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Apotheken-Nachrichten von heute: Zwischen Steuerhürden und Reformbedarf

Ein umfassender Überblick über die aktuellen Herausforderungen für Patienten und Apotheken sowie die erforderlichen politischen Maßnahmen zur Verbesserung der Situation

(PresseBox) (Karlsruhe, )
In einem aktuellen Urteil hat das Finanzgericht München entschieden, dass Kosten für ärztlich verordnete Nahrungsergänzungsmittel nicht als außergewöhnliche Belastungen steuerlich absetzbar sind. Ein Prostatakrebspatient, der nach seiner Therapie rund 21.000 Euro für verschiedene Mittel wie Vitalpilze und Vitamine aufwendete, musste dies erfahren, als das Finanzamt seine Ausgaben nicht anerkannte. In der politischen Arena wurde die CDU-Kanzlerkandidatur für die Bundestagswahl von Friedrich Merz verkündet, während Gesundheitsminister Lauterbach mit der Apotheken-Reform ins Stocken gerät. Zudem zeigt eine internationale Analyse alarmierende Trends bei Antibiotikaresistenzen, während Alzheimer-Todesfälle in Deutschland einen dramatischen Anstieg verzeichnen. Die Debatte um Cannabis-Modellregionen spitzt sich zu, und die Brandenburger Heilberufe fordern mehr politische Mitsprache. In der Apotheke steht die Gewährleistung der Arzneimitteltherapiesicherheit im Vordergrund. Diese Themen spiegeln die aktuellen Herausforderungen im Gesundheitswesen wider, von der finanziellen Belastung der Patienten bis zu den erforderlichen Reformen im Apothekenwesen.

Keine Steuererleichterung für Nahrungsergänzungsmittel

Das Finanzgericht München hat entschieden, dass Kosten für Nahrungsergänzungsmittel, selbst wenn sie ärztlich verordnet wurden, nicht als außergewöhnliche Belastungen steuerlich absetzbar sind. Im zugrundeliegenden Fall klagte ein Prostatakrebspatient, der nach Operation und Chemotherapie unter starken Nebenwirkungen litt. Der Kläger machte in seiner Steuererklärung für die Jahre 2019 und 2020 Aufwendungen in Höhe von rund 21.000 Euro für knapp 60 verschiedene Nahrungsergänzungsmittel geltend, darunter Vitalpilze, Vitamin- und Mineralstoffpräparate sowie spagyrische Zubereitungen. Die Mittel bezog er über einen spezialisierten Anbieter. Das Finanzamt erkannte die Ausgaben jedoch nicht an.

Der Kläger argumentierte, die Mittel seien notwendig, um eine Verschlechterung seines Gesundheitszustandes zu verhindern. Dabei verwies er auf ärztliche Verordnungen und klinische Befunde. Dennoch wies das Finanzgericht die Klage ab. Laut dem Gericht seien außergewöhnliche Belastungen im Sinne von § 33 Abs. 1 Einkommenssteuergesetz (EStG) nur dann steuerlich abziehbar, wenn sie einem Steuerpflichtigen zwangsläufig entstünden und über die Lebenshaltungskosten hinausgingen, die für eine Mehrheit der Steuerpflichtigen vergleichbarer Einkommens- und Vermögensverhältnisse typisch seien.

Aufwendungen für Nahrungsergänzungsmittel, selbst wenn sie zur Unterstützung einer Heilbehandlung eingesetzt werden, fallen laut Gericht unter die allgemeinen Lebenshaltungskosten. Diese seien grundsätzlich steuerlich unbeachtlich, auch wenn der Patient sie als lebensnotwendig erachte. Dies gelte insbesondere für Diätverpflegungen, die in keinem Fall als außergewöhnliche Belastung anerkannt werden können.

Das Gericht führte weiter aus, dass eine steuerliche Berücksichtigung von medizinischen Maßnahmen nur dann möglich sei, wenn deren Wirksamkeit wissenschaftlich gesichert sei. Es bedürfe zuverlässiger, nachprüfbarer Aussagen über Qualität und Erfolg der Methode, die in einer ausreichenden Zahl von Behandlungsfällen erfolgreich angewandt worden sein müsse. Fehle dieser wissenschaftliche Nachweis, könne eine nicht anerkannte Behandlung nur dann berücksichtigt werden, wenn ein amtsärztliches Gutachten oder eine Bescheinigung des Medizinischen Dienstes der Krankenversicherung vorliege – und das vor Beginn der Behandlung. Im vorliegenden Fall lag diese Voraussetzung nicht vor, weshalb die Klage abgewiesen wurde.

Mit dieser Entscheidung bleibt das Finanzgericht München bei seiner restriktiven Linie, wonach Nahrungsergänzungsmittel steuerlich nicht als außergewöhnliche Belastung gelten, selbst wenn sie zur Therapieunterstützung verordnet werden.

Die Entscheidung des Finanzgerichts München setzt ein klares Zeichen: Nahrungsergänzungsmittel bleiben steuerlich nicht absetzbar, auch wenn sie von Ärzten im Rahmen schwerer Erkrankungen wie Krebs empfohlen werden. Diese strikte Auslegung des Steuerrechts mag rechtlich einwandfrei sein, offenbart jedoch eine problematische Trennung zwischen klassischen Arzneimitteln und ergänzenden Therapiemaßnahmen.

Es wird verkannt, dass Patienten, die sich nach belastenden Therapien wie Chemotherapie mit massiven Nebenwirkungen konfrontiert sehen, oft auf alternative Mittel angewiesen sind, um ihre Lebensqualität zu verbessern. Für viele Betroffene bedeuten Nahrungsergänzungsmittel keinen Luxus, sondern eine Ergänzung, die notwendig ist, um mit den Folgen der Krankheit und der schulmedizinischen Behandlungen umzugehen. Dass diese Aufwendungen pauschal als allgemeine Lebenshaltungskosten betrachtet werden, wirkt gerade bei schweren Krankheitsbildern realitätsfern.

Hier sollte die steuerliche Praxis überdacht werden, um Patienten nicht zusätzlich zu belasten. Eine differenziertere Regelung könnte dazu beitragen, dass unterstützende Maßnahmen im Krankheitsfall zumindest teilweise absetzbar sind, ohne den Steuerpflichtigen in übermäßigen Nachweiszwang zu drängen.

Kanzler Merz: Neue Wege für die Apotheken?

Die CDU hat ihre Kanzlerkandidatur für die kommende Bundestagswahl geklärt: Friedrich Merz wird die Partei in den Wahlkampf führen. Dies wurde heute in einer gemeinsamen Pressekonferenz von Merz und CSU-Chef Markus Söder bekannt gegeben. Söder verzichtet auf eine eigene Kandidatur und stellt sich hinter Merz, was einen entscheidenden Schritt zur Geschlossenheit der Union darstellt. Auch Ministerpräsident Henrik Wüst, der ebenfalls als möglicher Kandidat gehandelt wurde, erklärte bereits seinen Verzicht und sicherte Merz seine Unterstützung zu. Kanzler Olaf Scholz äußerte, er sehe in der Kandidatur von Merz keinen Nachteil und äußerte sich neutral zu dieser Personalentscheidung.

Die Frage, welche gesundheitspolitischen Akzente Merz setzen wird, ist derzeit noch offen. Während seiner bisherigen politischen Laufbahn war Merz vor allem für seine wirtschaftspolitischen Positionen bekannt, und Experten vermuten, dass seine Prioritäten in der Gesundheitsversorgung bei der Stärkung der Arzneimittelproduktion in Europa liegen könnten. Bei der Hauptversammlung des Bundesverbands der Pharmazeutischen Industrie (BPI) im Mai äußerte Merz die Notwendigkeit, die Abhängigkeit von globalen Lieferketten zu reduzieren und die Arzneimittelversorgung in Europa zu stärken. Deutschland müsse, so Merz, wieder eine führende Rolle als „Apotheke der Welt“ einnehmen.

Für die deutschen Apotheken könnte ein Kanzler Merz somit vor allem auf eine bessere Versorgungssicherheit und eine verlässliche Belieferung abzielen. Diese Themen decken sich auch mit dem neuen Grundsatzprogramm der CDU, das eine Stärkung der Präsenzapotheken vorsieht. Der Fokus liegt auf der Sicherung der gesundheitlichen Versorgung, insbesondere in ländlichen Gebieten. Dazu sollen mehr Humanmedizin-Studienplätze geschaffen, regionale Gesundheitszentren gestärkt und die sektorenübergreifende Zusammenarbeit verbessert werden. Präsenzapotheken spielen hierbei eine wichtige Rolle, auch wenn sie im Parteiprogramm nur am Rande Erwähnung finden.

Eine zentrale Figur in der gesundheitspolitischen Debatte könnte Karl-Josef Laumann, der nordrhein-westfälische Gesundheitsminister, werden. Laumann, ein enger Vertrauter von Merz, gilt als sozialpolitisches Schwergewicht in der CDU und ist bekannt für seine Unterstützung inhabergeführter Apotheken. Seit Jahren setzt er sich für eine wohnortnahe Gesundheitsversorgung ein und ist ein scharfer Kritiker der aktuellen Krankenhausreform unter Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach. Auch in Bezug auf das geplante Apothekenreformgesetz hat Laumann bereits deutlich gemacht, dass er zentrale Punkte kritisch sieht.

