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Apotheken-Nachrichten von heute - Update: Versicherung, Reformen, Engpässe

Cannabis-Legalisierung, Versorgungssicherheit, historische Abschiede und neue Gesundheitsrisiken prägen ein Jahr voller Herausforderungen

(PresseBox) (Karlsruhe, )
Versicherungsschutz, Reformen und Tradition: Das Jahr 2025 bringt für Apotheken in Deutschland zahlreiche Herausforderungen und Veränderungen. Während die Absicherung gegen technische Defekte, Haftungsrisiken und Naturkatastrophen unverzichtbar bleibt, zeichnet sich ein Kurswechsel im Gesundheitswesen ab. Anne-Kathrin Klemm, neue Alleinvorständin des BKK-Dachverbands, mahnt Reformen an, um die essenzielle Rolle der Vor-Ort-Apotheken langfristig zu sichern. Gleichzeitig hinterlassen historische Einschnitte Spuren: Die Grüne Apotheke in Bernburg, ein Wahrzeichen seit 1694, musste mangels Nachfolge schließen. Auch die Cannabis-Reform 2024 hat das Gesundheitssystem neu geprägt, indem sie den privaten Anbau und Besitz legalisierte, um den Schwarzmarkt einzudämmen. Für gesetzlich Unfallversicherte wurde mit einem neuen Vertrag die Versorgungssicherheit bei Arzneimittellieferengpässen gestärkt, während Apotheken durch die Abschaffung der Masken-Dokumentationspflicht entlastet werden. Wissenschaftliche Fortschritte zeigen derweil neue Gefahren auf: Übergewicht als bislang unterschätzter Risikofaktor für Darmkrebs rückt in den Fokus. Doch auch positive Geschichten prägen die Branche, wie das beeindruckende 50-jährige Dienstjubiläum der PTA Claudia Kißling-Praster, die eine Ära pharmazeutischer Treue und Expertise verkörpert. Ein Jahr des Wandels, das die Apothekerschaft zwischen Tradition und Zukunft fordert.

Glosse: Durch die Notdienst-Hölle mit einem Apotheker, einer KI und sieben endlosen Nächten

In der Apotheke von Fritz Meyer, dem unangefochtenen Helden der Notdienst-Apotheker, nimmt das Wort „Feiertag“ eine ganz neue Bedeutung an: Es ist der Tag, an dem die Feierlichkeiten anderer stattfinden und er – natürlich – Dienst hat. Als Silvester sich näherte, ahnte er bereits, dass sein Neujahr nicht mit Sekt und Feuerwerk, sondern mit Hustensaft und Verbandsmaterial beginnen würde. Doch was ihm die KI, diese digitale Spaßbremse, auftischte, übertraf alle Erwartungen.

Gegen 4 Uhr morgens, als selbst die hartnäckigsten Silvesterknaller langsam ihre Betten aufsuchten, flackerte sein Computer auf und verkündete mit der unverblümten Charmeoffensive einer Parkuhr: „Aktualisierung: KI-generierte Notdienst-Planung optimiert.“ Fritz, der ohnehin schon nicht mehr wusste, ob er vor Müdigkeit oder dem Neujahrs-Champagner der Nachbarn taumelte, starrte auf die Nachricht. Eine ganze Woche durchgehender Notdienst – das musste ein Scherz sein! Ein böser Scherz, wie er feststellen musste, denn ein Anruf bei der zuständigen Kammer bestätigte: „Sie sind nicht der Einzige, aber ändern können wir leider nichts mehr.“ Das war wohl das Neujahrsgeschenk der KI: ein Marathondienst.

Was genau hatte sich die KI dabei gedacht? Vermutlich saß sie in ihrem digitalen Elfenbeinturm und rechnete Notdienstpläne aus, während sie heimlich digitales Popcorn mampfte. Fritz hingegen war klar, dass ihm nichts anderes übrigblieb, als seine Schichtschuhe anzuziehen und sich durch den Dienst zu kämpfen. Das Ganze fühlte sich an, als wäre er in einer schlechten Reality-TV-Show gelandet: „Überleben Sie eine Woche in der Apotheke – ohne Schlaf, ohne Pause, ohne Erbarmen!“

Zwischen Hustensäften und Kopfschmerztabletten versuchte Fritz, seinen Humor nicht zu verlieren. Er gab Antibiotika heraus, beriet bei Nasenspray und erfüllte die dringendsten Rezepte der Ambulanz. Zwischendurch rief er zu Hause an: „Es wird später, Schatz. Nein, ich habe keinen neuen Job als Hotel-Portier, es fühlt sich nur so an.“

Doch die KI war unerbittlich. Immer wenn Fritz dachte, es könnte nicht schlimmer kommen, präsentierte ihm die Technik ein „neues Update des KI-generierten Notdienstplans“. Sein Schicksal schien besiegelt: gefangen in der Notdienst-Matrix, ohne Aussicht auf eine baldige Rückkehr in die menschliche Zivilisation. Die Vorstellung, dass seine Apotheke nun mehr einem Hamsterrad glich, in dem er der einzige Läufer war, ließ ihn resignieren.

