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Apotheken-Nachrichten von heute: Zwischen Reformen, Protesten und Zukunftssicherung

Ein tiefgehender Einblick in die aktuellen Herausforderungen der pharmazeutischen Landschaft und die strategischen Antworten der Branche

(PresseBox) (Karlsruhe, )
Die deutsche Apothekenlandschaft befindet sich in einem spannenden und herausfordernden Zeitraum: Die ABDA hat den aktuellen Referentenentwurf zur Apothekenreform mit ungewöhnlicher Schärfe abgelehnt, was zu einem bemerkenswerten Protesttag der hessischen Apothekerschaft führte. Gleichzeitig kämpft Noventi Health SE trotz Umsatzsteigerung mit wachsender Überschuldung, während die Central Apotheke Gaggenau einen schweren Personalengpass bewältigen muss. Apothekeninhaber suchen verstärkt nach Absicherungsstrategien in einer instabilen Wirtschaftslage, und rechtliche Auseinandersetzungen wie der Streit um Rx-Boni vor dem EuGH werfen weitere Schatten auf die Branche. Das IQWiG mahnt indessen dringend zur Aktualisierung des DMP für chronische Rückenschmerzen. Diese vielfältigen Herausforderungen und Diskussionen prägen die Zukunft der pharmazeutischen Versorgung in Deutschland und erfordern umfassende Lösungsansätze.

ABDA erklärt 'unorthodoxe' Ablehnung: Vollständige Stellungnahme zum Referentenentwurf der Apothekenreform

Die ABDA (Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände) hat in einer bedeutenden Pressekonferenz während ihrer jüngsten Mitgliederversammlung eine klare und ungewöhnlich rigorose Ablehnung des aktuellen Referentenentwurfs zur Apothekenreform verkündet. Unter der Leitung von Präsidentin Gabriele Regina Overwiening wurde die Entscheidung der ABDA begründet und vertieft erläutert.

Overwiening hob hervor, dass die ABDA den Referentenentwurf in seiner Gesamtheit als inakzeptabel betrachtet, insbesondere aufgrund der geplanten Abschaffung der Präsenzpflicht in Apotheken. Diese Maßnahme, so die ABDA, bedrohe das bewährte System der Arzneimittelversorgung durch inhabergeführte Apotheken und gefährde damit die Patientensicherheit. Die Stellungnahme der ABDA wurde als "unorthodox" beschrieben, da sie im Gegensatz zu anderen Verbänden, wie dem Bundesverband Deutscher Apothekenkooperationen und dem Bundesverband der Pharmaziestudierenden, keine differenzierte Positionierung vornahm, sondern den Entwurf rundweg ablehnte.

Neben der Kritik präsentierte die ABDA alternative Vorschläge zur Reform, darunter die Umwandlung des erfolgreichen Modelprojekts ARMIN in eine dauerhafte Versorgungsstruktur sowie die Forderung nach Bürokratieabbau zur Stärkung des Vertrauens in das System. Overwiening betonte die breite Unterstützung, die die ABDA in ihrem Widerstand gegen den Entwurf erfahre, unter anderem von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung und der Pharmazeutischen Industrie.

Die Mitgliederversammlung behandelte auch weitere Themen wie die Neustrukturierung der ABDA, Haushaltsfragen für die kommenden Jahre und die Weiterentwicklung des Daten-Hubs. Kommunikationschef Benjamin Rohrer gab einen Ausblick auf geplante Kampagnen, die sich am Fortgang des Gesetzgebungsverfahrens orientieren sollen, darunter bereits gestartete Social-Media-Aktionen und gezielte Ansprachen an politische Entscheidungsträger.

Die Entscheidung der ABDA, den Referentenentwurf zur Apothekenreform vollständig abzulehnen, ist ein bemerkenswerter Schritt in einem komplexen und heiß umkämpften politischen Feld. Die klare Positionierung gegen die geplante Abschaffung der Präsenzpflicht in Apotheken verdeutlicht die tiefe Sorge um die Zukunft der Arzneimittelversorgung in Deutschland. Gabriele Regina Overwiening und ihr Team argumentieren vehement, dass die vorgesehenen Maßnahmen nicht nur existenzielle Auswirkungen auf die Apothekenlandschaft haben könnten, sondern auch die Sicherheit und Qualität der Patientenversorgung gefährden.

Die Alternative, die die ABDA vorstellt – insbesondere die Integration des erfolgreichen ARMIN-Projekts und die Forderung nach Bürokratieabbau – zeigt, dass die Apothekerschaft nicht nur Widerstand leistet, sondern konstruktive Lösungsansätze bietet. Die breite Unterstützung aus verschiedenen Bereichen der Gesundheitsbranche sowie von politischen Verbänden unterstreicht die Ernsthaftigkeit der Bedenken, die hier geäußert werden.

Es bleibt abzuwarten, wie die politischen Entscheidungsträger auf diese klare Ablehnung reagieren werden und ob die vorgeschlagenen Alternativen Eingang in den weiteren Gesetzgebungsprozess finden werden. Die kommenden Monate dürften entscheidend sein für die Zukunft der Apothekenlandschaft in Deutschland und für die Art und Weise, wie die Gesundheitsversorgung für die Bürgerinnen und Bürger gesichert wird.

Uneinigkeit im Protest: Offene Apotheke am Streiktag

Heute, am 27. Juni 2024, erlebt die hessische Apothekerschaft einen bemerkenswerten Tag des Protests gegen die geplanten Reformen des Bundesgesundheitsministeriums. Der Hessische Apothekerverband (HAV) hatte seine Mitglieder dazu aufgerufen, im Zuge eines landesweiten Streiks geschlossen zu bleiben. Diese Initiative stieß jedoch auf eine interessante Ausnahme: Holger Seyfarth, Vorsitzender des Verbands und Betreiber mehrerer Apotheken in Frankfurt, darunter die prominent platzierte Apotheke im Hauptbahnhof, entschied sich, diese Filiale trotz des Streiks geöffnet zu halten.

