Contact
QR code for the current URL

Story Box-ID: 1218833

ApoRisk GmbH Scheffelplatz | Schirmerstr. 4 76133 Karlsruhe, Germany http://aporisk.de/
Contact Ms Roberta Günder +49 721 16106610
Company logo of ApoRisk GmbH

Apotheken-News: Demografischer Wandel, wirtschaftliche Krisen und medizinische Durchbrüche

Neue Therapieansätze, Apothekenreformen und die Anpassung an moderne Anforderungen im deutschen Gesundheitssystem

(PresseBox) (Karlsruhe, )
Deutschland steht vor einem demografischen Wandel, der sowohl Chancen als auch Herausforderungen mit sich bringt. Die medizinischen Fortschritte verbessern die Lebensqualität älterer Menschen, während Apotheken mit neuen Sicherheitskonzepten wie dem „Room of Horrors“-Training den Alltag sicherer gestalten. Gleichzeitig sorgen Vereinbarungen wie die zur Chargendokumentation für Erleichterungen im Apothekenbetrieb. Neue Medikamente, darunter Sotatercept und Ziresovir, bieten Hoffnung für schwerkranke Patienten, während innovative Lösungen wie StaRUG Apotheken in wirtschaftlicher Not helfen. Doch nicht nur neue Arzneimittel wie Vibegron oder pflanzliche Beruhigungsmittel stehen im Fokus – auch die Impfstoffsicherheit bleibt ein zentrales Thema.

Deutschland befindet sich mitten in einem demografischen Wandel, der die Gesellschaft in vielerlei Hinsicht verändert. Immer mehr Menschen erreichen ein hohes Alter, und die Erwartungen an das Leben im Alter haben sich grundlegend geändert. Während früher Menschen mit 70 Jahren bereits als alt galten, sind viele Menschen in diesem Alter heute noch fit und gesund. Der Deutsche Alterssurvey zeigt, dass 65-Jährige heute im Durchschnitt noch 16 bis 17 Jahre ohne nennenswerte gesundheitliche Einschränkungen leben können. Der medizinische Fortschritt hat entscheidend dazu beigetragen, dass die Lebensqualität im Alter gestiegen ist. Gleichzeitig bringt der demografische Wandel jedoch auch Herausforderungen mit sich, da das Gesundheits- und Rentensystem auf diese Veränderungen reagieren muss.

In Apotheken wird unterdessen an neuen Konzepten zur Steigerung der Patientensicherheit gearbeitet. Ein innovatives Fortbildungsformat ist das „Room of Horrors“-Training, das ursprünglich in der Schweiz entwickelt wurde. Ziel dieses Simulations-Trainings ist es, Apothekenmitarbeitern dabei zu helfen, potenzielle Risiken im Arbeitsalltag frühzeitig zu erkennen. Ein Raum wird dabei gezielt mit versteckten Fehlern und Gefahrenquellen präpariert, die die Teilnehmer aufspüren und dokumentieren sollen. Solche Trainings erhöhen das Bewusstsein für Sicherheitslücken und helfen, schwerwiegende Fehler im Apothekenalltag zu vermeiden.

Gleichzeitig gibt es neue Regelungen, die den Apothekenalltag erleichtern sollen. Eine Vereinbarung zwischen dem Deutschen Apothekerverband und dem GKV-Spitzenverband ermöglicht es Krankenhausapotheken und krankenhausversorgenden Apotheken, bei der Abgabe verschreibungspflichtiger Arzneimittel im Abrechnungsdatensatz das Wort „Klinik“ anstelle der Chargennummer einzutragen. Diese Regelung, die vorerst bis zum 30. Juni 2025 gilt, erleichtert die Dokumentation und Abrechnung von Arzneimitteln, die an Krankenhäuser geliefert werden.

Auch in der Medizin gibt es Fortschritte, die die Behandlung schwerer Erkrankungen revolutionieren könnten. Mitte September brachte das Pharmaunternehmen MSD den neuen Wirkstoff Sotatercept (Winrevair®) auf den Markt, der die Behandlung der pulmonalen arteriellen Hypertonie grundlegend verändern könnte. Diese lebensbedrohliche Erkrankung führt zu einer Verdickung und Verengung der Blutgefäße in der Lunge, was das Herz stark belastet. Sotatercept gehört zu einer neuen Klasse von Medikamenten, die gezielt in den Aktivin-Signalweg eingreifen und so die krankheitsbedingten Gefäßveränderungen bekämpfen.

Einen weiteren Durchbruch in der Behandlung schwerer Erkrankungen markiert das Virostatikum Ziresovir, das in einer Phase-III-Studie seine Wirksamkeit gegen das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) bewiesen hat. RSV-Infektionen stellen vor allem für Säuglinge eine erhebliche Gefahr dar und sind eine der häufigsten Ursachen für Atemwegserkrankungen bei Kleinkindern. Ziresovir könnte die Behandlungsmöglichkeiten für diese gefährdete Patientengruppe erheblich verbessern.