Als er schließlich realisierte, dass er nicht nur durch die Nächte, sondern auch durch die Tage arbeiten musste, kam ihm der Gedanke, dass er vielleicht auch die nächsten Feiertage hinter dem Tresen verbringen würde. Er stellte sich schon das nächste Update vor: „Glückwunsch! Ihr neuer dauerhafter Wohnsitz ist die Notdienstapotheke. Inklusive Schlafsack und Dosenessen.“

Trotz der KI-Optimierung und der endlosen Dienste fand Fritz Trost in dem Gedanken, dass irgendwo da draußen andere Apotheker wohl das gleiche Schicksal erlitten. Vielleicht, so überlegte er, sollten sie alle zusammen eine Selbsthilfegruppe gründen: „Anonyme Notdienst-Apotheker“. Dort könnten sie dann bei einer Tasse Kamillentee ihre Geschichten austauschen – natürlich nur, wenn sie gerade nicht im Dienst sind.

Versicherungsschutz für Apotheken: Risiken erkennen und rechtzeitig handeln

Die Absicherung von Apotheken gehört zu den entscheidenden Faktoren für einen stabilen und zukunftssicheren Betrieb. Doch die Realität zeigt, dass viele Apothekenbetreiber ihren Versicherungsschutz erst dann hinterfragen, wenn ein Schadensfall eingetreten ist – und es oft schon zu spät ist. Dabei sind die Risiken vielfältig: Von technischen Defekten über Haftungsansprüche bis hin zu Naturereignissen ist die Apotheke täglich potenziellen Gefahren ausgesetzt, die im Ernstfall existenzbedrohend sein können.

Eine der größten Herausforderungen ist der unzureichende Schutz vor branchenspezifischen Risiken. Schäden an Blisterautomaten oder Reinräumen sowie Wasserschäden in Laboren sind Szenarien, die nicht nur zu hohen Kosten führen, sondern auch den Betrieb lahmlegen können. Trotzdem zeigen Analysen, dass viele Apotheken hier nur unzureichend abgesichert sind. Häufig beruhen die Policen auf Standardlösungen, die den spezifischen Anforderungen der Branche nicht gerecht werden.

Ebenso problematisch ist der Bereich der Berufshaftpflichtversicherung. Apotheken tragen eine enorme Verantwortung: Fehler bei der Lagerung, Abgabe oder Beratung im Zusammenhang mit Medikamenten können gesundheitliche Schäden und juristische Konsequenzen nach sich ziehen. Eine lückenhafte Haftpflichtversicherung reicht in solchen Fällen oft nicht aus, um die Ansprüche der Geschädigten abzudecken. Dies kann für den Betreiber existenzielle finanzielle Belastungen bedeuten.

Ein weiterer Schwachpunkt ist die fehlende Aktualisierung von Versicherungen. Apotheken entwickeln sich kontinuierlich weiter – sei es durch die Einführung neuer Dienstleistungen wie Gesundheitschecks oder den Einsatz moderner Technik. Jede betriebliche Veränderung bringt jedoch auch neue Risiken mit sich, die in der Versicherung berücksichtigt werden müssen. Wer es versäumt, solche Veränderungen rechtzeitig zu melden, riskiert im Schadensfall eine Leistungsverweigerung der Versicherung.

Die Problematik wird durch unzureichende Versicherungssummen verstärkt. Apotheken verfügen über teure Technik, umfangreiche Warenbestände und hochwertige Einrichtung. Wenn diese Werte in der Police nicht korrekt berücksichtigt werden, können die Leistungen der Versicherung im Ernstfall nicht ausreichen, um den tatsächlichen Schaden zu decken. Betreiber müssen dann selbst für die Differenz aufkommen, was in vielen Fällen schwerwiegende finanzielle Folgen hat.

