne personelle und finanzielle Ressourcen bleibt es oft beim Wunschdenken“, erklärt ein Sprecher des DAV.

Besonders in ländlichen Regionen, wo Apotheken ohnehin oft mit Nachwuchs- und Fachkräftemangel zu kämpfen haben, ist die Situation kritisch. Für die Durchführung der pDL sind umfangreiche Schulungen notwendig, doch viele Teams können sich weder den zeitlichen noch den finanziellen Aufwand leisten. Gleichzeitig wächst die Befürchtung, dass die ungenutzten Gelder für andere Zwecke verwendet werden könnten. Bereits jetzt zeigen Krankenkassen und Versandapotheken Interesse an den ungenutzten Mitteln.

Um dem entgegenzuwirken, fordert der DAV eine Erhöhung der Vergütung für pDL. „Die aktuellen Honorare spiegeln die gestiegenen Personalkosten nicht wider und machen die Leistungen für viele Apotheken unwirtschaftlich“, so der Verband. Ob diese Forderungen in der aktuellen wirtschaftlichen und politischen Lage durchsetzbar sind, bleibt jedoch fraglich.

Ein weiteres Problem ist der hohe Verwaltungsaufwand, der mit der Abrechnung der pDL einhergeht. Zahlreiche Apothekenleiter beklagen eine Überregulierung und Bürokratie, die die Umsetzung erschwert. Angesichts dieser Herausforderungen gerät die ursprüngliche Zielsetzung der pDL, Apotheken zu stärken und Patienten besser zu versorgen, zunehmend in den Hintergrund.

Für viele Experten bleibt die Einführung der pDL ein Symbol für ein gut gemeintes, aber schlecht umgesetztes Konzept. Es werde nun entscheidend sein, ob und wie die politischen Rahmenbedingungen angepasst werden, um die Apotheken in der aktuellen Krise nachhaltig zu unterstützen.

Die Idee hinter den pharmazeutischen Dienstleistungen war vielversprechend: Apotheken sollten nicht nur als reine Versorger von Medikamenten, sondern auch als zentrale Anlaufstellen für Gesundheitsdienstleistungen etabliert werden. Doch die Realität zeigt, dass eine gute Idee allein nicht ausreicht, wenn die Voraussetzungen fehlen.

Apotheken kämpfen seit Jahren mit strukturellen Problemen, die durch die Corona-Pandemie und die aktuelle Wirtschaftskrise noch verstärkt wurden. Der Personalmangel, stagnierende Honorare und steigende Betriebskosten lassen wenig Spielraum für zusätzliche Aufgaben wie pDL. Es ist daher wenig überraschend, dass die Erwartungen weit verfehlt wurden. Stattdessen droht eine neue Baustelle: ungenutzte Gelder, die andere Akteure für sich beanspruchen könnten.

Die Verantwortung liegt klar bei der Politik. Eine nachhaltige Anpassung der Apothekenhonorare und eine Entbürokratisierung sind unumgänglich, wenn pDL langfristig Erfolg haben sollen. Doch auch die Apotheken selbst sind gefragt: Sie müssen Wege finden, ihre Rolle im Gesundheitssystem aktiv zu gestalten und auf die Bedürfnisse der Patienten einzugehen.

Die pDL sind noch nicht gescheitert, aber sie stehen an einem Scheideweg. Ohne eine entschlossene Kurskorrektur droht eine weitere gut gemeinte Initiative ins Leere zu laufen – zum Nachteil der Apotheken und der Patienten, die von einem erweiterten Angebot profitieren könnten.

Fördergelder bleiben liegen: Warum Apotheken die Abrechnung von Inhalatorberatungen nicht nutzen

Trotz der finanziellen Förderung durch die gesetzlichen Krankenkassen schöpfen viele Apotheken die Möglichkeiten zur Abrechnung von Inhalatorberatungen nicht aus. Diese Beratungsleistung, die mit 20 Euro vergütet wird, soll die Patientensicherheit erhöhen, indem Patienten den korrekten Umgang mit ihrem Inhalationsgerät erlernen. Doch die Abrechnung bleibt weit hinter den Möglichkeiten zurück. Die Gründe hierfür sind vielfältig und werfen ein Schlaglicht auf organisatorische und kulturelle Herausforderungen in der Apothekerschaft.

