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Apotheken-Nachrichten von heute - Update: Gesundheit, Politik und Wissenschaft

Entdecken Sie die Auswirkungen der inneren Einstellung in Apotheken auf den Verkauf, die Herausforderungen von Impfungen, die politischen Veränderungen in Thüringen und Sachsen, neue Impfstrategien und globale Gesundheitswarnungen

(PresseBox) (Karlsruhe, )
Entdecken Sie die neuesten Entwicklungen und Erkenntnisse aus der Welt der Gesundheit und Politik: Wie beeinflusst die innere Einstellung von Apothekenmitarbeitern den Verkaufserfolg? Welche neuen Anforderungen und Risiken bringen Impfungen in Apotheken mit sich? Die aktuellen Wahlergebnisse in Thüringen und Sachsen zeigen einen deutlichen politischen Rechtsruck – was bedeutet das für die Zukunft? Wegen Engpässen bei der deutschen Beschriftung wird ab Herbst 2024 die Nirsevimab-Impfung gegen RSV auch in französischer und spanischer Version verfügbar sein. Gesundheitsbehörden warnen vor einer möglichen Zunahme des West-Nil-Virus in Deutschland und Europa. Erfahren Sie, welche häufigen Fehler bei ZL-Ringversuchen auftreten und welche Auswirkungen sie auf die Rezepturqualität haben. Neueste Studien zeigen, wie klonale Hämatopoese das Risiko für Atherosklerose erhöht. Praktische Tipps zur Linderung von Atemnot könnten Betroffenen helfen, ihre Lebensqualität zu verbessern. In Gaza beginnt trotz schwieriger Bedingungen eine wichtige Polio-Impfkampagne, und der „Gender Data Gap“ im Sport wirft Fragen zur Gesundheit und Leistungsfähigkeit von Sportlerinnen auf. Bleiben Sie informiert über diese bedeutenden Themen, die unsere Welt prägen.

Wie die innere Einstellung von Apothekenmitarbeitern den Verkaufserfolg bestimmt

In Apotheken spielt die innere Einstellung der Mitarbeiter eine entscheidende Rolle für den Verkaufserfolg. Diese wesentliche Erkenntnis wurde auf einer kürzlich stattgefundenen Branchenkonferenz in Berlin klar herausgearbeitet, bei der Fachleute und Praktiker der Pharmabranche zusammenkamen, um über aktuelle Herausforderungen und Zukunftsperspektiven im Apothekenverkauf zu diskutieren.

Ein zentrales Thema der Konferenz war der Einfluss der persönlichen Einstellung der Apothekenmitarbeiter auf den Erfolg im Verkauf. Experten wiesen darauf hin, dass eine positive und engagierte Haltung des Personals nicht nur die Qualität des Kundenservices erheblich verbessert, sondern auch direkte Auswirkungen auf die Kaufentscheidungen der Kunden hat. "Die innere Einstellung der Mitarbeiter prägt die gesamte Kundeninteraktion. Mitarbeiter, die mit Begeisterung und Empathie arbeiten, sind wesentlich besser in der Lage, auf die individuellen Bedürfnisse der Kunden einzugehen und passende Empfehlungen auszusprechen", wurde in einem der Vorträge erläutert.

Des Weiteren wurde die Notwendigkeit regelmäßiger Schulungen betont, um die Motivation der Mitarbeiter aufrechtzuerhalten und ihre Verkaufsfähigkeiten kontinuierlich zu verbessern. Ein wiederkehrendes Thema war dabei, dass kontinuierliche Weiterbildung nicht nur die Fachkompetenz steigert, sondern auch dazu beiträgt, das Engagement und die Zufriedenheit der Mitarbeiter zu fördern. In einer Branche, die stark auf Vertrauen und persönliche Beratung angewiesen ist, sind solche Maßnahmen besonders wichtig, um die Qualität der Kundenbetreuung zu sichern und langfristige Kundenbindungen aufzubauen.

Die Konferenzteilnehmer stellten einhellig fest, dass eine positive innere Einstellung des Apothekenpersonals nicht nur die Verkaufszahlen positiv beeinflusst, sondern auch das Arbeitsklima innerhalb der Apotheke verbessert. Ein motiviertes Team, das sich mit seinem Arbeitsumfeld identifiziert und Freude an seiner Arbeit hat, ist eher bereit, außergewöhnlichen Service zu bieten und sich aktiv für das Wohl der Kunden einzusetzen. Dies führt nicht nur zu einer höheren Kundenzufriedenheit, sondern auch zu einer besseren Arbeitsatmosphäre und einem insgesamt produktiveren Arbeitsumfeld.

Die Einsichten aus der Berliner Konferenz verdeutlichen, wie entscheidend die innere Einstellung der Mitarbeiter für den Erfolg im Apothekenverkauf ist. In einem Bereich, in dem persönliche Beratung und Vertrauen eine zentrale Rolle spielen, ist es von größter Bedeutung, dass die Mitarbeiter nicht nur über umfangreiches Fachwissen verfügen, sondern auch eine positive und engagierte Haltung zeigen. Diese Kombination ermöglicht es ihnen, die Bedürfnisse der Kunden präzise zu erfassen und maßgeschneiderte Empfehlungen zu geben.

Die Notwendigkeit, kontinuierliche Schulungen und Maßnahmen zur Steigerung der Mitarbeitermotivation zu integrieren, ist nicht nur ein theoretisches Konzept, sondern eine praktische Notwendigkeit. Erfolgreiche Apotheken zeichnen sich oft durch ihr engagiertes und motiviertes Personal aus. Diese Mitarbeiter sind nicht nur kompetent, sondern auch in der Lage, durch ihre positive Einstellung das Kundenvertrauen zu gewinnen und langfristige Beziehungen aufzubauen.