Experten raten daher, Versicherungen als dynamischen Bestandteil des Risikomanagements zu betrachten und regelmäßig anzupassen. Mindestens einmal jährlich sollte ein umfassender Versicherungscheck erfolgen, idealerweise in Zusammenarbeit mit einem spezialisierten Vermittler. Dieser kann branchenspezifische Risiken identifizieren und maßgeschneiderte Lösungen anbieten, die den besonderen Anforderungen der Apotheke gerecht werden.

Eine enge und transparente Kommunikation zwischen Apothekenbetreibern und Versicherungsvermittlern ist dabei essenziell. Nur so können Schwachstellen frühzeitig erkannt und behoben werden. Betreiber sollten nicht zögern, kritische Fragen zu stellen und detaillierte Informationen über ihre Policen einzufordern. Die Wahl eines kompetenten Vermittlers mit tiefgehendem Branchenwissen ist dabei von entscheidender Bedeutung.

Abschließend lässt sich sagen: Ein umfassender und aktueller Versicherungsschutz bietet nicht nur Sicherheit im Schadensfall, sondern stärkt auch das Vertrauen der Kunden und Mitarbeiter. In einer Branche, die von Verantwortung und Präzision geprägt ist, ist eine lückenlose Absicherung unverzichtbar, um den langfristigen Erfolg und die Stabilität des Betriebs zu gewährleisten.

Die Absicherung von Apotheken ist ein Thema, das häufig erst im Schadensfall die nötige Aufmerksamkeit erhält – ein Ansatz, der angesichts der Risiken schlicht unverantwortlich ist. Apotheken sind hochspezialisierte Betriebe, die nicht nur technische und finanzielle, sondern auch juristische Risiken tragen. Ein umfassender Versicherungsschutz ist daher keine Option, sondern eine Notwendigkeit.

Besonders alarmierend ist, wie oft branchenspezifische Risiken übersehen werden. Schäden an Blisterautomaten oder Reinräumen sind keine Seltenheit, und doch fehlt in vielen Policen der entsprechende Schutz. Dies liegt häufig daran, dass Standardversicherungen genutzt werden, die nicht auf die besonderen Anforderungen der Apothekenbranche zugeschnitten sind. Betreiber, die hier sparen, setzen ihre Existenz aufs Spiel.

Ein weiterer kritischer Punkt ist die fehlende Dynamik in der Versicherungsstrategie. Apotheken entwickeln sich ständig weiter, sei es durch die Einführung neuer Dienstleistungen oder den Einsatz moderner Technologien. Diese Veränderungen erfordern eine kontinuierliche Anpassung der Versicherungen, um neue Risiken zu berücksichtigen. Doch die Praxis zeigt, dass viele Betreiber diese Notwendigkeit ignorieren – mit potenziell fatalen Folgen.

Auch die Berufshaftpflichtversicherung wird häufig unterschätzt. Fehler bei der Abgabe oder Lagerung von Medikamenten können nicht nur gesundheitliche Schäden verursachen, sondern auch das Vertrauen der Kunden nachhaltig erschüttern. Eine unzureichende Haftpflichtversicherung reicht in solchen Fällen nicht aus, um die entstehenden Kosten und Ansprüche zu decken. Betreiber, die hier nicht vorausschauend handeln, gefährden die Stabilität ihres Betriebs.

Letztlich ist ein umfassender Versicherungsschutz mehr als nur ein Schutz vor finanziellen Verlusten – er ist ein Zeichen von Professionalität und Verantwortungsbewusstsein. Kunden und Mitarbeiter erwarten zu Recht, dass Apotheken für alle Eventualitäten gerüstet sind. Betreiber, die regelmäßig ihre Policen überprüfen und mit Experten zusammenarbeiten, schaffen nicht nur Sicherheit, sondern auch Vertrauen.

Die wachsenden Herausforderungen in der Apothekenbranche erfordern ein Umdenken: Versicherungsschutz darf nicht als statisches Thema betrachtet werden, sondern muss als dynamischer Bestandteil des Risikomanagements verstanden werden. Es ist an der Zeit, dass Betreiber, Versicherer und Vermittler gemeinsam Verantwortung übernehmen, um die Zukunft der Apotheken nachhaltig zu sichern.

Kurswechsel im Gesundheitswesen: Apotheken zwischen Tradition und Zukunft

Seit Januar 2025 steht Anne-Kathrin Klemm an der Spitze des BKK-Dachverbands und prägt mit neuen Impulsen die Diskussion um die Zukunft der Apotheken. In ihrer ersten öffentlichen Stellungnahme betonte die neue Alleinvorständin die essenzielle Rolle der Vor-Ort-Apotheken, mahnte jedoch gleichzeitig Reformbedarf an, um das deutsche Gesundheitssystem effizienter und zukunftssicher zu gestalten.