Noch ist unklar, welche konkreten Maßnahmen eine Regierung unter Merz ergreifen würde, um die Apothekenlandschaft in Deutschland zu unterstützen. Allerdings könnte Laumann als sozialpolitischer Experte in einem künftigen Kabinett Merz eine wichtige Rolle spielen und die Interessen der Apothekenbetreiber aufgreifen. Eine Reform des Gesundheitswesens, die sowohl die wirtschaftliche Stabilität der Arzneimittelversorgung als auch die soziale Sicherheit der Apotheken stärkt, scheint denkbar.

Die Entscheidung der CDU, Friedrich Merz als Kanzlerkandidaten in den Bundestagswahlkampf zu schicken, wirft viele Fragen auf – besonders in Bezug auf die Gesundheitspolitik. Merz ist primär als Wirtschaftsexperte bekannt, und seine Visionen für das Gesundheitswesen, insbesondere für die Apotheken, könnten auf eine wirtschaftliche Effizienzsteigerung abzielen. Seine Betonung auf die Stärkung der europäischen Arzneimittelproduktion deutet darauf hin, dass er die deutsche Gesundheitsversorgung weniger unter sozialen Gesichtspunkten betrachtet, sondern vor allem unter wirtschaftlichen und sicherheitspolitischen Aspekten.

Für die Apotheken könnte dies sowohl Chancen als auch Risiken bergen. Einerseits wird die Versorgungssicherheit, die durch eine stabile Arzneimittelproduktion in Europa gestärkt werden soll, für Apothekenbetreiber von zentraler Bedeutung sein. Andererseits bleiben Fragen offen, wie die CDU unter Merz die Herausforderungen des Apothekenalltags angehen will. Themen wie die Honorierung der Apotheker, der Erhalt inhabergeführter Betriebe und die Sicherung einer flächendeckenden Versorgung, insbesondere in ländlichen Gebieten, werden von der CDU bisher nur am Rande thematisiert.

Hier könnte Karl-Josef Laumann eine Schlüsselrolle spielen. Als langjähriger Fürsprecher einer wohnortnahen Gesundheitsversorgung und Unterstützer der inhabergeführten Apotheken hat Laumann das Potenzial, die sozialen Aspekte der Apothekenpolitik in den Vordergrund zu rücken. Sollte er in einer künftigen Regierung Merz eine führende Rolle übernehmen, könnten die Apotheken auf eine stärkere Berücksichtigung ihrer Belange hoffen.

Es bleibt abzuwarten, ob Merz und Laumann in der Lage sein werden, eine Gesundheits- und Apothekenpolitik zu entwickeln, die den aktuellen Herausforderungen gerecht wird. Klar ist jedoch, dass die Apothekenlandschaft vor einem möglichen Umbruch steht – mit ungewissen Folgen.

Pharmazeutische Lieferdienste: Warum der Hype in Deutschland scheiterte

In den letzten Jahren sah sich der deutsche Markt einer Flut von Arzneimittel-Lieferdiensten gegenüber, die versprachen, die Versorgung mit Medikamenten zu revolutionieren. Unternehmen wie Kurando, Mayd und First A waren Teil eines Trends, der sich an die etablierten Modelle von Lieferdiensten wie Wolt und Lieferando anlehnte. Doch was zunächst wie ein innovatives Geschäftsmodell wirkte, entpuppte sich schnell als eine Herausforderung, die viele Start-ups nicht bewältigen konnten. Der Traum von einem schnellen, einfachen und profitablen Medikamentenlieferdienst in Deutschland ist weitgehend gescheitert.

Die Unternehmen setzten auf ein Modell, bei dem Kunden über eine App Medikamente und OTC-Produkte bestellen konnten, die dann von angestellten Fahrern in lokalen Apotheken abgeholt und an die Haustür geliefert wurden. Doch das Modell erwies sich als finanziell kaum tragfähig. Kurando, eines der bekanntesten Berliner Start-ups, stellte bereits im März 2022 nach nur wenigen Monaten den Betrieb ein. Andere wie Aponia oder Sanvivo versuchten sich länger auf dem Markt zu behaupten, doch auch sie mussten 2023 beziehungsweise 2024 Insolvenz anmelden.

Besonders die hohen Betriebskosten und die geringen Margen stellten eine große Hürde dar. Unternehmen wie Mayd, das mit über 43 Millionen Euro von internationalen Investoren unterstützt wurde, versuchten, den Markt mit kostenlosem Versand und kurzen Lieferzeiten zu erobern. Doch dieses Modell führte schnell zu Verlusten. Selbst nachdem Mayd die kostenlose Lieferung auf verschreibungspflichtige Medikamente beschränkt und für OTC-Produkte eine Gebühr eingeführt hatte, blieb der Umsatz hinter den Erwartungen zurück.

Ein weiteres Problem war die Verzögerung bei der Einführung des E-Rezepts, auf das viele dieser Start-ups gesetzt hatten. Ursprünglich für 2021 geplant, wurde die Einführung mehrfach verschoben und kam erst 2024. Zu diesem Zeitpunkt hatten Unternehmen wie Kurando und Aponia bereits aufgegeben. Mayd, das zu diesem Zeitpunkt finanziell stark angeschlagen war, musste ebenfalls kurze Zeit nach der Einführung des E-Rezepts Insolvenz anmelden.

Auch der Widerstand aus der Apothekerschaft trug zum Scheitern bei. Viele Apotheken sahen die Lieferdienste als Konkurrenz und befürchteten, dass die Plattformen ihren eigenen Namen in den Hintergrund drängen würden. Die ABDA (Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände) warnte zudem vor rechtlichen Risiken, insbesondere in Bezug auf den Einsatz externer Kuriere, die nicht den apothekenrechtlichen Vorschriften entsprachen.

Trotz dieser Rückschläge gibt es Stimmen, die das Konzept der Arzneimittel-Lieferdienste noch nicht als vollständig gescheitert betrachten. Julius Rachor, Mitgründer des Start-ups Sanvivo, erklärte im August 2024, dass er weiterhin an einen Mehrwert für Apotheken durch solche Dienste glaube. Wie sich dieser Mehrwert in Zukunft entwickeln wird, bleibt jedoch abzuwarten.

Das Scheitern der Arzneimittel-Lieferdienste in Deutschland zeigt die Schwierigkeiten auf, mit denen Start-ups in einem hart umkämpften und regulierten Markt konfrontiert sind. Die Idee, Medikamente genauso einfach wie Lebensmittel oder Fast Food liefern zu lassen, mag auf den ersten Blick attraktiv erscheinen, doch die Realität hat gezeigt, dass der Markt dafür noch nicht bereit ist. Hohe Kosten, geringe Margen und rechtliche Hürden machten es den Unternehmen schwer, profitabel zu arbeiten.

Besonders die Abhängigkeit von Investoren und die steigenden Zinsen spielten eine zentrale Rolle. In Zeiten, in denen Kapital günstig war, konnten sich viele Start-ups über Wasser halten, doch die Wende in der Zinspolitik und das vorsichtige Verhalten der Investoren haben viele dieser Unternehmen in die Insolvenz getrieben. Gleichzeitig zeigte sich, dass die Einführung des E-Rezepts, auf die viele gesetzt hatten, zu spät kam, um den angeschlagenen Unternehmen noch zu helfen.

Die Kritik aus der Apothekerschaft ist ebenfalls nicht zu unterschätzen. Viele Apotheker sahen die Lieferdienste als Bedrohung und kämpften aktiv gegen deren Etablierung. Doch dieser Widerstand verdeutlicht auch die Sorge vieler, dass der zunehmende Einfluss von Plattformen den Charakter des Apothekengeschäfts verändern könnte.

Dennoch bleibt die Frage offen, ob das Konzept der Arzneimittel-Lieferdienste wirklich gescheitert ist oder ob es nur ein missglücktes Experiment war. Die Technologie und die Nachfrage nach bequemen Lieferdiensten werden weiter wachsen, und es ist gut möglich, dass in Zukunft neue Modelle entstehen, die besser auf die Bedürfnisse des Marktes und der Apotheken abgestimmt sind.

Droht eine Opioid-Krise in Deutschland?

Die Opioid-Krise in den USA hat weltweit für Schlagzeilen gesorgt. Die massive Verschreibung von starken Schmerzmitteln führte dort zu einer dramatischen Zunahme von Abhängigkeiten und Todesfällen. Nun stellt sich die Frage, ob Deutschland ähnliche Risiken drohen könnte. Ein internationales Rechercheprojekt, an dem unter anderem der „Spiegel“ und das ZDF beteiligt sind, deutet darauf hin, dass auch hierzulande ein Opioid-Problem auf Rezept entstehen könnte.

Laut einer exklusiven Analyse des wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) erhielt im Jahr 2022 etwa jeder sechste AOK-Versicherte mindestens ein Opioid auf Rezept. Zudem zeigt der Opioid-Report der HKK einen alarmierenden Anstieg der Verordnungen starker Schmerzmittel in den letzten zwei Jahrzehnten – um satte 246 Prozent. Diese Zahlen werfen die Frage auf, ob eine ähnliche Abhängigkeitskrise wie in den USA droht.