Die Entscheidung von Seyfarth, die Apotheke im Hauptbahnhof zu öffnen, wird von ihm mit Betreiberpflichten begründet, die ihm seitens der Deutschen Bahn auferlegt wurden, die als Vermieter des Standorts agiert. Dies steht in Kontrast zu früheren Protestaktionen, bei denen die Apotheke während umfangreicher Bauarbeiten geschlossen blieb, während sie auf der B-Ebene des Bahnhofs beheimatet war.

Obwohl die Apotheke im Hauptbahnhof geöffnet blieb, wird Seyfarth dennoch an der geplanten Kundgebung auf dem Opernplatz teilnehmen, die als zentraler Punkt des Protesttages geplant ist. Diese Kundgebung, die zwischen 13 und 15 Uhr stattfindet, bietet Seyfarth und anderen Vertretern der Apothekerschaft eine Plattform, um ihre Bedenken und Standpunkte zu den Reformplänen öffentlich zu äußern.

Die Entscheidung des HAV, den Protesttag zu wählen, wurde von einigen Mitgliedern anderer regionaler Verbände als voreilig kritisiert, da eine koordinierte nationale Strategie unter den Verbandsmitgliedern bevorzugt worden wäre. Auf nationaler Ebene hat die ABDA, die Spitze des Bundesverbandes Deutscher Apothekerverbände, beschlossen, größere Protestaktionen und Schließungen für den Herbst zu reservieren, wenn das Apotheken-Reformgesetz im Bundestag zur Diskussion steht.

Die heutigen Ereignisse zeigen deutlich die Vielfalt der Ansichten und Herangehensweisen innerhalb der Apothekerschaft, während diese sich kollektiv gegen die geplanten Reformen im Gesundheitswesen positioniert.

Die heutigen Entwicklungen in der hessischen Apothekerschaft werfen ein interessantes Licht auf die Spannungen und unterschiedlichen Strategien innerhalb der Branche. Während der geplante Streiktag eigentlich als einheitliches Zeichen gegen die Reformpläne gedacht war, hat Holger Seyfarth mit seiner Entscheidung, die Apotheke im Hauptbahnhof Frankfurt offen zu halten, für Aufsehen gesorgt. Seyfarths Begründung, dass betriebliche Verpflichtungen ihn dazu veranlassten, steht im Kontrast zu den geschlossenen Filialen seiner Kollegen in der Region.

Die Frage, ob diese Entscheidung Seyfarths die Einheit und Wirksamkeit des Protestes beeinträchtigt, ist von großer Bedeutung. Während er sich dennoch öffentlich auf der Kundgebung äußern wird, wirft dies Fragen nach der koordinierten Vorgehensweise innerhalb des Hessischen Apothekerverbands auf. Die Kritik anderer Verbandsmitglieder bezüglich eines möglicherweise voreiligen Vorgehens des HAV verdeutlicht die Herausforderungen, eine effektive und einheitliche Strategie in der gesamten Branche zu etablieren.

Auf nationaler Ebene zeigt die Entscheidung der ABDA, größere Protestaktionen auf den Herbst zu verschieben, dass die Debatte über das Apotheken-Reformgesetz in den kommenden Monaten an Intensität gewinnen dürfte. Die Vielfalt der Ansichten und die Diskussion über geeignete Maßnahmen sind ein deutliches Zeichen dafür, dass die Apothekerschaft ihre Rolle im Gesundheitswesen ernst nimmt und aktiv versucht, ihre Interessen zu vertreten.

Die essentielle Rolle der Inventur in der Apotheke: Genauigkeit, Compliance und betriebliche Effizienz

Im Rahmen unserer Untersuchung zur jährlichen Inventur in Apotheken haben wir einen umfassenden Einblick in den hochgradig strukturierten Prozess gewonnen, der dazu dient, alle Vermögenswerte und Schulden zu einem spezifischen Stichtag akkurat zu erfassen. Dieser Prozess ist nicht nur gesetzlich vorgeschrieben, sondern stellt auch eine entscheidende Säule für die finanzielle Transparenz und die betriebliche Effizienz der Apotheke dar.

Während unserer Beobachtung vor Ort wurde deutlich, dass die Durchführung der Inventur in der Apotheke eine ausgefeilte Planung erfordert. Die Wahl des richtigen Zeitpunkts und des geeigneten Inventurverfahrens spielt eine entscheidende Rolle, um sicherzustellen, dass alle Bestände präzise erfasst werden. Dies ist von besonderer Bedeutung, um potenzielle Bestandsüberhänge zu vermeiden und sicherzustellen, dass keine Produkte unerfasst bleiben.

Die Apotheker und ihre Teams legen großen Wert auf die Genauigkeit und Systematik bei der Bestandsaufnahme. Jedes Medikament, jede Verpackungseinheit und jedes Produkt wird sorgfältig überprüft und in das Inventursystem eingetragen. Diese akribische Vorgehensweise ist entscheidend, um Fehler zu minimieren und die Gesamtintegrität des Bestandsmanagements zu gewährleisten.

Darüber hinaus wurde betont, dass die Inventur nicht nur eine gesetzliche Verpflichtung ist, sondern auch eine Gelegenheit bietet, betriebliche Abläufe zu optimieren und das Vertrauen der Kunden zu stärken. Durch transparentes und präzises Management der Bestände können Apotheken nicht nur ihre regulatorischen Verpflichtungen erfüllen, sondern auch ihre Wettbewerbsfähigkeit auf dem Markt stärken.