Laut Klemm sind Apotheken eine „sehr wichtige Säule der Versorgung“, die ihre Stärke besonders in Zeiten hoher Nachfrage, wie während der Corona-Pandemie, bewiesen haben. Die wohnortnahe Versorgung sei ein unverzichtbarer Bestandteil des Systems. Dennoch sieht die BKK-Chefin gerade in ländlichen Regionen einen Handlungsbedarf. Hier könnten hybride Modelle, die Vor-Ort-Apotheken und Versandhandel kombinieren, eine Lösung darstellen. Ein solcher Ansatz erfordere eine bewusste Ausrichtung auf die jeweiligen regionalen Gegebenheiten.

Ein weiterer Schwerpunkt ihrer Aussagen lag auf der wirtschaftlichen Situation der Apotheken. Klemm forderte mehr Transparenz und fundierte Daten, um den tatsächlichen Bedarf zu ermitteln. Ziel sei es, Apotheken dort zu stärken, wo sie dringend benötigt werden, und zugleich Überkapazitäten zu vermeiden. Sie kündigte an, dass die Diskussion über eine angepasste Apothekenvergütung wieder auf die Agenda gesetzt werden müsse.

Besonders kritisch bewertete Klemm den Umgang mit den Mitteln für pharmazeutische Dienstleistungen (pDL). Rund 400 Millionen Euro, die für solche Leistungen vorgesehen sind, wurden bislang nicht abgerufen. Klemm sprach sich dafür aus, ungenutzte Gelder teilweise zurückzuführen, um die Krankenkassen zu entlasten. Gleichzeitig forderte sie, den Katalog der pDL zu überarbeiten und dabei telemedizinische Angebote stärker zu berücksichtigen. Projekte wie die Unterstützung bei der Einrichtung der Elektronischen Patientenakte (EPA) sollten jedoch nicht als pharmazeutische Dienstleistungen gewertet werden.

Die BKK-Vorständin warnte zudem vor ineffizienten Strukturen und der doppelten Erbringung von Leistungen. Stattdessen schlug sie vor, neue Versorgungspfade zu definieren, bei denen Apotheken insbesondere in der Betreuung von Diabetes- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen eine tragende Rolle spielen könnten. Diese zielgerichtete Einbindung der Apotheken solle helfen, die begrenzten Ressourcen im Gesundheitssystem effektiver zu nutzen.

Anne-Kathrin Klemm macht deutlich, dass die Weiterentwicklung der Apothekenlandschaft notwendig ist, um den Herausforderungen einer alternden Gesellschaft und begrenzter finanzieller Mittel gerecht zu werden. Die Balance zwischen bewährter wohnortnaher Versorgung und innovativen, digitalen Ansätzen bleibt dabei eine zentrale Herausforderung.

Die Aussagen von Anne-Kathrin Klemm verdeutlichen einen wachsenden Druck auf das deutsche Gesundheitssystem. Ihr Appell für mehr Effizienz und Transparenz in der Apothekenlandschaft ist nachvollziehbar, zeigt aber auch die Herausforderungen, vor denen sowohl Apotheken als auch Krankenkassen stehen.

Die Forderung nach einer besseren Datengrundlage ist ein längst überfälliger Schritt. Ohne klare Informationen über den tatsächlichen Bedarf bleibt jede Diskussion über Reformen spekulativ. Doch Transparenz allein wird nicht ausreichen, um die Probleme zu lösen. Vielmehr braucht es eine ausgewogene Strategie, die sowohl die wohnortnahe Versorgung sichert als auch digitale Lösungen fördert.

Der Vorschlag, ungenutzte Mittel aus dem Topf für pharmazeutische Dienstleistungen zurückzuführen, ist sicherlich provokant, aber nicht ohne Berechtigung. Es ist nicht hinnehmbar, dass Gelder ungenutzt bleiben, während an anderer Stelle der Kostendruck wächst. Gleichzeitig darf dies nicht dazu führen, dass Apotheken in ihrer Funktion als niedrigschwellige Anlaufstellen für Patienten geschwächt werden. Eine Überarbeitung des Leistungskatalogs könnte hier Abhilfe schaffen.

Klemms Vision von einem Mix aus Vor-Ort-Apotheken und digitalen Lösungen greift einen wichtigen Punkt auf: Die Versorgung der Bevölkerung muss an die sich wandelnden Bedürfnisse angepasst werden. Dies erfordert jedoch klare Leitplanken und eine enge Abstimmung zwischen Apothekern, Krankenkassen und der Politik.