Das Ziel sollte daher sein, diese Erkenntnisse in die tägliche Praxis der Apotheken zu integrieren. Eine starke innere Motivation und kontinuierliche Weiterentwicklung des Teams sind essenziell, um sich im Wettbewerb zu behaupten und die Kundenbindung zu stärken. Apotheken sollten ihre Mitarbeiter als wertvolle Investition betrachten und gezielt in deren Weiterbildung und Motivation investieren. Nur so können sie nicht nur ihre Verkaufszahlen steigern, sondern auch ein Arbeitsumfeld schaffen, das sowohl für die Mitarbeiter als auch für die Kunden von großem Nutzen ist.

Impfungen in Apotheken: Versicherungspflichten und Risiken

In den letzten Jahren haben sich Schutzimpfungen in Apotheken zunehmend etabliert, was von vielen Kunden begrüßt wird. Dieser Trend bringt jedoch neue Anforderungen an die Versicherungsbedingungen für Apotheken mit sich. Die Einführung und Durchführung von Impfungen stellen spezifische Haftungsrisiken dar, die über die herkömmlichen Risiken hinausgehen.

Gemäß § 2 Abs. 3a S. 4 der Apothekenbetriebsordnung (ApBetrO) sind Apotheken verpflichtet, eine Versicherung für Impfschäden abzuschließen. Diese gesetzliche Vorgabe verdeutlicht die Notwendigkeit, einen speziellen Versicherungsschutz für Impfungen sicherzustellen. Da Impfungen nun als betriebsübliche Tätigkeit gelten, müssen Apotheken ihren Versicherungsschutz daraufhin überprüfen und gegebenenfalls anpassen.

Eine zentrale Rolle spielt die Haftpflichtversicherung, die normalerweise die betriebsüblichen Tätigkeiten einer Apotheke abdeckt. Trotz der rechtlichen Anerkennung von Impfungen als betriebsübliche Tätigkeit ist es ratsam, sich beim Versicherer zu vergewissern, dass sämtliche spezifischen Risiken im Zusammenhang mit Impfungen abgedeckt sind. Dies umfasst Fehler bei der Beratung, Dokumentation sowie der Auswahl und Durchführung des Impfstoffs.

Die Durchführung von Impfungen bringt zusätzliche Haftungsrisiken mit sich, die nicht automatisch durch die allgemeine Haftpflichtversicherung für Medikamentenabgabe abgedeckt sind. Während die Abgabe von Medikamenten eine standardisierte Tätigkeit darstellt, beinhalten Impfungen eine präventive Maßnahme, bei der potenzielle Risiken für den gesunden Patienten bestehen. Daher ist es essenziell, dass Apotheker ihre Versicherungspolicen genau überprüfen, um sicherzustellen, dass alle möglichen Risiken im Zusammenhang mit Impfungen umfassend abgesichert sind.

Die Anpassung des Versicherungsschutzes ist nicht nur eine gesetzliche Anforderung, sondern auch eine notwendige Maßnahme, um Haftungsansprüche zu minimieren und den gesetzlichen Anforderungen gerecht zu werden. Apotheker sind gut beraten, regelmäßig ihre Versicherungsbedingungen zu überprüfen und sicherzustellen, dass alle relevanten Risiken, die durch Impfungen entstehen können, adäquat abgedeckt sind.

Die Erweiterung der Apotheken-Dienstleistungen um Schutzimpfungen ist ein bedeutender Fortschritt für die Gesundheitsversorgung. Doch diese positive Entwicklung bringt auch neue Herausforderungen mit sich, insbesondere im Bereich des Versicherungsschutzes. Impfungen stellen spezifische Haftungsrisiken dar, die nicht durch die standardmäßige Haftpflichtversicherung für Medikamentenabgabe abgedeckt sind.

Es ist entscheidend, dass Apotheken ihren Versicherungsschutz an die besonderen Anforderungen von Impfungen anpassen. Die gesetzliche Verpflichtung zur Absicherung gegen Impfschäden und die Notwendigkeit einer detaillierten Risikobewertung machen eine regelmäßige Überprüfung und gegebenenfalls Anpassung der Versicherungspolicen unerlässlich.

In der Praxis bedeutet dies, dass Apotheker proaktiv handeln und sicherstellen müssen, dass ihr Versicherungsschutz sämtliche Risiken im Zusammenhang mit Impfungen abdeckt. Dies schützt nicht nur die Apotheke vor finanziellen Belastungen im Schadensfall, sondern gewährleistet auch, dass die Patientenversorgung auf einem hohen und sicheren Niveau bleibt. Die rechtzeitige Anpassung des Versicherungsschutzes ist daher nicht nur eine gesetzliche Pflicht, sondern auch ein wichtiger Bestandteil eines verantwortungsvollen Apothekenbetriebs.

Wahlerfolge der AfD und BSW in Thüringen und Sachsen: Dringender Appell an pragmatische Lösungen

Bei den jüngsten Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen haben die AfD und das neu gegründete Bündnis Sarah Wagenknecht (BSW) signifikante Erfolge erzielt. Die AfD konnte in Sachsen 30,6 Prozent der Stimmen gewinnen, was einen Zuwachs von 3,1 Prozent im Vergleich zur letzten Wahl darstellt. In Thüringen erreichte die AfD sogar 32,8 Prozent, was einen Anstieg von 9,4 Prozent bedeutet und die Partei zum Wahlsieger macht. Das BSW konnte in Sachsen 11,8 Prozent und in Thüringen 15,8 Prozent der Stimmen erringen. Die Ergebnisse verdeutlichen eine deutliche Verschiebung des politischen Spektrums nach rechts.

Die aktuellen Wahlergebnisse haben direkte Auswirkungen auf die möglichen Regierungsbildungen in beiden Bundesländern. Da weder in Sachsen noch in Thüringen eine Mehrheitsregierung ohne die AfD oder das BSW möglich ist, müssen Koalitionen zwischen der CDU, dem BSW und möglicherweise einer weiteren Partei gebildet werden, um eine stabile Regierung zu gewährleisten.