Besonders besorgniserregend sind Schätzungen, die nahelegen, dass jeder zehnte Opioid-Patient in eine Abhängigkeit gerät. Untersuchungen zufolge sind in Deutschland bereits etwa 30.000 Menschen von solchen Medikamenten abhängig. In der Vergangenheit wurden hierzulande zeitweise mehr Opioide pro Kopf verschrieben als in den USA. Diese Zahlen machen deutlich, dass Deutschland nicht immun gegenüber den Gefahren einer Opioid-Krise ist.

Gleichzeitig gibt es jedoch auch positive Nachrichten. Die jüngsten Daten des Deutschen Arzneiprüfungsinstituts (DAPI) zeigen, dass die Verordnungsmengen in den letzten fünf Jahren zurückgegangen sind. Zwischen 2019 und 2023 sank die Menge der verschriebenen Opioide um etwa 6 Prozent. Diese Entwicklung könnte darauf hindeuten, dass Ärzte in Deutschland vorsichtiger mit der Verschreibung von Opioiden umgehen. Es bleibt jedoch unklar, ob diese Verschreibungen immer leitliniengerecht erfolgen.

Trotz dieser Fortschritte warnen Experten vor der Lobbyarbeit großer Pharmaunternehmen, die auch in Europa aktiv ist. Insbesondere die Rolle der Familie Sackler, die in den USA für ihre aggressive Vermarktung von Oxycontin® kritisiert wurde, steht im Fokus. Ihre europäische Schwesterfirma Mundipharma bewirbt ähnliche Medikamente wie Targin® und Oxygesic® und soll laut Recherchen weiterhin von den Verkäufen in Europa profitieren.

In der Schmerzmedizin hat sich in den letzten Jahren eine enge Verbindung zwischen Pharmaunternehmen und Medizinern entwickelt. Der Göppinger Schmerzmediziner Gerhard Müller-Schwefe, der über Jahrzehnte hinweg Opioid-basierte Therapien verteidigte, steht beispielhaft für diese Verbindungen. Mundipharma unterstützt bis heute die Deutsche Schmerzliga finanziell, was Fragen nach der Unabhängigkeit medizinischer Organisationen aufwirft.

Eine umfassende Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linkspartei brachte zudem ans Licht, dass keine verlässlichen Daten über die Zahl der opioidabhängigen Patienten vorliegen. Damit bleibt unklar, wie groß das Problem in Deutschland tatsächlich ist.

Angesichts dieser Unsicherheiten warnen Experten, dass Deutschland genau hinschauen muss, um eine mögliche Krise abzuwenden. Der US-amerikanische Forscher Andrew Kolodny, der die Opioid-Krise in den USA untersucht hat, mahnt, dass sich die Geschichte in Deutschland wiederholen könnte. Die Pharmakologin Andrea Burden von der ETH Zürich geht sogar noch weiter: „Wenn wir heute nicht hinsehen, werden wir am Ende noch dümmer sein als die Amerikaner.“

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Die Verordnungen von Opioiden in Deutschland haben in den letzten Jahrzehnten drastisch zugenommen. Obwohl es in den letzten Jahren Anzeichen für einen Rückgang gibt, darf dies nicht als Entwarnung missverstanden werden. Die Risiken, die von Opioiden ausgehen, sind real, und die USA haben schmerzhaft gezeigt, wohin eine unkontrollierte Verschreibungspolitik führen kann.

Das Problem beginnt bei der Verschreibungspraxis. Ärzte in Deutschland müssen besonders bei chronischen Schmerzen ohne Tumorursache sorgsam abwägen, ob der Einsatz von Opioiden gerechtfertigt ist. Die S3-Leitlinie zur Langzeitanwendung von Opioiden bietet hier klare Anhaltspunkte. Doch in der Praxis sind die Verordnungen oft weniger transparent. Solange es keine genauen Daten darüber gibt, wie viele Menschen in Deutschland von Opioiden abhängig sind, bleibt die tatsächliche Dimension des Problems im Dunkeln.

Die Rolle der Pharmaindustrie darf dabei nicht unterschätzt werden. Mundipharma, die europäische Schwesterfirma des für die US-Krise verantwortlichen Purdue-Konzerns, betreibt weiterhin aggressive Vermarktung in Europa. Eine solche Geschäftspolitik, die auf Profitmaximierung setzt und gleichzeitig die Gefahren einer Abhängigkeit herunterspielt, muss kritisch hinterfragt werden.

Eine Lösung könnte in einer strengeren Kontrolle der Verschreibungspraxis und der Verbindungen zwischen Pharmaunternehmen und Ärzten liegen. Es ist an der Zeit, dass die Bundesregierung und die Gesundheitsbehörden aktiv werden. Nur so kann eine Opioid-Krise in Deutschland verhindert werden, bevor es zu spät ist.

Die USA haben gezeigt, wie schnell eine solche Krise eskalieren kann. Es liegt an Deutschland, aus diesen Fehlern zu lernen und rechtzeitig gegenzusteuern.

Apotheken-Reform weiter in der Warteschleife

Das Apotheken-Reformgesetz (ApoRG) steht erneut nicht auf der Tagesordnung des Bundeskabinetts. Der Gesetzentwurf, der weitreichende Änderungen für Apotheken vorsieht, wird auch am 18. September nicht besprochen. Damit rückt die Hoffnung, das Vorhaben noch in diesem Jahr zu verabschieden, in weite Ferne. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte ursprünglich angekündigt, die Reform bis Ende 2024 umsetzen zu wollen. Die mehrfachen Verschiebungen im Kabinettsplan machen dieses Ziel jedoch zunehmend unrealistisch.

Besondere Brisanz liegt in der geplanten Vertretungsregelung für Pharmazeutisch-technische Assistenten (PTA), die es diesen ermöglichen soll, Apotheker in bestimmten Fällen zu vertreten. Diese Regelung stößt bei den Koalitionspartnern auf Widerstand, insbesondere beim Bundesbildungsministerium unter Führung der FDP, das an einem Leitungsvorbehalt festhält. Dieser soll sicherstellen, dass PTAs nicht ohne Aufsicht durch Apotheker arbeiten können. Trotz mehrerer Gesprächsrunden konnte Lauterbach den Abgeordneten der SPD keinen konkreten Zeitplan für die Apothekenreform nennen.

Die Zeit drängt: Ohne baldige Einigung und Kabinettsbeschluss wird es schwierig, das Gesetz noch in diesem Jahr umzusetzen. Sollte die PTA-Vertretungsklausel nicht verabschiedet werden, könnte dies weitreichende Konsequenzen für das gesamte Reformvorhaben haben. Neben der PTA-Regelung sind auch die Wiederfreigabe von Rabatten sowie eine geplante Honorarumverteilung innerhalb der Apothekenbranche Teil des Gesetzes. Teilnehmerkreise berichten, dass auch diese Punkte auf der Kippe stehen, falls keine Einigung erzielt wird.

Lauterbach bleibt jedoch entschlossen, die Apothekenstruktur grundlegend zu reformieren. Doch die Uneinigkeit zwischen den Koalitionspartnern sowie die offenen Fragen zur PTA-Vertretung werfen Zweifel auf, ob das Gesetz in der aktuellen Legislaturperiode noch verabschiedet werden kann. Die Diskussionen dürften sich weiter hinziehen, was die Unsicherheit für Apothekenbetreiber in Deutschland verstärkt.

Die wiederholten Verzögerungen beim Apotheken-Reformgesetz werfen ernsthafte Fragen zur politischen Handlungsfähigkeit der aktuellen Regierung auf. Eine solch weitreichende Reform, die erhebliche Auswirkungen auf die Apothekenlandschaft haben wird, muss gründlich diskutiert werden. Doch der ständige Aufschub und die fehlenden Kompromissbereitschaften, besonders im Streit um die PTA-Vertretungsregelung, vermitteln das Bild einer zerstrittenen Koalition, die Schwierigkeiten hat, gemeinsame Lösungen zu finden.

Die Weigerung des Bundesbildungsministeriums, auf den Leitungsvorbehalt zu verzichten, verdeutlicht die tiefen Gräben innerhalb der Regierungsparteien. Eine Modernisierung des Apothekensystems würde dringend benötigte Entlastung für die Branche bringen, die bereits mit erheblichen wirtschaftlichen Herausforderungen kämpft.

Es ist an der Zeit, dass die politischen Akteure ihre Blockadehaltung aufgeben und sich auf die wesentlichen Punkte des Gesetzes konzentrieren. Wenn die Koalition weiterhin unfähig bleibt, Kompromisse zu schließen, riskiert sie nicht nur das Scheitern eines wichtigen Reformvorhabens, sondern auch das Vertrauen der Wähler in ihre Fähigkeit, die Probleme der Zukunft zu bewältigen.