Die kommenden Jahre werden zeigen, ob es gelingt, die Balance zwischen Effizienz und Qualität zu halten. Die Apotheken bleiben ein unverzichtbarer Bestandteil des Systems – doch sie müssen sich den neuen Realitäten stellen, um langfristig bestehen zu können.

Abschied nach drei Jahrhunderten: Die letzte Stunde der Grünen Apotheke in Bernburg

In der Stadt Bernburg, Sachsen-Anhalt, hat ein Stück lokaler Geschichte seine Pforten geschlossen. Die Grüne Apotheke, die seit 1694 ununterbrochen im Dienst stand und als älteste Apotheke der Stadt galt, hat am 1. Januar 2025 endgültig den Betrieb eingestellt. Nach mehr als 330 Jahren im Geschäft fand der Inhaber Hendrik Frenzel keinen Nachfolger, der das Erbe weiterführen könnte.

Hendrik Frenzel, der die Apotheke seit 1982 führte, war Zeuge und Teilnehmer vieler Veränderungen in der pharmazeutischen Branche. Trotz der Feierlichkeiten zum 325. Jubiläum im Jahr 2019 waren die letzten Jahre von wirtschaftlichen Schwierigkeiten und einem stetigen Rückgang der Kundenfrequenz geprägt. Die Entscheidung zur Schließung fiel nicht leicht. Frenzel zitiert langanhaltende wirtschaftliche Probleme sowie politische und personelle Herausforderungen als Hauptgründe für das Ende dieses traditionsreichen Betriebs. Eine traurige Ansage auf dem Anrufbeantworter gibt nun den Kunden die letzte Nachricht: „Vielen Dank für Ihren Anruf, aber die Grüne Apotheke ist seit dem 1. Januar 2025 dauerhaft geschlossen.“

Die Schließung der Grünen Apotheke steht symbolisch für ein landesweites Problem. Viele Apotheken in Deutschland kämpfen mit ähnlichen Herausforderungen, die durch Veränderungen im Gesundheitssektor und im Verbraucherverhalten entstanden sind. Dieser Wandel bedroht besonders die kleinen, unabhängigen Apotheken, die eine persönliche Beratung und lokale Verbundenheit bieten.

Die Schließung der Grünen Apotheke in Bernburg ist mehr als nur das Ende eines Geschäfts – sie ist ein Weckruf für die gesamte Branche. Der Fall zeigt deutlich, wie dringend eine Anpassung der Rahmenbedingungen für Apotheken in Deutschland benötigt wird. Ohne eine nachhaltige Unterstützung und ohne Anreize für neue Generationen von Pharmazeuten, sich in diesem Berufsfeld zu engagieren, könnten wir eine Welle von Schließungen erleben, die die pharmazeutische Versorgung in ländlichen und kleineren städtischen Gebieten ernsthaft gefährdet. Es ist nun an der Zeit, dass Stakeholder und Politiker zusammenkommen, um Lösungen zu finden, die nicht nur die Wirtschaftlichkeit sichern, sondern auch die traditionelle Rolle der Apotheker als unverzichtbare Säule der Gesundheitsversorgung in der Gemeinschaft erhalten.

Wandel und Widerstand: Deutschlands Cannabis-Reform 2024

Im Jahr 2024 trat in Deutschland eine weitreichende Gesetzesänderung in Kraft, die das Cannabis-Konsumgesetz (KcanG) einführt. Mit dem Gesetz, das am 1. April wirksam wurde, sind der Besitz von bis zu 50 Gramm Cannabis-Blüten und der Anbau von bis zu drei weiblichen Pflanzen für den privaten Gebrauch legalisiert worden. Diese Maßnahme zielte darauf ab, den Schwarzmarkt einzudämmen und den Zugang zu medizinischem Cannabis zu erleichtern.

Für Apotheken resultierten aus der Legalisierung bedeutende Änderungen. Der Wegfall des Betäubungsmittelstatus für Cannabis-Blüten und Dronabinol am 1. April vereinfachte die Abgabe und reduzierte die Dokumentationspflichten erheblich. Eine weitere Erleichterung kam im Juli, als die vorherige Genehmigungspflicht der Krankenkassen für die Verschreibung von Medizinalcannabis durch Fachärzte aufgehoben wurde. Diese Änderungen führten jedoch zu einem unerwarteten Anstieg der Privatrezepte, oft ausgestellt durch fragwürdige Online-Plattformen, die gegen eine Gebühr Rezepte für eine Vielzahl von Krankheiten anbieten.