Die jährliche Inventur in Apotheken ist ein kritischer Aspekt des betrieblichen Managements, der nicht nur zur Einhaltung gesetzlicher Vorschriften beiträgt, sondern auch zur Sicherstellung einer effizienten Betriebsführung und zur Minimierung finanzieller Risiken. Dieser Prozess erfordert eine sorgfältige Planung und Durchführung, um die Genauigkeit der Bestandsaufnahme zu gewährleisten und gleichzeitig die betriebliche Kontinuität sicherzustellen.

Die Wahl des richtigen Zeitpunkts für die Inventur ist von entscheidender Bedeutung, da sie betriebliche Schwankungen und saisonale Nachfrageänderungen berücksichtigen muss. Eine präzise Durchführung ermöglicht es Apotheken, potenzielle Überbestände zu identifizieren und zu reduzieren, was wiederum die finanzielle Gesundheit des Unternehmens stärkt.

Die Implementierung eines geeigneten Inventurverfahrens, sei es eine klassische Stichtagsinventur oder eine kontinuierliche Bestandsführung, trägt wesentlich zur Effizienz der Apotheke bei. Eine gründliche und systematische Inventur ermöglicht es den Apothekern, ihre Ressourcen optimal zu nutzen und gleichzeitig die Qualität der Dienstleistungen für ihre Kunden zu verbessern.

Insgesamt ist die Inventur in der Apotheke nicht nur ein administrativer Pflichtteil, sondern auch eine Chance zur strategischen Weiterentwicklung. Durch die konsequente Umsetzung dieses Prozesses können Apotheken ihre betriebliche Stabilität stärken und ihre Position als vertrauenswürdiger Gesundheitsdienstleister in der Gemeinschaft festigen.

Absicherungsstrategien für Apothekeninhaber: Kontinuität und Stabilität in der Pharmabranche gewährleisten

In der anspruchsvollen Welt der Pharmabranche stehen Apothekeninhaber vor vielfältigen Herausforderungen, die sowohl ihre geschäftliche als auch persönliche Sicherheit bedrohen können. Die Sicherstellung der Kontinuität des Betriebs bei möglichen Ausfällen aufgrund von Krankheit oder Unfall ist von entscheidender Bedeutung für die Stabilität ihrer Unternehmen. Angesichts dieser Risiken ist eine umfassende Versicherungsstrategie unerlässlich, um finanzielle Belastungen zu mildern und die Fortführung der Apotheke zu gewährleisten.

Ein zentrales Anliegen für Apothekeninhaber ist die rechtzeitige Benennung eines geeigneten Vertreters, der im Falle ihrer Abwesenheit die Geschäfte führen kann. Diese Maßnahme soll sicherstellen, dass der Betrieb reibungslos weiterläuft und Kundenkontinuität gewährleistet wird. Die Wahl eines kompetenten Vertreters, sei es ein erfahrener Mitarbeiter oder ein externer Apotheker, erfordert sorgfältige Überlegung und Integration in die Unternehmensstrategie.

Neben der Vertretungsregelung spielt der Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung eine entscheidende Rolle für die finanzielle Sicherheit des Inhabers. Diese Versicherung bietet eine essenzielle Absicherung gegen potenzielle Einnahmeausfälle, die durch gesundheitsbedingte Arbeitsunfähigkeit entstehen könnten. Ergänzend dazu kann eine Dread-Disease-Police die Liquidität des Inhabers in Fällen schwerwiegender Krankheiten unterstützen, indem sie eine vorab festgelegte Summe auszahlt.

Die Komplexität und Vielfalt der Risiken in der Pharmabranche unterstreichen die Notwendigkeit einer proaktiven Absicherungsstrategie für Apothekeninhaber. Angesichts der dynamischen Natur der Branche ist es von höchster Bedeutung, frühzeitig die geeigneten Maßnahmen zu ergreifen, um sowohl geschäftliche als auch persönliche finanzielle Sicherheit zu gewährleisten und somit die langfristige Stabilität ihrer Unternehmen zu sichern.

Der Bericht hebt die kritische Bedeutung einer umfassenden Versicherungsstrategie für Apothekeninhaber hervor, um Risiken zu mindern und die Kontinuität ihrer Betriebe zu sichern. Durch die gezielte Integration von Vertretungsregelungen und spezifischen Versicherungsprodukten wie Berufsunfähigkeits- und Dread-Disease-Versicherungen können Inhaber nicht nur finanzielle Belastungen reduzieren, sondern auch ihre unternehmerische Resilienz in einem anspruchsvollen Marktumfeld stärken.

Noventi Health SE: Umsatzsteigerung trotz steigender Überschuldung

Noventi Health SE, ein führendes Unternehmen im Bereich der Abrechnungs- und Warenwirtschaftssysteme in Deutschland, hat das Geschäftsjahr 2023 mit erneuten finanziellen Herausforderungen abgeschlossen. Trotz eines zweistelligen Millionenverlustes von 11 Millionen Euro, der jedoch geringer ausfiel als erwartet, stieg die bilanzielle Überschuldung des Unternehmens weiter an. Dies geht aus dem aktuellen Geschäftsbericht hervor, der kürzlich veröffentlicht wurde.

Seit zwei Jahren befindet sich Noventi in einer Phase wirtschaftlicher Instabilität und hat zur Bewältigung dieser Situation das Sanierungsprogramm "Fokussierung 2025" eingeleitet. Finanzvorstand Frank Steimel betonte, dass die ergriffenen Maßnahmen zur Kostenreduzierung erste Erfolge zeigen: Der Personalaufwand konnte nach einer gezielten Kündigungswelle deutlich gesenkt werden, ebenso wie Abschreibungen und sonstige betriebliche Aufwendungen im Vergleich zum Vorjahr.