Brandenburger Heilberufe fordern politische Mitsprache und besseren Gesundheitsschutz

Kurz vor der Landtagswahl in Brandenburg haben sich Vertreter der Heilberufe – darunter Ärztinnen und Ärzte, Zahnärztinnen und -ärzte, Psychotherapeutinnen sowie Apotheker – mit klaren Forderungen an die Politik gewandt. Auf einer Landespressekonferenz unter dem Motto „Gesundheitsversorgung in Brandenburg stärken und gemeinsam gestalten“ äußerten sie deutliche Kritik an den aktuellen Bundesgesetzen und formulierten klare Erwartungen an die künftige Landesregierung. Insbesondere die Themen Fachkräftemangel, Bürokratieabbau und eine bessere Einbindung der Heilberufe in die politischen Entscheidungsprozesse standen im Fokus.

Laut einer Mitteilung der Apothekerkammer Brandenburg seien sowohl der ambulante als auch der stationäre Bereich in Gefahr, nicht mehr ausreichend für die Daseinsvorsorge der Bevölkerung sorgen zu können. Die geplante Apothekenreform wurde dabei als besonderes Risiko herausgestellt, da sie die flächendeckende Arzneimittelversorgung bedrohe. Die Heilberufler warnten eindringlich vor einer Verschlechterung der Gesundheitsversorgung, sollte die Landesregierung nicht rechtzeitig gegensteuern.

Zudem forderten die Heilberufler eine stärkere politische Partizipation. Ihre Expertise müsse in die Entscheidungsprozesse stärker einfließen, um die Gesundheitsversorgung zukunftssicher zu gestalten. Gleichzeitig wurde der dringende Abbau bürokratischer Hürden angemahnt, die wertvolle Zeit und Ressourcen binden, die besser in die Patientenversorgung investiert werden könnten. Der Fachkräftemangel sei ein weiteres zentrales Problem, das nur durch den Ausbau staatlicher Studienangebote, insbesondere in den Bereichen Zahnmedizin und Pharmazie, wirksam bekämpft werden könne.

Die Brandenburger Heilberufe haben mit ihrer Pressekonferenz einen wichtigen Impuls gesetzt. Inmitten von Wahlkampfversprechen und politischen Debatten wird eines klar: Ohne die Expertise der Fachleute aus dem Gesundheitswesen kann die Versorgung der Bevölkerung nicht gesichert werden. Der anhaltende Fachkräftemangel, der drohende Verlust an Apotheken und die überbordende Bürokratie sind nur einige der Herausforderungen, die dringend angegangen werden müssen.

Besonders beunruhigend ist die Kritik an der geplanten Apothekenreform. Diese könnte gravierende Folgen für die flächendeckende Arzneimittelversorgung haben, was gerade in ländlichen Regionen wie Brandenburg verheerend wäre. Die künftige Landesregierung muss hier schnell und entschlossen handeln, um einer weiteren Verschlechterung der Lage entgegenzuwirken.

Die Forderungen der Heilberufe nach mehr Mitspracherecht und einer Entlastung durch Bürokratieabbau sind mehr als gerechtfertigt. Es liegt nun an der Politik, diese Warnsignale ernst zu nehmen und konkrete Maßnahmen zu ergreifen, bevor es zu spät ist. Die Zukunft der Gesundheitsversorgung in Brandenburg steht auf dem Spiel.

Apotheker sichern Patientensicherheit: Expertise als Garant für AMTS

Apotheker spielen eine unverzichtbare Rolle bei der Gewährleistung der Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS). Diese Botschaft betonte die Präsidentin der ABDA, Gabriele Regina Overwiening, bei einer Veranstaltung des Aktionsbündnisses Patientensicherheit (APS) anlässlich des Welttages der Patientensicherheit. Sie unterstrich, dass die Expertise der Apothekerinnen und Apotheker einen wesentlichen Beitrag zur sicheren Arzneimitteltherapie leistet. Dies sei angesichts einer alternden Gesellschaft und zunehmend komplexer Therapien wichtiger denn je.

Die Veranstaltung stand unter dem Motto „Sichere Diagnose. Richtige Behandlung. Gemeinsam für Diagnosesicherheit“ und brachte Fachleute aus dem Gesundheitswesen sowie betroffene Patienten zusammen. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO), die das Thema Diagnosesicherheit in diesem Jahr in den Mittelpunkt stellte, entstehen fast 16 Prozent des vermeidbaren Schadens im Gesundheitssystem durch Diagnosefehler. Diese Fehler bergen für die Patienten erhebliche Risiken, weshalb die WHO auf die Bedeutung einer frühzeitigen und korrekten Diagnose hinwies.

In ihrem Grußwort betonte Overwiening, dass Apotheken täglich eine entscheidende Rolle bei der Beratung von über drei Millionen Menschen spielen. Jährlich stellen Apothekenteams rund elf Millionen individuelle Rezepturen her. Darüber hinaus leisten sie mehr als fünf Millionen Überstunden, um Lieferengpässe bei Arzneimitteln zu kompensieren. Doch diese Leistungen seien gefährdet, warnte Overwiening, wenn die geplanten Reformen des Bundesgesundheitsministeriums umgesetzt würden. Diese könnten dazu führen, dass Apotheken künftig ohne approbierte Apotheker arbeiten. Ein Szenario, das laut Overwiening die AMTS stark beeinträchtigen würde.

Besonders die Verfügbarkeit von approbierten Fachkräften für Impfungen, Medikationsanalysen und die Erstellung von Medikationsplänen sei von zentraler Bedeutung für die Patientensicherheit. Die enge Zusammenarbeit zwischen ABDA und APS spiele hierbei eine wichtige Rolle. Die Apotheken vor Ort blieben auch in Zeiten zunehmender Digitalisierung ein verlässlicher Ansprechpartner für Patienten, die sich durch die technische Entwicklung verunsichert fühlen könnten.

Die Parlamentarische Staatssekretärin Sabine Dittmar stellte in ihrem Beitrag Maßnahmen des Bundesgesundheitsministeriums zur Verbesserung der Diagnosesicherheit vor. Unter anderem plant das Ministerium mit dem "Gesundes-Herz-Gesetz" (GHG) regelmäßige Check-ups in Apotheken, um Herz-Kreislauf-Erkrankungen frühzeitig zu erkennen. Ein besonderer Fokus liege dabei auch auf Kindern und Jugendlichen, um Risiken frühzeitiger als bisher zu identifizieren.

Die Digitalisierung bietet aus Sicht von Dittmar ebenfalls erhebliche Chancen, um die Sicherheit im Gesundheitswesen zu erhöhen. Der elektronische Medikationsplan und die elektronische Patientenakte, die ab dem 15. Januar 2024 für alle verpflichtend eingeführt wird, seien zentrale Instrumente, um den Medikationsprozess sicherer zu gestalten. Die größte Bedrohung für chronisch Kranke und ältere Menschen stelle laut Dittmar der Klimawandel dar. Um hier gegenzusteuern, hat das Gesundheitsministerium den Hitzeschutzplan Gesundheit ins Leben gerufen.

Am Ende der Veranstaltung appellierte Dittmar an alle Akteure im Gesundheitswesen, die Sicherheit der Patienten stets an erster Stelle zu setzen. „Patientensicherheit ist kein statisches Ziel, sondern ein kontinuierlicher Prozess, an dem alle beteiligt sind“, erklärte sie abschließend.

Die Rolle der Apotheker bei der Sicherstellung der Arzneimitteltherapiesicherheit kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Sie sind es, die tagtäglich in direktem Kontakt mit den Patienten stehen, Fragen zu Medikamenten beantworten und kritische Beratungen anbieten. Doch die geplanten Reformen des Bundesgesundheitsministeriums könnten diese wichtige Funktion erheblich schwächen. Apotheken ohne approbierte Apotheker sind keine Apotheken im herkömmlichen Sinne mehr. Sie verlieren damit den entscheidenden Mehrwert, den nur Fachleute mit pharmazeutischer Expertise bieten können.

Während Digitalisierung und Automatisierung zweifellos eine wichtige Rolle in der Modernisierung des Gesundheitswesens spielen, darf dies nicht auf Kosten der Patientensicherheit geschehen. Technik kann menschliche Expertise nicht ersetzen, besonders wenn es um komplexe Medikationsfragen oder die sichere Verabreichung von Medikamenten geht. Eine Beratung durch qualifiziertes Personal bleibt unerlässlich, um Fehler zu vermeiden und die richtige Behandlung zu gewährleisten.

Der Vorschlag, Check-ups in Apotheken anzubieten, ist ein guter Ansatz, um die Reichweite und Zugänglichkeit des Gesundheitssystems zu erweitern. Doch auch hier gilt: Ohne qualifizierte Fachkräfte ist die Gefahr groß, dass das Angebot zwar vorhanden, die Qualität jedoch nicht ausreichend gesichert ist. Apotheken können eine Brücke zwischen den Patienten und dem Gesundheitssystem schlagen – vorausgesetzt, sie bleiben personell gut ausgestattet und fachlich auf höchstem Niveau.

Die Verantwortlichen in der Politik müssen die Balance finden zwischen Fortschritt und Bewahrung der Sicherheit im Gesundheitswesen. Eine funktionierende Arzneimittelversorgung basiert auf einem sensiblen Gleichgewicht aus technischer Innovation und menschlicher Expertise. Nur so kann die Patientensicherheit auch in Zukunft garantiert werden.