Ein zentraler Grund ist offenbar die geringe Anzahl von Apotheken, die überhaupt Inhalatorberatungen anbieten. Die Implementierung solcher spezialisierter Beratungsangebote erfordert nicht nur geschultes Personal, sondern auch klare Prozesse, um die Leistungen zu dokumentieren und abrechnen zu können. Viele Apotheken sehen sich jedoch durch Fachkräftemangel oder hohe Arbeitsbelastung nicht in der Lage, zusätzliche Beratungsleistungen in den Betriebsalltag zu integrieren. Die Folge: Fördermittel bleiben ungenutzt.

Doch selbst bei Apotheken, die solche Beratungen durchführen, mangelt es häufig an der konsequenten Abrechnung. Ein wiederkehrendes Problem ist die Zurückhaltung, Patienten um die erforderliche Unterschrift zu bitten, die als Nachweis für die erbrachte Leistung dient. Diese Unterschrift ist jedoch eine zwingende Voraussetzung, um die Vergütung über die Krankenkassen zu beantragen. Branchenexperten vermuten, dass Unsicherheiten oder eine gewisse Bequemlichkeit bei administrativen Abläufen dazu führen, dass viele Apotheken auf die Abrechnung verzichten – und damit auf die finanziellen Mittel.

Ein Vergleich zur ärztlichen Praxis verdeutlicht das Problem: Ärztinnen und Ärzte nutzen konsequent jede Gelegenheit zur Abrechnung von Leistungen. Selbst einfache Tätigkeiten wie ein Telefonat mit einem Patienten werden als abrechenbare Leistung dokumentiert. Diese professionelle Haltung fehlt in weiten Teilen der Apothekerschaft. Während Ärzte ihre wirtschaftlichen Interessen klar verfolgen, scheinen viele Apothekerinnen und Apotheker zurückhaltender zu agieren, wenn es um die finanzielle Anerkennung ihrer Arbeit geht.

Der Deutsche Apothekerverband (DAV) hat die notwendigen Strukturen für die Abrechnung geschaffen. Die Gelder stehen bereit, und der Prozess ist klar geregelt. Dennoch bleiben die Fördermittel für Inhalatorberatungen weitgehend ungenutzt. Der DAV verweist darauf, dass die Verantwortung bei den Apotheken liegt, die Möglichkeiten zu nutzen. Dies sei angesichts stagnierender Honorare und steigender Kosten für Apothekenbetriebe wichtiger denn je.

Die ungenutzten Fördermittel sind nicht nur ein finanzielles Problem. Sie senden auch ein Signal an die Kostenträger, dass pharmazeutische Beratungsleistungen von der Apothekerschaft selbst nicht ausreichend ernst genommen werden. Dies könnte langfristig negative Auswirkungen auf die Verhandlungen um Honoraranpassungen haben und die Position der Apotheken im Gesundheitssystem schwächen.

Um dem entgegenzuwirken, ist ein Umdenken erforderlich. Apotheken müssen nicht nur ihre internen Prozesse optimieren, sondern auch ihre Haltung gegenüber administrativen Aufgaben und finanziellen Aspekten der Beratung überdenken. Es braucht ein stärkeres Bewusstsein für die Bedeutung der Abrechnung, sowohl für die individuelle wirtschaftliche Stabilität als auch für die Wertschätzung der eigenen Arbeit.

Die Tatsache, dass Apotheken die Abrechnung von Inhalatorberatungen nur unzureichend nutzen, ist ein symptomatisches Problem, das tiefer liegende Schwächen im System offenbart. Dabei geht es nicht allein um versäumte Einnahmen, sondern um eine grundlegende Haltung gegenüber der eigenen Arbeit und deren finanzieller Anerkennung.

Pharmazeutische Beratungsleistungen sind ein zentraler Bestandteil des Gesundheitssystems. Die Inhalatorberatung ist ein Paradebeispiel dafür, wie Apotheken einen wichtigen Beitrag zur Patientensicherheit leisten können. Dennoch wird diese Leistung von vielen Apotheken nicht abgerechnet. Warum? Ein wesentlicher Grund scheint eine Art „Beißhemmung“ zu sein, die sich in einer Unsicherheit im Umgang mit administrativen Prozessen äußert. Die erforderliche Patientenunterschrift wird oft als lästige Hürde empfunden, obwohl sie nur wenige Sekunden in Anspruch nimmt.