Trotz des Verlustes konnte Noventi seinen Umsatz im Jahr 2023 um beachtliche 12 Prozent auf 262 Millionen Euro steigern, während das Abrechnungsvolumen stabil bei rund 31 Milliarden Euro blieb. Insbesondere im Bereich der Abrechnungsdienstleistungen erwirtschaftete das Unternehmen einen Gewinn von 29,4 Millionen Euro, während die Warenwirtschaft weiterhin als Sorgenkind gilt.

Die finanzielle Lage von Noventi spiegelt sich auch in der Gesamtverschuldung wider, die von 853 Millionen Euro auf über eine Milliarde Euro anstieg. Genauere Details zur Unternehmensfinanzierung und der Aufteilung der Schulden sind jedoch im Geschäftsbericht nur begrenzt vorhanden.

CEO Mark Böhm äußerte sich optimistisch bezüglich der Zukunftsaussichten des Unternehmens. Trotz der aktuellen Herausforderungen werde Noventi weiterhin in seine IT-Infrastruktur und seine Kernprodukte investieren, um die Marktführerschaft im Bereich der Warenwirtschaftssysteme zu stärken und das Vertrauen der Kunden zu festigen.

Für das laufende Geschäftsjahr 2024 strebt das Management von Noventi an, wieder in die Gewinnzone zurückzukehren. Die bisherige Entwicklung im Jahr 2024 deutet laut Steimel auf eine positive Umsatzentwicklung hin, was die Hoffnung auf eine nachhaltige Erholung und eine finanzielle Stabilisierung des Unternehmens stützt.

Die Finanzergebnisse von Noventi Health SE für das Jahr 2023 zeigen eine gemischte Bilanz aus Herausforderungen und Fortschritten. Trotz eines erneuten Millionenverlustes ist es positiv zu vermerken, dass dieser geringer ausfiel als ursprünglich prognostiziert. Die deutliche Steigerung des Umsatzes um 12 Prozent auf 262 Millionen Euro unterstreicht die Wettbewerbsfähigkeit von Noventi im Markt der Abrechnungs- und Warenwirtschaftssysteme.

Allerdings bleibt die zunehmende Überschuldung des Unternehmens ein zentrales Anliegen, das nicht übersehen werden darf. Die Strategie des Managements, durch Kostensenkungen und gezielte Investitionen in Schlüsselbereiche wie IT und Kernprodukte gegenzusteuern, zeigt erste Erfolge, wie die Reduktion des Personalaufwands und der betrieblichen Aufwendungen verdeutlichen.

Die kommenden Monate werden entscheidend dafür sein, ob Noventi seine Ziele erreichen kann, im Jahr 2024 wieder profitabel zu werden. Die bisherigen positiven Indikatoren in der Umsatzentwicklung geben Grund zur Hoffnung, dass das Unternehmen auf einem stabilen Weg ist, seine finanzielle Gesundheit wiederherzustellen und seine Position im Markt zu festigen.

Personalengpass in der Central Apotheke Gaggenau: Inhaber reagiert mit Öffnungszeitenkürzung nach Kündigung von fünf PTAs

In der Central Apotheke im baden-württembergischen Gaggenau herrscht derzeit eine herausfordernde Situation, die sowohl den Betrieb als auch die Mitarbeiter betrifft. Inhaber Bernd Nufer sieht sich mit einem beispiellosen personellen Engpass konfrontiert, der die Apotheke in kürzester Zeit von neun auf vier Mitarbeiter reduziert hat. Eine Kündigungswelle unter den pharmazeutisch-technischen Assistenten (PTA) führte dazu, dass vier von fünf PTAs das Team verließen. Als zusätzliche Belastung konnte eine schwangere Mitarbeiterin ihre Tätigkeit nicht mehr ausführen, was einen vollständigen Verlust des PTA-Bestands zur Folge hatte.

Nufer berichtet, dass die plötzlichen Kündigungen der PTAs eine extreme zeitliche Ballung darstellten und ihn innerhalb von nur zehn Wochen mit einem Rückgang von 70 Prozent der Mitarbeiterstunden im pharmazeutischen Bereich konfrontierten. Um den Betrieb aufrechtzuerhalten, musste er drastische Maßnahmen ergreifen, darunter die Rückholung einer ehemaligen Apothekerin aus dem Ruhestand auf 450-Euro-Basis und die verstärkte Unterstützung durch zwei pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte.

Nufer gesteht ein, dass interne Konflikte im Team möglicherweise zu den Kündigungen beigetragen haben könnten. Als Reaktion auf die innere Kündigung einiger Mitarbeiterinnen schloss er die Apotheke vorübergehend für zwei Wochen, um die verbleibenden Teammitglieder zu stabilisieren. Die Entscheidung, die Öffnungszeiten um 30 Prozent zu reduzieren, wurde von der Apothekerkammer unterstützt und sowohl persönlich als auch über regionale Medien kommuniziert.

Trotz der schwierigen Lage zeigt sich Nufer optimistisch für die Zukunft der Central Apotheke. Ab dem 1. August wird eine Vollzeitapothekerin das Team verstärken, und im September wird eine Teilzeit-PTA hinzukommen, die durch eine Vermittlungsagentur gefunden wurde. Diese Entwicklungen lassen hoffen, dass die Apotheke bald wieder zu regulären Öffnungszeiten zurückkehren kann.

Die aktuelle Situation in der Central Apotheke Gaggenau verdeutlicht eindrücklich die Herausforderungen, mit denen viele mittelständische Betriebe derzeit konfrontiert sind. Der massive personelle Engpass durch die Kündigungswelle unter den PTAs stellt nicht nur eine logistische, sondern auch eine emotionale Belastung für Inhaber Bernd Nufer und sein verbliebenes Team dar. Die schnelle und koordinierte Reaktion des Managements, einschließlich der Rückholung einer ehemaligen Mitarbeiterin aus dem Ruhestand und der temporären Reduzierung der Öffnungszeiten, zeugt von Nufer's Engagement, den Betrieb aufrechtzuerhalten.