Trotz der Gesetzesänderung blieb die Hoffnung, den Schwarzmarkt und die organisierte Kriminalität signifikant zu schwächen, unerfüllt. Berichte aus der Polizei und kritische Stimmen aus der Politik, insbesondere von Herbert Reul, dem Innenminister von Nordrhein-Westfalen, deuteten darauf hin, dass die Reformen möglicherweise die bestehenden kriminellen Strukturen verstärkt und neue Formen der Kriminalität begünstigt haben.

Die Reaktionen auf die Probleme waren gemischt, und einige Regionen suchten nach alternativen Wegen, um die Verteilung und Kontrolle zu verbessern. Die Einführung von Cannabis-Modellregionen Ende des Jahres soll zeigen, ob eine kontrollierte Abgabe durch Fachgeschäfte oder Apotheken eine Lösung bieten kann. Dabei haben mehrere Kommunen ihre Bereitschaft erklärt, an wissenschaftlich überwachten Projekten teilzunehmen.

Die Cannabis-Reform 2024 zeigt, dass gesellschaftliche Experimente oft mit unvorhersehbaren Herausforderungen und Widerständen konfrontiert sind. Die anfängliche Euphorie wich schnell der Realität, dass rechtliche Änderungen allein nicht ausreichen, um eingefleischte Probleme wie den Schwarzmarkt und die organisierte Kriminalität effektiv zu bekämpfen. Diese Erfahrung sollte eine Lehre sein, dass jede Drogenpolitik sorgfältig evaluiert und möglicherweise angepasst werden muss, um die beabsichtigten positiven Auswirkungen zu erzielen und unbeabsichtigte negative Folgen zu minimieren. Während Deutschland sich auf ungewisses Terrain begibt, bleibt abzuwarten, ob die Modellregionen eine tragfähige Lösung anbieten können. In jedem Fall wird eine kontinuierliche Beobachtung und Anpassung der Strategien entscheidend sein, um die Gesundheit und Sicherheit der Bürger zu gewährleisten und gleichzeitig den rechtlichen Rahmen zu respektieren.

Dauerhafte Engpassregeln für BG-Rezepte: Neuer Vertrag stärkt Versorgungssicherheit

Seit dem 1. Januar 2025 gilt ein überarbeiteter Arzneiversorgungsvertrag zwischen dem Deutschen Apothekerverband (DAV), der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) und der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG). Die Anpassung bringt wesentliche Änderungen, die die Arzneimittelversorgung im Falle von Lieferengpässen nachhaltig verbessern sollen.

Eine der zentralen Neuerungen ist die dauerhafte Gültigkeit der erweiterten Austauschmöglichkeiten bei Lieferengpässen. Diese wurden durch das Gesetz zur Bekämpfung von Lieferengpässen bei patentfreien Arzneimitteln (ALBVVG) in § 129 Abs. 2a SGB V eingeführt. Apotheken dürfen nun, ohne Rücksprache mit dem Arzt, alternative Präparate abgeben, wenn ein verordnetes Medikament nicht lieferbar ist. Dies betrifft auch Kinderarzneimittel, deren Austausch durch das Pflegestudiumstärkungsgesetz geregelt ist.

Der Vertrag integriert außerdem das elektronische Rezept (E-Rezept) und erweitert den Versorgungsbereich auf ehemalige Soldaten, die durch das neue Soldatenentschädigungsgesetz Anspruch auf medizinische und rehabilitative Leistungen haben. Mit diesen Maßnahmen werden moderne Technologien eingebunden und neue Patientengruppen berücksichtigt.

Bereits zuvor gab es eine temporäre Vereinbarung zwischen dem DAV, der DGUV und der SVLFG, die seit September 2024 auf die Herausforderungen von Lieferengpässen reagierte. Die jetzt erfolgte Vertragsänderung macht diese Regelungen dauerhaft verbindlich. Ziel ist es, sowohl Apotheken als auch Patienten eine langfristige Planungssicherheit zu bieten und gleichzeitig den bürokratischen Aufwand zu verringern.

Die Änderungen stoßen in der Branche auf positive Resonanz. Insbesondere die Einführung des E-Rezeptes und die erweiterte Austauschmöglichkeit gelten als Meilensteine. Apotheker betonen jedoch, dass die strukturellen Herausforderungen in der Arzneimittelversorgung damit nicht vollständig gelöst seien.

Mit dem aktualisierten Arzneiversorgungsvertrag reagieren die Vertragspartner auf die drängenden Probleme der Arzneimittelversorgung in Deutschland. Die Aufnahme der Engpassregeln schafft eine dringend benötigte Entlastung für Apotheken und Patienten, die häufig unter den Folgen von Lieferengpässen leiden.