Dieses Verhalten ist nicht nur wirtschaftlich nachteilig, sondern auch ein Signal an die Krankenkassen, dass die Apothekerschaft die Bedeutung der eigenen Leistungen nicht konsequent vertritt. Während Ärztinnen und Ärzte selbst einfache Tätigkeiten wie Telefonate routiniert abrechnen, zeigen viele Apothekerinnen und Apotheker eine unverständliche Zurückhaltung. Diese Diskrepanz führt dazu, dass Apotheken finanziell ins Hintertreffen geraten und langfristig ihre Verhandlungsposition gegenüber den Kostenträgern schwächen.

Die Verantwortung liegt klar bei den Apotheken selbst. Der DAV hat seine Aufgabe erfüllt, indem er die notwendigen Strukturen geschaffen hat. Die Mittel stehen bereit, die Abrechnungswege sind definiert. Es ist jetzt an der Basis, diese Möglichkeiten zu nutzen. Ein häufig vorgebrachtes Argument, dass der Prozess zu kompliziert oder zeitaufwendig sei, hält einer näheren Betrachtung nicht stand. Vielmehr scheint es an einer grundlegenden Wertschätzung für die eigene Arbeit zu fehlen.

Dabei könnte die Lösung so einfach sein: Eine klare Schulung der Mitarbeitenden, die Etablierung fester Prozesse und ein Bewusstsein für die wirtschaftliche Bedeutung der Abrechnung. Jede nicht abgerechnete Beratung ist nicht nur verlorenes Geld, sondern auch ein Schritt zurück in der Wertschätzung der Apothekenarbeit.

Die Apothekenszene steht vor großen Herausforderungen, sei es der Fachkräftemangel, steigende Betriebskosten oder der Wettbewerb mit Online-Anbietern. Gerade in dieser Situation können Apotheken es sich nicht leisten, Fördergelder ungenutzt zu lassen. Es braucht einen Kulturwandel, der die Abrechnung von Leistungen nicht als lästige Pflicht, sondern als Chance begreift – für die eigene wirtschaftliche Stabilität und die Zukunft der Apothekerschaft insgesamt.

Glücksfall der Nachfolgesuche: Erfolgreicher Generationswechsel in der Apotheke

Im baden-württembergischen Hüffingen hat ein bedeutender Generationswechsel stattgefunden: Nach jahrelanger erfolgreicher Leitung hat die langjährige Inhaberin einer traditionsreichen Apotheke den Betrieb an ihre Tochter übergeben. Die 34-jährige Pharmazeutin übernimmt die Verantwortung für das Familienunternehmen in dritter Generation und stellt sich der Herausforderung, das Vermächtnis der Mutter zu wahren und gleichzeitig neue, zukunftsweisende Akzente zu setzen.

Die Übergabe, die Anfang dieses Monats offiziell abgeschlossen wurde, ist nicht nur ein weiterer Schritt für die Familiengeschichte, sondern auch ein Neuanfang für die Apotheke, die sich in einer Branche befindet, die zunehmend von digitalen Veränderungen geprägt wird. Der Familienbetrieb, der für seine persönliche Kundenbetreuung und seine langjährige Expertise bekannt ist, blickt auf eine erfolgreiche Vergangenheit zurück. Die neue Inhaberin, die bereits viele Jahre in der Apotheke tätig war und mit den Abläufen bestens vertraut ist, möchte das Unternehmen in die Zukunft führen, ohne die Werte und Prinzipien der Mutter aufzugeben.

„Ich möchte die Tradition unserer Apotheke fortführen, aber auch neue Impulse setzen“, betont die neue Inhaberin. Ein zentrales Thema für sie ist die Digitalisierung, die in ihrer Apotheke künftig eine noch größere Rolle spielen soll. Insbesondere die verstärkte Nutzung von E-Rezepten und die Einführung von Online-Beratungen sollen den Service für die Kunden verbessern und ihn noch flexibler gestalten. „Es ist wichtig, dass wir mit der Zeit gehen und unseren Kunden moderne und bequeme Möglichkeiten bieten, ihre Medikamente zu bestellen und sich beraten zu lassen“, so die neue Chefin. Sie hat klare Vorstellungen davon, wie sie die Apotheke nicht nur als eine Anlaufstelle für Arzneimittel, sondern auch als Ort für Gesundheitsaufklärung und präventive Maßnahmen positionieren möchte.

Darüber hinaus möchte sie auch das Konzept der Apotheke als Dienstleister im Bereich der Gesundheitsprävention weiter ausbauen. Dies soll durch den verstärkten Einsatz von digitalen Tools zur Gesundheitsberatung und durch mehr Angebote im Bereich der allgemeinen Gesundheitsförderung geschehen. Besonders im Bereich der Früherkennung von Krankheiten und der Aufklärung zu Gesundheitsfragen will die Apotheke in der Region eine zentrale Anlaufstelle werden.