Cannabis-Modellregionen in der Kritik: Bayerns Gesundheitsministerin fordert Absage der Pläne

Die Debatte um die Einführung von Cannabis-Modellregionen in Deutschland gewinnt an Schärfe. Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) fordert die Bundesregierung auf, die Pläne zur Schaffung solcher Regionen endgültig zu stoppen. In diesen Modellregionen sollte Cannabis ohne Rezept in Apotheken oder Fachgeschäften verkauft und der Verkauf wissenschaftlich begleitet werden. Doch die „zweite Säule“ der Cannabis-Legalisierung, die noch im April 2023 als Teil des Konsumcannabisgesetzes (KCanG) vorgestellt wurde, steht nun auf der Kippe.

Gerlach zeigte sich erfreut über Hinweise, dass auch innerhalb der SPD Zweifel an der Umsetzbarkeit der Modellregionen bestehen. In einer Pressemitteilung verwies sie auf ein von der bayerischen Landesregierung in Auftrag gegebenes Gutachten, das zu dem Schluss kommt, dass der kommerzielle Vertrieb von Cannabis gegen europäisches und internationales Recht verstoßen würde. Für die Ministerin sei es daher nur folgerichtig, dass die Bundesregierung die Pläne ad acta legt und öffentlich absagt.

Trotz der rechtlichen Bedenken gibt es in mehreren Städten Deutschlands weiterhin Interesse an der Teilnahme an einem Modellprojekt. Wiesbaden beispielsweise unterzeichnete noch im August 2024 eine Absichtserklärung, die den Verkauf von Cannabis an registrierte, volljährige Anwohner vorsieht. Auch Städte wie Frankfurt, Stuttgart und München signalisierten bereits Interesse.

Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) erklärte Ende August auf Anfrage, dass Vorbereitungsarbeiten für die Modellregionen weiterhin laufen. Allerdings gebe es nach wie vor keine konkreten Angaben zur zeitlichen Umsetzung, auch aufgrund bestehender EU-rechtlicher Hürden. Ob und wann die Modellprojekte realisiert werden, bleibt daher unklar.

Gerlach sieht in der Verzögerung und den rechtlichen Problemen eine Chance für einen Kurswechsel. Sie fordert die Bundesregierung auf, nicht nur hinter den Kulissen zu zögern, sondern das Vorhaben auch öffentlich zu beenden. Für Gerlach ist klar: „Das wäre ein Zeichen von Verantwortungsbewusstsein.“ Bayern werde weiterhin einen restriktiven Kurs in Sachen Cannabis verfolgen, um die Bürger vor den gesundheitlichen Risiken des Konsums zu schützen.

Viele Städte, die sich bereits als Modellregion beworben haben, stehen indes bereit, sollte es doch noch grünes Licht geben. Wissenschaftliche Begleitung und die Sammlung von Daten zu den Auswirkungen des regulierten Verkaufs von Cannabis auf die Bevölkerung sollen die Grundlage für die künftige Cannabis-Politik bilden. Doch solange die rechtlichen und politischen Bedenken nicht ausgeräumt sind, bleibt die Zukunft dieser Modellregionen fraglich.

Die Forderung von Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach, die Pläne für Cannabis-Modellregionen endgültig zu stoppen, wirft ein Schlaglicht auf die rechtlichen und politischen Herausforderungen der Legalisierung. Einerseits gibt es in Deutschland ein klares Interesse an einer wissenschaftlich begleiteten Freigabe von Cannabis, andererseits sind die rechtlichen Hürden auf europäischer Ebene unübersehbar.

Es ist zu begrüßen, dass Gerlach auf die rechtlichen Risiken hinweist, die mit der Schaffung von kommerziellen Strukturen für den Cannabis-Verkauf verbunden sind. Das Gutachten, auf das sie sich beruft, spricht eine deutliche Sprache: Eine Vereinbarkeit mit dem Europa- und Völkerrecht scheint nicht gegeben. In diesem Zusammenhang wäre es tatsächlich ratsam, wenn die Bundesregierung ihre Position klarstellt und die Pläne für die Modellregionen überdenkt.

Gleichzeitig zeigt das Interesse vieler Städte, dass eine regulierte Abgabe von Cannabis auf lokaler Ebene Potenzial hat. Die wissenschaftliche Begleitung solcher Projekte könnte wertvolle Erkenntnisse liefern, die für die Entwicklung einer zukunftsfähigen Drogenpolitik entscheidend sind. Doch solange die rechtlichen Rahmenbedingungen nicht geklärt sind, bleibt die Gefahr, dass Deutschland in eine rechtliche Sackgasse gerät.

Letztlich muss die Bundesregierung eine klare Entscheidung treffen. Entweder wird der Weg zu den Modellregionen geebnet – mit allen rechtlichen Konsequenzen – oder das Projekt wird gestoppt. In beiden Fällen braucht es Transparenz und Verantwortung. Gerlachs Forderung nach einer öffentlichen Absage könnte ein erster Schritt sein, um den Kurs in der Cannabis-Politik neu zu definieren.

Sichere Diagnose: Patienten als Schlüssel zur richtigen Behandlung

Am heutigen Welttag der Patientensicherheit steht die Diagnosesicherheit im Mittelpunkt. Unter dem Motto „Sichere Diagnose. Richtige Behandlung. Gemeinsam für Diagnosesicherheit“ wird auf die entscheidende Rolle einer präzisen Diagnose hingewiesen. Eine fehlerhafte Diagnose kann schwerwiegende Folgen haben und eine wirksame Therapie verzögern, wie beispielsweise bei chronischer Müdigkeit, die fälschlicherweise als Depression diagnostiziert wird, obwohl eine Schilddrüsenunterfunktion die Ursache ist. Patienten können jedoch aktiv dazu beitragen, die Diagnosesicherheit zu verbessern.

Laut dem Aktionsbündnis Patientensicherheit sollten sich Patienten gründlich auf den Arzttermin vorbereiten, um die knappe Zeit im Sprechzimmer optimal zu nutzen. Eine vollständige Krankengeschichte, die nicht nur frühere Erkrankungen und Operationen, sondern auch Allergien, Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel umfasst, liefert dem Arzt wertvolle Informationen. Auch Angaben zum Lebensstil, wie der Konsum von Nikotin, Alkohol oder besondere Ernährungsgewohnheiten, sollten nicht verschwiegen werden.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die genaue Beschreibung der Symptome. Patienten sollten sich vor dem Arztbesuch Zeit nehmen, um festzuhalten, wann die Beschwerden begonnen haben, wie sich deren Intensität verändert hat und ob äußere Einflüsse eine Rolle spielen. Diese Informationen ermöglichen es dem Arzt, eine fundierte Diagnose zu stellen.

Sollte der Arzt Fachbegriffe verwenden oder die Diagnose unklar formulieren, ermutigt das Aktionsbündnis Patientensicherheit die Patienten, nachzufragen. Ein klares Verständnis der Diagnose und der nächsten Schritte ist für den Therapieerfolg entscheidend. Hilfreiche Fragen können sein: „Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?“, „Welche Vor- und Nachteile haben diese Optionen?“ oder „Was passiert, wenn ich nichts tue?“

Bei Zweifeln an der Diagnose oder vorgeschlagenen Behandlungsmöglichkeiten besteht die Möglichkeit, eine Zweitmeinung einzuholen. Dies kann insbesondere bei schwerwiegenden Erkrankungen oder komplexen Diagnosen ratsam sein. Die Einholung einer zweiten Meinung bietet oft mehr Klarheit und Sicherheit für die Patienten.

Abschließend rät das Aktionsbündnis Patientensicherheit den Patienten, sich aktiv an den Entscheidungen über ihre Behandlung zu beteiligen. Offene Kommunikation und Kooperation zwischen Arzt und Patient tragen maßgeblich dazu bei, Diagnosefehler zu vermeiden und die richtige Behandlung zu finden.

Die Rolle des Patienten bei der Diagnosesicherung wird häufig unterschätzt. Doch gerade in einem Gesundheitssystem, in dem die Zeit im Sprechzimmer knapp bemessen ist, ist die aktive Mitarbeit des Patienten von größter Bedeutung. Eine gut vorbereitete Patientenakte mit vollständigen Angaben zu bisherigen Erkrankungen, Medikamenten und dem Lebensstil kann den Ärzten wertvolle Hinweise liefern, um eine korrekte Diagnose zu stellen.

Patienten müssen ermutigt werden, ihre Symptome genau zu dokumentieren und keine Scheu zu haben, bei Unklarheiten nachzufragen. Hier zeigt sich ein deutliches Umdenken: Die Zeiten, in denen der Patient nur passiv die Entscheidungen des Arztes akzeptierte, sind vorbei. Der mündige Patient ist ein Partner im Gesundheitsprozess, der durch gezielte Fragen und das Einholen einer Zweitmeinung eine wichtige Rolle einnimmt.

Die Initiative, Patienten stärker in den Diagnoseprozess einzubinden, ist ein wichtiger Schritt zu mehr Patientensicherheit. Ärzte profitieren von gut informierten und vorbereiteten Patienten, die aktiv an der Sicherstellung einer korrekten Diagnose mitwirken. Dies führt nicht nur zu besseren Behandlungsergebnissen, sondern auch zu einem gestärkten Vertrauen in das Gesundheitssystem.