Die Regelungen bieten den Apotheken mehr Handlungsspielraum und stärken deren Rolle als verlässlicher Partner im Gesundheitssystem. Gerade die dauerhafte Integration der Austauschmöglichkeiten ist ein Schritt in die richtige Richtung. Doch es bleibt abzuwarten, ob die Maßnahmen langfristig ausreichen, um die Versorgungsprobleme zu lösen.

Eine dauerhafte Verbesserung der Lage erfordert eine engere Zusammenarbeit zwischen Herstellern, Großhändlern und Apotheken sowie weitere politische Maßnahmen, um die Arzneimittelproduktion in Europa zu stärken. Der neue Vertrag ist ein wichtiges Signal, darf aber nicht der Endpunkt der Bemühungen bleiben. Nur durch konsequentes Handeln kann die Arzneimittelversorgung dauerhaft gesichert werden.

Neuregelung in Apotheken: Maskenbelege adé, Testdokumente bleiben

Mit einer aktuellen Entscheidung aus dem Gesundheitsministerium ändert sich die Dokumentationspflicht für Apotheken in Deutschland. Während ab sofort keine Aufbewahrungspflicht mehr für Masken-Coupons und Maskenbezugsscheine besteht, sieht die Lage für die Dokumentation von Corona-Tests anders aus. Diese Anpassung spiegelt die veränderte Ausrichtung der Pandemiebekämpfung wider und trägt zur Entlastung der Apotheken bei.

Die Aufhebung der Aufbewahrungspflicht für Maskenbelege wird allgemein positiv aufgenommen, da sie den administrativen Aufwand reduziert und Ressourcen freisetzt. Apotheken stehen jedoch weiterhin vor der Herausforderung, die Unterlagen für durchgeführte Corona-Tests mindestens ein Jahr lang aufzubewahren. Diese Maßnahme dient der Nachverfolgung von Infektionsketten und der Überprüfung der Testergebnisse im Bedarfsfall.

Trotz der Erleichterung durch die Aufhebung der Maskenbelegpflicht bleibt der Umgang mit den Testdokumenten ein kritischer Aspekt im Alltag der Apotheken. Hierbei geht es nicht nur um die Lagerung und den Datenschutz, sondern auch um die Zugänglichkeit der Informationen für Gesundheitsämter und andere Behörden.

Die jüngste Entscheidung des Gesundheitsministeriums, die Aufbewahrungspflichten für Apotheken anzupassen, ist ein Schritt in die richtige Richtung. Während das Ende der Maskenbelegaufbewahrung als ein Akt der Bürokratieentlastung begrüßt wird, unterstreicht die fortgesetzte Notwendigkeit, Testdokumente zu speichern, die anhaltende Vorsicht in der Pandemiebewältigung. Diese Entscheidung balanciert zwischen der Reduzierung administrativer Lasten und dem Aufrechterhalten notwendiger Sicherheitsmaßnahmen. Dennoch müssen Apotheken weiterhin effektive Systeme zur Dokumentenverwaltung aufrechterhalten, um den behördlichen Anforderungen gerecht zu werden und die öffentliche Gesundheit zu schützen.

Versteckte Gefahr: Neubewertung von Übergewicht als Risikofaktor für Darmkrebs

In einer aktuellen Studie des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) wurde der Zusammenhang zwischen Übergewicht und Darmkrebs intensiver beleuchtet als bisher. Die Forschungsergebnisse zeigen, dass Übergewicht einen deutlich größeren Einfluss auf die Entstehung von Darmkrebs hat, als frühere Studien vermuten ließen. Übergewicht wurde bislang als Risikofaktor für etwa zehn Prozent der Darmkrebsfälle angesehen. Diese Schätzung basierte jedoch auf Standardanalysen, die wichtige Aspekte wie Gewichtsverlust vor der Krebsdiagnose und vorherige Darmspiegelungen nicht ausreichend berücksichtigten.

Das DKFZ nutzte die umfangreiche DACHS-Studie, um diese Faktoren neu zu bewerten. In dieser bevölkerungsbasierten Fall-Kontroll-Studie wurden Daten von über 12.000 Teilnehmern analysiert, um ein klareres Bild von den Auswirkungen des Körpergewichts auf das Darmkrebsrisiko zu erhalten. Die Forscher entdeckten, dass Gewichtsverlust, der häufig vor der Diagnose von Darmkrebs auftritt, sowie der Zustand des BMI unter dem traditionellen Schwellenwert von 25 kg/m² in bisherigen Studien nicht adäquat berücksichtigt wurden.