Enno Bernzen, Geschäftsführer des Sächsischen Apothekerverbandes, bezeichnete die Ergebnisse als Herausforderung für die Demokratie, zeigte sich jedoch optimistisch hinsichtlich der Koalitionsverhandlungen. Bernzen hofft, dass die neuen Regierungen in der Lage sein werden, Sachsen und Thüringen zu stabilisieren und voranzubringen.

Ronald Schreiber, Präsident der Landesapothekerkammer Thüringen, sieht die Ergebnisse als „Debakel für alle Ampelparteien“. Er führt dies auf Versäumnisse auf Bundesebene zurück und betont, dass insbesondere die gesundheitspolitischen Pläne des Bundesgesundheitsministers der SPD das Vertrauen der Wähler geschmälert haben könnten. Schreiber hofft auf eine demokratische Koalition, zeigt sich jedoch skeptisch gegenüber dem BSW, dessen Rolle in den kommenden Koalitionsverhandlungen entscheidend sein wird.

Der Branchenverband Pharma Deutschland äußerte Besorgnis über den „Rechtsruck“ und forderte die demokratischen Kräfte auf, den Tendenzen zur nationalen Abschottung entgegenzuwirken. Dorothee Brakmann, Hauptgeschäftsführerin von Pharma Deutschland, betonte die Bedeutung von globaler Vernetzung und kultureller Vielfalt für die Pharmabranche und warnte, dass der zunehmende Einfluss rechtsgerichteter Kräfte diese Grundpfeiler gefährden könnte.

Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger interpretierte die Wahlergebnisse als Ausdruck des Bedürfnisses der Bevölkerung nach sozialem Zusammenhalt und Sicherheit. Der Zulauf zu politischen Randpositionen zeige eine starke Verunsicherung und ein mangelndes Vertrauen in die politische Richtung des Landes. Dulger forderte pragmatische Lösungen und betonte, dass die Ampel-Parteien nun besonders gefordert seien, aktiv zu werden.

Der Deutsche Caritasverband zeigte sich ebenfalls besorgt über die Erfolge der AfD. Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa appellierte an die verantwortlichen Politiker, konstruktiv nach Regierungsoptionen zu suchen und Zukunftsmut zu zeigen. Diözesan-Caritasdirektor Matthias Mitzscherlich betonte die Notwendigkeit, gesellschaftliche Spaltungen zu überwinden und den Menschen zuzuhören, um Gräben nicht weiter zu vertiefen.

Insgesamt verdeutlichen die Wahlergebnisse in Thüringen und Sachsen die aktuellen politischen Verschiebungen und stellen eine Herausforderung für die zukünftige Regierungsbildung und die gesellschaftliche Stabilität in den betroffenen Bundesländern dar.

Die Wahlergebnisse in Thüringen und Sachsen sind ein deutlicher Weckruf für die etablierten Parteien. Der dramatische Anstieg der Stimmenanteile für die AfD und das BSW spiegelt nicht nur eine wachsende Unzufriedenheit mit der aktuellen Politik wider, sondern auch eine Besorgnis über den Zustand der Demokratie und gesellschaftlichen Zusammenhalt. Während die Ampel-Parteien nun unter Druck stehen, pragmatische und integrative Lösungen zu finden, wird die Rolle der neuen Parteien bei der Regierungsbildung entscheidend sein.

Die Reaktionen aus verschiedenen Sektoren zeigen die weitreichenden Konsequenzen dieser Wahl. Von der Besorgnis der Pharmabranche über die Forderungen nach sozialem Zusammenhalt bis hin zur Notwendigkeit, gesellschaftliche Spaltungen zu überwinden, sind die Stimmen klar: Es braucht jetzt mutige und durchdachte Maßnahmen. Die kommenden Wochen werden entscheidend sein, um zu zeigen, ob die politischen Akteure bereit sind, über die kurzfristigen Partikularinteressen hinauszublicken und konstruktive Lösungen für die Herausforderungen zu finden, vor denen Sachsen und Thüringen stehen. Nur so kann Vertrauen in die politische und gesellschaftliche Stabilität zurückgewonnen werden.

Nirsevimab-Impfung gegen RSV: Französische und spanische Packungen vorübergehend in Deutschland verfügbar

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt ab Herbst 2024 die einmalige Immunisierung aller Säuglinge mit dem Antikörper Nirsevimab (Beyfortus®) zur Vorbeugung gegen das respiratorische Synzytial-Virus (RSV). RSV gilt als Hauptursache für schwere Atemwegserkrankungen bei Kleinkindern in den ersten zwei Lebensjahren. Aufgrund eines Engpasses bei Packungen in deutscher Beschriftung hat das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) beschlossen, dass im September und Oktober 2024 auch Packungen mit französischer und spanischer Beschriftung in Deutschland vertrieben werden dürfen.

Die betroffenen Packungen beinhalten die Chargen 2070037 (100 mg) und 2070030 (50 mg) in französischer Sprache sowie die Charge AZ240083 (50 mg) in spanischer Sprache. Trotz der unterschiedlichen Beschriftungen sind die Packungen pharmazeutisch identisch mit den in Deutschland zugelassenen Produkten. Die französischsprachigen Packungen werden unter den Sonder-PZN 19468272 und 19483248 vertrieben, die spanischen unter der Sonder-PZN 19482823. Eine deutschsprachige Packungsbeilage kann auf der Webseite des PEI heruntergeladen werden.

Säuglinge, die zwischen April und September geboren werden, sollen im darauffolgenden Herbst zwischen September und November geimpft werden. Neugeborene, die während der RSV-Saison auf die Welt kommen, sollen möglichst schnell nach der Geburt immunisiert werden.

