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Apotheken-News: 54,9 Millionen Euro Verluste im Versorgungswerk Schleswig-Holstein durch riskante Immobilienstrategie

Folgen für Apotheker und die Branche und was die missglückte Anlagestrategie für die Zukunft der Altersvorsorge bedeutet

(PresseBox) (Karlsruhe, )
Das Versorgungswerk Schleswig-Holstein musste aufgrund riskanter Immobilieninvestitionen außerplanmäßige Abschreibungen in Höhe von 54,9 Millionen Euro vornehmen, was zu erheblichen Verlusten und einer unsicheren Zukunft für die betroffenen Apotheker führt. Die Entscheidung, sich von den regulierenden Anlagevorgaben zu lösen und in hochriskante Immobilienprojekte zu investieren, hat fatale Folgen für die Altersvorsorge vieler Apotheker. In diesem ausführlichen Bericht werfen wir einen Blick auf die Hintergründe dieses Fehlgriffs, die damit verbundenen Risiken und was Apotheker jetzt tun können, um ihre finanzielle Sicherheit zu wahren.

Das Versorgungswerk Schleswig-Holstein hat im vergangenen Jahr einen dramatischen Rückschlag erlitten: Um 54,9 Millionen Euro musste das Pensionswerk außerplanmäßige Abschreibungen vornehmen, was nicht nur für die betroffenen Apothekerinnen und Apotheker eine harte Prüfung darstellt, sondern auch weitreichende Auswirkungen auf die gesamte Branche hat. Der Fall, der ursprünglich diskret behandelt wurde, hat mittlerweile erhebliche öffentliche Aufmerksamkeit erlangt und wird sowohl in Fachkreisen als auch überregionale Medien wie das Handelsblatt und die Kieler Nachrichten intensiv verfolgt. Im Zentrum des Skandals steht eine riskante Investitionsstrategie, die das Versorgungswerk in den letzten Jahren verfolgt hat und nun zu massiven Verlusten führte.

Die Ursache für die finanziellen Einbußen des Versorgungswerks liegt in einer Entscheidung aus dem Jahr 2020, als man beschloss, die strengen Anlagevorgaben der Anlageverordnung für Pensionskassen zu lockern. Diese Verordnung schreibt vor, dass Pensionsfonds in relativ sichere und breit diversifizierte Anlageformen investieren, um die langfristige Stabilität der Rentenversorgung zu gewährleisten. Doch die Verantwortlichen des Versorgungswerks in Schleswig-Holstein argumentierten, dass diese Regulierung sie in ihrer Handlungsfähigkeit einschränke und beschlossen, auf die strengen Regeln zu verzichten. Die Kammerversammlung des Versorgungswerks unterstützte diesen Schritt und strich die Anwendung der Anlageverordnung aus der Satzung. Man erhoffte sich, von den damals vielversprechend scheinenden Kapitalmarktchancen, insbesondere im Immobiliensektor, stärker profitieren zu können.

Die Entscheidung, von den traditionellen Anlageformen abzuweichen, führte zu einer massiven Konzentration der Investitionen auf den Immobilienmarkt, der zu dieser Zeit von einem Boom geprägt war. Im Jahr 2021 wurden rund 100 Millionen Euro für Mezzanine-Finanzierungen und Gesellschafterdarlehen aufgewendet, wobei ein erheblicher Teil der Gelder in Immobilienprojekte floss. Diese Form der Finanzierung gilt als besonders riskant, da sie im Falle von Verlusten hinter anderen Ansprüchen zurücktritt. Im Jahr 2021 stieg der Anteil des Mezzanine-Kapitals an den Gesamtanlagen des Versorgungswerks auf 16 Prozent und wuchs später sogar auf 19 Prozent. Während diese Anlagen anfangs hohe Renditen versprachen, begann der Immobilienmarkt sich zu stabilisieren, was dazu führte, dass die Investitionen ins Stocken gerieten und teilweise abgeschrieben werden mussten.

Besonders schwer wiegen die Abschreibungen auf risikobehaftete Immobilieninvestitionen, die zusammen fast zwei Jahre der Beitragseinnahmen ausmachten und mehr als 5 Prozent des gesamten Kapitalstocks des Versorgungswerks von 800 Millionen Euro ausmachten. Diese Verluste resultierten vor allem aus überhitzten Immobilienprojekten, die in einer Zeit starker Preissteigerungen gekauft wurden. Für die Mitglieder des Versorgungswerks bedeutet dies nicht nur einen erheblichen Verlust an Kapital, sondern auch eine große Unsicherheit über die künftige Entwicklung ihres Pensionsfonds. Noch unklar ist, ob und wann sich der Immobilienmarkt wieder erholen wird. In diesem Jahr gab es bereits neue Probleme, wie das Projekt „Canyon“ im Frankfurter Bankenviertel, das aufgrund von finanziellen Schwierigkeiten restrukturiert wurde. Der Verlust, den das Versorgungswerk dadurch erlitten hat, ist noch unbekannt.