Ein weiterer Schritt in die digitale Zukunft wird die Einführung von Telepharmazie und Online-Beratungsdiensten sein. Dies ist nicht nur eine Antwort auf die zunehmende Nachfrage nach flexiblen, digitalen Lösungen, sondern auch eine Möglichkeit, die Apotheke als modernen Gesundheitsdienstleister in einer zunehmend digitalen Welt zu positionieren.

Der Generationswechsel in dieser Apotheke zeigt, wie Tradition und Innovation erfolgreich miteinander kombiniert werden können, um ein Unternehmen fit für die Zukunft zu machen. Die Entscheidung der neuen Inhaberin, die bewährte Philosophie der persönlichen Beratung und den direkten Kundenkontakt beizubehalten, während sie gleichzeitig den Schritt in die digitale Zukunft wagt, ist bemerkenswert und zukunftsweisend. In einer Zeit, in der digitale Angebote immer mehr an Bedeutung gewinnen, ist es ein entscheidender Vorteil, wenn eine Apotheke sich nicht nur als Versorger von Medikamenten, sondern als ganzheitlicher Gesundheitsdienstleister versteht.

Die verstärkte Nutzung von E-Rezepten und Online-Beratungen ist ein Schritt, der den Service für die Kunden verbessert und den Zugang zu medizinischen Dienstleistungen erleichtert. Es ist zu erwarten, dass diese Angebote nicht nur für die bestehenden Kunden eine wertvolle Ergänzung darstellen werden, sondern auch neue Zielgruppen ansprechen. Besonders in ländlichen Regionen, in denen die medizinische Versorgung teilweise eingeschränkt ist, können solche digitalen Dienstleistungen einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung leisten.

Was die neue Inhaberin in ihrer Philosophie besonders hervorhebt, ist die Kombination aus Tradition und Innovation. Die Apotheke soll nicht nur ein Ort für die Abholung von Medikamenten bleiben, sondern sich auch als Anlaufstelle für präventive Gesundheitsmaßnahmen und Aufklärung etablieren. Das ist ein wichtiger Schritt, um dem stetig wachsenden Bedürfnis der Bevölkerung nach Gesundheitsvorsorge gerecht zu werden. Die Gesundheitsaufklärung und die frühzeitige Diagnose von Krankheiten sind zentrale Themen der modernen Medizin, die immer mehr an Bedeutung gewinnen – und die Apotheke als Ort der Aufklärung könnte hier eine Schlüsselrolle spielen.

Es bleibt spannend zu beobachten, wie die neue Inhaberin ihre Apotheke in den kommenden Jahren weiterentwickeln wird. Die Digitalisierung wird zweifellos einen immer größeren Stellenwert einnehmen, aber es wird entscheidend sein, wie gut es gelingt, die persönliche Bindung und das Vertrauen, das Kunden in die Apotheke setzen, mit den neuen digitalen Angeboten zu kombinieren. Der Erfolg wird nicht nur davon abhängen, wie innovativ die neuen Dienstleistungen sind, sondern auch davon, wie gut es gelingt, die Tradition der Apotheke zu bewahren und dabei den Bedürfnissen der Kunden gerecht zu werden.

Letztlich wird der Generationswechsel in dieser Apotheke nicht nur als Übergabe eines Familienunternehmens gesehen werden, sondern als ein Meilenstein auf dem Weg zu einer zukunftsfähigen Apotheke, die Tradition und Moderne in Einklang bringt und dabei stets das Wohl ihrer Kunden im Fokus behält.

Cannabisextrakte in der Apotheke: Vom Rohstoff zur individuellen Medikation

Die Herstellung von Cannabisextrakten in Apotheken ist ein präziser und komplexer Prozess, der höchste Qualitätsstandards erfordert. Seit der Legalisierung von medizinischem Cannabis in Deutschland im Jahr 2017 hat sich die Nachfrage nach individuell hergestellten Cannabisextrakten kontinuierlich erhöht. Apotheken übernehmen dabei eine zentrale Rolle, indem sie die Extrakte auf ärztliche Verordnung hin herstellen und an Patienten abgeben.