Das Motto des diesjährigen Welttags der Patientensicherheit unterstreicht: Eine sichere Diagnose ist die Grundlage jeder erfolgreichen Behandlung – und alle Beteiligten müssen ihren Beitrag dazu leisten.

Noweda bringt Protest gegen Apothekenkrise auf die Straßen

Die Apothekergenossenschaft Noweda hat sich in einer groß angelegten Aktion der aktuellen Kampagne der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) angeschlossen, um gegen die geplante Apothekenreform zu protestieren. Rund 1500 Lieferfahrzeuge, die täglich Apotheken in ganz Deutschland mit Arzneimitteln beliefern, werden mit dem Slogan »Patienten schützen, Apotheken retten.« ausgestattet. Der Slogan verweist zudem auf die Website Gesundheitssichern.de, auf der die Hintergründe zur Kampagne näher erläutert werden.

Die Apothekenreform, die vom Bundesgesundheitsministerium geplant wird, stößt seit Monaten auf massive Kritik. Laut ABDA und Noweda bedroht sie die wirtschaftliche Existenz vieler Apotheken, insbesondere kleinerer, unabhängiger Betriebe. Die Reform könnte dazu führen, dass immer mehr Apotheken schließen müssen, was wiederum negative Folgen für die flächendeckende Versorgung mit Arzneimitteln hätte. Durch die Beklebung der Fahrzeuge will Noweda die Aufmerksamkeit der Bevölkerung auf diese Problematik lenken.

Michael Kuck, Geschäftsführer der Noweda, unterstrich die Bedeutung dieser Aktion. »Mit unseren Fahrzeugen, die täglich auf den Straßen unterwegs sind, erreichen wir Millionen Menschen. Viele sind sich der prekären Lage der Apotheken noch nicht vollständig bewusst. Wir möchten das ändern und die Bevölkerung für die Dringlichkeit des Problems sensibilisieren«, erklärte Kuck. Die ersten Fahrzeuge seien bereits beklebt worden, und in den kommenden Wochen werde die gesamte Fahrzeugflotte der Noweda mit den auffälligen roten Aufklebern ausgestattet.

Noweda unterstützt die ABDA-Kampagne bereits seit August mit der Verteilung von Informationsmaterialien. In einem an Patienten und Verbraucher gerichteten Flyer mit dem Titel »Versorgung kaputtgespart. Apotheken sterben.« wird erläutert, warum immer mehr Apotheken schließen müssen und welche Folgen die Pläne der Bundesregierung haben könnten. Weitere Schritte zur Intensivierung der Kampagne seien bereits geplant, wie es in der Mitteilung heißt.

Die Entscheidung der Noweda, sich der ABDA-Kampagne in solch großem Umfang anzuschließen, ist ein deutliches Signal, dass der Druck auf die Regierung weiter steigt. Mit der flächendeckenden Verbreitung der Botschaft »Patienten schützen, Apotheken retten.« wird der Fokus auf die schwerwiegenden Folgen der geplanten Reform gelenkt, die in den politischen Debatten zu oft vernachlässigt werden.

Besonders in ländlichen Regionen könnten Apotheken durch die Reform weiter unter Druck geraten und schließen müssen. Die Folgen wären gravierend, da Apotheken vor Ort nicht nur Arzneimittel liefern, sondern oft auch als erste Anlaufstelle für medizinische Fragen fungieren. Der Verlust solcher Apotheken könnte das Gesundheitssystem empfindlich schwächen und die Versorgungslücken, die bereits bestehen, weiter vergrößern.

Der Einsatz der Noweda ist daher nicht nur ein symbolischer Akt, sondern auch eine konkrete Maßnahme, um das Bewusstsein in der Bevölkerung zu schärfen. Die Botschaft auf den Lieferfahrzeugen erreicht eine breite Öffentlichkeit und könnte dazu beitragen, den politischen Diskurs in eine für die Apotheken positive Richtung zu lenken. Jetzt bleibt abzuwarten, ob diese gezielte Aufmerksamkeit auch zu tatsächlichen Änderungen in der Gesundheitspolitik führt.

Kontroversen um Nominierung zum EU-Kommissar für Gesundheit

Die Nominierung des Ungarn Olivér Várhely zum EU-Kommissar für Gesundheit und Tierschutz sorgt in Brüssel für Aufregung. Várhely, der seit 2019 als EU-Kommissar für Erweiterung und Europäische Nachbarschaftspolitik tätig ist, wurde von der ungarischen Regierung vorgeschlagen. Dieser Schritt erfolgte, obwohl EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen die Mitgliedsstaaten dazu aufgefordert hatte, mehr Frauen für führende Ämter zu nominieren. Mit Várhely steht nun ein weiterer Vertrauter des umstrittenen ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán im Fokus der EU-Politik.

Die Nominierung Várhelys wird von vielen als brisant angesehen, da Orbán selbst aufgrund seiner nationalistischen und autoritären Politik regelmäßig in der Kritik steht. Auch die bisherige Amtszeit Várhelys verlief nicht ohne Kontroversen. In seiner Rolle als Kommissar für Erweiterung sorgte er mehrfach für Diskussionen, insbesondere in Bezug auf die Annäherung von Ländern wie Serbien und Montenegro an die Europäische Union.

In einer am 17. September veröffentlichten Presseerklärung der EU-Kommission wurden erste Details zu Várhelys zukünftigem Aufgabenbereich genannt. Demnach wird er sich unter anderem für den Aufbau einer Europäischen Gesundheitsunion einsetzen, den Kampf gegen Krebs fortführen und die Gesundheitsvorsorge in den Mitgliedsstaaten stärken. Bisher nicht näher thematisierte Aspekte, wie der Tierschutz und das EU-Pharmapaket, blieben in der Erklärung jedoch unberührt. Dies hat bereits Bedenken aufgeworfen, ob Várhely den Anforderungen dieses breit gefächerten Aufgabenfeldes gerecht werden kann.

Die Kritik aus dem EU-Parlament ließ nicht lange auf sich warten. Peter Liese, Europaabgeordneter der CDU, äußerte sich besonders kritisch zur Nominierung des Ungarn. „Várhelyi hat nicht nur den Makel, dass er von Viktor Orbán vorgeschlagen wurde, er hat sich als strittiger Kommissar für Erweiterung auch sehr viele Fehler geleistet“, sagte Liese. Er gehe nicht davon aus, dass Várhely die bevorstehende Anhörung im Ausschuss für Umwelt und Gesundheit bestehen werde. Die engen Verbindungen zu Orbán und die mangelnde Parität bei der Besetzung der Kommission seien schwerwiegende Hindernisse.

Trotz der Kritik scheint die ungarische Regierung auf Várhelys Ernennung zu bestehen. Seine Nominierung wird in Brüssel als Zeichen gewertet, dass Ungarn weiterhin eine starke Position in der EU einnehmen möchte. Die Debatte über seine Eignung für das Amt des EU-Kommissars für Gesundheit und Tierschutz wird in den kommenden Wochen fortgesetzt, wobei eine Bestätigung durch das EU-Parlament weiterhin ungewiss bleibt.

Die Nominierung von Olivér Várhely als EU-Kommissar für Gesundheit und Tierschutz ist mehr als nur eine Personalentscheidung. Sie spiegelt die tiefen politischen Gräben innerhalb der Europäischen Union wider und verdeutlicht, wie sehr Ungarn und die EU in grundlegenden Fragen auseinanderdriften. Várhely, der als enger Vertrauter Viktor Orbáns gilt, steht symbolisch für die Politik eines ungarischen Ministerpräsidenten, der die EU mit seiner autoritären Agenda immer wieder vor Herausforderungen stellt.

Die Kritik an Várhelys Amtsführung als Erweiterungskommissar ist nicht neu. Seine Rolle in der Annäherung von Ländern wie Serbien und Montenegro an die EU wurde mehrfach infrage gestellt. Dass Ungarn nun ausgerechnet diesen umstrittenen Politiker für ein so sensibles Amt wie das des Gesundheits- und Tierschutzkommissars vorschlägt, verstärkt den Eindruck, dass Budapest die Kommission als Spielfeld für seine eigenen politischen Interessen sieht.

Die ablehnenden Stimmen aus dem EU-Parlament sind daher wenig überraschend. Doch unabhängig davon, ob Várhely letztlich bestätigt wird oder nicht, bleibt die Tatsache bestehen, dass die EU in der Frage, wie sie mit Regierungen wie der ungarischen umgehen soll, tief gespalten ist. Várhely ist ein Symbol dieser Spaltung – und seine Nominierung könnte den Ton in Brüssel in den kommenden Monaten weiter verschärfen. Es steht viel auf dem Spiel, nicht nur für die ungarische Regierung, sondern auch für die Integrität der Europäischen Union.

Zulassungsstreit um Obeticholsäure: Nutzen oder Risiko?

Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) hat in den letzten Monaten erneut das Nutzen-Risiko-Verhältnis von Obeticholsäure (Ocaliva®) zur Behandlung der primären biliären Cholangitis (PBC) bewertet und kam zu einem negativen Ergebnis. Die EU-Kommission folgte der Empfehlung der EMA und widerrief die bedingte Zulassung des Medikaments Ende August 2024. Der Hersteller Advanz Pharma wehrte sich jedoch und konnte vor dem Gericht der Europäischen Union (EuGH) einen vorläufigen Erfolg erzielen: Die Kommissionsentscheidung wurde am 4. September ausgesetzt, sodass Ocaliva vorerst weiter verfügbar bleibt, bis eine endgültige Entscheidung des EuGH getroffen wird.

Die primäre biliäre Cholangitis ist eine seltene Autoimmunerkrankung, bei der chronische Entzündungen der Gallengänge zu schweren Leberschäden führen. In Europa sind schätzungsweise 15 von 100.000 Menschen betroffen, wobei Frauen viermal häufiger erkranken als Männer. Die Erkrankung tritt typischerweise im mittleren Alter auf und erhöht das Risiko für Leberzirrhose und Leberkrebs deutlich. Für Patienten, bei denen die Erstlinientherapie mit Ursodesoxycholsäure nicht ausreichend wirkt, wurde seit 2017 Obeticholsäure als Zweitlinientherapie eingesetzt.

Die bedingte Zulassung für Ocaliva erfolgte 2016 auf Basis vorläufiger Daten, da die EMA zwar einen möglichen Nutzen des Medikaments erkannte, jedoch einen endgültigen klinischen Nachweis abwartete. In ihrer jüngsten Bewertung stellte die EMA jedoch fest, dass die bislang vorliegenden Daten, einschließlich der Real-World-Ergebnisse, nicht ausreichten, um das Risiko schwerer Nebenwirkungen auszugleichen. Der Hersteller Advanz Pharma kritisierte die EMA für diese Einschätzung und betonte, dass die Behörde die Real-World-Daten nicht ausreichend berücksichtigt habe.

Während die Debatte in Europa noch läuft, geriet das Medikament auch in den USA unter Druck. Intercept Pharmaceuticals, der Hersteller von Ocaliva in den USA, hatte bei der US-amerikanischen Arzneimittelbehörde FDA zusätzliche Daten zur Unterstützung einer regulären Zulassung eingereicht. Das Gastrointestinal Drugs Advisory Committee (GIDAC) der FDA stimmte jedoch mit großer Mehrheit gegen das Medikament und begründete seine Entscheidung mit einem negativen Nutzen-Risiko-Verhältnis, da Hinweise auf potenzielle Leberschädigungen durch Ocaliva vorlägen. Die FDA wird voraussichtlich im Oktober 2024 entscheiden, ob Ocaliva in den USA eine reguläre Zulassung erhält.

Steffen Wagner, CEO von Advanz Pharma, zeigte sich erfreut über die Entscheidung des EuGH, die Versorgung mit Ocaliva zunächst weiter zu ermöglichen. Gleichzeitig betonte er, dass das Unternehmen weiterhin daran arbeite, langfristig eine Lösung für die betroffenen Patienten zu finden. Die Entscheidung der EMA, so Wagner, sei überzogen und beruhe auf einer unvollständigen Bewertung der vorhandenen Daten.

Der Streit um das Medikament Obeticholsäure zeigt einmal mehr, wie komplex die Beurteilung von neuen Therapien ist – insbesondere bei seltenen Erkrankungen wie der primären biliären Cholangitis. Während die EMA die Risiken für die Patienten offenbar höher einschätzt als den Nutzen, stellt sich die Frage, inwiefern Real-World-Daten in solchen Entscheidungsprozessen berücksichtigt werden sollten. Die Realität im Klinikalltag kann nicht immer vollständig durch klinische Studien abgebildet werden. Gerade bei seltenen Erkrankungen müssen alle verfügbaren Datenquellen ausgewogen betrachtet werden, um den Patienten Zugang zu innovativen Therapien zu ermöglichen.

Für die betroffenen Patienten und ihre Ärzte ist die Entscheidung des EuGH, die Zulassung vorerst aufrechtzuerhalten, ein Hoffnungsschimmer. Doch die Unsicherheit bleibt. Sollten sich die Bedenken der EMA und der US-amerikanischen FDA als berechtigt herausstellen, droht das endgültige Aus für Obeticholsäure. Die anhaltenden Debatten zeigen, wie wichtig eine transparente Kommunikation zwischen Herstellern, Regulierungsbehörden und der medizinischen Gemeinschaft ist, um sicherzustellen, dass die Patienten das bestmögliche Behandlungsergebnis erhalten.

Obeticholsäure steht exemplarisch für den schwierigen Balanceakt zwischen therapeutischen Fortschritten und Sicherheitsbedenken – ein Thema, das die Gesundheitsbranche auch in Zukunft beschäftigen wird.

Antibiotikaresistenzen auf dem Vormarsch – Eine globale Gesundheitskrise bahnt sich an

Eine umfassende internationale Analyse zeigt alarmierende Trends bei Antibiotikaresistenzen, die weltweit zu einem gravierenden Gesundheitsproblem geworden sind. Jährlich sterben mehr als eine Million Menschen an den Folgen von Infektionen, gegen die herkömmliche Antibiotika nicht mehr wirken. Diese Zahl wird sich in den kommenden Jahrzehnten voraussichtlich dramatisch erhöhen, wie eine aktuelle Studie des Global Research on Antimicrobial Resistance (GRAM)-Projekts belegt, die im renommierten Fachjournal The Lancet veröffentlicht wurde.

Zwischen 1990 und 2021 starben jedes Jahr über eine Million Menschen aufgrund von Antibiotikaresistenzen. Forschende erwarten, dass bis zum Jahr 2050 rund 1,91 Millionen Todesfälle direkt auf diese Resistenzen zurückzuführen sein werden – ein Anstieg von 67,5 Prozent im Vergleich zu den heutigen Zahlen. Insgesamt könnten zwischen 2025 und 2050 mehr als 39 Millionen Menschen an Infektionen sterben, die durch resistente Bakterien verursacht werden. Diese Prognosen basieren auf umfangreichen Datenanalysen, die Informationen aus Krankenhäusern, Sterberegistern und Antibiotikaeinsatz zusammenführten. Dabei wurden 22 Krankheitserreger, 84 Erreger-Wirkstoff-Kombinationen und elf infektiöse Syndrome in über 200 Ländern und Territorien untersucht.

Besonders besorgniserregend ist der Anstieg der Todesfälle bei älteren Menschen. Während die Zahl der Todesfälle durch Antibiotikaresistenzen bei Kindern unter fünf Jahren seit 1990 um mehr als 50 Prozent zurückgegangen ist, hat sich die Situation bei Menschen über 70 Jahren dramatisch verschärft. Die Todesfälle in dieser Altersgruppe sind in den letzten Jahrzehnten um über 80 Prozent gestiegen, was auf die wachsende Zahl älterer Menschen und deren größere Anfälligkeit für Infektionen zurückzuführen ist. Diese Entwicklung wird sich bis 2050 weiter verstärken, insbesondere in Regionen mit alternden Bevölkerungen und eingeschränktem Zugang zu medizinischer Versorgung.

Die Studie dokumentiert zudem starke regionale Unterschiede. Während in Ländern mit hohem Einkommen wie den USA und Europa der Anstieg der Todesfälle unter Kontrolle gebracht werden könnte, sind besonders stark betroffene Regionen wie Südostasien, Südasien und Teile Afrikas einem raschen Anstieg ausgesetzt. In Ländern wie Indien, Pakistan und Bangladesch werden bis 2050 die meisten Todesfälle durch resistente Keime erwartet – schätzungsweise 11,8 Millionen.

Besonders besorgniserregend sind dabei resistente Erreger wie Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus (MRSA), der allein im Jahr 2021 weltweit 130.000 Todesopfer forderte. Bei gramnegativen Bakterien, zu denen einige der resistentesten Erreger zählen, sind Resistenzen gegen Carbapeneme, eine Klasse von Antibiotika, besonders stark angestiegen. Diese Resistenzen stellen eine erhebliche Bedrohung für die globale Gesundheit dar, da sie die Behandlungsmöglichkeiten bei lebensbedrohlichen Infektionen einschränken.

Die Ergebnisse der Analyse verdeutlichen die Dringlichkeit von Maßnahmen zur Eindämmung dieser Krise. Zu den empfohlenen Strategien zählen eine verbesserte Infektionsprävention, die Förderung von Impfungen und die Minimierung des unangemessenen Einsatzes von Antibiotika. Auch die Entwicklung neuer antimikrobieller Wirkstoffe ist von zentraler Bedeutung, um die Anzahl der Todesfälle durch Antibiotikaresistenzen bis 2050 zu reduzieren und eine weitere Eskalation dieser globalen Gesundheitskrise zu verhindern.

Die alarmierenden Zahlen zu Antibiotikaresistenzen sind nicht neu, doch ihre schleichende Eskalation droht in den kommenden Jahrzehnten eine der größten Gesundheitskrisen der Menschheit auszulösen. Während der medizinische Fortschritt in den letzten Jahren viele Erfolge erzielt hat, hinkt die Bekämpfung resistenter Bakterien hinterher. Besonders erschreckend ist, dass sich diese Bedrohung zunehmend auf ältere Menschen konzentriert, die am verwundbarsten sind.