Der Apotheker Yannick Detampel, der die Holsten Apotheke in Schacht-Audorf betreibt, äußerte scharfe Kritik an den Verantwortlichen des Versorgungswerks. Er bezeichnete die Entscheidung, riskante Investitionen in einem überhitzten Immobilienmarkt zu tätigen, als „verantwortungslos“ und „skandalös“. Detampel kritisierte, dass trotz der massiven Verluste niemand von den Verantwortlichen persönliche Konsequenzen gezogen habe. Stattdessen werde der Vorfall von den Verantwortlichen beschönigt. Detampel befürchtet, dass auch die finanziellen Ergebnisse für 2024 und 2025 ähnlich negativ ausfallen werden, da noch viele Investitionen aus der Hochzinszeit der vergangenen Jahre höchstwahrscheinlich abgeschrieben werden müssen. Diese Entwicklungen werfen einen Schatten auf die Zukunft des Versorgungswerks und der Rentenansprüche der Apotheker.

Das Versorgungswerk selbst räumt ein, dass die getätigten Investitionen risikobehaftet waren und dass es derzeit unklar ist, wie sich der Immobilienmarkt entwickeln wird. Das Versorgungswerk gibt zu, dass weitere Wertberichtigungen nicht ausgeschlossen sind und dass auch in den kommenden Jahren mit finanziellen Verlusten zu rechnen ist. Das Versorgungswerk erklärte jedoch, dass man weiterhin an einer Stabilisierung der Finanzen arbeite und alle notwendigen Maßnahmen ergreife, um künftige Verluste zu minimieren. Dennoch bleibt die Unsicherheit hoch, da der Immobilienmarkt weiterhin Schwankungen unterworfen ist, die die Rentenansprüche der Apotheker gefährden könnten.

Für die Apotheker stellt sich nun die Frage, wie sie mit dieser Situation umgehen sollen. Die jüngsten Entwicklungen im Versorgungswerk Schleswig-Holstein zeigen deutlich, dass eine einseitige Ausrichtung auf den Immobilienmarkt, besonders bei einer so hohen Risikobereitschaft, zu erheblichen Verlusten führen kann. Apotheker, die in das Versorgungswerk investieren oder von dessen Leistungen profitieren, sollten dringend ihre Anlagestrategien überdenken. Es ist ratsam, sich unabhängige Finanzberatung zu suchen, um sicherzustellen, dass ihre Altersvorsorge diversifiziert und stabil bleibt. Die Lektion aus dem Fall Schleswig-Holstein ist klar: Ein gut strukturiertes und breit gestreutes Portfolio, das nicht nur auf volatile Märkte setzt, ist essenziell, um langfristige Sicherheit zu gewährleisten.

Kommentar:

Der Fall des Versorgungswerks Schleswig-Holstein offenbart auf schmerzhafte Weise, wie riskante Investitionsstrategien auch die Sicherheit der Altersvorsorge gefährden können. Die Entscheidung, sich von den strengen Anlagevorgaben zu lösen und stattdessen auf den überhitzten Immobilienmarkt zu setzen, zeigt, wie schnell die vermeintlichen Chancen eines boomenden Marktes in katastrophale Verluste umschlagen können. In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit und volatiler Märkte ist es von entscheidender Bedeutung, dass Pensionskassen und ähnliche Einrichtungen ihre Verantwortung für das Wohl ihrer Mitglieder ernst nehmen und nicht in den Sog kurzfristiger Profitgier geraten.

Der Fall verdeutlicht, wie wichtig es für Apotheker und alle Mitglieder eines Versorgungswerks ist, ihre Pensionskassen regelmäßig zu überprüfen und sich nicht allein auf die Finanzstrategien der Verantwortlichen zu verlassen. Eine breite Diversifikation und die Berücksichtigung einer Vielzahl von Sektoren und Anlagemöglichkeiten sind unerlässlich, um Risiken zu minimieren und die finanzielle Sicherheit zu gewährleisten. Apotheker, die in solche Versorgungswerke investieren, sollten sich stets der potenziellen Gefahren eines zu starken Fokus auf einen Sektor bewusst sein – insbesondere auf volatile Märkte wie den Immobilienmarkt.

In Anbetracht der wachsenden Unsicherheit, die durch solche Fehlentscheidungen erzeugt wird, ist es auch an der Zeit, dass Versorgungswerke ihre Strategie und Kommunikation transparenter gestalten. Die Verantwortung für die Renten der Mitglieder sollte mit höchster Priorität behandelt werden, und es muss klar sein, dass jeder Fehler nicht nur finanzielle Verluste, sondern auch einen Verlust des Vertrauens in die Institution bedeutet. Apotheker sollten sich von den Ereignissen in Schleswig-Holstein nicht entmutigen lassen, sondern vielmehr daraus lernen und sicherstellen, dass ihre Altersvorsorge gut aufgestellt und sicher ist.

Von Engin Günder, Fachjournalist

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