Die Kostenübernahme für die Immunisierung durch gesetzliche Krankenkassen ist derzeit noch nicht endgültig geregelt. Der Entwurf zur „Verordnung zum Anspruch auf Maßnahmen der spezifischen Prophylaxe gegen Respiratorische Synzytial Viren“ sieht vor, dass die Gabe von Nirsevimab Regelleistung für GKV-Versicherte werden soll. Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzt*innen e.V. (BVKJ) hat jedoch kritisiert, dass die Vergütung für die Impf- und Beratungsleistungen der Pädiater noch nicht geregelt ist. Dr. Michael Hubmann, Präsident des BVKJ, warnt, dass ohne klare Vergütungsregelung die Impfung nur als private Leistung abgerechnet werden könnte, was besonders sozial schwächere Familien belasten und dazu führen könnte, dass viele Kinder nicht rechtzeitig geimpft werden.

Die Entscheidung, Nirsevimab (Beyfortus®) aufgrund der Lieferengpässe mit französischer und spanischer Beschriftung vorübergehend in Deutschland zuzulassen, ist eine pragmatische Maßnahme, um die drohende RSV-Saison optimal vorzubereiten. Diese Vorgehensweise zeigt die Flexibilität der Gesundheitsbehörden, um sicherzustellen, dass alle Säuglinge Zugang zu dieser wichtigen Präventionsmaßnahme erhalten, selbst wenn die inländische Produktion nicht ausreicht.

Die vorübergehende Akzeptanz von Packungen in anderen Sprachen könnte jedoch Fragen zur Sicherheit und Transparenz aufwerfen, insbesondere in Bezug auf die Information der Eltern und die richtige Handhabung des Impfstoffs. Die Möglichkeit, dass Eltern eine deutschsprachige Packungsbeilage online herunterladen können, ist zwar hilfreich, könnte aber nicht alle potenziellen Unsicherheiten ausräumen.

Noch dringlicher ist die Klärung der finanziellen Rahmenbedingungen für die Immunisierung. Derzeit ist unklar, wie die Kostenübernahme durch die gesetzlichen Krankenkassen geregelt wird und ob Kinderärzte für ihre Leistungen angemessen vergütet werden. Die Bedenken des BVKJ sind berechtigt und erfordern schnelle und transparente Lösungen, um zu verhindern, dass finanzielle Hürden den Zugang zur Impfung erschweren. Es ist unerlässlich, dass die politischen Entscheidungsträger und Krankenkassen jetzt handeln, um eine flächendeckende und gerechte Versorgung aller betroffenen Säuglinge sicherzustellen.

Ausbreitung des West-Nil-Virus in Deutschland und Europa – Gesundheitsbehörden warnen

Das Centrum für Reisemedizin (CRM) hat vor einer weiteren Ausbreitung des West-Nil-Virus (WNV) in Europa gewarnt, insbesondere in Deutschland. Nach den neuesten Berichten ist im Spätsommer mit einer Zunahme der Fälle zu rechnen, vor allem in den östlichen Bundesländern. Der erste Fall dieses Jahres wurde in der vergangenen Woche in Sachsen registriert, wie das Robert Koch-Institut (RKI) mitteilte.

Dr. Tomas Jelinek, wissenschaftlicher Leiter des CRM, erklärte, dass das West-Nil-Virus eine zunehmende Bedrohung für die öffentliche Gesundheit darstellt, nicht nur in Südeuropa, sondern auch in Deutschland. Seit 2018 beobachtet man in Deutschland eine Ausbreitung des Virus, das vor allem durch Stechmücken übertragen wird. Die Hauptsaison für Infektionen liegt zwischen Juli und September. Das CRM erwartet, dass auch in diesem Jahr weitere Fälle auftreten werden, insbesondere in den Bundesländern Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Sachsen.

Dr. Jelinek wies darauf hin, dass die warmen Sommermonate ideale Bedingungen für die Vermehrung der Mücken bieten, die das Virus übertragen. Besonders gefährdet seien ältere Menschen und solche mit Vorerkrankungen. Da derzeit keine Impfung gegen das West-Nil-Virus verfügbar ist, empfiehlt das CRM als Prophylaxe den Einsatz von mückenabweisenden Sprays, Moskitonetzen sowie das Tragen von langärmliger Kleidung und langen Hosen bis in den Herbst.

Mit den steigenden Temperaturen und den veränderten Klimamustern könnte sich das Verbreitungsgebiet des Virus weiter ausdehnen. Dr. Jelinek betonte, dass ein erhöhtes Bewusstsein und geeignete Vorsichtsmaßnahmen von entscheidender Bedeutung sind, um das Infektionsrisiko zu minimieren.

Infektionen mit dem West-Nil-Virus verlaufen in den meisten Fällen mild und ähneln den Symptomen einer Erkältung. Zu den typischen Anzeichen zählen Halsschmerzen, Unwohlsein, Kopfschmerzen, Husten, Schnupfen und gelegentlich leichtes Fieber. In seltenen Fällen kann es jedoch zu schwerwiegenderen Erkrankungen wie Enzephalitis oder Meningitis kommen. Besonders Personen über 50 Jahre sowie solche mit Vorerkrankungen oder einem geschwächten Immunsystem haben ein höheres Risiko für schwere Krankheitsverläufe. Dennoch entwickeln weniger als ein Prozent der Infizierten eine lebensbedrohliche Form der Krankheit.