Im Bereich der Stammzellforschung gibt es ebenfalls spannende Fortschritte. Ein chinesisches Forscherteam hat eine Patientin mit Typ-1-Diabetes erfolgreich mit einer Stammzelltherapie behandelt, die es ihr ermöglicht, wieder selbstständig Insulin zu produzieren. Die Therapie basiert auf der Verwendung induzierter pluripotenter Stammzellen (iPS-Zellen), die zu insulinproduzierenden Zellen umprogrammiert wurden. Seit der Behandlung benötigt die Patientin keine Insulininjektionen mehr, und ihre Blutzuckerkontrolle hat sich signifikant verbessert.

Apotheker in Deutschland sehen sich unterdessen mit der geplanten Apothekenreform von Gesundheitsminister Karl Lauterbach konfrontiert, die in der Branche auf Widerstand stößt. In einem Facebook-Livetalk erklärte ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening, dass das Reformgesetz in seiner jetzigen Form eine Bedrohung für die Existenz vieler Apotheken darstelle. Sie rief die Apothekerschaft zur Geschlossenheit auf, um gegen die Reform zu kämpfen.

Das Unternehmensstabilisierungs- und -restrukturierungsgesetz (StaRUG) bietet Apotheken, die in finanzielle Schwierigkeiten geraten, eine neue Möglichkeit, sich außergerichtlich zu restrukturieren. Angesichts steigender Betriebskosten und sinkender Margen sehen sich viele Apotheken mit wirtschaftlichen Engpässen konfrontiert. Das StaRUG ermöglicht es ihnen, sich neu aufzustellen, ohne ein förmliches Insolvenzverfahren durchlaufen zu müssen.

Im Bereich der Diabetesbehandlung gibt es ebenfalls Veränderungen. Novo Nordisk hat angekündigt, bis 2026 vier ältere Insulinpräparate vom Markt zu nehmen und sich auf modernere Medikamente zu konzentrieren. Dies betrifft unter anderem Levemir®, Actrapid® und Actraphane®. Diese Entscheidung ist Teil einer globalen Strategie, die darauf abzielt, das Angebot auf die neuesten und wirksamsten Insuline zu fokussieren.

Ein weiteres neues Medikament, das kürzlich zugelassen wurde, ist Vibegron, ein selektiver β3-Adrenozeptoragonist zur Behandlung der überaktiven Blase. Dieses Medikament hat in klinischen Studien gezeigt, dass es die Symptome der überaktiven Blase signifikant lindern kann. Die überaktive Blase ist ein weit verbreitetes Problem, das Millionen von Menschen weltweit betrifft.

Das Paul-Ehrlich-Institut veröffentlichte derweil seinen aktuellen Bericht zur Sicherheit von Impfstoffen. Die Häufigkeit von Impfnebenwirkungen blieb in den Jahren 2022 und 2023 konstant. Der Bericht behandelt alle Impfstoffe mit Ausnahme der Covid-19-Impfstoffe, für die eigene Sicherheitsberichte erstellt werden.

In Zeiten von Stress und Angst greifen immer mehr Menschen zu pflanzlichen Beruhigungsmitteln. Diese natürlichen Präparate erfreuen sich wachsender Beliebtheit, da sie weniger Nebenwirkungen haben als chemische Medikamente. Besonders bei leichten Schlafstörungen und nervöser Unruhe werden pflanzliche Mittel häufig eingesetzt. Vor der Einnahme sollte jedoch stets eine ärztliche Abklärung erfolgen, um mögliche Grunderkrankungen auszuschließen.

Kommentar:

Der demografische Wandel stellt Deutschland vor eine doppelte Herausforderung. Einerseits ermöglicht der medizinische Fortschritt Menschen, ein hohes Alter bei guter Gesundheit zu erreichen, andererseits müssen die sozialen und wirtschaftlichen Strukturen Schritt halten. Es wird deutlich, dass nicht nur die medizinische Versorgung im Alter gestärkt werden muss, sondern auch die soziale Teilhabe und berufliche Perspektiven für ältere Menschen neu gedacht werden sollten. Die wachsende Zahl an Senioren kann nämlich auch eine große Ressource darstellen – sowohl im Arbeitsmarkt als auch im sozialen Miteinander.

Im Apothekenalltag zeigt sich, wie wichtig Sicherheit und Fehlervermeidung im Gesundheitssystem sind. Das „Room of Horrors“-Training ist ein Paradebeispiel dafür, wie innovative Fortbildungskonzepte die Patientensicherheit erhöhen können. Apotheken sind essenzielle Schnittstellen im Gesundheitswesen, und der bewusste Umgang mit Risiken im Alltag trägt erheblich dazu bei, Patienten vor vermeidbaren Gefahren zu schützen.

Gleichzeitig zeigt die Vereinbarung zur vereinfachten Chargendokumentation in Krankenhausapotheken, wie wichtig es ist, bürokratische Hürden abzubauen, um die Effizienz im Gesundheitssystem zu erhöhen. Solche Maßnahmen sind gerade in Zeiten wirtschaftlicher Belastungen ein wichtiger Schritt, um Ressourcen gezielt dort einzusetzen, wo sie am dringendsten benötigt werden.