Die Tatsache, dass sich die Todesfälle in dieser Altersgruppe mehr als verdoppelt haben, sollte als Weckruf verstanden werden. Wir stehen vor einem demografischen Wandel, der diese Problematik weiter verschärfen wird, da die Zahl der älteren Menschen weltweit rapide zunimmt. Es ist unerlässlich, dass Präventionsmaßnahmen gestärkt und bestehende Lücken in der medizinischen Versorgung geschlossen werden, besonders in ärmeren Regionen, die bereits jetzt am stärksten betroffen sind.

Gleichzeitig darf der Fokus nicht nur auf der Reduzierung des Antibiotikaeinsatzes liegen. Die Forschung muss dringend neue Wege finden, um der Resistenzproblematik entgegenzutreten. Ohne eine intensive Förderung der Entwicklung neuer Antibiotika und alternativer Therapien drohen die bereits prognostizierten Todeszahlen Realität zu werden. Diese Krise lässt sich nicht mehr ignorieren – sie erfordert eine koordinierte, weltweite Reaktion, bevor es zu spät ist.

Alzheimer: Dramatischer Anstieg der Todesfälle in Deutschland

Alzheimer wird immer häufiger zur Todesursache in Deutschland. Laut dem Statistischen Bundesamt starben im Jahr 2023 rund 10.100 Menschen an der unheilbaren Demenzerkrankung, was einem Anstieg von 96 Prozent im Vergleich zu 2003 entspricht, als noch rund 5.100 Menschen verstarben. Diese alarmierende Zunahme ist sowohl auf die wachsende ältere Bevölkerung als auch auf das steigende Bewusstsein für die Krankheit zurückzuführen. Der demografische Wandel trägt entscheidend dazu bei, dass mehr Menschen an Alzheimer erkranken und letztendlich daran sterben. Mehr als die Hälfte der Verstorbenen im Jahr 2023 war über 85 Jahre alt, während nur etwa 2 Prozent jünger als 65 Jahre waren.

Auch die Zahl der stationären Behandlungen aufgrund von Alzheimer steigt. Im Jahr 2022 wurden rund 19.000 Patienten in Kliniken aufgenommen, ein Anstieg von 61 Prozent im Vergleich zu 2002. Fast die Hälfte dieser Patienten war zwischen 75 und 84 Jahre alt, und 28 Prozent waren älter. Bemerkenswert ist der Anteil jüngerer Betroffener: 6 Prozent der stationär behandelten Patienten waren jünger als 65 Jahre. Frauen sind häufiger betroffen als Männer, wie die Zahlen zeigen: 58 Prozent der Patienten waren weiblich, 42 Prozent männlich.

Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft erwartet, dass die Zahl der Demenzkranken in den kommenden Jahren weiter steigen wird. Aktuell leben etwa 1,84 Millionen Menschen in Deutschland mit einer Demenzerkrankung, wobei die meisten von ihnen Alzheimer haben. Prognosen zufolge wird sich die Zahl der Menschen über 65 Jahre mit Demenz bis zum Jahr 2050 auf bis zu 2,7 Millionen erhöhen, abhängig von der demografischen Entwicklung. Im Jahr 2023 sind schätzungsweise zwischen 364.000 und 445.000 Menschen neu an einer Demenz erkrankt.

Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf den regionalen Unterschieden: Während in jüngeren Bundesländern wie Hamburg und Berlin weniger als 1,8 Prozent der Bevölkerung an Demenz leiden, sind die Raten in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen mit mehr als 2,4 Prozent deutlich höher. Diese Unterschiede spiegeln die Altersstruktur in den jeweiligen Regionen wider.

Die Herausforderungen im Gesundheitswesen sind enorm. Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN) warnt, dass die Versorgungstrukturen für eine frühzeitige Diagnose und Behandlung nicht ausreichend sind. Insbesondere mit Blick auf neue Alzheimer-Antikörper, die das Fortschreiten der Krankheit im Frühstadium um bis zu 30 Prozent verlangsamen könnten, ist eine rechtzeitige Diagnostik entscheidend. Hausarztpraxen und Fachärzte stehen jedoch vor dem Problem, dass mehr Demenztests und aufwendige Infusionstherapien Kapazitäten binden. Die DGN fordert daher, die Versorgungsstrukturen dringend auszubauen, um dem wachsenden Bedarf gerecht zu werden.

Die zunehmende Zahl der Todesfälle durch Alzheimer in Deutschland zeigt auf eindrückliche Weise, wie sehr unsere alternde Gesellschaft vor neuen Herausforderungen steht. Was einst als "Altersvergesslichkeit" abgetan wurde, ist heute als ernsthafte und unheilbare Krankheit erkannt, die weit mehr Menschen betrifft als noch vor zwei Jahrzehnten. Der Anstieg um 96 Prozent in den letzten 20 Jahren sollte ein Weckruf sein, der nicht nur die medizinische Gemeinschaft, sondern auch die Politik und Gesellschaft mobilisiert.

Doch es reicht nicht, die Zahlen zur Kenntnis zu nehmen. Die Statistiken zeigen, dass unser Gesundheitssystem auf die wachsende Anzahl an Alzheimer-Patienten nur unzureichend vorbereitet ist. Hausarztpraxen sind überlastet, und Fachärzte stehen vor der Herausforderung, mehr Patienten zu diagnostizieren und neue, vielversprechende Therapien zu verabreichen. Die Alzheimer-Antikörper, die das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen könnten, bieten Hoffnung, doch ohne ausreichende Versorgungsstrukturen bleiben sie für viele Betroffene unerreichbar.

Auch die regionalen Unterschiede werfen Fragen auf. Warum haben bestimmte Bundesländer höhere Demenzraten? Der demografische Wandel zeigt sich in den alten Bundesländern besonders stark, doch das bedeutet auch, dass in diesen Regionen dringender Maßnahmen ergriffen werden müssen, um den Bedürfnissen der älteren Bevölkerung gerecht zu werden. Der Ausbau von Pflegeeinrichtungen und fachärztlichen Angeboten ist hierbei ebenso entscheidend wie die Unterstützung der betroffenen Familien.

Die Zeit für Diskussionen und Analysen sollte vorbei sein. Was jetzt nötig ist, sind konkrete Schritte, um die medizinische Versorgung anzupassen und die Pflege von Alzheimer-Patienten zu verbessern. Nur so kann die Gesellschaft den wachsenden Herausforderungen durch die Alzheimer-Epidemie gerecht werden.

Spannungskopfschmerz: Millionen Menschen betroffen – Wie der Schmerz entsteht und was dagegen hilft

Spannungskopfschmerzen gehören zu den häufigsten Beschwerden weltweit. Millionen Menschen leiden regelmäßig unter diesem drückenden Schmerz, der oft beidseitig am Kopf auftritt. Dabei fühlen sich Betroffene, als trüge ihr Kopf einen engen Helm oder als würde ein schweres Band um ihren Schädel ziehen. Doch wie entsteht dieser Schmerz, und was kann man tun, um ihn zu lindern?

Spannungskopfschmerz entsteht nicht im Gehirn selbst, denn dieses ist schmerzunempfindlich. Stattdessen liegt die Ursache in den umliegenden Strukturen, wie den Muskeln von Hals, Nacken und Kopfhaut. Laut Professor Dr. Ulrich Pulkowski, Chefarzt der Neurologie an der Schön Klinik Rendsburg, aktivieren äußere Faktoren wie Stress oder Verspannungen die Schmerzrezeptoren in diesen Bereichen. „Sobald die Rezeptoren Alarm schlagen, wird der Schmerz an das Gehirn weitergeleitet“, erklärt Pulkowski.

Ein Problem stellt der chronische Spannungskopfschmerz dar, der dann diagnostiziert wird, wenn er an mindestens 15 Tagen pro Monat über einen Zeitraum von drei Monaten auftritt. Diese Form des Kopfschmerzes kann sich verselbstständigen, da die Filter des Gehirns immer empfindlicher auf schmerzhafte Reize reagieren. „Dadurch reicht oft schon eine kleine Belastung, um den Schmerz auszulösen“, so Professor Dr. Frank Erbguth, Präsident der Deutschen Hirnstiftung.

Zur Linderung von akuten Spannungskopfschmerzen raten Experten, mögliche Auslöser zu identifizieren. Ob zu wenig getrunken, Stress oder Verspannungen: Eine Anpassung dieser Faktoren kann oft schon helfen. Wissenschaftlich bewiesen ist auch die Wirkung von Pfefferminzöl, das auf die Schläfen aufgetragen wird. Es lenkt das Gehirn durch einen neuen Reiz von den Schmerzsignalen ab. Auch Schmerzmittel wie Paracetamol, Ibuprofen und Acetylsalicylsäure (ASS) bieten kurzfristige Erleichterung, sollten jedoch nicht zu oft eingenommen werden.

Vorsicht ist bei der Einnahme von Schmerzmitteln an mehr als zehn Tagen im Monat geboten, da sonst das Risiko für einen sogenannten Medikamenten-Übergebrauchs-Kopfschmerz (MOSH) besteht. Dieser Teufelskreis verstärkt den Schmerz statt ihn zu lindern. Bei ungewöhnliche

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