Die inneren Konflikte im Team, die möglicherweise zur Eskalation der Situation beigetragen haben, unterstreichen die Bedeutung einer offenen Kommunikation und eines feinfühligen Managements. Nufer's Offenheit über diese Herausforderungen ist lobenswert und zeigt, dass er bemüht ist, die Arbeitsbedingungen und das Arbeitsklima in seiner Apotheke zu verbessern.

Die bevorstehende Verstärkung des Teams durch eine Vollzeitapothekerin und eine Teilzeit-PTA lässt hoffen, dass die Central Apotheke bald wieder ihre volle Serviceleistung anbieten kann. Diese positiven Entwicklungen sind nicht nur für die Apotheke, sondern auch für die lokale Gemeinschaft von großer Bedeutung. Sie verdeutlichen die Resilienz und den Zusammenhalt, die in Zeiten von Personalengpässen und wirtschaftlichen Herausforderungen erforderlich sind.

Stefanie Stoff-Ahnis: Neue stellvertretende Vorstandsvorsitzende im GKV-Spitzenverband

Stefanie Stoff-Ahnis wird ihre Rolle im Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV)-Spitzenverband weiter ausbauen, nachdem der Verwaltungsrat sie für eine weitere Amtsperiode im Vorstand bestätigt hat. Die Entscheidung, sie zusätzlich als stellvertretende Vorstandsvorsitzende einzusetzen, folgt auf die bevorstehende Pensionierung von Gernot Kiefer, der Ende des Monats seine mehr als 13-jährige Amtszeit beenden wird.

Stoff-Ahnis, die seit fünf Jahren als Leiterin der Bereiche ambulante und stationäre Versorgung sowie Arznei- und Heilmittel tätig ist, hat maßgeblich zur strategischen Ausrichtung des GKV-Spitzenverbandes beigetragen. Unter ihrer Führung wurden wichtige Impulse für die Weiterentwicklung der gesundheitlichen Versorgung der über 73 Millionen gesetzlich Versicherten gesetzt.

Die Vorsitzenden des Verwaltungsrats, Dr. Susanne Wagenmann und Uwe Klemens, äußerten sich positiv über Stoff-Ahnis' Wahl und würdigten ihre Leistungen. Sie betonten die Bedeutung ihrer Arbeit für die Zukunft der Gesundheitspolitik und zeigten sich erfreut über die Fortsetzung der Zusammenarbeit.

Gernot Kiefer wurde für seinen Beitrag beim Aufbau des GKV-Spitzenverbandes gedankt, während das Verfahren zur Nachbesetzung seiner Position als drittes Vorstandsmitglied derzeit läuft.

Diese Ernennung unterstreicht die Kontinuität und Erneuerung innerhalb des GKV-Spitzenverbandes, um den Herausforderungen einer modernen und effizienten gesundheitlichen Versorgung gerecht zu werden.

Die Ernennung von Stefanie Stoff-Ahnis zur stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden des GKV-Spitzenverbandes ist eine verdiente Anerkennung ihrer herausragenden Leistungen. Ihre fortgesetzte Führung wird entscheidend für die zukünftige Entwicklung der gesetzlichen Krankenversicherung sein, während der Verband auf die Pensionierung von Gernot Kiefer reagiert und seine Nachfolge plant.

Verhandlungsstillstand bei Pflegehilfsmittelvertrag: DAV initiiert Schiedsverfahren

Die Vertragsverhandlungen zwischen dem Deutschen Apothekerverband (DAV) und dem GKV-Spitzenverband (GKV-SV) bezüglich des Pflegehilfsmittelvertrages haben zu keiner Einigung geführt. Trotz mehrerer Sitzungen konnte keine Vereinbarung über die Modalitäten der Versorgung von Versicherten mit Pflegehilfsmitteln erzielt werden. Der GKV-Spitzenverband hatte zuvor den Pflegehilfsmittelvertrag mit den Leistungserbringern gekündigt, jedoch nicht explizit mit dem DAV. Eine Einigung ist jedoch Voraussetzung dafür, dass Apotheken die Pflegehilfsmittel an Versicherte abgeben und abrechnen können.

Der DAV gab bekannt, dass die Verhandlungspartner keine ernsthafte Bereitschaft zeigten, den Vertrag durch effiziente digitale Prozesse zu optimieren. Stattdessen bevorzugten sie einen allgemein gehaltenen Vertrag mit analogen und zeitintensiven Abläufen. Aufgrund der ergebnislosen Verhandlungen hat der DAV nun ein Schiedsverfahren eingeleitet, um die Nichteinigkeit offiziell zu erklären und eine rasche Klärung herbeizuführen.

Für Apotheken bedeutet dies, dass sie vorerst gemäß der bestehenden Vereinbarung bis Ende September eine Grundlage für die Versorgung und Abrechnung der Pflegehilfsmittel haben. Es besteht jedoch keine Verpflichtung, das aktuelle Angebot des GKV-SV zur Unterzeichnung eines Einzelvertrages anzunehmen. Weitere Entwicklungen und Informationen zu diesem Thema werden zeitnah erwartet.

Das Scheitern der Vertragsverhandlungen zwischen dem Deutschen Apothekerverband und dem GKV-Spitzenverband bezüglich des Pflegehilfsmittelvertrages wirft ein Schlaglicht auf die Herausforderungen im deutschen Gesundheitssystem. Die Unfähigkeit der Verhandlungspartner, sich auf effiziente digitale Prozesse zu einigen, zeigt ein rückständiges Verständnis für moderne Verwaltung und Kooperation.

Die Entscheidung des DAV, ein Schiedsverfahren einzuleiten, ist ein notwendiger Schritt, um die Interessen der Apotheken und ihrer Versicherten zu schützen. Es ist bedauerlich, dass die Parteien nicht in der Lage waren, überzeugende Lösungen zu finden, die den heutigen Anforderungen an Schnelligkeit und Effizienz entsprechen.