Die Warnung des Centrums für Reisemedizin vor der Ausbreitung des West-Nil-Virus ist ein ernstzunehmender Weckruf. Besonders bemerkenswert ist, wie die veränderten klimatischen Bedingungen die Verbreitung des Virus begünstigen. Der Mangel an einer Impfung macht es umso wichtiger, dass sich die Bevölkerung der notwendigen Schutzmaßnahmen bewusst ist. Die Empfehlungen des CRM, wie der Einsatz von mückenabweisenden Sprays und das Tragen von schützender Kleidung, sind einfache, aber effektive Maßnahmen, um sich vor dem Virus zu schützen. Angesichts der Tatsache, dass das Risiko für schwerwiegende Erkrankungen vor allem für ältere Menschen und solche mit Vorerkrankungen höher ist, sollte jeder Einzelne Verantwortung für seine Gesundheit übernehmen und proaktive Schritte zur Vermeidung von Mückenstichen unternehmen. Ein verstärktes Bewusstsein und präventive Maßnahmen könnten entscheidend dazu beitragen, die Verbreitung des West-Nil-Virus einzudämmen und ernsthafte gesundheitliche Folgen zu verhindern.

ZL-Ringversuche – Ein Blick auf häufige Fehler und ihre Konsequenzen

Das Zentrallaboratorium Deutscher Apotheker e.V. (ZL) bietet Apotheken jährlich die Möglichkeit, an Ringversuchen teilzunehmen, um die Qualität ihrer Rezepturen zu überprüfen. Diese Ringversuche sind ein wesentliches Instrument zur Sicherstellung der hohen Standards in der Rezepturherstellung und bieten den Apotheken die Chance, ihre Herstellungsprozesse extern bewerten zu lassen.

In den Ringversuchen werden Rezepturen auf eine Vielzahl von Parametern hin überprüft, darunter Wirkstoffidentität, Wirkstoffgehalt, Partikelgröße, mikrobielle Reinheit und Kennzeichnung. Das ZL wählt für diese Tests Rezepturen aus, die entweder nach dem Neuen Rezepturformularium (NRF) standardisiert sind oder besonders praxisrelevant erscheinen.

Die Teilnahme an den Ringversuchen ist für Apotheken freiwillig, jedoch empfiehlt die Bundesapothekerkammer (BAK) jede Apotheke, mindestens einmal jährlich daran teilzunehmen. Interessanterweise war im Jahr 2022 nur etwa jede dritte Apotheke in Deutschland an den ZL-Ringversuchen beteiligt. Dies könnte auf Unsicherheiten oder Ängste bezüglich der Ergebnisse zurückzuführen sein.

Prof. Dr. Mona Tawab, wissenschaftliche Leiterin des ZL, erläuterte, dass häufige Fehler bei den Rezepturen insbesondere in der Unterdosierung des Wirkstoffs zu finden sind. Von den nicht bestandenen Rezepturen wiesen 36 Prozent zu wenig Wirkstoff auf. Dies kann durch Ungenauigkeiten beim Wiegen oder unzureichende Herstellungsverfahren bedingt sein. Fehler treten auch bei der Nutzung elektrischer Herstellungssysteme wie Topitec oder Unguator auf, obwohl diese Geräte die Konsistenz verbessern können.

Apotheker:innen und PTA haben bis zum 1. Oktober 2024 die Möglichkeit, sich für den Ringversuch zu halbfesten Zubereitungen und bis zum 1. November 2024 für den Ringversuch zu flüssigen Zubereitungen anzumelden. Der DAV-Rezeptursommer 2024 bietet zudem eine Gelegenheit, sich über die Lehren aus den Ringversuchen und bewährte Verfahren zu informieren. Prof. Dr. Tawab wird dort über die häufigsten Fehler berichten und Tipps zur Optimierung der Rezepturherstellung geben.

Die Ringversuche des Zentrallaboratoriums Deutscher Apotheker sind ein unverzichtbares Werkzeug für die Qualitätssicherung in der Apotheke. Durch die externe Überprüfung der Rezepturen erhalten Apotheken wertvolle Einblicke in ihre Herstellungsprozesse und können Schwachstellen identifizieren, bevor sie sich auf den Patienten auswirken. Es ist bedauerlich, dass nur ein Drittel der Apotheken in Deutschland von dieser wichtigen Möglichkeit Gebrauch macht. Die regelmäßige Teilnahme an Ringversuchen sollte nicht nur als Pflicht, sondern als Chance zur kontinuierlichen Verbesserung betrachtet werden. Die Hinweise von Prof. Dr. Mona Tawab unterstreichen die Notwendigkeit genauer Prozesse und moderner Technologien in der Rezepturherstellung. Der DAV-Rezeptursommer 2024 bietet eine wertvolle Plattform, um sich über die neuesten Erkenntnisse und Best Practices zu informieren und die Qualität der Rezepturen auf ein noch höheres Niveau zu heben.

Klonale Hämatopoese: Neuer Risikofaktor für Atherosklerose entdeckt

Eine aktuelle spanische Studie hat neue Erkenntnisse über den Zusammenhang zwischen klonaler Hämatopoese und Atherosklerose geliefert. Die Forschung, veröffentlicht im renommierten Fachjournal Nature Medicine, zeigt auf, dass mutierte Blutzellen, die durch klonale Hämatopoese entstehen, das Risiko für Atherosklerose erheblich erhöhen können.

Klonale Hämatopoese beschreibt den Prozess, bei dem Blutstamm- oder Vorläuferzellen genetische Mutationen erfahren, die auf nachfolgende Blutzellen übertragen werden. Diese mutierten Zellen bilden sogenannte Blutzell-Klone. Die Studie bezieht sich insbesondere auf Mutationen in den Genen DNMT3A und TET2, die häufig mit dieser Form der Hämatopoese assoziiert sind. Wenn ein Klon mindestens vier von 100 Blutzellen ausmacht, spricht man von klonaler Hämatopoese von unbestimmtem Potenzial (CHIP).