Die Ergebnisse der überarbeiteten Analyse zeigen, dass Übergewicht für etwa 23,4 Prozent der Darmkrebserkrankungen verantwortlich ist, fast das Doppelte der früher angenommenen Rate. Diese Erkenntnisse könnten weitreichende Folgen für die öffentliche Gesundheit haben, da sie die Notwendigkeit unterstreichen, Präventionsstrategien gegen Übergewicht zu verstärken und dabei auch niedrigere BMI-Werte zu berücksichtigen.

Die jüngsten Ergebnisse des DKFZ werfen ein neues Licht auf die dringende Notwendigkeit, Übergewicht als einen entscheidenden und beeinflussbaren Risikofaktor für Darmkrebs ernst zu nehmen. Diese Erkenntnisse sollten als Weckruf dienen, nicht nur für Gesundheitspolitiker und medizinische Fachkräfte, sondern auch für die breite Öffentlichkeit. Die Studie zeigt, dass präventive Maßnahmen gegen Übergewicht nicht nur aus ästhetischen Gründen oder zur Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen wichtig sind, sondern auch eine kritische Rolle in der Krebsprävention spielen können. Die Zeit zum Handeln ist jetzt, mit einem klaren Fokus darauf, das Bewusstsein zu schärfen und präventive Strategien zu implementieren, die helfen, das Auftreten von Übergewicht und damit verbundenen Erkrankungen zu reduzieren.

Ein halbes Jahrhundert in Treue: PTA feiert beeindruckendes Dienstjubiläum       

In der Welt der Pharmazie, wo Wandel oft die einzige Konstante ist, stellt Claudia Kißling-Praster eine bemerkenswerte Ausnahme dar. Seit einem halben Jahrhundert ist sie ein fester Bestandteil der Apotheke am Marktplatz, einer Einrichtung, die durch ihre Loyalität und ihr unermüdliches Engagement geprägt wurde. Ihr beruflicher Werdegang begann im Dezember vor 50 Jahren, und seitdem hat sie Generationen von Apothekern und Kunden mit ihrer Fachkompetenz und Menschlichkeit beeinflusst.

Die Feierlichkeiten zu ihrem Jubiläum fanden in einem Rahmen statt, der ihrer Bedeutung für das Team gerecht wird. Kißling-Praster wurde nicht nur für ihre langjährige Treue, sondern auch für ihren unermüdlichen Einsatz und ihre stetige Bereitschaft, ihr Wissen und ihre Erfahrungen zu teilen, geehrt. Das Team der Apotheke überraschte sie mit einer symbolischen „Kronung“ als Anerkennung ihrer Rolle nicht nur als Kollegin, sondern als Mentorin und Freundin.

Diese besondere Ehrung unterstreicht die tiefe Verbundenheit und den Respekt, den Claudia Kißling-Praster bei ihren Kollegen und der Gemeinschaft genießt. Ihr unerschütterliches Engagement und ihre Beständigkeit in einer sich schnell verändernden Branche machen sie zu einem Vorbild für Fachkräfte im Gesundheitswesen.

Das beeindruckende Jubiläum von Claudia Kißling-Praster zeugt von einer seltenen Beständigkeit in der heutigen schnelllebigen Arbeitswelt. Ihre 50-jährige Karriere in derselben Apotheke ist nicht nur ein persönlicher Meilenstein, sondern auch ein leuchtendes Beispiel für die Bedeutung langfristiger beruflicher Beziehungen. In einer Zeit, in der häufige Jobwechsel zur Norm geworden sind, erinnert uns Kißling-Praster daran, wie wertvoll tiefe Verwurzelung und Hingabe sein können. Sie verkörpert die Ideale der Loyalität und des Dienstes am Gemeinwohl, Werte, die in vielen Berufsfeldern zunehmend in den Hintergrund treten. Ihre Geschichte ist eine Inspirationsquelle und ein Ansporn für alle, die nachhaltigen Einfluss und Erfüllung in ihrer beruflichen Laufbahn suchen.

Von Engin Günder, Fachjournalist

ApoRisk GmbH

Die ApoRisk® GmbH ist ein Versicherungsmakler und seit vielen Jahren Spezialist für Risiken der Apothekerinnen und Apothekern. Das Maklerunternehmen ist in der Apothekenbranche erfahren und unabhängig. Das Direktkonzept über die Internetportale aporisk.de und pharmarisk.de spart unseren Kunden viel Geld. Diese Ersparnis kommt dem hohen Wert und dem fairen Preis der Policen zugute.

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