Für Apotheken bedeutet die vorläufige Fortführung der bestehenden Vereinbarungen eine gewisse Stabilität, jedoch auch Unsicherheit über die langfristige Sicherstellung der Versorgung mit Pflegehilfsmitteln. Es bleibt zu hoffen, dass das Schiedsverfahren zu einer raschen und fairen Entscheidung führt, die den Bedürfnissen aller Beteiligten gerecht wird und den Weg für zukunftsfähige Lösungen ebnet.

Zwischen Verantwortung und Wirtschaftsdruck: Das Ringen eines deutschen Apothekers um die Zukunft

Der Apotheker Michael Walch aus Germersheim, Rheinland-Pfalz, steht im Zentrum eines aufgeladenen gesundheitspolitischen Konflikts, der die Apothekenlandschaft in Deutschland erschüttert. Während seiner Kollegen aus Hessen demonstrativ ihre Offizinen auf dem Frankfurter Opernplatz schließen, entscheidet sich Walch trotz Sympathiebekundungen gegen einen Alleingang. Seine Entscheidung gründet auf den Empfehlungen seines Landesapothekerverbands, der für koordinierte, bundesweite Aktionen plädiert.

Walch, der sich als Unternehmer und engagierter Apotheker versteht, hat in der Vergangenheit intensiv Lobbyarbeit betrieben, um auf die prekäre Lage der Branche hinzuweisen. Sein jüngstes Treffen mit Politikern wie Dr. Volker Wissing und Dr. Tobias Lindner verdeutlicht seine Bemühungen, politische Entscheidungsträger für die Anliegen der Apotheker zu sensibilisieren. Trotz dieser Bemühungen sieht er sich mit anhaltenden wirtschaftlichen Herausforderungen konfrontiert, die durch jüngste Gerichtsurteile und die anstehende Apothekenreform verschärft werden.

Walchs persönliche Situation spiegelt die weitreichenden Probleme wider, denen viele Apothekenbetreiber in Deutschland gegenüberstehen. Die finanziellen Belastungen, insbesondere durch hohe Personalkosten, sind ein zentrales Thema. Obwohl Walch betont, dass seine Apotheke gut läuft, sieht er sich gezwungen, über drastische Maßnahmen wie Personalabbau nachzudenken, um das Geschäft rentabel zu halten. Dies steht jedoch im klaren Widerspruch zu seinem ethischen Anspruch, eine hochwertige pharmazeutische Versorgung zu gewährleisten.

In Gesprächen mit Politikern und durch die Vorlage seiner betriebswirtschaftlichen Analyse versucht Walch, die Dringlichkeit der Situation zu verdeutlichen. Er fordert von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach und anderen Entscheidungsträgern konkrete Maßnahmen, um die strukturellen Probleme im Gesundheitswesen anzugehen und die Zukunft der Apotheken langfristig zu sichern.

Die Zukunftsaussichten für Walchs Apotheke sind trotz aller Herausforderungen verhältnismäßig optimistisch. Dennoch warnt er eindringlich vor den möglichen Konsequenzen, sollten sich die Rahmenbedingungen nicht verbessern. Er sieht nicht nur seine eigene Apotheke in Gefahr, sondern auch eine potenzielle Gefährdung der Patientenversorgung im gesamten Land.

Michael Walchs Dilemma steht exemplarisch für die vielen Herausforderungen, denen Apothekenbetreiber in Deutschland derzeit gegenüberstehen. Sein Engagement für die Belange der Branche, gepaart mit seiner persönlichen Verantwortung als Unternehmer und Arbeitgeber, verdient Anerkennung. Walch zeigt eine beeindruckende Bereitschaft, sich für seine Überzeugungen einzusetzen und politische Entscheidungsträger auf die dringenden Probleme aufmerksam zu machen.

Die Ablehnung eines Alleingangs bei den Protesten der hessischen Kollegen zeugt von seinem Verständnis für die Notwendigkeit koordinierter Aktionen auf nationaler Ebene. Dieser Standpunkt zeugt von strategischer Weitsicht, auch wenn er persönlich größeren Druck im System wünscht, um Veränderungen zu bewirken.

Die wirtschaftlichen Realitäten, denen Walch gegenübersteht, verdeutlichen die schwierige Balance zwischen unternehmerischem Erfolg und ethischen Verpflichtungen im Gesundheitswesen. Seine Weigerung, leichtfertig Arbeitsplätze zu gefährden, zeigt sein starkes Engagement für sein Team und die Qualität der Patientenversorgung.

Es bleibt zu hoffen, dass die politischen Entscheidungsträger Walchs klare Analyse und dringende Appelle ernst nehmen und konkrete Schritte unternehmen, um die strukturellen Herausforderungen im Apothekenwesen anzugehen. Die Zukunft der Apotheken und damit die Versorgung der Bevölkerung hängt von solchen Maßnahmen ab, um einen Kollaps des Systems zu verhindern und eine nachhaltige Lösung zu finden.

Rechtlicher Kampf um Rx-Boni: DocMorris gegen AKNR vor dem EuGH

Vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) in Luxemburg fand heute eine entscheidende mündliche Verhandlung zwischen der Apothekerkammer Nordrhein (AKNR) und DocMorris statt. Der Fall betrifft die Frage der Zulässigkeit von Rabatten auf verschreibungspflichtige Medikamente durch ausländische Versandapotheken in Deutschland. DocMorris, ein niederländischer Versandapothekenbetreiber, hat wiederholt deutsche Gesetze wie das Fremdbesitzverbot, das Versandhandelsverbot und die Rx-Preisbindung angefochten und dabei eine Reihe von Rechtsstreitigkeiten vor deutschen Gerichten und dem EuGH ausgelöst.