In der Studie wurden über einen Zeitraum von sechs Jahren 3692 gesunde Teilnehmer im Alter von 40 bis 55 Jahren untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass CHIP das Risiko, innerhalb von drei Jahren Atherosklerose in der Oberschenkelarterie zu entwickeln, um den Faktor 2,1 erhöht. Besonders bemerkenswert ist, dass bei bereits bestehender Atherosklerose keine Zunahme der CHIP-Klone beobachtet wurde, was auf einen einseitigen Zusammenhang hinweist.

Die Prävalenz von CHIP im mittleren Alter war dreimal höher als bisher angenommen. Etwa 25 % der Teilnehmer wiesen mindestens eine Mutation auf, die mit CHIP assoziiert wird, wobei Mutationen in den Genen DNMT3A und TET2 am häufigsten vorkamen. Frauen hatten unabhängig vom Alter ein um 64 % höheres Risiko für eine DNMT3A-Genmutation im Vergleich zu Männern.

Die Studie unterstreicht die Bedeutung von CHIP als potenziellen Risikofaktor für Atherosklerose, unabhängig von klassischen Risikofaktoren wie Übergewicht, Bluthochdruck und Diabetes. Obwohl derzeit keine spezifischen Empfehlungen für das Screening oder die Behandlung von CHIP vorliegen, wird die frühzeitige Erkennung in Risikogruppen als vielversprechend betrachtet.

Erste klinische Tests mit dem Interleukin-1-beta-Antikörper Canakinumab zeigen, dass dieser bei Patienten mit CHIP das Risiko für schwerwiegende kardiovaskuläre Ereignisse senken kann. Auch das Alkaloid Colchicin wird diskutiert, obwohl bislang keine spezifischen Studien zu seiner Wirksamkeit bei CHIP vorliegen.

Die Ergebnisse der spanischen Studie zur klonalen Hämatopoese und deren Zusammenhang mit Atherosklerose markieren einen bedeutenden Fortschritt im Verständnis kardiovaskulärer Risikofaktoren. Bislang konzentrierte sich die Forschung vor allem auf gut etablierte Faktoren wie Bluthochdruck, Hypercholesterinämie und Diabetes. Die Entdeckung, dass auch genetische Mutationen in Blutzellen einen unabhängigen Risikofaktor darstellen können, eröffnet neue Perspektiven für die Prävention und Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Besonders hervorzuheben ist der einseitige Zusammenhang, den die Studie zwischen CHIP und Atherosklerose aufzeigt. Dies könnte weitreichende Implikationen für die kardiovaskuläre Risikobewertung haben und könnte dazu führen, dass CHIP zukünftig in den diagnostischen Fokus rückt.

Der Ansatz, bestehende Medikamente wie Canakinumab in der Behandlung von Patienten mit CHIP zu testen, könnte neue Wege in der Therapie aufzeigen. Es bleibt jedoch abzuwarten, ob diese Ansätze in größeren Studien bestätigt werden können. Die Erkenntnisse der Studie legen nahe, dass die Identifizierung und das Management von CHIP bei der Entwicklung individueller Präventionsstrategien eine wichtige Rolle spielen könnten. Der nächste Schritt wird sein, diese wissenschaftlichen Erkenntnisse in die klinische Praxis zu überführen und so die Versorgung von Risikopatienten zu verbessern.

Praktische Strategien zur Linderung von Atemnot: Expertenempfehlungen für eine bessere Lebensqualität

Atemnot, medizinisch als Dyspnoe bekannt, stellt für viele Patienten eine erhebliche Herausforderung dar. Die Symptome reichen von einem Gefühl der Erstickung bis zu anstrengendem Atmen und können sowohl akut als auch chronisch auftreten. Experten haben nun eine Reihe von Techniken und Anpassungen vorgestellt, die Betroffenen helfen können, ihre Atmung besser zu kontrollieren und die Lebensqualität zu verbessern.

Eine der empfohlenen Atemtechniken ist die Lippenbremse, bei der durch die Nase eingeatmet und durch locker zusammengepresste Lippen ausgeatmet wird. Diese Methode erzeugt einen sanften Widerstand, der die Atemwege offen hält und die Luft effizienter abführt. Für Menschen, die unter Atemnot nach körperlicher Aktivität leiden, kann das Abstützen der Unterarme auf Oberschenkeln, einer Wand oder einer Stuhllehne Erleichterung verschaffen. Auch das Sitzen in aufrechter Position oder das Liegen auf der Seite mit hochgelagertem Oberkörper sind hilfreiche Positionen.

Zusätzlich können bestimmte Hilfsmittel wie das Ausatmen durch einen Strohhalm oder das Anwenden der „Atmungshand“-Technik zur Beruhigung der Atmung beitragen. Bei der Atmungshand-Technik wird die eigene Hand als visuelle und taktile Hilfe verwendet, um den Atemrhythmus zu regulieren. Experten empfehlen auch, in Ruhephasen Entspannungstechniken wie autogenes Training oder Achtsamkeit zu nutzen, um den Stresspegel zu senken und die Atmung zu erleichtern.

In der täglichen Umgebung sollten Betroffene sicherstellen, dass sie leicht erreichbare Abstützmöglichkeiten haben und wichtige Gegenstände in Griffnähe aufbewahren. Die Installation eines Hausnotrufs und die Anpassung der Ernährung, wie das Aufteilen der Mahlzeiten in kleinere Portionen, können ebenfalls unterstützend wirken. Weitere Empfehlungen umfassen die Verwendung von Hilfsmitteln wie Rollatoren oder Rollstühlen, um die Mobilität zu verbessern, sowie das Hochlagern des Oberkörpers beim Schlafen, besonders bei Herzinsuffizienz.

Experten betonen, dass neben der medizinischen Behandlung auch körperliche Aktivität eine wichtige Rolle spielt. Regelmäßige Bewegung kann die Lebensqualität verbessern, solange die Aktivitäten an die individuellen Bedürfnisse und Möglichkeiten angepasst sind. Die Nationalen Versorgungsleitlinien zu Asthma und COPD unterstützen diese Empfehlungen und raten zu regelmäßiger, maßvoller körperlicher Betätigung.