Die Fortschritte im Bereich der Medizin, wie die Einführung von Sotatercept zur Behandlung der pulmonalen arteriellen Hypertonie oder Ziresovir gegen RSV bei Säuglingen, markieren bedeutende Meilensteine. Diese neuen Behandlungsmöglichkeiten geben Patienten und ihren Familien Hoffnung und zeigen, wie intensiv die Forschung voranschreitet, um bislang lebensbedrohliche Erkrankungen besser in den Griff zu bekommen.

Gleichzeitig ist es wichtig, dass die Gesellschaft mit den Veränderungen Schritt hält. Die Diskussion um die Apothekenreform zeigt, wie stark der Berufsstand der Apotheker unter Druck geraten ist. Reformen dürfen nicht dazu führen, dass Apotheken als wohnortnahe Versorger in ihrer Existenz bedroht werden. Die Apothekenlandschaft in Deutschland ist ein wichtiger Bestandteil der Gesundheitsinfrastruktur, und jede Reform muss sicherstellen, dass die Versorgung der Patienten weiterhin gewährleistet bleibt.

Wirtschaftlich angeschlagene Apotheken finden in der Restrukturierung nach StaRUG eine mögliche Lösung. Doch die Tatsache, dass immer mehr Apotheken diese Option in Betracht ziehen müssen, zeigt, wie groß die ökonomischen Herausforderungen in der Branche sind. Steigende Kosten und sinkende Margen machen vielen Betrieben das Überleben schwer. Hier müssen nachhaltige Lösungen gefunden werden, die nicht nur kurzfristig Entlastung bringen, sondern langfristige Stabilität gewährleisten.

In diesem Kontext ist auch die Entscheidung von Novo Nordisk, ältere Insuline vom Markt zu nehmen, zu verstehen. Der Fokus auf modernere Präparate ist zwar medizinisch sinnvoll, stellt aber Patienten und Ärzte vor neue Herausforderungen, da die Umstellung von bewährten Medikamenten immer eine Anpassungsphase erfordert.

Mit neuen Medikamenten wie Vibegron gegen die überaktive Blase wird jedoch auch deutlich, dass die pharmazeutische Forschung unermüdlich daran arbeitet, die Lebensqualität der Menschen zu verbessern. Gleichzeitig zeigt der Bericht des Paul-Ehrlich-Instituts zur Stabilität der Impfnebenwirkungen, dass das Vertrauen in die Impfstoffsicherheit gerechtfertigt ist und die fortlaufende Überwachung unerlässlich bleibt.

Dass immer mehr Menschen zu pflanzlichen Beruhigungsmitteln greifen, reflektiert den Wunsch nach natürlichen Alternativen in einer von Stress geprägten Zeit. Doch auch hier gilt: Eine genaue Abklärung möglicher Ursachen ist unerlässlich, bevor pflanzliche Präparate eingesetzt werden.

Insgesamt zeigt sich, dass der Gesundheitssektor in Deutschland vor zahlreichen Herausforderungen steht, aber auch von bedeutenden Fortschritten profitiert. Sowohl die medizinische Forschung als auch strukturelle Anpassungen im Gesundheitswesen müssen Hand in Hand gehen, um die Versorgung auch in Zukunft zu sichern. Apotheken, als essenzielle Knotenpunkte dieses Systems, spielen dabei eine entscheidende Rolle.

Von Engin Günder, Fachjournalist

ApoRisk GmbH

Die ApoRisk® GmbH ist ein Versicherungsmakler und seit vielen Jahren Spezialist für Risiken der Apothekerinnen und Apothekern. Das Maklerunternehmen ist in der Apothekenbranche erfahren und unabhängig. Das Direktkonzept über die Internetportale aporisk.de und pharmarisk.de spart unseren Kunden viel Geld. Diese Ersparnis kommt dem hohen Wert und dem fairen Preis der Policen zugute.

The publisher indicated in each case (see company info by clicking on image/title or company info in the right-hand column) is solely responsible for the stories above, the event or job offer shown and for the image and audio material displayed. As a rule, the publisher is also the author of the texts and the attached image, audio and information material. The use of information published here is generally free of charge for personal information and editorial processing. Please clarify any copyright issues with the stated publisher before further use. In case of publication, please send a specimen copy to service@pressebox.de.
Important note:

Systematic data storage as well as the use of even parts of this database are only permitted with the written consent of unn | UNITED NEWS NETWORK GmbH.

unn | UNITED NEWS NETWORK GmbH 2002–2024, All rights reserved

The publisher indicated in each case (see company info by clicking on image/title or company info in the right-hand column) is solely responsible for the stories above, the event or job offer shown and for the image and audio material displayed. As a rule, the publisher is also the author of the texts and the attached image, audio and information material. The use of information published here is generally free of charge for personal information and editorial processing. Please clarify any copyright issues with the stated publisher before further use. In case of publication, please send a specimen copy to service@pressebox.de.