Die bisherigen EuGH-Entscheidungen hatten unterschiedliche Auswirkungen auf die deutsche Gesetzgebung: Während das Versandhandelsverbot für nicht-verschreibungspflichtige Arzneimittel als europarechtswidrig erklärt wurde, blieb das Fremdbesitzverbot unberührt. Besonders kontrovers war das Urteil von 2016, als der EuGH die Rx-Preisbindung für den grenzüberschreitenden Versand von Arzneimitteln als unverhältnismäßigen Eingriff in die Warenverkehrsfreiheit bewertete.

Die aktuelle Verhandlung konzentriert sich jedoch nicht auf die Preisbindung, sondern auf die Vereinbarkeit von Rabatten mit dem deutschen Heilmittelwerberecht. DocMorris hatte nach einem vorangegangenen EuGH-Sieg gegen die AKNR Klage auf Schadenersatz eingereicht. Die AKNR hatte DocMorris zuvor wegen wettbewerbsrechtlicher Verstöße im Zusammenhang mit Rabatten auf Rezepte verklagt. Das Oberlandesgericht Düsseldorf erkannte zwar einen Schadenersatzanspruch an, über die genaue Höhe sollte jedoch noch entschieden werden.

Die heutige Verhandlung vor dem EuGH könnte wegweisend sein, da sie klären wird, ob und in welcher Form Rabatte auf verschreibungspflichtige Medikamente im Einklang mit europäischem Recht stehen. Dies betrifft nicht nur die unmittelbeteiligten Parteien, sondern könnte auch Auswirkungen auf weitere laufende Verfahren in Deutschland haben, die ähnliche rechtliche Fragen betreffen. Die Entscheidung des EuGH wird erwartet, um Klarheit über die Rechtslage zu schaffen und die Zukunft des Versandhandels mit verschreibungspflichtigen Medikamenten in Deutschland zu definieren.

Das Verfahren zwischen der AKNR und DocMorris vor dem EuGH markiert einen weiteren Wendepunkt in der langjährigen Auseinandersetzung um Rx-Boni und die Rolle von ausländischen Versandapotheken in Deutschland. Die heutige Verhandlung hat das Potenzial, die Rechtsgrundlage für den Verkauf von verschreibungspflichtigen Medikamenten durch Versandapotheken neu zu definieren und dabei die Balance zwischen europäischem Binnenmarkt und nationalen Gesundheitsinteressen zu bestimmen.

Die bisherigen EuGH-Entscheidungen haben gezeigt, dass die Richter in Luxemburg sehr genau prüfen, inwieweit nationale Regelungen mit den Grundsätzen der europäischen Freizügigkeit und dem Schutz der Verbraucher vereinbar sind. Insbesondere das Urteil von 2016 zur Rx-Preisbindung hat gezeigt, dass der EuGH bereit ist, restriktive nationale Regelungen zu kippen, wenn diese als unverhältnismäßig angesehen werden.

Die heutige Verhandlung betrifft nun spezifisch das Heilmittelwerberecht und die Frage, ob bestimmte Formen von Rabatten als zulässig angesehen werden können, ohne gegen europäische Vorgaben zu verstoßen. Die Entscheidung wird nicht nur direkte Auswirkungen auf DocMorris und die AKNR haben, sondern könnte auch andere juristische Auseinandersetzungen in Deutschland beeinflussen, die sich um ähnliche Themen drehen.

Insgesamt bleibt abzuwarten, wie der EuGH diese komplexen Fragen beurteilen wird. Für die deutschen Apotheken und den Wettbewerb im Gesundheitssektor ist diese Entscheidung von entscheidender Bedeutung. Sie könnte den Rahmen für zukünftige Gesetzesentwicklungen in diesem Bereich maßgeblich beeinflussen und sowohl für Verbraucher als auch für Anbieter von Gesundheitsdienstleistungen in Deutschland weitreichende Konsequenzen haben.

IQWiG: Aktualisierung des DMP für chronische Rückenschmerzen dringend empfohlen

Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hat eine umfassende Analyse des bestehenden Disease-Management-Programms (DMP) für chronische Rückenschmerzen durchgeführt und dabei erhebliche Defizite festgestellt. Nach der Auswertung von 425 Empfehlungen aus elf aktuellen evidenzbasierten Leitlinien kommt das IQWiG zu dem Schluss, dass das derzeitige Programm nicht dem aktuellen medizinischen Wissensstand entspricht.

Chronische Rückenschmerzen betreffen einen erheblichen Teil der erwachsenen Bevölkerung und sind durch anhaltende Schmerzen im Bereich unterhalb des Rippenbogens und oberhalb der Gesäßfalten definiert, die über mindestens drei Monate bestehen. Frauen und Menschen über 70 Jahren sind besonders häufig betroffen.

Disease-Management-Programme (DMPs) sind strukturierte Behandlungsprogramme für chronisch Kranke, die auf evidenzbasierten medizinischen Erkenntnissen beruhen. Sie sollen eine einheitliche und effektive Versorgung über verschiedene Einrichtungsgrenzen hinweg gewährleisten. Das IQWiG hat festgestellt, dass das Chronikerprogramm für Rückenschmerzen in seiner aktuellen Form erhebliche Mängel aufweist.

Besonders deutlich sind die Abweichungen bei der Diagnostik, den Aufnahmekriterien in das Programm sowie bei der individuellen Therapieplanung. Auch in der Umsetzung therapeutischer Maßnahmen und der Kooperation über Versorgungsebenen hinweg entspricht das bestehende Programm nicht den aktuellen Leitlinien. Beispielsweise werden kombinierte Behandlungsansätze aus Physiotherapie und Psychotherapie in den aktuellen Leitlinien empfohlen, finden jedoch im bestehenden DMP für chronische Rückenschmerzen keine Berücksichtigung.