Abschließend wird darauf hingewiesen, dass Patienten eng mit ihren Gesundheitsdienstleistern zusammenarbeiten sollten, um die am besten geeigneten Maßnahmen und Techniken zur Bewältigung ihrer Atemnot zu identifizieren und anzuwenden.

Die vorgestellten Strategien zur Bewältigung von Atemnot sind ein vielversprechender Ansatz, um den Alltag der Betroffenen zu erleichtern. Die detaillierte Übersicht über verschiedene Atemtechniken und Anpassungen zeigt, dass es zahlreiche Möglichkeiten gibt, Atemnot aktiv zu begegnen. Besonders hervorzuheben ist die Betonung auf praktischen Tipps für die tägliche Routine, wie das Abstützen der Unterarme oder die Anwendung der „Atmungshand“-Technik. Diese einfachen, aber effektiven Maßnahmen können signifikant zur Verbesserung der Lebensqualität beitragen.

Ebenso wichtig ist die Rolle der Entspannungstechniken und der psychologischen Unterstützung, die oft übersehen wird. Die Empfehlungen zur körperlichen Aktivität und zur Anpassung der Umgebung unterstreichen die Notwendigkeit eines ganzheitlichen Ansatzes bei der Behandlung von Atemnot. Insgesamt bieten die Expertenratgeber einen umfassenden Leitfaden, der nicht nur die medizinische Behandlung, sondern auch praktische Alltagstipps umfasst. Es ist zu hoffen, dass diese Informationen vielen Betroffenen helfen werden, ihre Symptome besser zu bewältigen und eine höhere Lebensqualität zu erreichen.

Gaza startet Polio-Impfkampagne unter begrenzten Feuerpausen – Politische Spannungen und Geiselnahme belasten Situation

In Gaza hat am Sonntag eine umfassende Impfkampagne gegen Polio begonnen, nachdem ein erster Fall von Kinderlähmung seit 25 Jahren festgestellt wurde. Laut Angaben der UN-Weltgesundheitsorganisation (WHO) sollen in den kommenden Tagen rund 640.000 Kinder gegen das Poliovirus immunisiert werden. Die Impfkampagne wird von den lokalen Gesundheitsbehörden sowie von internationalen Organisationen wie UNICEF und UNRWA durchgeführt. Die Impfung umfasst üblicherweise zwei Dosen, die im Abstand von vier Wochen verabreicht werden.

Die Impfaktion wird durch begrenzte Feuerpausen unterstützt, die von der israelischen Armee eingehalten werden sollen, um die Durchführung der Impfungen zu ermöglichen. Diese Feuerpausen sind jedoch nicht als vollständige Waffenruhe zu verstehen. Die israelische Regierung betonte, dass es sich lediglich um zeitlich und örtlich begrenzte Kampfpausen handelt.

Die Situation ist jedoch durch erhebliche politische Spannungen belastet. Kurz vor dem Beginn der Feuerpausen wurden am Sonntag sechs tote Geiseln gefunden, was zu einem Aufschrei in Israel und einer Verschärfung der Proteste gegen Premierminister Benjamin Netanjahu führte. Der israelische Gewerkschafts-Dachverband Histadrut rief für Montag zu einem eintägigen Proteststreik auf, der auch den internationalen Flughafen Ben Gurion bei Tel Aviv betreffen soll.

Netanjahu wies die Vorwürfe zurück und beschuldigte die Hamas, die Bemühungen um eine Waffenruhe zu untergraben. Die Hamas hingegen macht das israelische Bombardement für den Tod der Geiseln verantwortlich. Die israelische Regierung hat die Hamas beschuldigt, systematisch Vorschläge für eine Waffenruhe abzulehnen, während Israel diesen zugestimmt habe.

Im Westjordanland kam es ebenfalls zu Gewaltausbrüchen: Bei einem mutmaßlich palästinensischen Anschlag nahe Hebron wurden drei Polizisten getötet. Diese Entwicklungen unterstreichen die anhaltenden und komplexen Konflikte in der Region.

Die Impfkampagne in Gaza ist eine dringend benötigte humanitäre Maßnahme, die den Schutz von Kindern vor Polio sicherstellen soll. Die Herausforderung, eine so umfangreiche Impfaktion unter den aktuellen politischen und militärischen Bedingungen durchzuführen, ist enorm. Die begrenzten Feuerpausen, die für die Impfungen eingeräumt werden, sind ein notwendiges, aber temporäres Mittel, um eine grundlegende Gesundheitsversorgung zu ermöglichen.

Der parallele politische Konflikt, insbesondere der jüngste Fund getöteter Geiseln und die anschließenden Proteste in Israel, verdeutlicht die komplexen Verflechtungen von humanitären Bedürfnissen und geopolitischen Spannungen. Die Vorwürfe und die gegenseitigen Beschuldigungen zwischen der israelischen Regierung und der Hamas erschweren eine konstruktive Lösung und unterstreichen die Notwendigkeit einer umfassenderen Friedensstrategie.

Angesichts der schwierigen Lebensbedingungen und der anhaltenden Gewalt in der Region sind die Bemühungen um Impfungen und humanitäre Hilfe von größter Bedeutung. Dennoch bleibt abzuwarten, wie sich die politische Lage weiterentwickeln wird und ob die internationalen Akteure in der Lage sein werden, eine stabilere Grundlage für Frieden und Gesundheit zu schaffen.