Der Prozess beginnt mit der Auswahl geeigneter Cannabisblüten, die von spezialisierten Herstellern bezogen werden. Diese müssen den Vorgaben des Betäubungsmittelgesetzes (BtMG) entsprechen und eine einwandfreie Qualität nachweisen. Die Blüten werden unter kontrollierten Bedingungen auf Cannabinoidgehalt und Reinheit geprüft, um sicherzustellen, dass sie den gesetzlichen und pharmazeutischen Anforderungen genügen.

Nach der Auswahl erfolgt die Zerkleinerung der Blüten, ein notwendiger Schritt, um die Wirkstoffe effizient extrahieren zu können. Die Zerkleinerung wird mit speziellen Geräten durchgeführt, die eine gleichmäßige Partikelgröße gewährleisten. Anschließend folgt der entscheidende Schritt der Extraktion. Hierbei kommen häufig alkoholbasierte Lösungsmittel oder CO₂-Verfahren zum Einsatz. Beide Methoden ermöglichen die Gewinnung der gewünschten Cannabinoide wie THC (Tetrahydrocannabinol) und CBD (Cannabidiol), die in der Therapie eingesetzt werden.

Der Extrakt wird anschließend gereinigt und standardisiert, um eine gleichbleibende Qualität sicherzustellen. In den meisten Fällen erfolgt eine Verdünnung mit neutralen Trägerölen wie MCT-Öl, um die gewünschte Wirkstoffkonzentration zu erzielen. Dabei werden strenge Hygiene- und Sicherheitsvorschriften eingehalten, da Cannabisextrakte als Arzneimittel gelten und einer besonders hohen Kontrolle unterliegen.

Die letzte Phase umfasst die Abfüllung in Tropfflaschen und die Kennzeichnung gemäß den gesetzlichen Vorgaben. Jede Charge wird dokumentiert, und die Rückverfolgbarkeit ist jederzeit gewährleistet. Apotheker sind zudem verpflichtet, die Patienten über die richtige Anwendung und Dosierung zu beraten. Dies ist entscheidend, da die Wirkungen von Cannabisextrakten stark variieren können und eine individuelle Anpassung erfordern.

Die Herstellung von Cannabisextrakten stellt Apotheken vor zahlreiche Herausforderungen, darunter die aufwendige Dokumentation, die hohen Anforderungen an die technische Ausstattung sowie die Einhaltung strenger regulatorischer Vorgaben. Dennoch bleibt die Apothekenherstellung ein wichtiger Baustein in der individuellen Versorgung von Patienten, die von standardisierten Industrieprodukten nicht profitieren können.

Die Herstellung von Cannabisextrakten in der Apotheke ist ein Paradebeispiel für die Verbindung von moderner Pharmazie und individueller Patientenversorgung. Während standardisierte Medikamente oft als Nonplusultra gelten, zeigen die Cannabisextrakte, wie wichtig maßgeschneiderte Lösungen für bestimmte Patientengruppen sind. Insbesondere chronisch Kranke, Schmerzpatienten und Personen mit neurologischen Erkrankungen profitieren von dieser individuellen Betreuung.

Doch diese wichtige Aufgabe birgt auch erhebliche Belastungen für die Apotheken. Die regulatorischen Anforderungen sind immens, und der bürokratische Aufwand steht in keinem Verhältnis zu den Vergütungen. Dies führt dazu, dass viele Apotheken den Service nicht anbieten können oder wollen. Die Politik ist hier gefragt, die Rahmenbedingungen zu verbessern, damit die Herstellung von Cannabisextrakten nicht nur wirtschaftlich tragbar, sondern auch zukunftsfähig bleibt.

Auch die Schulung des Apothekenpersonals darf nicht außer Acht gelassen werden. Der Umgang mit Cannabis erfordert spezifisches Wissen über Wirkmechanismen, Wechselwirkungen und mögliche Nebenwirkungen. Apotheken leisten hier nicht nur pharmazeutische, sondern auch beratende und aufklärende Arbeit, die einen erheblichen Mehrwert für das Gesundheitswesen bietet.

Die Herstellung von Cannabisextrakten zeigt, wie breit das Spektrum der Apothekenleistungen tatsächlich ist. Statt als bloße Distributionsstellen wahrgenommen zu werden, sollten Apotheken als unverzichtbarer Teil des Gesundheitswesens gewürdigt werden. Eine faire Vergütung und eine Entbürokratisierung der Prozesse wären ein wichtiger Schritt, um die Zukunft der individualisierten Pharmazie zu sichern.

Von Engin Günder, Fachjournalist

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