Zusätzlich wird kritisiert, dass moderne digitale Gesundheitsanwendungen wie Apps zur Unterstützung von Rückenübungen im Rahmen des Chronikerprogramms nicht eingeführt wurden, obwohl sie in aktuellen Leitlinien bereits empfohlen werden.

Das IQWiG empfiehlt daher dringend eine Aktualisierung des Chronikerprogramms für chronische Rückenschmerzen, um sicherzustellen, dass Betroffene nach aktuellen medizinischen Erkenntnissen behandelt werden und von modernen Therapieansätzen sowie digitalen Gesundheitslösungen profitieren können.

Die Ergebnisse der Analyse des IQWiG zur Unzulänglichkeit des bestehenden Disease-Management-Programms für chronische Rückenschmerzen sind alarmierend. Es ist inakzeptabel, dass ein bedeutender Teil der Bevölkerung, der unter chronischen Rückenschmerzen leidet, nicht gemäß den aktuellen evidenzbasierten Leitlinien behandelt wird. Besonders besorgniserregend sind die festgestellten Defizite in der Diagnostik, der Therapieplanung und der Einbeziehung moderner Therapieansätze wie der kombinierten Physio- und Psychotherapie sowie digitaler Gesundheitsanwendungen.

Es ist unerlässlich, dass das Gesundheitssystem seine Programme regelmäßig überprüft und an den neuesten medizinischen Forschungsstand anpasst, um eine bestmögliche Versorgung der Patienten sicherzustellen. Die Empfehlung des IQWiG zur dringenden Aktualisierung des Chronikerprogramms für Rückenschmerzen sollte von den zuständigen Gesundheitsbehörden umgehend aufgegriffen und umgesetzt werden, um das Wohl der Betroffenen zu gewährleisten und langfristige gesundheitliche Folgen zu vermeiden.

Sonnenallergie: Symptome, Ursachen und wirksame Behandlungsoptionen

In den wärmeren Monaten des Jahres stellt die Sonnenallergie für viele Menschen eine Herausforderung dar, die sowohl physisch als auch emotional belastend sein kann. Diese allergische Reaktion auf UV-Strahlen kann verschiedene Formen annehmen und wird oft durch andere Einflüsse wie Medikamente oder Kosmetika verstärkt.

Die Polymorphe Lichtdermatose (PLD) gilt als die häufigste Art der Sonnenallergie. Sie manifestiert sich häufig in Form von roten, juckenden Hautausschlägen, insbesondere auf nicht sonnengewöhnter Haut. Mit dem Beginn der Frühlings- und Frühsommermonate treten die Symptome verstärkt auf, lassen aber oft nach, wenn sich die Haut an die Sonne gewöhnt hat. Einige Betroffene berichten von Linderung durch die Einnahme von Calcium oder Omega-3-Fettsäuren, um die Reaktion zu mildern.

Die Mallorca-Akne hingegen ist eine photoallergische Reaktion, die durch die Kombination von Sonnenexposition und Sonnenschutzmitteln oder Kosmetika ausgelöst wird. Vermeidung bestimmter Inhaltsstoffe in Sonnenschutzmitteln sowie die Anwendung von After-Sun-Produkten können helfen, die Symptome zu reduzieren. Wichtig ist hierbei, erneute Sonnenexposition zu vermeiden, um weitere Hautirritationen zu verhindern.

Eine sofortige phototoxische Reaktion kann auftreten, wenn die Haut bestimmten Medikamenten ausgesetzt ist. Antibiotika, Diuretika, und nichtsteroidale Antiphlogistika zählen zu den häufigsten Auslösern. Diese Reaktion äußert sich oft durch schnelles Auftreten von Hautausschlägen oder Blasenbildung nach Sonnenexposition.

Die Symptome einer Sonnenallergie sind individuell unterschiedlich, aber häufig treten rote, juckende Hautausschläge an exponierten Körperstellen wie Gesicht, Armen und Dekolleté auf. Die Haut kann geschwollen sein und bei Berührung schmerzen oder brennen.

Für Betroffene gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten zur Linderung der Symptome. Lokal angewendete Hydrocortison-Präparate können entzündungshemmend und juckreizstillend wirken. H1-Antihistaminika sind sowohl zur lokalen Anwendung als auch oral erhältlich und können den Juckreiz effektiv reduzieren. Lokalanästhetika wie Lidocain können ebenfalls Schmerzen und Juckreiz lindern.

Experten raten dazu, bei schweren Fällen ärztlichen Rat einzuholen, um die Ursache der Reaktion zu identifizieren und eine geeignete Behandlung zu finden. Präventive Maßnahmen wie die Verwendung von Sonnenschutzmitteln mit hohem Lichtschutzfaktor und das Meiden direkter Sonnenexposition während der Spitzenzeiten können helfen, zukünftige Ausbrüche zu minimieren.

Die Sonnenallergie, obwohl oft störend, ist in der Regel vorübergehend und kann mit der richtigen Pflege und Vorsichtsmaßnahmen gut behandelt werden, um die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.

Die Sonnenallergie stellt für viele Menschen in den warmen Jahreszeiten eine echte Belastung dar. Die Vielfalt der Symptome und Auslöser zeigt, wie komplex diese allergische Reaktion sein kann. Von roten, juckenden Hautausschlägen bis hin zu phototoxischen Reaktionen nach Medikamenteneinnahme reichen die möglichen Beschwerden. Während lokale Behandlungen wie Hydrocortison und Antihistaminika Linderung versprechen, ist es entscheidend, präventive Maßnahmen zu ergreifen, um zukünftige Ausbrüche zu minimieren. Die Aufklärung über geeignete Sonnenschutzmittel und die Vermeidung von bekannten Auslösern kann dazu beitragen, dass Betroffene ihre Lebensqualität verbessern und die Sommermonate genießen können.

Von Engin Günder, Fachjournalist

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