Gender Data Gap im Sport: Wie Forschungslücken die Gesundheit von Sportlerinnen gefährden

Die zunehmende Geschlechterparität bei Sportwettkämpfen geht nicht mit einem adäquaten Fortschritt in der wissenschaftlichen Forschung einher. Trotz der erfreulichen Tatsache, dass bei den Olympischen Spielen dieses Jahr erstmals eine vollständige Geschlechterparität unter den Athlet*innen erreicht wurde, zeigt sich ein gravierendes Problem: der „Gender Data Gap“. Dieser bezeichnet die signifikante Unterrepräsentation von Frauen in wissenschaftlichen Studien, was erhebliche Auswirkungen auf die Gesundheit und Leistungsfähigkeit von Sportlerinnen haben kann.

Eine aktuelle Analyse von über 5.000 Publikationen in Sportjournalen offenbart alarmierende Daten: Während 63 Prozent der Studien Daten beider Geschlechter berücksichtigen, beinhalten 31 Prozent ausschließlich Daten von Männern und nur 6 Prozent Daten von Frauen. Von insgesamt 12,5 Millionen Studienteilnehmenden waren etwa zwei Drittel Männer. Zudem befassten sich nur 0,6 Prozent der Studien, die ausschließlich an Männern durchgeführt wurden, mit spezifischen männlichen Gesundheitsproblemen wie Prostatakrebs. Diese Diskrepanz führt zu einer erheblichen Datenlücke, die die Gesundheitsversorgung und Trainingsplanung für Sportlerinnen negativ beeinflusst.

Die Auswirkungen dieser Forschungslücke sind besonders gravierend im Sportbereich. Trainingspläne und Ernährungsempfehlungen, die nicht auf die geschlechtsspezifischen Bedürfnisse von Frauen abgestimmt sind, können deren Gesundheit gefährden. Insbesondere der Hormonzyklus, der sich bei Frauen über etwa 28 Tage erstreckt, sowie Faktoren wie Kontrazeptiva, Schwangerschaft und Menopause werden häufig nicht ausreichend berücksichtigt.

Ein besonders besorgniserregendes Problem ist das „Relative Energy Deficiency in Sport“ (RED-S), ein klinisches Syndrom, das durch unzureichende Energieverfügbarkeit gekennzeichnet ist. Während RED-S sowohl Männer als auch Frauen betreffen kann, ist die Prävalenz bei Frauen höher. Symptome sind unter anderem eine reduzierte Knochendichte, erhöhtes Verletzungsrisiko und hormonelle Störungen. Sportarten wie Turnen, Eiskunstlauf und Langstreckenlauf, bei denen ein niedriger Körperfettanteil als leistungsfördernd gilt, sind besonders betroffen.

Das Bewusstsein und die Kompetenz im Umgang mit RED-S sind derzeit unzureichend. Eine Studie von 2020 zeigt, dass nur 29 Prozent der befragten Gesundheitsberufe ein Bewusstsein für das Syndrom hatten, während nur 13 Prozent sich kompetent in der Behandlung fühlten. Diese Zahlen unterstreichen die dringende Notwendigkeit, sowohl das Bewusstsein als auch die Behandlungskompetenz zu verbessern.

Um dem Gender Data Gap entgegenzuwirken, sind gezielte Maßnahmen erforderlich. Eine ausgewogene Energiebilanz ist entscheidend, um RED-S vorzubeugen. Sportlerinnen sollten darauf achten, ihre Glykogenspeicher ausreichend aufzufüllen, insbesondere bei längeren Trainingseinheiten. Einfach Zuckerhaltige Kohlenhydrate mit hohem glykämischen Index sind hierfür besonders geeignet. Apotheken können durch Beratung und frühzeitige Erkennung von Symptomen einen wesentlichen Beitrag zur Prävention leisten.

Langfristig ist es unerlässlich, den Gender Data Gap in der Forschung zu schließen. Nur durch geschlechtergerechte Forschung können fundierte Erkenntnisse gewonnen werden, die zu einer besseren Gesundheitsversorgung und Leistungsfähigkeit von Sportlerinnen beitragen. Der BPhD hat daher das Thema „Sportmedizin“ als zentrales Thema des PharmaWeekends 2024 in Heidelberg gewählt, um auf die Bedeutung dieser Problematik aufmerksam zu machen und notwendige Diskussionen zu fördern.

Der Artikel beleuchtet eindrücklich, wie der „Gender Data Gap“ nicht nur ein wissenschaftliches, sondern auch ein gesundheitliches Problem darstellt. Die unzureichende Berücksichtigung von Frauen in wissenschaftlichen Studien führt zu einer Datenlücke, die weitreichende Folgen für die Gesundheit von Sportlerinnen haben kann. Besonders alarmierend ist die Tatsache, dass Trainingspläne und Ernährungsempfehlungen oft auf Daten basieren, die überwiegend von Männern stammen, was die Gefahr birgt, dass weibliche Sportlerinnen gesundheitlich benachteiligt werden.

Das Beispiel von RED-S verdeutlicht, wie gravierend die Auswirkungen dieser Forschungslücke sein können. Die hohe Prävalenz des Syndroms bei Frauen und die damit verbundenen gesundheitlichen Risiken machen deutlich, dass hier dringend Handlungsbedarf besteht. Die unzureichende Kompetenz und das mangelnde Bewusstsein in der Behandlung von RED-S unterstreichen zusätzlich die Notwendigkeit einer umfassenden Aufklärung und gezielten Forschung.

Die Entscheidung des BPhD, das Thema „Sportmedizin“ in den Fokus des PharmaWeekends 2024 zu stellen, ist ein wichtiger Schritt, um die Aufmerksamkeit auf diese dringenden Fragen zu lenken. Es ist von größter Bedeutung, dass weitere Anstrengungen unternommen werden, um den Gender Data Gap zu schließen und die Gesundheitsversorgung für Sportlerinnen zu verbessern. Nur durch geschlechtergerechte Forschung und praxisnahe Anpassungen können wir sicherstellen, dass alle Athlet*innen unter optimalen Bedingungen trainieren und ihre Leistung voll entfalten können.

Von Engin Günder, Fachjournalist

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