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Apotheken-News: Apotheken im Spannungsfeld von Konkurrenz, Kosten und Personal

Rabattdruck, politische Forderungen und Retaxierungen fordern Apothekenbetreiber heraus

(PresseBox) (Karlsruhe, )
Apotheken stehen vor vielfältigen Herausforderungen: Die richtige Personalauswahl in kurzer Zeit, die Belastung durch Retaxierungen und der Druck durch Rabatte ausländischer Versandapotheken stellen Betreiber vor schwierige Entscheidungen. Gleichzeitig nähert sich die gesundheitspolitische Legislaturperiode ihrem Ende, und die ABDA setzt weiterhin auf das Skonto-Thema, um Apotheken finanziell zu entlasten. Auch die Gedisa entwickelt sich zur Belastung, da Apotheken wiederholt in das kostspielige Digitalisierungsprojekt investieren sollen. Angesichts dieser Belastungen fordern viele Apothekenbetreiber mehr Unterstützung und fairere Bedingungen für ihre tägliche Arbeit.

In der Apothekenbranche sind Mitarbeiter von enormer Bedeutung. Sie stehen täglich im direkten Kundenkontakt, müssen medizinisches Wissen vermitteln und gleichzeitig eine hohe Serviceorientierung an den Tag legen. Doch im Gegensatz zu großen Unternehmen haben Apotheken selten die Möglichkeit, langwierige Auswahlprozesse durchzuführen. Oft bleibt ihnen nur ein einziges Gespräch, um das Potenzial eines Bewerbers zu erkennen. Besonders wichtig sind dabei Fragen, die über die rein fachliche Kompetenz hinausgehen. Apothekenbetreiber müssen in kurzer Zeit soziale Fähigkeiten und die Belastbarkeit der Bewerber einschätzen – ein schwieriger Balanceakt, der darüber entscheidet, ob ein Bewerber wirklich zur Apothekenkultur passt und langfristig das Team stärken kann.

Im gesundheitspolitischen Bereich stehen ebenfalls Veränderungen an. Die aktuelle Legislaturperiode nähert sich ihrem Ende, und doch haben die Verbände noch immer wichtige Forderungen, die sie erfüllt sehen wollen. Das Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetz (GVSG) ist hierbei besonders im Fokus. Unter anderem setzt sich die ABDA intensiv dafür ein, das Thema Skonto durchzusetzen, das Apotheken eine dringend notwendige finanzielle Entlastung bringen soll. Angesichts steigender Betriebskosten und knapper Margen erhoffen sich viele Apothekenbetreiber von diesem Gesetz einen positiven Effekt auf ihre finanzielle Stabilität.

Ein weiteres drängendes Problem in der Branche ist der zunehmende Rabattdruck durch ausländische Versandapotheken. Viele Kunden werden durch die offenen Rabatte dieser Anbieter – oft 10 Euro und mehr – zu einem Wechsel animiert. Ein aktuelles Beispiel zeigt eine Kundin der Avenwedder-Apotheke, die nach einem ähnlichen Rabatt fragte, den sie online gesehen hatte. Für Apotheken vor Ort ist dies ein harter Wettbewerb, da sie solche Preisnachlässe oft nicht bieten können und dennoch versuchen, dem Kunden entgegenzukommen, ohne ihre wirtschaftliche Grundlage zu gefährden. Die Konkurrenz durch Versandhändler wird für viele Apotheken zu einer Herausforderung, die sich nur schwer lösen lässt, wenn gleichzeitig gesetzliche Rahmenbedingungen fehlen, die für faire Wettbewerbsbedingungen sorgen.

Auch die Zukunft der Gedisa, einer Tochtergesellschaft der Apothekenverbände, ist ein Thema, das für Unmut sorgt. Die Gesellschaft, die ursprünglich gegründet wurde, um Apotheken in der Digitalisierung zu unterstützen, hat sich für viele Apotheken zu einem kostspieligen Projekt entwickelt. Schon jetzt wurden zweistellige Millionenbeträge investiert, doch die Erfolgsaussichten bleiben fraglich. Ein weiteres Finanzierungsrundschreiben an die Apotheken sorgt daher für Kritik. Viele Apotheker fragen sich, wie lange sie noch Mittel bereitstellen sollen, ohne klaren Nutzen in Sicht.

Schließlich bleibt das Thema Rezeptur-Retaxierungen ein Problem, das zahlreiche Apotheken finanziell belastet. Der Apotheker Christian Gerninghaus etwa ruft seine Kollegen dazu auf, sich gegen die Retaxierungen zu wehren und Einspruch zu erheben. Oft sind es kleinste formale Fehler, die von den Krankenkassen als Grund für eine Retaxierung genutzt werden. Für Apotheken, die ohnehin am Limit arbeiten, stellt diese Praxis eine zusätzliche finanzielle Last dar, gegen die sie sich nur schwer verteidigen können, wenn nicht kollektiv Einspruch erhoben wird.

Kommentar:

Die Situation der Apotheken in Deutschland ist von zahlreichen Herausforderungen geprägt, die über reine betriebswirtschaftliche Fragestellungen hinausgehen und tief in die Struktur des Gesundheitswesens greifen. Die Auswahl geeigneter Mitarbeiter ist dabei ein zentraler Aspekt, denn Apotheken müssen sicherstellen, dass ihr Team nicht nur über Fachwissen verfügt, sondern auch in der Lage ist, mit den hohen Anforderungen des direkten Kundenkontakts umzugehen. Dies ist jedoch nur ein Teil der gegenwärtigen Herausforderungen. Die gesundheitspolitische Entwicklung der letzten Jahre zeigt, dass die Bedürfnisse der Apotheken oft nicht ausreichend berücksichtigt werden. Während Verbände wie die ABDA unermüdlich um Entlastungen und faire Wettbewerbsbedingungen kämpfen, bleiben viele Fragen unbeantwortet. Die Konkurrenz durch Versandapotheken und die Belastungen durch Projekte wie die Gedisa erhöhen den Druck auf die Branche zusätzlich.

Die Retaxierungen durch die Krankenkassen sind ein weiteres Beispiel für die fehlende Unterstützung der Apotheken, die ihre Leistung oft unter schwierigen Bedingungen erbringen. Anstatt kleine formale Fehler zum Anlass für Kürzungen zu nehmen, sollten Krankenkassen und Politik an einem Strang ziehen, um die Rahmenbedingungen zu verbessern und den Apotheken den Rücken zu stärken. In einer Zeit, in der die Gesundheitsversorgung zunehmend dezentral und digitalisiert wird, ist es wichtiger denn je, dass die Apotheken vor Ort nicht als reine Kostenträger, sondern als zentrale Stützen des Gesundheitswesens anerkannt und unterstützt werden.

Von Engin Günder, Fachjournalist

ApoRisk GmbH

Die ApoRisk® GmbH ist ein Versicherungsmakler und seit vielen Jahren Spezialist für Risiken der Apothekerinnen und Apothekern. Das Maklerunternehmen ist in der Apothekenbranche erfahren und unabhängig. Das Direktkonzept über die Internetportale aporisk.de und pharmarisk.de spart unseren Kunden viel Geld. Diese Ersparnis kommt dem hohen Wert und dem fairen Preis der Policen zugute.

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